Spieltisch Marke Pfifferling

  • Da ich bald ein ähnliches Projekt angehen würde (mit selben Klaviaturen und Chassy), wollte ich mal fragen ob du die Abmessungen der AußenTeile und der Vorsatzleisten mal publizieren könntest.

    Vielen Dank
    Benedikt Woll

  • Grundplatte:
    - Fichtenholz, 28mm stark (war grad im Angebot) 90cm breit x 50cm tief (kann man natürlich beliebig tiefer machen, dann andere Masse anpassen)
    - 8 selbstklebende Tartanfüsse (um die Sache rutschsicher zu bekommen)

    Vorsatzleiste
    - 90cm langer Streifen Buchensperrholz, 63mm breit
    - Löcher für die Setzer 16mm Bohrung, 40mm von unten an den Positionen 10,0 - 18,5 - 22,5 - 26,5 - 30,5 - 34,5 - 43,0 - 47,0 - 55,5 - 59,5 - 63,5 - 67,5 - 71,5 und 80,0cm.
    - Befestigung mit neun Rundkopfschrauben 4x30 (5cm Abstand zum Rand und 10cm Abstand zwischen den Schrauben) von vorne an der Grundplatte

    Chassy
    - Wie weit die unterste Klaviatur über die Vorsatzleiste hinaus nach vorne geschoben wird, ist vom persönlichen Geschmack abhängig (bei mir 30mm - Maximum nach BDO-Norm)
    - Mittig aufsetzen, markieren, hinten mit Senkkopfschraube 3,5x35 von unten (7 mm Abstand vom Rand der Grundplatte), vorne mit Rundkopfschraube 3,5x20 oder so von oben verschrauben.
    - Weitere Chassy aufsetzen, Distanzklötze zum Ausgleich der Neigung zwischen erstes und zweites Manual, von oben verschrauben

    MIDI-Elektronik
    Befestigung mit je vier Distanzhülsen M3x40mm. 2,5mm vorbohren und die Hülse reindreschen, Platine anschrauben (Isolierring zwischenlegen!)

    Seitenteile
    - Fichte 18mm, 50,5cm lang und 40cm hoch
    - Bereich des Deckels: 40cm hoch, 16cm tief
    - Bereich des 3. Manuals: 24cm hoch, 13,5cm tief
    - Bereich des 2. Manuals: 17,5cm hoch, 11cm tief
    - Bereich des 1. Manuals: 11cm hoch, 10cm tief
    (ist durchaus perfektionierbar, ich hab die Masse eher grob gepeilt)

    Abdeckung hinten
    - 90cm breit, bei mir 20cm hoch weil grad so ein Brett rumlag
    - so einschrauben, dass der obere Deckel genug Platz zur Auflage hat (ich hab ihn bewusst etwas tiefer gesetzt, damit die Seitenteile einen kleinen Rand abgeben und man die Fläche als Ablage nutzen kann ohne dass die Stifte runter rollen

    Deckel
    - 90cm breit, ebenfalls 20cm tief, Überstand nach hinten stört ja nicht
    - Zwei Dreiecke mit 70 bis 80 Grad Neigung nach persönlichem Geschmack für das Notenpult von unten anschrauben
    - auf die Abdeckung hinten auflegen, vorne mit den Seitenteilen bündig, ins Wasser bringen und seitlich anschrauben

    Notenpult
    - Fichtenholz, 18mm, handelsübliche 80cm x 40cm
    - Die Unterseite leicht schräg anschleifen, dass sich eine ganz leichte Neigung für die Notenauflagenleiste ergibt (theroretisch 2°)
    - Notenauflagenleiste aus 6mm starkem Buchsperrholz, 80cm lang und 9cm breit
    - Befestigung mit 16 Rundkopfschrauben 4x30 (also 2,5cm Abstand zum Rand und 5cm Abstand zwischen den Schrauben) von unten an dem Notenpult (Neigungsrichtung beachten!)
    - mit je drei Schrauben an den Dreiecken auf dem Deckel befestigen

    Registersteuerung
    - Buchensperrholz 6mm, ich hab es nach Fertigstellung abgemessen, weil immer etwas Toleranz dabei ist, müsste 93,6cm breit sein, Höhe so dass die Tasten des obersten Manuals gerade so nicht berührt werden
    - am unteren Rand eine Leiste 2x2 aufgeleimt, damit sich die Platte beim Betätigen der Taster nicht durchdrückt.

