Arduino basierter Page Turner

  • Aus meiner Sicht scheidet alles aus, was Finger oder Füße benötigt.

    Irgendwie mit dem Kopf wackeln, wäre etwas.

    Könnte man nicht einen Beschleunigungssensor, wie er in jedem Handy ist, verwenden?

    Dann könnte der z.B. bei Ruckartigem Kopfschütteln je zweimal nach links nach hinten blättern und zweimal nach rechts nach vorne.

    Das ganze könnte am Ohr hängen oder als Art Kappe auf dem Kopf oder wie auch immer, je nach dem wie groß und schwer das ganze ist.

    Oder sehr kultig eine Kamera, die auf Augenzwinkern reagiert. Dreimal schnell mit dem rechten Auge gezwinkert nach vorne mit dem linken nach hinten.

    Noch besser, wenn man damit auch den Sequenzer steuern könnte.

  • Ich fände Fuß und Handpistons und Geste sinnvoll. Je nach Blätterstelle kann man mal das eine und mal das andere Nutzen.

    Wenn man an "fremden" Orgeln spielt ist das mit den Gesten aus meiner Sicht super.

    Habe nur leider kein entsprechendes iPad und nur dafür ist mir die Anschaffung zu teuer.

    Ggf. geht aber auch das sowieso vorhandene iPhone mit einem externen Bildschirm, wenn man das irgendwie aneinander bastelt.

  • Die Lösung mit IPad Pro/Forscore halte ich nach wie vor für die überzeugendste. Sie hat auch den Vorteil. dass jemand wie ich, der des öfteren mal auf fremden Orgeln Gottesdienste oder kleinere Konzerte spielt, sein Equipment einfach mitnehmen kann, und damit nicht begrenzt wird durch Pistons oder Fußschalter, die man nur zuhause installieren könnte.

    Tja, wenn das nicht so teuer wäre ...:(

    Deshalb habe ich mich für die Anschaffung eines Android-Tablets (Hannspree HANNSPad Titan 3 13,3 Zoll) mit der App MobileSheetsPro von Zubersoft entschieden. Jetzt muss ich nur noch das Problem lösen, wie ich die auf mein Smartphone über GooglePlay heruntergeladene App dazu bewegen kann, auf das IPad umzuziehen (vielleicht weiß jemand, wie man das macht). Und noch einen Bluetooth-Schaltung suchen, die ich zuhause neben die Tastatur legen oder an das Gehäuse montieren kann. Das Ganze kostet etwa ein Viertel (!) dessen, was ich für die Apple-IOS-Lösung hätte ausgeben müssen.

    Wen man jetzt noch die MobileSheets-Entwickler davon überzeugen könnte, die Steuerung des Umblätterns wie bei Forscore in ihre Software zu implementieren, wäre ich wunschlos glücklich...:love:

  • Ich habe nun einige Zeit mit meiner Lösung verbracht und bin sehr zufrieden damit. Ich habe von einem älteren Bildschirm den Standfuß abgesägt, ihn aufs Notenpult geklatscht und benutze nun den Adobe Reader mit 2-Seiten-Anzeige.

    Die Ansicht ist damit so groß wie bei einer normalen Orgelausgabe und damit auch deutlich größer als auf einem 12" Tablet.

    Die Seiten umschalten kann entweder mit dem rechten oder dem linken Fuß mittels mehrerer eingerichteter Knöpfe / Pistons. Für die Hand habe ich die Setzeranlage, die unter meinem ersten Manual ist, leicht manipuliert. Da die Manuale aus einer Kirchenorgel stammen, und ich bei der Setzeranlage bis dato nur den Sequenz-Schalter für Vorwärtsschalten belegt hatte, konnte ich leicht die anderen Kombinationstasten wie z.B. 0 und 1 benutzen. Damit lässt sich auch wieder rückwärts blättern. Das Ganze läuft über ein Arduino Microboard mit einer Library für Keyboard-Eingabe (Kostenpunkt 5 Euro). Die PDFs, die ich mir anzeigen lasse, bearbeite ich meistens zuvor mit dem Tablet für Registrierungsangaben, Schwellerpositionen etc, dupliziere dann die Seiten und kann dann auch bei unübersichtlicher Literatur an jedem beliebigen Punkt auf der Seite umblättern, da die aktuelle Seite lediglich um 1 Position nach links verschoben wird. Zur besseren Visualisierung habe ich ein paar Bilder angefügt.

