Verstärker für Kopfhörer

  • Liebe Orgianer!

    Bei mir steht ein neuer Kopfhörer in der Einkaufsliste. In die engere Wahl steht der AKG 712 pro.

    Dazu benötige ich einen Kopfhörerverstärker. Wer könnte mir mit Rat und Erfahrung zur Seite stehen?

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde in einen Kopfhörerverstärker nicht übermäßig viel Geld stecken, denn die klanglichen Unterschiede, selbst der besten Kopfhörer, sind ein Mehrfaches größer als die Unterschiede, die man zwischen Verstärkern vielleicht erahnen kann. Wichtig ist, dass er zur Impedanz des verwendeten Kopfhörers passt. Der AKG K-712 Pro sollte da mit 62 Ohm aber noch ziemlich unkritisch sein. Ich benutze dafür einfach den Kopfhörerverstärker, der in meinen USB-Audiointerfaces enthalten ist.

    Aber was ist da los am Kopfhörermarkt? Thomann scheint die guten Kopfhörer ja gerade regelrecht zu verschleudern. :huh:

  • ich nutze die internen KH Ausgänge an meinem RME UFX und bin sehr zufrieden.

    Auch war ich überrascht zu sehen , dass Lang Lang mit den K702 seine Einspielungen abhört. Leider gibt es bei denen Serienstreuungen.

  • Ein Grund in einen guten KH Verstärker zu investieren, wäre eine gute x-feed Funktion, wie es von SPL angeboten wird. Die sind aber rel. teuer und es gibt auch x-feed via VST plugins (zB Canopener). Bei längeren Spielen wird es damit deutlich angenehmer.

    • Offizieller Beitrag

    Mit Crossfeed macht man die besonderen akustischen Vorteile eines Kopfhörers zunichte, indem man die Nachteile einer Lautsprecherbeschallung künstlich hinzufügt. Das kann das Abhören schlechter alter Popmusik-Aufnahmen erträglicher machen. Die renommierten Samplesethersteller mischen alle mit gutem Kopfhörer ab. Dementsprechend hat man das beste Hörerlebnis, wenn man mit genau dem gleichen Kopfhörer abhört. (Natürlich ohne x-feed)

    • Offizieller Beitrag

    Ja, klar, es kann natürlich jeder machen wie er will und wie es für ihn persönlich gut klingt. Für Puristen ist das aber eher nichts. In der Verstärkertechnik wird ein riesen Aufwand betrieben um ein Übersprechen zwischen linkem und rechtem Kanal mit allen Mitteln zu verhindern. Getrennte Stromkreise, getrennte Trafos, mehrfach einzeln abgeschirmte Kabel...
    ...und dann kommt eine Crossfeed Software und fügt noch vor dem Verstärker Signalbestandteile des linken Kanals dem rechten zu und umgedreht. Erzeugt also künstliches Übersprechen. Da muss man sich zumindest über Sinn und Unsinn unterhalten. Also ich persönlich würde dafür kein Geld an meiner Orgel ausgeben. Mir geht es um den möglichst unverfälschten Klang. Nur dafür kaufe ich ja teure Kopfhörer und hochwertige Samplesets.

    Wem es mehr darum geht sich selbst eine Orgel nach eigenem Geschmack zu gestalten, der kann natürlich tief in die Trickkisten von allen möglichen Effektgeräten greifen und sich seinen Traumsound generieren. Zwischen diese beiden Extremen gibt es natürlich noch unendlich viele Abstufungen. Alles ist legitim!

  • Das kann ich durchaus verstehen.

    In meiner Jugend habe ich auch Röhrenverstärker gebastelt.

    Zum Bergfest an der Hochschule hat der Verstärker mit 2xEL95 Gegentakt an einer 12Watt Eigenbaubox gute Dienste geleistet.

    Auf dem Klo war dann in etwa Zimmerlautstärke.

    Die guten alten Dampfradios kenne ich natürlich auch noch aus meiner Kindheit. Nachdem die ersten Transistrorsteroeanlagen aufkamen ist mir durchaus deren dünner Klang aufgefallen.

    Legendär sind mir auch die Röhren betriebenen Bandgeräte in Erinnerung z.B. das ZK120 oder das legendäre Smaragd Tonbandgerät. Natürlich alles Mono!

    An der Hochschule hatten wir ein original Rundfunkstudio mit Bandmaschinen, Sprecherraum, riesigem Mischpult, Hallkeller etc. eingebaut, wo ich mir letztendlich meinen hohen Anspruch an Tontechnik erworben habe. Natürlich war das alles 110 V Technik vom Feinsten!