  • Seit gestern habe ich dieselben Manuale wie du. Ich finde sie echt im Gegensatz zu den TP6LP ein Traum.
    Was mich noch etwas stört ist, dass Manual 2 und Manual 3 bei der Widor-Toccata sich doch deutlich "durchbiegen" lassen. Ich habe alle Schrauben schön deutlich fixiert..
    Man müsste vorne irgendwie (auf Höhe der Tasten, also darunter) eine Stütze einbauen. So eine Stütze würde aber auf die Metallarme der Tasten drücken und diese Spielen.
    Was dann noch kommt sind die Blenden...Da wäre es schön wenn man am Ende nicht mehr von den Chassy sehen würde.
    Gestern habe ich mal gespielt und irgendwann ist mal ein Ton hängen geblieben (also HW hat den weitergespielt, Taste kam wieder hoch). Ich habe 1 MKE von Doepfer (auch das was du hast) für das 1. Manual und 2 x MIDI Matrix von Pausch-E für M2 / M3. Das Doepfer leitet das in den Merger-Eingang von M2 weiter und das geht dann wiederum in den Merger-Eingang von M3 und von da aus in den PC.
    Kann es an dieser Reihenschaltung liegen? Eigentlich müsste das doch so gehen.

  • Hi Benedikt,

    zur "Stütze":
    Ich würde dann aber flächig versteifen. Eine 5mm-Platte hätte wohl noch ausreichend Platz zwischen den Manualen. Die muss wahrscheinlich gar nicht mal so sehr stabil sein, wenn man sie mit allen Füsschens des Manuals verschraubt. Dann wird die Kraft seitlich von der Verschraubung aufgefangen und es kann sich nichts mehr biegen.
    Also praktisch so ähnlich wie mit meiner Querleiste, die ich hinter das Brett der Registersteuerung geleimt habe.

    Blenden...
    Wenn Du zu viel Musse hast, doppel die Seitenteile auf, schleif das ganze schön bündig und fräse anschliessend den Platz für die Chassi von innen wieder heraus. Das ist aber Arbeit. Alternativ kann man das ganze auch abgespeckt machen, also nur oberhalb der Chassi aufdoppeln sprich ein paar Lagen Holz von innen einleimen und verschleifen (bitte fernab jeglicher Manuale).

    MIDI.
    Es wird ja immer geraten, keine Komponenten verschiedener Hersteller zu mischen. Theoretisch sollte es so gehen aber in der Praxis macht das wohl öfters mal Ärger. Ich persönlich würde erst mal beobachten, ob es nicht ein Einzelfall bleibt - ggf. muss dann noch ein externer Merger her, siehe den Faden um Eriks Spieltisch

  • Zitat

    Original geschrieben von pfifferling
    Dann wird die Kraft seitlich von der Verschraubung aufgefangen und es kann sich nichts mehr biegen.

    Das verstehe ich nicht richtig...Manual 1 und 2 haben doch dennoch keine feste Auflage von unten um sie abzustützen.. oder?

  • klar, keine feste Auflage in dem Sinn, die links und rechts fixiert ist. Aber durch ausreichend Versteifung muss man das Durchbiegen minimiert bekommen.

    Also: Druck von oben auf die Taste, drückt durch auf die Versteifungsplatte. Wenn die sich durchbiegen will, muss sie sich gegen das Manual verschieben (Manual -> Innenradius, Platte -> Aussenradius). Kann sie aber nicht, weil sie von unten alle 10cm (? der Abstand halt) mit den Füsschens des Manuals verschraubt ist und dadurch wird die Gesamtkonstruktion weniger biegbar.

