• Hallo zusammen,

    zur Zeit beschäftige ich mich mit den Möglichkeiten der Tastatur.

    In Europa gibt es wohl drei Alternativen: UHT, Dr. Syré und Fatar

    Ich habe auf Empfehlung eines Profis noch folgende Tastaturen in Kanada entdeckt, die extrem gut sein sollen und preislich in der Mitte der teuersten und preiswertesten hier in Europa liegen. Bei geplanten drei Manualen ist eine Preisdifferenz bei den Manualen schon deutlich bemerkbar.

    http://www.midiworks.ca/index.php/prod…&product_id=186

    http://www.midiworks.ca/index.php?opti…t_id=184&page=4

    Kann dazu jemand etwas sagen? Bei midiworks läuft von mir eine Anfrage.

    Viele Grüße

    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Michael,

    Zitat

    Original geschrieben von Niederrheiner

    In Europa gibt es wohl drei Alternativen: UHT, Dr. Syré und Fatar

    Nicht zu vergessen die Möglichkeit jede x-beliebige Klaviatur selbst zu midifizieren. Bei den Orgelbauern gibt es auch gute gebrauchte die einen Blick lohnen können. Natürlich muss man dazu ein wenig technisch versiert sein, sonst scheidet dieser Weg eher aus.

    Selbst habe ich schon mehrere ältere Sakralorgeln mit deren original Klaviaturen midifiziert. Ansonsten verwende ich bei Neubauten die sehr preiswerten Fatar aus Kunststoff. Mir persönlich tut´s das für den Zweck genauso gut. Wenn ich zu Hause unbedingt auf Holz spielen will habe ich noch meine Walcker PO rumstehen und ansonsten gehe ich einfach in eine Kirche.

    Mir ist auf jeden Fall noch keine Klaviatur begegnet, bei der die "Druckpunktsimulation" irgendwie halbwegs realistisch gewesen wäre, wenn man es genau analysiert. Auch das Konzept von Dr. Syré kann eigentlich diesbezüglich nicht hinhauen, wenn er es so gemacht hat wie mal im HW-Forum vorgestellt wurde. Aber ich habe selbst noch keine dieser Klaviaturen von ihm probiert. Auch zu Midiworks kann ich nicht wirklich etwas sagen.

    Aber ich bin auch überzeugt, dass man es einfach selbst ausprobieren muss, ganz besonders wenn man mehr bereit ist zu investieren. Was der eine besonders gut findet, findet ein anderer eher schlecht. Dem einen sind die Tasten zu glatt und dem nächsten zu rau.

    Bei der echten Pfeifenorgel kann man sich meistens auch nicht raussuchen wie man die Klaviaturen gern hätte und muss trotzdem mit allem klarkommen. Insofern zum Üben vielleicht lieber welche die schwergängig sind :D

    Gruß Michael

  • Lieber Michael,
    eines ist klar. Für das Geld was die Klaviaturen bei Midiworks kosten kannst du getrost dem Orgelbauer auf deiner Nachbarschaft fragen ob er dir welche baut. Die Firma Otto Heuss bietet druckpunkttechnisch Teile an, die der Orgelbauer oben auf die Tasten aufsetzt. Wenn du wirklich bereit bist, etwa 2000€ Euro pro Klaviatur auszugeben dann vergib den Auftrag dem Orgelbauer deines Vertrauens. So hast du wenigstens ein Mitwirkungsrecht.

  • Hallo zusammen,

    habe bei Midiworks mal angefragt und sehr schnell eine freundliche Antwort aus Kanada bekommen.
    Bin sogar nach Toronto zum testen eingeladen worden, habe aber den Passus mit der Reisekostenübernahme in der Einladung vermisst. ;)

    Man verwendet in den Blocks die TP64 LW und baut die in Blöcke ein.

    Logischerweise ist das Ganze dann von Italien über Kanada nach Europa preislich nicht sehr günstig.

