Klangverhalten echte Pfeifenorgel versus virtuelle Pfeifenorgel

    • Offizieller Beitrag

    Hier eine etwas überarbeitete Revision, vor allem zum Ende hin wurden einige Dinge angepasst die sich an echten Orgeln klanglich besser machen.

    Laudemus Rev1.pdf

    Ja, dass gefällt mir besser.

    Interessanter Effekt, den man an der Pfeifenorgel erlebt.

    Sie nimmt bei Dissonanzen (schreibt man das so?), die sich nicht problemlos in natürliche Harmonien auflösen lassen, sofort

    Rache. Bei einer elektronischen Orgel

    (egal ob analog oder digital) fällt das oft weniger ins Gewicht.

    Woran das liegt sachlich zu beschreiben entfernt sich inhaltlich vom Faden

    Einmal editiert, zuletzt von Mikelectric (18. September 2021 um 18:27) aus folgendem Grund: Beitrag aus anderem Thema nach hier verschoben und Zitat eingefügt.

  • Woran das liegt sachlich zu beschreiben entfernt sich inhaltlich vom Faden

    Ja eine Sache die ich ja bei elektrischen Systemen immer kritisiere und dafür immer Gegenwind bekomme. Eine Simulation egal ob aufgenommen oder Synthetisch ist etwas ganz anderes vom Verhalten und Klang. Ich vermute einmal bei einer echten Orgel kommen Frequenzen noch zum tragen die man zwar in einer Form wahrnehmen kann und zum Höreindruck massiv beitragen, die man aber nicht irgendwie aufzeichnen kann. Ich denke z.B an Körperschall, Infraschall und Tonbereiche die wir zwar nicht bewusst hören können aber die man doch irgendwie aufnimmt.

    Zumindest sind meiner Erfahrung nach vor allem romantische Orgeln etwas eigenartig. Ich habe das Sampleset von Erfurt Büßleben, an der Orgel spiele ich selbst hin und wieder, kenne sie also. In GO gespielt gibt es einige Kombinationen vor allem mir Quinten am Manual und einem Grundton auf dem Pedal die eindeutig nach Moll klingen digital. Analog an der Orgel hingegen sind das eindeutig Dur Klänge. Schon blöd wenn man etwas vorbereitet hat das in Moll steht und plötzlich ein Griff total froh und Glücklich zwischen den tiefsten Tiefen des Molls auftauchen :) Da denkt man zuerst sich vergriffen zu haben.

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  • Zumindest sind meiner Erfahrung nach vor allem romantische Orgeln etwas eigenartig. Ich habe das Sampleset von Erfurt Büßleben, an der Orgel spiele ich selbst hin und wieder, kenne sie also. In GO gespielt gibt es einige Kombinationen vor allem mir Quinten am Manual und einem Grundton auf dem Pedal die eindeutig nach Moll klingen digital.

    Die Orgel ist jetzt aber nicht gerade ein Paradebeispiel für eine romantische Orgel, oder habe ich da etwas falsch verstanden?

    Hierunda male in george liste in evoltat

  • Die Orgel ist jetzt aber nicht gerade ein Paradebeispiel für eine romantische Orgel, oder habe ich da etwas falsch verstanden?

    Nein, die in Büßleben ist eher nicht so romantisch :) ich beziehe mich da jetzt eher auf andere romantische Orgeln. Dieser verhalten sich in echt gespielt teilweise sehr anders als digital. Vermutlich liegt es auch einfach daran weil romantische Orgeln ja allgemein eher schwammig sind und alles mehr zart miteinander verschmilzt. Ich selbst bevorzuge eher barocke Orgeln, viele andere eher nicht. Bei einer romantischen fällt es nicht so stark auf wenn man nicht genau spielt finde ich :)

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    • Offizieller Beitrag

    Ja eine Sache die ich ja bei elektrischen Systemen immer kritisiere und dafür immer Gegenwind bekomme. Eine Simulation egal ob aufgenommen oder Synthetisch ist etwas ganz anderes

    Besonders bei Instrumenten wo der Organist dicht vor den Pfeifen sitzt ist der Effekt stark bemerkbar.

    Man hört z.B. zwei einzelnen Pfeifen. Die Klangverschmelzung findet erst im Raum statt. Dort sind die Dissonanzen nicht mehr so extrem vernehmbar. Sie verschmelzen und zudem noch mit dem Hall.

    Bei einer elektronischen Orgel findet die Klangverschmelzung im Verstärker und Lautsprecher statt. Es ist halt eine Schallquelle für zwei Töne. Hingegen sind es bei der Pfeifenorgel zwei unabhängige Klangquellen.

    Würde man bei der elektronischen für jeden Ton einen separaten Verstärker und Lautsprecher einsetzen wären auch hier Dissonanzen deutlicher aggressiv zu hören.

    • Offizieller Beitrag

    Jeder Raum hat eine Eigenresonanz. Töne die in der Nähe der Resonanzfrequenz liegen werde mehr oder weniger hineingezogen. Bei Sets wo die Mikros weiter im Raum stehen kann der eingezogene Ton unhörbar verstimmt gespeichert sein. Das fällt im Gesamtspiel fast nicht auf. Akkorde in der Nähe der Resonanzfrequenz können dann z.B. Mollcharakter bekommen obwohl sie in Dur gespielt werden. Dur-Akkorde dicht unterhalb der Resonanzfrequenz klingen dann scheinbar fast rein und bekommen eine starke Spannung nach oben.

    Diese Töne im Set zu finden und geringfügig zu korrigieren ist mühsam.

    • Offizieller Beitrag

    Danke, ist ja klar. Ich wollte es nur nicht verkomplizieren.

    In einer Kirche hatten wir eine deutliche Resonanz bei "f"

    Im Chor herunterziehen bei dieser Tonart war unmöglich. Der Raumhall hat den Chor immer wieder in die Originaltonart gehoben.

    Orgel- oder Chorvorträge in "e" oder "fis" gingen überhaupt nicht.

    Alle weiteren in dieser Kirche auftretenden Resonanzen waren in der Amplitude deutlich schwächer.

    Derartige Untersuchungen habe ich in Zusammenarbeit mit der Deutschen Grammophon Gesellschaft bei Chor und Orchesteraufnahmen gemacht