  • Jau, genau so.
    Pressspan (kriegt man den überhaupt so dünn?) würde ich allerdings nicht nehmen, weil die Schrauben in dem weichen Material auch wieder seitlich schieben könnten. Buchensperrholz sollte prima gehen.

  • der muss ja wirklich hauchdünn sein (das sind höchstens!!! 5mm). die äußersten standfüsschen kann man aber nicht dran befestigen, weil die auf dem Chassy stehen..

  • Wie gesagt, ich kann da leider nicht all zu viel praktisch beitragen, da mich das bisschen, was sich da vielleicht noch biegt nicht stört. Vielleicht ist mein Anschlag einfach nur weniger hart als bei anderen...

    So rein aus dem Gefühl raus müsste es auch ein Blech tun, wenn man die Löcher eng bohrt bzw. richtig fest verschraubt. Dass man ganz aussen nicht schrauben kann, ist klar. Aber das Problem tritt ja in der Mitte und nicht aussen auf.

  • Zitat

    Original geschrieben von benediktwoll

    Wie genau hast du den Block eigentlich verschraubt? Hast du die Chassybacken mit den Manualen auch befestigt?


    das unterste Chassy einmal von oben in die Grundplatte und einmal von unten durch die Grundplatte hindurch verschraubt, das Chassy 2 und 3 nur jeweils einmal von oben ins darunterliegende Chassy.

    Ansonsten hab ich nix befestigt. Die Manuale werden ja durch die Zapfen der Chassy praktisch verwackelungsfrei gehalten und die Gesamtkonstruktion schien mir stabil genug. Ich geh jetzt nicht nachschauen aber die Sache müsste theoretisch auch noch links und rechts von den Seitenwänden eingezwängt werden.

    Da wackelt beim beschwingten Spielen eher der Tisch (Schreibtisch aus Bundeswehrbeständen...) als die Manuale.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn es noch dünner sein soll, dann würde ich auf eine Aluminiumplatte ausweichen. Am besten dann ein gehärtetes Aluminium (Dural). Da müsste eine Platte bzw. Blech von 2-3 mm Stärke schon gut ausreichen.

    Bei meinen Fatar-Klaviaturen, allerdings sind das andere, habe ich aus dem Baumarkt U-Profile aus Aluminium eloxiert verwendet, Maße ca. 10 x 10 mm und 0,8 - 1mm Wandstärke. Bei Interesse müsste ich nochmal genau nachmessen. Pro Manual habe ich 2 solcher U-Schienen untermontiert, wobei die vordere und hintere Reihe Füßchen jeweils im U einer Schiene sitzen.
    Die Konstruktion ist sehr steif und kostet nur 1 mm Dicke.

  • also meiner Meinung nach nicht aber ich denke, das ist sehr subjektiv. Die Manuale sind schwer und haben einen massiven Unterbau mit Metallversteifung. Trotzdem, ja, man wird sie bei super hartem Anschlag etwas durchgebogen bekommen.

    Wenn ich jetzt die Zeit hätte, würde ich das Manual mal ausbauen und testen, wie viele mm es sich bei welcher Belastung in der Mitte biegt. Mangels Vergleichswerten wäre das aber eh witzlos.

  • Ich hab mal als test zuerst Sperrholz genommen und drunter geschraubt. Das hat schon ne Menge gebracht...
    Es ist gerade soo dick, dass die jeweiligen Manuale darunter beim "loslassen" dagegen kommen...da muss noch ein hauchdünner "Dämmstoff" (filz oder so was) zwischen um den knall gegen das Holz zu dämpfen.
    Wenn ich die Widor Toccata spiele, dann biegt es sich jetzt noch um ca 1-2 mm durch. Das stört mich aber nicht.. Nun können die Blenden und "schönheiten" kommen...