Literatur für französischen Barock

  • Deine Fragen werden beantwortet in dem Büchlein von Hermann J. Busch (Hrsg.), "Zur Interpretation der französischen Orgelmusik", Verlag Merseburger, Neuauflage 2009:

    https://www.stretta-music.de/busch-zur-inte…-nr-119756.html

    Dazu insbesondere die Kapitel über die Ornamentik und die "Inégalité" , die Ewald Kooiman geschrieben hat. Es gibt m. E. keine bessere Einführung in diese Musik.

    Hörenswert ist auch diese Einspielung von Boyvin's Dialogue à 4 choeurs du 3e ton der Organistin Béatrice Piertot:

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  • Von den Punktierungen, die der Organist spielt, steht nichts in den Noten. Wie ist das zu verstehen? Über manchen Noten steht ein "+". Wie ist das zu interpretieren? Dazu die gestrichelten Taktstriche? Isch schpresche kein französisch ;)

    Falls du nicht auf die Bücherei warten willst: Im Thread über die "la Chaise Dieu" hatte ich schon mal auf die drei leicht zugänglichen Videos "Introduction to French Classical Music" von Dr. Margaret Harper hingewiesen (https://www.youtube.com/channel/UCsGZM4_5AdDjJpBsZSXGw4w ). Da wird das Interpretieren der "Notes inégales" vorgeführt.

    Die Schreibweisen der Ornamente sind bei den barocken Franzosen genauso wenig wie bei den übrigen Nationen genormt. In manchen "Livre d' Orgues" schreiben die Komponisten daher ihre speziellen Zeichen im Vorwort auf. In konkreten Fall müsste das "+" bedeuten, dass bei einem Sprung diatonisch aufgefüllt wird, also z. B. im ersten Stück Takt 2 auf 3: Sprung von D auf Bb, da wird dann ein C ergänzt. Die gestrichelten Taktstriche hat vielleicht der Tonsetzer ergänzt und daher gestrichelt, ansonsten hat das denke ich keine tiefere Bedeutung.

    Und wie bemerkte mal einer meiner Orgeldozenten: Ornamente sind wie Sahne auf dem Kuchen. Sahne schmeckt gut, mehr Sahne schmeckt besser, aber nur noch Sahne ohne Kuchen macht Bauchweh.

  • Die Noten sind aber wirklich auf den ersten Blick sehr interessant und ich werde sie mal bei Gelegenheit durchspielen. Dreistimmige Sätze gefallen mir immer sehr gut. Mal schauen.

    Es ist immer ganz schön und eigentlich auch üblich wenn ein Verlag bei seinen Büchern im Vorwort etwas zur Ausführung schreibt. Verzierungen und anderes wurde ja je nach Komponist immer recht unterschiedlich vorgegeben. Wikipedia ist übrigens eine schlechte Quelle für Informationen, selbst einfache Sachverhalte sind dort so kompliziert beschrieben das es einem sogar schwer nachvollziehbar ist, was eine Kadenz oder ein Akkord ist... Zumindest laut Wikipedia Artikel :)

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium