Arduino basierter Page Turner

  • Eigentlich scheue ich mich ja vor Ausdrücken wie "Page Turner", aber "Seitenumblätter(maschine)" kommt mir in diesem Fall noch dämlicher vor..

    Da ich mich öfter durch lange Orgelwerke quäle, und ein nicht benutztes Android Tablet herumliegen sah, hatte ich mir vorgenommen, einen sogenannten Page Turner zu basteln.

    Das Problem an den gängigen Modellen ist die Konzeption als Fußpedal, was an der Orgel nicht funktioniert. Eine Weile dachte ich daran, mit dem Ultraschall-Sensor des Arduinos den Abstand zu bestimmen und bei bestimmten Aktionen (z.B. wenn ich mich vorlehne und damit den Sensor auslöse) umblättern zu lassen. Kommt mir aber schwierig vor, weil man sich manchmal auch kaum mehr bewegen kann, wenn Hände und Füße in einer bestimmten Position liegen.

    Das bringt mich zu meiner aktuellen und letzten Überlegung, nämlich einen Speech recognizer mit Mikrofon zu installieren und dann lediglich über (hoffentlich nicht allzu dämlich klingende Befehle) einen Input an das Arduino-Board zu schicken.

    So weit, so gut, ein Problem ist es noch, ein PDF-Programm zu finden, das auf andere Input-Befehle reagiert als auf Touch. Gefunden habe ich MobileSheetsPro Music Viewer, der immerhin Mausbefehle entgegennimmt. Es ist nicht allzu kompliziert, an das Board einer Maus einen Arduino-Eingang anzulegen, sodass bei Sprachbefehl dann die Maus klickt und damit z.b. die Seite umdreht oder weiterscrollt.

    Soweit meine Überlegungen, ich stelle erste Lösungen ein, sobald ich etwas Zeit dazu hatte.

    Vielleicht haben ja einige von euch ähnliche Probleme.:)

    • Offizieller Beitrag

    Das hatten wir in einem anderen Thema schon einmal diskutiert. Ein System heißt Tonara.

    Es hört zu und blättert um (Tablet o.ä.) Fingersätze sind eintragbar. Auch Markierungen z.B. für immer übersehene Vorzeichen.

    Das Repertoire ist im Wachsen. Partituren werden zum kleinen Preis angeboten. Welche Möglichkeit besteht eigene Partituren zu laden muss man noch erkunden.

    Es gibt Systeme mit Pistons zum Vor- oder Zurückblättern. Die Pistons bedienen die Maus im PC

    Ich bin sehr am Ergebnis mit dem Sprachbefehl interessiert

  • Das mit den Pistons habe ich auch schon gesehen, aber ich finde, dass es an der Orgel immer noch schwierig umzusetzen ist (das hängt natürlich immer von der Literatur ab), aber wenn man viel Spätromantik spielt, hat man wirklich schon alle Hände und Füße mit Schwellern, Doppelpedal, Pistons für Registerwechsel zu tun, sodass man fast keine Möglichkeit hat, irgendwo etwas zu drücken. Das einzige, was noch frei ist, ist der Vokaltrakt ^^

    Die Lösung von Lücker ist innovativ aber nicht unbedingt angenehm, denke ich.

    Ich muss vor allem herausfinden, wie empfindlich das Mikrofon eingestellt werden kann; ich will bei möglichen Anwendungen bei Konzerten schließlich nicht die gesamte Kirche mit Sprachanweisungen beschallen.

    Materialkosten wären auf jeden Fall übersichtlich; ein Arduino Board gibt's ab ca. 10 Euro, das Sprachboard mit Mikrophon kostet 20 Euro, eine billige Maus gibt's bestimmt für 5 Euro, und das Programm für Android kostet in der Vollversion ca. 10 Euro.

    Fingersätze oder Registrierungsanweisungen kann man per Freihand auch in die PDF einfügen.

    Tonara habe ich mir gerade im Schnellverfahren angesehen, glaube aber nicht, dass das sich dann durch irgendwelche Reger-Schinken kämpfen kann , zumal Orgel als Instrument in der Auswahl nicht verfügbar ist.

    Eine Alternative habe ich noch gesehen, aber nie getestet und kenne auch niemanden, der das Produkt jemals getestet hätte:

    https://www.pedamidikit.org/pmkof.html

    (am unteren Ende der Seite)

  • Eine Alternative habe ich noch gesehen, aber nie getestet und kenne auch niemanden, der das Produkt jemals getestet hätte:

    https://www.pedamidikit.org/pmkof.html

    (am unteren Ende der Seite)

    Das klingt zumindest vielversprechend. Die Frage ist nur, inwieweit man beim Spielen seine Kopfbewegungen dermaßen unter Kontrolle hat, damit das "OrgFlip" diese nicht fälschlicherweise als Blätterbefehl interpretiert.

    Hierunda male in george liste in evoltat

  • Das klingt zumindest vielversprechend. Die Frage ist nur, inwieweit man beim Spielen seine Kopfbewegungen dermaßen unter Kontrolle hat, damit das "OrgFlip" diese nicht fälschlicherweise als Blätterbefehl interpretiert.

