I. Brandenburgischen Garde- Blasmusikkorp im Dom

  • Hallo

    schönes NEUES JAHR wünsche ich noch.

    Kann es sein dass ich schon zu alt bin und es nicht verstehe, warum im Dom Fürstenwalde das I. Brandenburgischen Garde- Blasmusikkorp ein Konzert gibt.

    Ich finde dass gehört nicht in eine Kirche und steht im großen Wiederspruch zur Aufgabe der Kirche.

    Militär, auch wenn mit "schöner Musik", ist immer Partner der Armee, die tötet.

  • Meinst du dieses hier?

    https://www.bo-fuerstenwalde.de/orchester/geschichte

    Sieht nicht sehr militärisch aus.

    Abgesehen davon. Was wäre schlimm daran, wenn ein Musikkorps der Bundeswehr in einer Kirche spielt? Wieso ist das ein Widerspruch zur Aufgabe der Kirche? Was ist deren Aufgabe?

    Die Bundeswehr gehört genau wie Polizei, Feuerwehr und andere Einrichtungen des Staates zur Gesellschaft. Mit Blick auf die Ukraine ist es dort das Militär, was alles und jeden inkl. der Kirchen und der einheimischen Gegner des Militärs vor den Angreifern aus dem Osten schützt.

    • Offizieller Beitrag

    An und für sich bin ich auch kein Freund davon, dass häufig profane Veranstaltungen in Kirchen stattfinden. Dafür gibt es doch eigentlich Stadthallen, Turnhallen usw.

    Für mich ist eine Kirche eher ein heiliger Ort, der zum Beten, Schweigen und zur Aufführung von einer Art von Musik gedacht ist, die dem Beten gleich kommt. Da scheidet für mich Marschmusik, Pop, Rock usw. tendenziell eher aus. Es kommt immer auf den Zusammenhang an, in dem diese Musik dargeboten wird. Manchmal kann dann auch Letztere Musik doch sinnvoll sein, wenn sie irgendwie mit dem Glaubensleben oder Sterben von Personen in direkter Verbindung steht oder beispielsweise ein Marsch historisch zur Grundlage eines Kirchenlieds geworden ist.

    Die Frage nach Militär, Armee usw. ist eine Gewissensfrage jedes Einzelnen. Ich habe z. B. 1984 meinen Grundwehrdienst geleistet ohne zu verweigern. In der damaligen Situation des Kalten Krieges empfand ich es als wichtig und richtig, dass unser Land gegen einen Angreifer verteidigt werden kann. Ohne eine Armee geht das eben nicht. Alleine die Existenz einer Armee schreckt schon potentielle Angreifer ab. Somit macht sie halt vielleicht in dieser Welt eben doch Sinn, da wir leider noch nicht im Paradies sind wo alle Menschen Freunde werden. Die Bundeswehr war damals eine reine Verteidigungsarmee und ich habe mein Gelöbnis auch nur für diese VERTEIDIGUNG abgelegt und nicht um in einem Angriffskrieg zu töten. Das würde ich auf jeden Fall verweigern.

    Mir ist aber klar, dass andere wieder eine andere Meinung haben als ich und das ist ja auch gut so. Jeder bildet sich seine Meinung im Idealfall aus seiner persönlichen Sichtweise und Verantwortung heraus selbst. Da gibt es dann natürlich unterschiedliche Ergebnisse. Heute sehe ich auch manches anders als früher, weil ich heute auf mehr Lebenserfahrung zurückblicken kann.

    Ich möchte auch noch anmerken, dass meine persönliche Glaubensentwicklung als Christ gerade während meiner Wehrdienstzeit in ganz besonderer Weise geprägt und gefestigt wurde. Viele meiner Kameraden waren sehr gläubige Menschen, von denen ich noch einiges lernen konnte und mit denen ich gemeinsam auf der Stube gebetet und Gottesdienste am Standort besucht habe.

  • Ich sehe das so ähnlich, auf den Charakter der Stücke kommt es an und nicht zwingend auf den, der sie darbietet. Ich habe mal durch Zufall in Bonn ein schönes Adventskonzert einer Blasmusikkapelle miterlebt. Es waren Blech- und Holzbläser. Es gab abwechselnd Literaturstücke und Advents-/Weihnachtschoräle, zu denen die Konzertbesucher eingeladen waren, mitzusingen. Die Vortragsstücke waren sowohl geistlich, als auch weltlich. Natürlich gab es auch Stücke mit Marschcharakter, aber gut, es war ein Blasmusikorchester. In Summe eine schöne Musik.

    Ich habe auch schon Gershwin und John Williams in einer Kirche gehört und gespielt. Das ist keine geistliche Musik, finde ich aber dennoch nicht fehlplatziert.