Design-Spieltisch aus durchgefärbtem MDF

    • Offizieller Beitrag

    Ist noch nicht fertig und man kann das so als Ganzes noch nicht beurteilen.

    Eine interessante Konstruktion, sicher in einer Projektgruppe entstanden. Ich rate jetzt einfach mal, wie es weiter geht.

    In die Schlitze kommen farbige, senkrechte Bretter, die oben überstehen, um die Touchscreens links und rechts des Klaviaturblocks zu kaschieren. Auf einem zweiten Halbrund mit Rädern befindet sich eine Orgelbank, die hinten natürlich auch halbrund ist. Außerdem natürlich das Pedal, das etwas erhöht befestigt wird, sodass es beim Zusammenschieben mit dem Spieltisch-Halbrund unter den Klaviaturblock ragt, um die BDO Maße einhalten zu können. Das ganze ist deswegen nicht einteilig, damit man die Hälften noch gut durch Türen schieben kann, je nachdem, in welchem Raum man die kreisrunde Orgel haben will.
    Stimmt's oder hab' ich Recht?

  • Eine interessante Konstruktion, sicher in einer Projektgruppe entstanden. Ich rate jetzt einfach mal, wie es weiter geht.

    In die Schlitze kommen farbige, senkrechte Bretter, die oben überstehen, um die Touchscreens links und rechts des Klaviaturblocks zu kaschieren. Auf einem zweiten Halbrund mit Rädern befindet sich eine Orgelbank, die hinten natürlich auch halbrund ist. Außerdem natürlich das Pedal, das etwas erhöht befestigt wird, sodass es beim Zusammenschieben mit dem Spieltisch-Halbrund unter den Klaviaturblock ragt, um die BDO Maße einhalten zu können. Das ganze ist deswegen nicht einteilig, damit man die Hälften noch gut durch Türen schieben kann, je nachdem, in welchem Raum man die kreisrunde Orgel haben will.
    Stimmt's oder hab' ich Recht?

    Das hast du ziemlich gut erkannt. Willst du nicht bei uns Maschinenbau studieren? Hätte da einige interessante Projektarbeiten und auch Abschlussarbeitsthemen....

    Du würdest das sicher auch mit mehr Liebe machen als normale Maschienenbaustudierende.

    Einziger "Fehler" in deinen Annahmen: Die Platte für die Orgelbank ist rechteckig und nicht halbrund, das war uns zu aufwändig und der Platzbedarf etwas zu hoch.

    Der Tisch ist 4 manualig und nach BDO gebaut. Materialvorschlag und Design kam aus unserem Desgin-Fachbereich. Corona-bedingt mussten die Studierenden sehr viel ohne Aufsicht machen, das läge noch Optimierungspotential, aber ich hoffe, dass es mit etwas Nacharbeit eine sehr wertige Angelegenheit sein wird.

    Sehr schön gelöst ist das mit den Rollen: die sieht man nachher gar nicht mehr und die Verkleidung kann man ohne Werkzeug abnehmen, so dass man auch über Schwellen o.ä. mit der Orgel fahren kann.

    Wenn es fertig ist, melde ich mich mit weiteren Infos.

  • Die Idee, eine Orgel für unser Audimax zu bauen, ist schon alt. Wir haben da einen ganz ordentlichen Flügel und wohl auch sehr gute Lautsprecher, aber keine Orgel.

    Irgendetwas zu kaufen ist langweilig, uninteressant und dient auch nicht der Ausbildung der Studierenden.

    Zunächst habe ich einer engagierten Kollegin aus dem Fachbereich Design den Floh ins Ohr gesetzt. Die hat dann mit Studierenden gestalterische Entwürfe in einem Lehrprojekt entwickeln lassen. Den besten Entwurf (nach unserer beider Meinung und nach Meinung eines renommierten Orgelbauers) habe ich jetzt in einem Projekt im Fachbereich Maschinenbau auskonstruieren lassen. Irgendwie gefiel uns das so gut, dass es jetzt gebaut wird. Ganz fertig ist die Realisierung noch nicht, aber den Rest bastel ich mir jetzt zusammen, das studentische Projekt ist jetzt zu Ende und die sind nicht ganz fertig geworden, für ein Folgeprojekt reicht aber den Anspruch nicht aus.

    Sehr interessant war es, das mir aus der Industrie bekannte Wechselspiel zwischen Design und Realisierung hier auch an der Hochschule zu sehen. Unser Desgin-Fachbereich ist allerdings sehr praxisnah aufgestellt, da gehört Handwerken mit dazu (ganz in der Bauhaus-Tradition). Habe auch viel über Gestaltung, Farben, Obeflächen und Materialität aus Sicht eines Designers gelernt. Auch die CAD-Systeme von Designern arbeiten ganz anders als die der Maschinenbauer, wusste ich auch nicht.

    Die Vorgabe war, dass es gut aussehen soll, nach Norm und halbwegs kostenerträglich (bei den Klaviaturen hat das nicht geklappt, sind UHTs). ausfallen soll. Das ganze soll transportabel bleiben, so dass das Ding nicht immer im Audimax stehen muss, sondern auch in einem meiner Laborräume Platz findet. Türen ausmessen gehörte auch zur Aufgabe.

    Möglichst viel sollte an der Hochschule selber gefertigt werden. Wir haben lediglich die Elektronik, den PC, die Klaviaturen, Schweller und Walze sowie Bankhöhenverstellung zugekauft. Alle Holzteile selber gefräst.

  • Schweller und Walze von Pausch genau wie das Pedal, Fußpistons und Daumentasten:

    Walze: https://www.pausch-e.com/shop/Walze-Midi-p177964985

    Schwelltritt: https://www.pausch-e.com/shop/Holz-Schweller-Midi-p176994249

    Pedal: https://www.pausch-e.com/shop/Orgelpedal-MIDI-p264723150

    Daumentasten: https://www.pausch-e.com/shop/Daumenpiston-p176333725

    Fußpistons: https://www.pausch-e.com/shop/Fußpiston-aus-Metall-silber-p255242412


    Manuale und MIDI-Iterface von UHT (mit super netter Beratung und Hilfestellung)

    Orgelbankhöhenverstellung von Heuss:

    https://www.ottoheuss.de/orgelteile/mec…er=1232530VM-AL

    Ansonsten übliche Liefetranten für Aluprofile etc.

    Alle Holzteile sind aus durchgefärbten, geöltem MDF, das war ein Vorschlag aus dem Fachbereich Design und wirkt sehr edel.

    Ein leistungsfähiger Rechner war schon vorhanden.

  • 299€ für Schweller und Walze: Apotheken-Preise

    Das stört mich nicht mal am meisten. Sind immerhin Spezialteile für den Orgelbau. Soll er sie sich halt bezahlen lassen.

    Aber Taster aus der China-Massenproduktion, die er dort als "Daumenpistons" zu 10€ das Stück verkauft sind eine echte Frechheit. Wenn ich ebay aufmache finde ich das gleiche Angebot und hundert andere Ausführungen dazu. Und dort zahlt man 60cent. Kauft man sie in größerer Menge über Aliexpress wirds noch günstiger.

  • Bei Ebay oder in China bestellen, geht an der Hochschule leider gar nicht.

    was kostet so ein Projekt?

    Die Pausch und Heuss-Teile kannst du dir aufaddieren, die UHT-Klaviaturen haben wir sehr günstig bekommen, die liegen normal ja schon eher so bei 3.000 EUR/Stück.

    Damit bist du bei den Standardteilen schon schnell über 10.000 EUR.

    Aluprofile haben wir von ITEM geschenkt bekommen, Holz und Kleinkram waren ca. 1.500 EUR.

    Arbeitszeit wird nicht gerechnet.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe die älteren und die neueren Beiträge hier in einem Thread zusammengefasst, da sie zum selben Projekt gehören.

    Das hast du ziemlich gut erkannt. Willst du nicht bei uns Maschinenbau studieren? Hätte da einige interessante Projektarbeiten und auch Abschlussarbeitsthemen....

    Du würdest das sicher auch mit mehr Liebe machen als normale Maschienenbaustudierende.

    Danke für die Einladung, aber mein Ingenieurstudium habe ich schon vor vielen Jahren abgeschlossen. Unter anderem habe ich etliche Jahre im Bereich Steuerungs- und Antriebstechnik für den Sondermaschinenbau gearbeitet und viele ganz unterschiedliche Anlagen in allen möglichen Branchen programmiert, in Betrieb genommen und Schulungen durchgeführt. Dabei bekommt man einen Blick dafür, wie eine Maschine konstruiert ist und wie sie später aussehen wird. Eine Orgel ist letztlich auch nichts anderes als eine Maschine.

    Allerdings hatte ich mir in diesem Fall die senkrechten Lamellen doch deutlich weniger dominant vorgestellt. Kam diese Idee auch von der Design-Professorin und hat dies eine optische Entsprechung in eurem Audimax?

  • Ich habe die älteren und die neueren Beiträge hier in einem Thread zusammengefasst, da sie zum selben Projekt gehören.

    Danke für die Einladung, aber mein Ingenieurstudium habe ich schon vor vielen Jahren abgeschlossen. Unter anderem habe ich etliche Jahre im Bereich Steuerungs- und Antriebstechnik für den Sondermaschinenbau gearbeitet und viele ganz unterschiedliche Anlagen in allen möglichen Branchen programmiert, in Betrieb genommen und Schulungen durchgeführt. Dabei bekommt man einen Blick dafür, wie eine Maschine konstruiert ist und wie sie später aussehen wird. Eine Orgel ist letztlich auch nichts anderes als eine Maschine.

    Allerdings hatte ich mir in diesem Fall die senkrechten Lamellen doch deutlich weniger dominant vorgestellt. Kam diese Idee auch von der Design-Professorin und hat dies eine optische Entsprechung in eurem Audimax?

