Zungenregister mit roter Schriftfarbe

  • Als Cavaillé-Coll Fan würde ich natürlich behaupten, dass er das erfunden hat.

    So ist zumindest in St. Clotilde, Paris (an der Orgel, an der C. Franck wirkte), die Trennung zwischen den „Jeux de fonds“ (Grundregister) und „Jeux de combinaison“ (Kombinationsregister) dem Organisten durch schwarze bzw. rote Beschriftung der Porzellanschildchen ersichtlich.

    Da bei CC aber nicht nur Zungenregister zu den "Jeux de combinaison" zählten, sondern auch z.B. diverse 4'-Register und insbesondere Aliquoten (dafür aber im Gegensatz dazu im Récit die für uns als Zungenregister gebräuchlichen Register Basson-Hautbois 8ʹ und Voix humaine 8ʹzu den Grundregistern!), die Kombinationstritte (z.B. Appel Anches Récit) keineswegs nur die Zungenregister, sondern alle Kombinationsregister ein-oder ausschaltete, machen die farbigen Markierungen durchaus wieder Sinn, da man nicht unbedingt davon ausgehen kann, dass z.B. eine Flûte octaviante 4ʹ im Récit zu den "Jeux de combinaison" zählt und mittels "Anches" geschaltet werden kann.

    Naja, ich könnte mich jetzt noch seitenlang darüber auslassen, aber, wie gesagt, das ist ja nur meine persönliche, überaus limitierte Ansicht (IMHO)...

    Sehr wahrscheinlich gab es das doch schon viel früher...

    Hierunda male in george liste in evoltat

    • Offizieller Beitrag

    Meines Wissens gibt es für die Reihenfolge der Registeranordnungen und Beschriftungsfarben keine Norm etwa nach BDO o.ä.

    Ich habe in allen meinen Fachbüchern nachgeschlagen. Ohne Erfolg

    Die Anordnung gleicher Fußzahl nach Lautstärke kenne ich nicht.

    Eine gebräuchliche Reihenfolge ist zunächst die Prinzipale oder Prinzipalvertreter (z.B. Quintade o.ä.). Dann die Gedachten und Flöten anzuordnen. Zum Schluss die Streicher. (Weder direkt nach Lautstärke oder Mensur) Ist aber nicht die Norm.

    Schaut man sich einmal die amerikanischen Orgeln an, so sind ganze Gruppen (z.B. Streicher etc.) und unterschiedlichen Fußlagen in einer Schalterfarbe zusammengefaßt.

    Beispiel: Die weltgrößte Orgel mit ihren über 22.000 Pfeifen hat eine völlig bunt gestaltete Registeranordnung. Darin findet man sich schneller durch die Farbgestaltung zurecht als Ablesen der Beschriftung

    Man kann noch nicht einmal genau sagen wann sich die rot beschrifteten Register für die Zungen und die grünen für Spielhilfen eingebürgert haben. Es gibt Orgeln mit durchgängig schwarzer Schrift, die später gebaut wurden als z. B. C. Coll, der schon unterschiedliche Farben und Gruppen benutzt hat.

    Bei mechanischen Orgeln mit sog. Sperrventilen hat man alle Register die auf der Sperrventilkanzelle stehen gesondert am Spieltisch angeordnet.

    Damit ist die o.a. Reihenfolge unterbrochen, die Register aber übersichtlich nach Funktion angeordnet.