    Viele Grüße

    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Aha - ist ja äußerst interessant. Um Fatar scheint am Weltmarkt kaum einer herum zu kommen. Einen Manualblock mit diesen Klaviaturen wirst Du also sicherlich in Europa günstiger bekommen. Ich glaube auch bei Hoffrichter kann man Wünsche äußern, welche genauen Typen von Fatar eingebaut werden sollen. Bei Sonderwünschen können aber die Lieferzeiten wohl extrem lang werden. Aber TP64 LW liegt möglicherweise schon als Standardklaviatur am Lager.

    Gruß Michael

  • Hallo Olaf,

    nochmal herzlich willkommen hier bei uns...

    Meine Meinung zur den Gummipröppels bei den Fatar, die übrigens in sehr vielen DO's drinstecken kennst du ja bereits. Ich hatte bei Kisselbach das Vergnügen diese Klaviaturen kennzulernen...und die Gummipröppels spielen sich auch mal druch. Das hab ich dann auch gemerkt-an einer Gloria Klassik scheint sich ein Organistenrüpel vergangen zuhaben...da waren ein paar Gummis kaputt und das merkt man, ja es nervt sogar.
    UHT Klaviaturen habe ich dort auch befühlen können...das war schon was anderes. Noch dazu sind die wartungsfrei, was sich dann aber logischerweise im Preis niederschlägt.
    Ich finde nach wie vor das System von Otto Heuss sehr brauchbar.

  • Hallo zusammen,

    die Diskussion wird für mich immer interessanter. Einziges Problem ist, dass die Preise oberhalb von Fatal doch recht stark ansteigen.

    Werde mir mal die Homepage von Heuss ansehen.

    Viele Grüße


    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Olaf,

    erst mal herzlich willkommen auf der MPS Orgelseite !

    Zitat

    Original geschrieben von Dulzian

    Ja, es stimmt schon, es gibt alle möglichen Arten von Tastaturen und Schwergängigkeit bei echten Pfeifenorgeln mit mechanischer Traktur. Allen gemeinsam ist jedoch ein gewisser Druckpunkt (nur beim Herunterdrücken), und ich denke, das Ziel sollte sein, mit der Zeit quasi "am Druckpunkt" zu spielen.

    "Allen gemeinsam?" Mir ist zwar nicht der genaue Prozentsatz bekannt, aber es gibt ja nicht wenige Pfeifenorgeln gänzlich ohne Druckpunkt der Klaviaturen. Man denke nur an Orgeln mit elektrischer oder pneumatischer Traktur.

    Zitat

    Von daher, ob es eine Plastiktastatur ist oder mit Holz belegt ist, wäre mir vergleichsweise egal, Hauptsache, die Haptik kommt irgendwie einer mechanischen Orgeltraktur möglichst nahe.

    Beim Realismus dieser Druckpunktsimulationen sehe ich bisher überall mehr oder weniger große Abweichungen zur mechanischen Traktur. Von daher ist mir im Grunde genommen dann eine Klaviatur ohne Druckpunkt eher lieber, da diese wenigstens dem Typus der elektrischen und pneumatischen Traktur ziemlich gut entspricht. Selbst verwende ich Fatar Klaviaturen sowohl ohne, als auch mit Druckpunkt und komme eigentlich mit beiden Varianten gut klar.

    Es ist immer ratsam permanent auf möglichst vielen verschiedenen Orgeln zu üben um sich nicht zu sehr an eine bestimmte Klaviaturart zu gewöhnen. Wer viel auf schwergängigen und auch gekoppelten Manualen übt, dem Fällt der Umstieg auf eine sehr leichtgängige und präzise Klaviatur natürlich wesentlich leichter als umgekehrt, denn er hat seine Handmuskeln und sein Timing bereits gut trainiert. So gesehen eigentlich ein Argument gegen sehr präzise und leichtgängige Klaviaturen von z.B. UHT für das heimische Üben.

    Zitat

    Im Übrigen vermisse ich schmerzlich bei allen Varianten die Möglichkeit, mechanisch Tastaturen zu koppeln. Es kann doch nicht so schwer sei, dies zu realisieren. Aber meines Wissens bietet nicht mal UHT so etwas an.

    Das wäre in der Tat noch ein erstrebenswertes Ziel für die Simulation von mechanischen Pfeifenorgeln.