    Es gab mehrere Designkonzepte, die von Studierenden entwickelt wurden. Unter diesen kam sowohl bei der Design-Professorin, bei einem renommierten Orgelbauer und bei mir der gewählte am besten an. Es gab auch Sachen in Carbon-Design, das wäre aber auch von der Fertigung etwas zu aufwändig gewesen.

    Das ganze ist vom Design und den Farben auf das Audimax abgestimmt (siehe Abb. 1.1. im Poster).

  • Hallo

    Das ist ein sehr interessantes Projekt und es hat sicherlich für die beteiligten Studenten Spass gemacht: Etwas zu entwerfen, zu konstruieren, zu berechnen (elastische Durchbiegung) und zu produzieren, das auf längere Sicht in Verwendung sein wird und den Zugang zur Orgelmusik für eine grössere Anzahl von Zuhörern ermöglichen wird, ist sicher eine tolle Herausforderung gewesen. Ein paar Fragen habe ich noch:

    • In welchem Rahmen muss ich mir die Arbeit vorstellen?
    • War das eine Studienarbeit (so nannte sich das an meiner TU damals) oder eher eine Bachelor-Arbeit?
    • Gibt es eigentlich auch noch die Möglichkeit, eine Diplomarbeit zu erstellen, wenn das ein Student möchte?
    • Wird das Instrument im Audimax nur für hochschulinterne Festveranstaltungen verwendet oder habt ihr auch ein öffentliches Konzertprogramm geplant?

    Mir kommt gerade Jörg Glebes Hausorgelprojekt in den Sinn: Dort geben wirklich namhafte Organisten (Sebastian Küchler-Blessing sei hier als einer von Vielen genannt) Privatkonzerte , von denen es bei YouTube zahlreiche hörenswerte Mitschnitte gibt. Möglicherweise würden diese Organisten auch für Aufführungen bei euch zu haben sein, denn Berührungsängste im Hinblick auf digitale Instrumente haben sie ja offenkundig nicht.

    Wir haben in unseren Lehrplänen sogenannte Studienprojekte verankert. Hier wird eine Aufgabe an eine Gruppe von Studierenden gegeben. Ziel ist es, die im Arbeitsleben geforderte Zusammenarbeit moderiert zu erlernen, Projekte bezüglich Terminen, Kosten und Ergebnissen eigenständig zu planen und umzusetzen. Bei uns ist dafür eine Arbeitszeit der Studierenden über ein oder zwei Semester von ca. 200 Stunden/pro Studierenden vorgesehen. Aufträge können eigene Ideen (wie so eine aus Sicht meiner meisten Kollegen Spinnerei mit einer Orgel) sein, aber gelegentlich beauftragen auch Unternehmen so etwas.

    Parallel gibt es auch Bachelor- oder Masterarbeiten, das Thema Diplom ist in Deutschland praktisch an fast allen Hochschulen erledigt.

    Interne Bachelor- oder Masterabeiten gibt es auch, an den Unis eher die Regel, an den Fachhochschulen ist die Regel eher, dass die Abschlussarbeit in Kooperation mit einem Unternehmen durchgeführt wird.

    In Krefeld wird es sicher eher schwierig eine Konzertreihe zu etablieren. Wir haben hier z.B. eine sehr schöne Walcker-Orgel, super restauriert, ein pensionierte Kollege holt da gute Organisten hin und es kommen 10-30 Leute. Da werden wir unser Audimax sicher nicht voll bekommen.

    Ich denke, dass das Instrument genau wie unser Flügel im Audimax eher bei internen Veranstaltungen genutzt wird. Ich kenne zwei Kollegen, die sehr ordentlich spielen und es gibt noch weitere, bei denen ich den Leistungsstand nicht einschätzen kann. Bei hoffentlich bald wieder stattfindenden Zeugnisverleihungen ist das auch eine Alternative zu den anderen Musikern, die da gebucht werden.

    Ich möchte mich aber an der Hochschule auch gern mit Orgelthemen aus technischer Sicht beschäftigen und dafür ist das auch ganz nett, mal etwas richtiges zu haben..

    An dem Thema Tastenmessung wird nämlich noch gearbeitet, das ist aber zu gegebener Zeit ein extra Thema.

  • Hallo

    Der Spieltisch wirkt im Audimax nicht nur gut, sondern hervorragend. Den würde ich sehr gerne mal live sehen - und hören.

    Wenn die Studenten sich insgesamt gut angestellt haben in der Darstellung ihrer Arbeit und ihre Randbedingungen eingehalten haben, sollte einer guten oder sogar sehr guten Note ja nichts im Wege stehen.

    Gibt es auch ein Foto mit der Orgelbank?

    Kannst gerne vorbei kommen. Die Orgelbank ist fertig, nur ein Foto habe ich noch nicht gemacht. Allerdings habe ich noch nicht verstanden, wie der Verstellknopf für die Gasdruckfeder montiert werden soll, der ist nur provisorisch angebraucht. Da muss ich nicht mal bei Heuss anrufen. Die Bank ist recht schwer da drauf zu heben, daher steht die noch neben dem Instrument, zumal ich da noch die Elektrik installieren muss (da fehlen noch Kleinteile), und dabei stört die Bank.