Walze vs. Schweller

Haralder

Zitat von vpo-organist

Jetzt habe ich seit ca. 25 Jahren keine Orgel mit Walze mehr gespielt und habe kein Gefühl mehr dafür, ob das eine praktikable Lösung sein könnte. Was meint ihr? Ist eine Walze mit dem Fuß genauso gut kontrollierbar wie ein Schweller?

Wir haben bei uns eine Crescendo Walze und ein Schwellerpedal. Ich persönlich empfinde die Walze schon teilweise als angenehmer, erfordert aber mehr Übung im Umgang. Der Vorteil beim Pedal ist der definierte kurze Weg. Dort kann man mit einem Fuß gleichmäßig einmal vom Minimum bis zum Maximum gehen. Die Walze hingegen braucht bei unserem rein mechanischen Crescendo schon etwas mehr, gerade wenn man mittendrin den Fuß einmal absetzen muss um ihn wieder anzuheben hört man es. Bei einer digitalen Walze die im Grunde aber keinen Anschlag irgendwo hat und ganz fein abgestimmt werden kann, da sieht es aber wohl ganz anders aus.

Ich würde es einfach mal probieren. Davon abgesehen wenn den Pedal nicht mehr in Ordnung ist, dann melde dich mal bei Bedarf bei mir. Wenn du es mir schickst, dann schaue ich es mir gerne mal an und versuche es wieder instand zu setzen.

Rainscho

Ist mechanisch so ähnlich wie die Walze der Fa. Heuss aufgebaut.

Als Ersatz für einen Schweller würde ich eine Walze nicht verwenden. Das Schwellpedal läßt sich feinfühliger einstellen.

Z.B. Ganz schnell von Schweller offen zu Schweller geschlossen. Bedeutet bei der Walze eine Drehung von ca. 270°

Und das mit wahrscheinlich einmal unterbrechen. Besonders bei den in Mode gekommenen Orgelschuhen mit Absatz.

Die Walze hat einen Durchmesser von ca 100mm. Also einen Umfang von ca 314mm

Multipliziert mit 0,75 (270°) sind das ca 240mm. 240mm Schuhsole ohne den Absatz?Muss man schon große Füße haben um das mit einer Bewegung ohne Abrutschen zu erreichen

Orgeljournal.de

Vielleicht ist das hier in diesem Zusammenhang von Interesse:

https://www.stefan-kiessling.com/stefankiesslingorgel.pdf (offensichtlich mit einem Update!)

Musikalische Grüße

Matthias

mundiglo

Als Schwellerersatz stimme ich Rainscho zu, dafür taugt das nicht.

Für mich war es eher ein "Gimmick", weil ich auf einer Orgel mit Walze Spielen gelernt hab.

Kaufen war mir zu teuer, man kann das rel. einfach selbst basteln. Ich hab aber keine CDs, sondern drei Scheiben aus einer alten Tischplatte zusammengeleimt. Die restl. Teile gibts im Netz für wenig Geld.

Vorteil: man kann es genau auf Maß machen.

Haralder

bei einer digitalen Orgel würde ich für ein Crescendo sowieso Taster vorziehen. Ich habe hier einen Schalter der mit den Füßen von oben und unten gedrückt werden kann. Eine Richtung für plus und eine für minus. Eine Walze wäre mir auch zu viel am spieltisch. Ich weiß auch nicht ob die Walzen heute noch verbaut werden bei nicht mechanischen Orgeln.

BTW wer an einer mechanischen einmal die Mechanik der Walze instand setzen muss, der wird wissen warum man die Dinger wohl nicht gerne verbaut.

Haralder

weniger Weg bedeutet dann aber auch, dass ein auf und absetzen vom Fuß bereits hörbare Auswirkungen hat. Zu fein ist auch wieder nicht gut. Bei einem Orgelbauer habe ich erleben müssen, dass es Wochen dauert bis jeder Spieler seinen Sweet Spot gefunden hat mit dem er zurecht kommt.

Rainscho

Ich würde auch den Schweller gangbar machen.

Wahrscheinlich liegt es am Poti. Die kritische Stelle im Poti ist meist der Abgriff.

Außerdem gibt es bei der Walze evtl Toleranzen in achsialer Form die das Poti mechanisch belasten können.

Aus dem Grund habe ich den Winkel an dem das Poti

( bei mir Stufenschalter ) befestigt ist schwimmend befestigt. Es kann den achsialen Ungenauigkeiten folgen, sich aber nicht mitdrehen.

Haralder

Ich habe hier ein Pedal einer Wersi Orgel midifiziert. Das Pedal arbeitet mit einer kleinen Birne und einem Fotowiderstand. Da ist der Vorteil, dass es quasi keinen Verschleiß gibt und sehr fein arbeitet.

Haralder

Leider nicht. Es ist ein solches Pedal:

Links und rechts sind zwei Taster die ich für Registerspeicher vor/zurück nutze und auf der Unterseite ist ähnlich zu dem Bild oben von dir eine Glühlampe, eine Folie die dunkler wird im Verlauf und der besagte Fotowiderstand. Das ganze zu midifizieren war aber nicht ganz einfach weil der Widerstand mit 15 Volt arbeitet und eher speziell ist, dafür aber extrem stabil und sauber.