Sampleset nicht mit 16bit laden?

  • Interessantes Artikel von Jiri Zurek / Sonus Paradisi
    http://www.sonusparadisi.cz/en/blog/do-not-load-in-16-bit/

    Während der Arbeit an das Utrecht Sampleset war er konfrontiert worden mit verschiedene Fehlermeldungen von Benutzer. Jiri Zurek hat die Probleme untersucht und empfehlt Samplesets in 20Bit zu laden. (Unterschied 20 vs 24 Bit scheint nicht wirklich hörbar, da kann man sich ruhig Arbeitsspeicher sparen).
    Unter der obenstehender Link gibt es Soundbeispiele von Probleme in 16 und/oder 14Bit

  • Ich glaube auch nicht dass man normalerweise das Unterschied zwischen 16 und 20 oder 24 bit hören kann.
    Wenn aber Hauptwerk nicht "optimiert" ist für 16 bit und nicht die entsprechende dithering ausführt kann es natürlich am Schluss schon hörbar werden.

    Na ja.. für mich eh alles eher theoretisch. Praktisch werde ich dies wohl nie hören mit meiner Anlage...

    • Offizieller Beitrag

    Ob es an Hauptwerk speziell liegt, oder in der Natur der Sache des Verfahrens der additiven Synthese der einzelnen Pfeifensamples, lasse ich jetzt mal dahingestellt. Tatsache ist jedoch, dass ich bei vielen Samplesets, vor allem bei den großen Sets und denen mit viel Hall, z.B. Utrecht, einen deutlichen Qualitätsunterschied wahrnehme zwischen 16 Bit und 20 Bit, aber auch nochmal zu 24 Bit.

    Es ist mir bewusst, dass das menschliche Ohr eigentlich grundsätzlich jenseits der 16-Bit-Auflösung keinen Unterschied mehr hören kann - das betrifft aber das gesamte Summensignal, wie es z.B. bei der CD der Fall ist.

    Der Effekt ist allerdings bei GrandOrgue der selbe, d.h. meistens bessere Ergebnisse in 24-Bit. Es macht offenbar einen Unterschied, ob 16-bit oder 24-bit Samples miteinander verrechnet werden, auch wenn dies letztlich sowieso auf 32 Bit-Ebene geschieht. Kann aber durchaus sein, dass hier grundsätzliche Denkfehler im Algorithmus stecken und eigentlich mit 16 Bit auch das selbe Resultat möglich sein sollte.

    Tatsache ist aber auch, dass es Sets gibt, wo der Unterschied zwischen 16 und 24 Bit nicht zum Tragen kommt. Z.B. bei ganz trockenen Sets oder Sets mit kleineren Orgeln und weniger Nachhall kann ich in der Regel auch keinen Unterschied wahrnehmen.

  • wenn es einen Unterschied zu hören gibt, dann ist es bei mir auch erfahrungsgemäß im Nachhall. Wie du schon richtig sagst sollte es bei einem Summensignal (CD vs Audio-DVD und so zeugs) egal sein, aber wenn ich viele Hallfahnen in 16bit in Hauptwerk addiere, dann klingt das eben unnatürlich(er) vgl. mit 20/24bit. bei der Caen 2 klingt alles auf einmal viel "realistischer" gerade im Rear-Bereich, seit ich Front UND Rear mit 24bit laden kann.

  • Ich würde die Frage stellen:
    Wie gut sind die einzelnen Samples ausgesteuert?
    Daraus folgt die Frage, wie viele Bits von den 24 Bits liegen eigentlich ungenutzt bleiben => was bleibt dann effektiv davon über?

    Beim Laden eines 24 Bit Samples mit nur 20 (oder weniger Bits) werden davon dann noch 4 (oder mehr) Bits weggeschmissen.

    • Offizieller Beitrag

    Da denke ich auch, dass es mit dem teilweise enorm großen Dynamikumfang großer Orgeln zusammenhängt. Eine ganz leise Pfeife kann ja nicht im Sample mit den ganzen z.B. 16 Bit ausgesteuert werden. Effektiv befindet sich bei ungeschickter Einpegelung dann so ein Sample vielleicht nur innerhalb von 10 Bit bei der Aufnahme und wird hinterher aber womöglich bei der Intonation der Gesamtorgel wieder angehoben - schon ist die Qualität des 16 Bit Samples zu sehr beeinträchtigt. Da gibt es bei 24 Bit einfach mehr Reserven die eine weniger optimale Aufnahmeaussteuerung und ungeschickte Weiterverarbeitung noch abfedern können.

    Das erste mal sehr extrem fiel mir das bei der symphonischen Matyas-Orgel (IA) mit ihren 100 Registern auf. Damals hatten die PCs höchstens 16 GB RAM und das Set hätte für 24 Bit eigentlich schon 64 GB RAM erfordert. Mit 16 Bit klingt die Matyas aber wirklich ganz furchtbar. Mit 24-Bit doch immerhin "erträglicher".