    Es gibt natürlich einen Haken; der Bildschirm lässt sich nur schwer in die Kirche transportieren; d.h. es ist eben die Lösung für zuhause. Man lernt das Stück also entweder auswendig oder überlegt sich, wie man an einem anderen Ort vorgehen könnte.

    Und ein weiterer kleiner Nachteil ist, dass sich bei Querformatausgaben wie z.B. Bärenreiter Bach 2 Seiten nicht nebeneinander darstellen lassen (oder eben im Mini-Format), d.h. bei diesen Ausgaben muss man doch wieder am Ende der Seite blättern und kann nicht beliebig zuvor schalten.

    Vielen Dank auf jeden Fall auch für eure Ideen und Vorschläge.

  • Als Microcontroller habe ich den AtMega32U4 verwendet, er hat einen MicroUSB - Ausgang, den ich direkt auf einen meiner USB Ports angeschlossen habe. Die Schalter sind im Grunde genommen für Hände und Füße dieselben; es handelt sich einfach um einen einfachen Taster mit ON/OFF, den ich entsprechend im Code entprellt habe. Die Pistons und den Setzer lese ich wiederum über einen anderen Arduino aus, mit dem ich auch meine Klaviaturen midifiziert habe und an den auch die Schweller angeschlossen sind.

  • Inzwischen habe ich forscore installiert. Ist aus meiner Sicht brauchbar. Etwas Einarbeitung benötigt man.

    Mit den Gesten komme ich bislang auch ganz gut klar, etwas muss man mit den Einstellungen probieren, bei mir ist es eher 85% als 75% Empfindlichkeit.

    Die Software läuft sogar auf meinem Mac, da könnte man auch eine sehr großen Bildschirm anschließen und aufs Notenpult legen, weiß aber nicht, wie das dann mit dem Zwinkern klappt.

    Hoch- und Querformat geht super, man muss nur das iPad entsprechend drehen.

    Das genaue Prinzip der Dateiablage und Synchronisation habe ich noch nicht 100% verstanden, ich würde das gerne immer alles automatisch auf den MAC spiegeln.

    Man kann Notizen in mehreren Ebenen machen. So z.B. eine für Finger- und Fußsatz und eine für einen Registranten (oder sogar mehrere, wenn man das auf verschiedenen Orgeln unterschiedlich macht.

    Ich finde das schon super, wenn man keine Noten mehr mitnehmen muss, sondern nur noch ein iPad.

    Für Stücke mit vielen Seiten habe ich oft mit zusammengeklebten (teilweise dann auch verkleinerten) Kopien gearbeitet, damit alles auf ein sehr großes Blatt passt. Der Nachteil ist, dass das in keine Tasche passt, viel Arbeit macht und die Noten bei Stücken mit sehr vielen Seiten sehr klein werden.

  • Man kann Noten herunter laden und dann lokal auf dem iPad speichern. Wenn man will, kann man auch alles in der Cloud speichern (z.B.iCloud, Dropbox).

    Mir selber ist es lieber, alles liegt 100% lokal auf dem iPad.

  • Hört sich gut an. Die Noten muss man wahrscheinlich über InApp-Käufe erwerben? Wie hoch sind die Kosten im Schnitt?

    Die Noten kommen vermutlich alle von https://www.musicnotes.com (?)

    Man kann jede als PDF-Datei vorliegende Note einlesen. IMSPL, eigene Papiernoten einscannen etc.

    Man kann auch von einigen komerziellen Anbietern Noten kaufen und online reinladen. Das habe ich aber noch nicht gemacht, da ich auch so genug Noten als PDF habe.

  • Die einzigen Folgekosten sind, dass man für das Blättern per Augenzwinkern ein inApp Abo abschließen muss. Kostet aktuell 10,49 EUR/Jahr.

    Der Rest der Software kostet einmal 21,99 EUR.

    Die Version kann man dann kostenfrei auch zusätzlich auf dem Mac verwenden, was natürlich auch größere Bildschirme ermöglicht.

    Die Hauptkosten sind natürlich beim iPad zu suchen. Für das Blättern per Augenzwinkeren braucht man ein iPad pro und das ist schon recht teuer, zumal man wegen der Lesbarkeit auch die Version mit dem großen Bildschirm nehmen sollte.

    Bei mir ist das iPad sowieso vorhanden, da ich das beruflich benötige.