    Das habe ich mich auch gefragt, weil ich selbst unterhalb des Notenpults auf 2 Displays mir Schwellerpositionen und aktuelle Setzernummer anzeigen lasse; wenn ich da mal nach unten schaue, ist die Gefahr groß, dass das System das schon entsprechend interpretiert.

    Absolute Sicherheit hätte man nur mit selbst gesteuerten Befehlen und damit laut/sprach-basiert.


    Ich habe in einem Video mal gesehen, das der Organist mit einem Mundstück umblättert. Aber die ganze Zeit so nen Knabberstengel im Mund zu halten, stelle ich mir nicht so angenehm vor ^^

    Vielleicht wird er immer "zufällig" in Whisky vor dem Spielen desifiniziert? :P

  • Ich habe in einem Video mal gesehen, das der Organist mit einem Mundstück umblättert. Aber die ganze Zeit so nen Knabberstengel im Mund zu halten, stelle ich mir nicht so angenehm vor ^^

    Das könnte Martin Lücker gewesen sein,

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    der aber zwischenzeitlich von dem Beißschalter abgekommen ist zugunsten einer Steuerung über die Kamera seines IPad:

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    Seht die Erläuterungen dazu unter "Mehr anzeigen".

    Zum Arduino-Vorschlag: Tablet - Mikro/Sprachsteuerung - Arduino-Platine - Maus

    Gehts eigentlich nicht noch komplizierter?

    Die Lösung mit Forscore Plus über das Mundwinkelzucken überzeugt mich bisher am meisten, weil über Forscore/IPad kein schwierig zu installierender Fußschalter oder sonstige Zusatzhardware nötig ist. Schade nur, dass es keine Software für Android oder Windows-Tablets zu geben scheint, die diese Steuerung ermöglicht...

  • Ja, das ist Martin Lücker

    Und ja, wenn dir eine einfachere Lösung für Android einfällt, darfst du sie gerne präsentieren.

    Was bringt mir eine Apple Lösung, wenn ich ein Android Tablet habe?

  • Bin an so etwas auch sehr interessiert. Schön wäre auch, wenn man zwei Möglichkeiten hätte: Einmal Blättern in der PDF und einmal Sequenzer schalten.

    Das Ding zum Beißen ist irgendwie praktisch aber auch irgendwie doof.

    Bin sehr gespannt, was da heraus kommt.

    Die Frage wäre auch, ob man z.B. mit Pusten in eine bestimmte Richtung etwas hinbekommt, oder ob eine Kamera Gesten erkennen kann.

    Bin auf jeden Fall sehr interessiert.

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    Hier gibt’s Potential! :P

    • Offizieller Beitrag

    Martin Lücker hatte ich unlängst auch zufällig gesehen, wie er die Seiten einfach wegbeißt.
    Das mit dem Ohrenwackler ist ja auch gut. :D
    Alternativ vielleicht noch mit einem "Flatulenzschalter" die Seiten einfach umpupsen? :saint:

    Wenn die Noten nicht nur als Grafiken angezeigt werden, sondern als interpretierbare Symbole wie z. B. in einem Notensatzprogramm, dann könnte man doch die gerade gespielten Midinoten verwenden und damit das System selbständig umblättern lassen, sobald die letzten Noten einer Seite erreicht werden.

  • Wenn die Noten nicht nur als Grafiken angezeigt werden, sondern als interpretierbare Symbole wie z. B. in einem Notensatzprogramm, dann könnte man doch die gerade gespielten Midinoten verwenden und damit das System selbständig umblättern lassen, sobald die letzten Noten einer Seite erreicht werden.

    Aber warum denn blättern? Gibt es irgendein Vorteil mit Seiten?

    Wieviele Noten vor Seitenende sollte man blättern?

    Wie wäre es mit langsamen Scroll, wobei das was man gerade spielt immer in die Miite steht?

    Schwierig mit wiederholungen...

  • Die Idee war ja auch, dass -wenn wir ohnehin auf VPO's spielen- mittels MIDI ja eigentlich erkannt werden sollte, was wir spielen. Dies sollte dann in das System eingespeist werden und somit das automatische Scrollen ermöglichen. Also vollkommen unabhängig von Geschwindigkeiten, Fermaten etc....

    Hierunda male in george liste in evoltat

  • So wie ich das verstehe, kann ja Tonara etwas ähnliches: es greift den Ton des Instruments mit dem im iPad eingebauten Mikro ab und gleicht ihn mit den vorliegenden Noten ab. Somit blättert es auch dann richtig um. Besser wäre aus meiner Sicht das midi-Signal direkt zu nutzen. Ohne dem Umweg über das Mikro. Man müsste ja auch beim Spiel mit dem Kopfhörer das Audiosignal irgendwie wieder einspeisen. Oder sehe ich das falsch?