    Zitat

    Original geschrieben von Dulzian

    ... ein Magnet, dessen Abzugskraft genutzt wird für die Druckpunktsimulation? Mit dem Ergebnis, dass der Magnet natürlich auch eine Anzugskraft bewirkt, wenn man die Taste wieder langsam loslässt (was ich als unnatürlich empfinden würde)?

    Bei der mechanischen Traktur wird gegen die Windkraft am Ventil gespielt. Die Kraft lässt augenblicklich sehr stark nach, sobald auch nur ein kleiner Spalt am Ventil geöffnet ist. Aber umgedreht beim Loslassen der Taste hilft die Windkraft ebenso stark mit das Ventil wieder zuzudrücken, sobald dieser schmale Öffnungswinkel wieder erreicht wird. So gesehen ist die Simulation mittels eines Magneten sicher auch nicht so ganz verkehrt.

    Dr. Syré verzichtet aber m. W. offenbar auf jegliche Federn und lässt die Tasten nur über Bleigewichtung rückführen. Das ist so aber auch nicht ganz realistisch bei der mechanischen Traktur, denn die Ventile werden über Schenkelfedern zurückgedrückt. Man spielt also doch auch gegen eine Federkraft. Reine Bleigewichtung gibt es eigentlich nur bei elektrischen oder pneumatischen Trakturen.

    Gruß Michael

  • Hallo zusammen,

    Ggf. liege ich ja falsch, aber wenn ich eine Taste loslasse hebt sich mein Finger normalerweise doch schneller als die Taste. Dadurch berühre ich die Taste dann ja gar nicht mehr. Dann ist es doch für mein Spielgefühl egal, welche Kraft die Taste beim Hochheben erzeugt, oder?

    Eine Kraft von der Taste spüre ich ja nur, solange mein Finger auf der Taste aufliegt, also beim Runterdrücken und Festhalten.


    Michael

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original geschrieben von Niederrheiner

    Ggf. liege ich ja falsch, aber wenn ich eine Taste loslasse hebt sich mein Finger normalerweise doch schneller als die Taste. Dadurch berühre ich die Taste dann ja gar nicht mehr. Dann ist es doch für mein Spielgefühl egal, welche Kraft die Taste beim Hochheben erzeugt, oder?

    Eine Kraft von der Taste spüre ich ja nur, solange mein Finger auf der Taste aufliegt, also beim Runterdrücken und Festhalten.

    So sehe ich das auch. Aber es scheint ja diese Experten zu geben, die angeblich genau deshalb nicht auf mechanische Trakturen verzichten wollen, weil man damit den Spielwind "feinfühlig dosieren" kann. Deren Finger müssten also permanent auf den Tasten kleben um bestimmte Winkelstellungen des Spielventils beibehalten zu können. Damit kann dann auch der Rückweg der Taste mit den dann spezifisch auftretenden Kräften eigentlich keinesfalls egal sein. Komischerweise sind dann viele davon mit völlig unrealistischen Druckpunktsimulationen in ihren Digitalorgeln angeblich höchst zufrieden :/

    Das fängt dann schon mal damit an, dass meist der "Druckpunkt" an diesen Midi-Klaviaturen noch nichtmal annähernd mit dem Punkt übereinstimmt, an dem die Taste dann einen Ton liefert.

    Zitat

    Original geschrieben von Dulzian

    Mit Verlaub, daher schrieb ich ja ausdrücklich von Orgeln mit MECHANISCHER Traktur !

    Oh sorry, das habe ich versehentlich überlesen, es war wirklich nur die Rede von mechanischen Trakturen.

    Das Verhalten bei der mechanischen Traktur ist natürlich auch etwas unterschiedlich, je nachdem um welche Art von Traktur es sich handelt. Eine Stechermechanik hat in der Regel sicher deutlich weniger bis keine Lerreise der Tasten als eine hängende Traktur mit einarmigen Tasten oder gar eine Traktur mit zweiarmigen Tasten.

