Klangphilosophiererei


  • Zu 2) Die Kurven gleicher Lautstärkewahrnehmung werden heute allerdings einigermaßen in die Samples eingerechnet. Insofern ist John Boersmas Buch nicht mehr aktuell. Er hat es in einer Zeit geschrieben, in der man (wie bei der Altenbruch Dry) direkt an den Pfeifen gesamplet hat und diese Rohdaten als Set einstellte (da platzen einem bei manchen Registern die Ohren :-)), um sie - damals glaubte man idealerweise - mit IR-Hall zu versehen.

    Beides macht man nach meiner Beobachtung so nicht mehr. Die Isophonen werden in die Sets eingerechnet (manche Hersteller haben hierzu aufwändigste mathematische Modelle entwickelt) und der IR-Hall-Hype ist wohl zumindest so lange tot, bis die Hauptwerk-Software diese richtiger an die Samples anbinden kann - mit notwendigerweise anderen Methoden als heute. (So habe ich das von Gernot Wurst verstanden)

    Das könnte die Erklärung sein, warum ich bei Caen ziemlich viel „rumschrauben“ musste, bei Swieta Lipka aber eben nicht…

    Grüße von Thomas - Mechanische Kegellade

    • Offizieller Beitrag

    wichtig ist doch, das man selber Spaß an seiner Heimorgel hat, welche und mit welchen Klängen ist doch dann auch egal….zuhause spielen doch eh die meisten nur für sich

    genauso sehe ich das auch.

    Wenn die Heimorgel schön klingt ist das ok.

    Dann hat man Freude an der Musik. Das kann auch mit Instrumenten gehen die auf Anhieb nicht so sehr gefallen. Hatte ich mal an einer

    1-manualigen Orgel mit 7 Registern und Pedal.

    Die Möglichkeiten der Orgel ausgelotet und plötzlich macht es Spaß darauf zu spielen

  • Alles o.k.....

    UND: es gibt verschiedene Bedürfnisse.

    Wenn ich nicht die Möglichkeit hätte, für kleine Konzertchen das Dorförgelchen klanglich interessant hybrid zu ergänzen, hätte ich den Schlüssel wieder abgegeben und

    nicht wieder darauf gespielt.

    Mir wird sonst nach 20min öde langweilig. Und mir tun von manchen Schwächen einfach die "Ohren" weh.

    Ich bilde mich doch nicht jahrzehntelang mit ungeheurem Eifer aus, um dann Gejaule zu produzieren.

    Ich will KONTRASTE, DYNAMIK, schnelle REAKTION, FARBEN,.....Ausdruckmöglichkeiten.....

    Nach dem Eingangsstück muss das 2. VÖLLIG, aber auch völlig anders klingen! Eine ganz andere Stimmung beim Zuhörer und bei mir erzeugen....

    Auch ein halbstündiges Vorspiel muss ein kleines Kunstwerk ergeben, das ich monatelang vorbereite und in allen Facetten, "Farben" und Klängen mir vorstelle, ja erträume.....

    Dann vergleiche ich diesen Traum mit der realisierten Qualität.

    Lässt sich meine Vorstellung mit einem Instrument nicht verwirklichen, dann lasse ich es sein. Komplett sein.