  • Jetzt habe ich auf Anraten von Synthematophon 8' diese Kombination gekauft.

    Habe den Fiio Verstärker an das MOTU UltraLite AVB gehängt. Das Ergebnis der Lautstärke war leider sehr ernüchternd.

    Mit dem Fiio erreiche ich die selbe Lautstärke nur, wenn ich auf das Maximum aufdrehe. Ich erkenne hier keinen Mehrwert, wenn sich in der Lautstärke nichts ändert und alles zu leise ist. Jetzt sitze ich vor einem Verstärker, der nicht lauter wird und einem Kopfhörer, der zu leise ist. Bin momentan ratlos.

    Ich habe den FiiO K5PRO und bin damit sehr zufrieden: https://www.fiio.de/headphone-amp-dac/fiio-k5pro/

    Der harmoniert bestens mit meinem AKG K712 PRO.

    Diese Kombination kann ich nur empfehlen.

    • Offizieller Beitrag

    Von dem MOTU UltraLite AVB hast Du bisher nichts gesagt. Dieses hat doch einen Kopfhörerausgang. Warum hast Du den Kopfhörer nicht einfach dort angeschlossen? Ich denke Du solltest den Fiio auch nicht am Motu anschließen, sondern direkt am Computer, denn er hat ja einen eigenen D/A-Wandler und eigene Treiber und möglicherweise liefert er dann auch die benötigte Lautstärke.

  • Das macht Sinn und habe auch schon probiert. Warum ich den Fiio an Motu anschließen will ist, dass ich nicht immer im Hauptwerk die Soundeinstellungen umstellen muss, wenn ich mit Boxen hören will. Habe aber mal das so probiert, wie du geschrieben hast.

    Mit USB am PC verbunden und Audio Device in Hauptwerk auf Fioo umgestellt. Wieder das selbe Problem ich muss den Fiio voll aufdrehen und er ist noch nicht zu laut. Anders, wenn ich am PC ein Youtube Video ablaufen lasse, dann könnte ich mir eher vorstellen, dass der Fiio etwas bringt, da ist es laut genug. Ich gehe mal von einem Fehlkauf aus, in Bezug meiner Konfiguration mit Motu. Aber wie bringe ich jetzt den neuen Kopfhörer lauter?

  • Habe den Fiio mit Hopfhörerausgang beim MOTU verbunden. Das funktioniert auch. Ich komme mit Fiio halt immer nur auf die selbe Lautstärke, wenn ich Fiio voll aufdrehe. Dann brauch ich ja keinen Verstärker mehr, wenn dieser beim Anschlag gleich laut klingt. Ich habe bemerkt, dass der Gain beim Motukopfhörerausgang auf -10 dB gestellt ist. Dann werde ich mal auf 0 dB gehen. Vielleicht genügt dann die Lautstärke. Den Fiio kann ich dann wieder zurückgeben.

    • Offizieller Beitrag

    Anders, wenn ich am PC ein Youtube Video ablaufen lasse, dann könnte ich mir eher vorstellen, dass der Fiio etwas bringt, da ist es laut genug.

    Dann liegt das eindeutig an einer zu geringen Lautstärkeeinstellung in Hauptwerk. Du musst HW im Programm selbst lauter stellen und dafür am Motu leiser stellen um effektiv die selbe Lautstärke über die Lautsprecher zu haben wie zuvor. Damit bekommt auch der Fiio mehr Signal und lässt sich lauter drehen. Standardmäßig reduziert HW bei Neuinstallation eines Samplesets den Ausgangspegel auf -10 dB. Dort kannst Du bis auf 0 dB hoch gehen. Zu finden im Menü unter large Audio Panel oder so ähnlich. (Hab gerade HW nicht am laufen)

  • Vielen Dank für eure Unterstützung. Jetzt komme ich der Sache schon etwas näher.

    Damit in etwa die Lautsprecher gleich laut klingen, wie die Kopfhörer muss ich beim Ausgang vom Motu bei Lautsprecherausgang auf ca. -5 dB und beim Kopfhörerausgang auf 0 dB einstellen. Dann würde ich beim Ausgangsignal in HW mit -5 dB auskommen. Wenn ich in HW den Ausgangspegel bediene, dann wirkt sich das auf Lautsprecher und Kopfhörer gleichzeitig aus.