    Hierunda male in george liste in evoltat

  • Die Idee war ja auch, dass -wenn wir ohnehin auf VPO's spielen- mittels MIDI ja eigentlich erkannt werden sollte, was wir spielen. Dies sollte dann in das System eingespeist werden und somit das automatische Scrollen ermöglichen. Also vollkommen unabhängig von Geschwindigkeiten, Fermaten etc....

    Je länger ich diesen Thread verfolge, um so skeptischer werde ich, ob die Überlegungen zu Arduino, MIDI etc. in die richtige Denkrichtung führen. Denn was ich suche, ist eine Lösung, die an jeder Orgel brauchbar ist, zu der ich ein Tablet für die Darstellung von Noten mitnehmen kann und die das Umblättern steuert. Die auf dem Markt erhältichen Notationslösungen basieren allesamt auf der Darstellung von PDF-Seiten, die es ja haufenweise gibt.

    Nun bin ich kein Programmierer und lasse mich gerne überraschen, was da so alles ersonnen wird. Bei midifizierten Noten müsste nach meinem Verständnis die Software "hören", was der Organist gerade spielt, um dann rechtzeitig zu wenden. Ein Zurückblättern würde nicht funktionieren. Das Hauptargument gegen eine MIDI-Steuerung aber: Mich überfällt das kalte Grausen, wenn ich meine PDF-Bibloithek in MIDI-Dateien konvertieren müsste. Bei erfahrungsgemäß hohen Fehlerquoten, wie man sie bei Notationsprogrammen mit Scan-Modulen leider antrifft, wäre der Zeitaufwand dafür unvertretbar hoch. Lösungen über einen Scroll-Mechanismus nach Ablauf eine definierten Wartezeit sind ebenfalls problematisch.

    Ich sehe zielführend nur drei Lösungsansätze:

    a) Steuerung über Bluetooth (Pistons fest eingebaut in das Spieltischgehäuse ähnlich wie bei Sequenzern für die Setzeranlage üblich - oder noch besser als beweglichen Fuss-Schalter mit Arretierungsmöglichkeit oberhalb des Pedals)

    b) Steuerung über optische Signale an die Kamera des Tablet

    c) Steuerung über akustische Signale an das Mikrofon des Tablet (wahrscheinlich aber in der Praxis nicht tauglich)

    • Offizieller Beitrag

    Richtig, dazu gibt es im Netz Untersuchungen, dass man das System via Mikrofon, MIDI, und evtl Pistons steuern können soll.

    Ich wühle mich durch Hinweise und Studien.

    So, wie ich das bisher verstanden habe, kann man Noten scannen und in einer PDF speichern.

    Die PDF nun für Tonara konvertieren.

    Dann müsste es eigentlich funktionieren.

    Man muss dann nur noch sehen, wie man gespielte Noten durch das dadurch entstehende MIDI-Signal zum Umblättern definiert. Wie man das Audiosignal bei Kopfhörerbetrieb einspeist ist ein Aspekt, den ich noch außen vorgelassen habe. Möglicherweise mit einem Parallelkabel in einen Audioeingang.

    Die Steuerung über MIDI hat den Vorteil, dass man den Punkt des Blätterns nach Bedarf einstellen kann (wenn's denn geht)

    • Offizieller Beitrag

    Die auf dem Markt erhältichen Notationslösungen basieren allesamt auf der Darstellung von PDF-Seiten, die es ja haufenweise gibt.

    So wie ich das bisher verstanden habe arbeitet Tonara nicht mit PDF- Dateien.

    Damit ließe sich aus meiner Sicht ein Umblättern nicht steuern.

    Wenn du schon viele PDF-Noten hast bleibt aus meiner Sicht nur eine externe Steuerung

  • Ich sehe zielführend nur drei Lösungsansätze:

    a) Steuerung über Bluetooth (Pistons fest eingebaut in das Spieltischgehäuse ähnlich wie bei Sequenzern für die Setzeranlage üblich - oder noch besser als beweglichen Fuss-Schalter mit Arretierungsmöglichkeit oberhalb des Pedals)

    b) Steuerung über optische Signale an die Kamera des Tablet

    c) Steuerung über akustische Signale an das Mikrofon des Tablet (wahrscheinlich aber in der Praxis nicht tauglich)

    Vollkommen richtig und ganz meiner Meinung.

    Mein Post bezog sich ja auch auf die bereits existierenden Lösungsansätze.

    Vom Umweg über PDF-Tonara halte ich auch nichts.

    Die aus meiner Sicht einfachste Lösung wäre die Gestenerkennung über eine Kamera im/am Tablet. Hier würde sich aus meiner Sicht am Besten so etwas wie ein "Kussmund" eignen. Eine Geste, die man nicht so aus Versehen im Eifer des Gefechtes auch eher unbewusst machen würde. Also einfach mal das Tablet angeknutscht, und zack! wird geblättert.

    Eventuell auftretende Wiederholungen müsste man eben beim Anlegen der PDF durch Kopieren realisieren.

    Hierunda male in george liste in evoltat