    Mal von der Tasten-Leerreise abgesehen, so tritt am Druckpunkt eine Windkraft auf die zu überwinden ist. Diese resultiert aus dem Winddruck und der Öffnungsfläche des Ventils: F = P x A (F=Kraft, P=Luftdruck, A=Fläche)

    Hieraus ergibt sich, dass diese Kraft sowohl im Augenblick des Öffnens als auch im Augenblick des Schließens des Ventils auftritt (natürlich auch solange es geschlossen bleibt) und demnach immer gleich groß ist. Das Ventil wird also tatsächlich zugezogen ! Natürlich wird man es nicht merken, weil der Finger nach dem Anschlag eben von der Taste entfernt wird. Aber wer es nicht glaubt, der drücke mal ganz bewusst eine Taste sehr langsam nieder und lasse sie genauso langsam wieder hochkommen bis in die Ausgangsstellung. Dabei genau beobachten was die Kräfte machen und wann sich ein Ton beginnt zu entwickeln. Mit dieser Erfahrung dann einfach mal eine Midi-Klaviatur mit "Druckpunkt" genauso analysieren. Dabei wird einem dann hoffentlich ein Licht aufgehen :I:

  • Hallo Olaf,

    auf das Ergebnis deiner Studie bin ich gespannt.
    Bedenke dabei, daß du die Gewichte (Muttern) übereinander stapeln musst sonst ergibt sich dank der Hebelgesetze ein unbrauchbares verfälschtes Ergebins.

  • Hallo zusammen,

    im Grunde müsste man eine Messvorrichtung haben, die die Kraft über dem Weg messen kann. Die Kraft beim Runterdrücken der Taste ist ja nicht konstant und für das Spielgefühl wäre das die vollständige relevante Aufzeichnung. Dann bekommt man eine Kurve und an der kann man dann das gesamte Verhalten ablesen. Das Ganze müsste man dann noch bei verschiedenen Geschwindigkeiten messen, ggf. gibt es da Unterschiede, ggf. auch nicht.

    Grundsätzlich kann man so etwas konstruieren, ggf. werde ich das an der Hochschule mal als Maschinenbau-Projektarbeit im Wintersemester für ein paar Studierende vergeben, oder gibt es so etwas schon?

    Der nächste Schritt wäre dann, dass man diese Kraft-Weg-Kurven an echten Orgeln aufzeichnet, die Tastaturen mit entsprechenden Servomotoren ausstattet und dann kann man auch die Trakturen der originalen Orgeln sampeln und wiedergeben. Nun ja, vielleicht auch nicht....

    Viele Grüße


    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke das wäre die richtige Vorgehensweise. Damit die Orgelsimulation dann auch so richtig realistisch wird, sollte man natürlich die Kurvenschar nicht nur für den Kraftverlauf bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten einer Taste durchführen, sondern dies natürlich für sämtliche verfügbaren Manual- und Pedaltasten separat aufzeichnen und dann so wiedergeben. Selbiges dann noch in Kombination mit allen verfügbaren Koppeln. Dies sind Parameter die eigentlich zu einem guten Sampleset der Zukunft gehören sollten. :D

    Neudeutsch vielleicht: Force-Feedback-Claviature ? :D

  • Hallo Dulzian,

    gemessene Daten finde ich immer klasse. Ich meine, dass ich irgendwo auch mal so ein kleines Gerät gesehen habe, mit dem man Tasten runterdrücken konnte und das dann die Maximalkraft in g (Physiker mich bitte nicht steinigen, ein Kraft ist eigentlich in Newton) anzeigte.

    Beim Runterdrücken hast du definitiv die Maximalkraft gemessen. Davor oder danach kann beim Runterdrücken die Kraft kleiner sein, was das Spielgefühl sicher auch beeinflusst. Eine ganz präzise Beschreibung/Messung des Anschlags wäre aufwändiger, allerdings finde ich, dass man auch aus deiner Methode sehr gute Erkenntnisse gewinnen kann.

    Man erkennt, dass die Fatar einen merkbaren Verschleiß hat, diese Erkenntnis könnte mich beim Erstkauf meiner Orgel noch eine Menge Geld kosten.....

    Zur mechanischen Orgel kann man Überlegungen anstellen, die man natürlich nur durch Ansehen der Orgel mit 100%iger Richtigkeit beantworten kann. Ein Orgelbauprofi weiß das wahrscheinlich auch so ganz genau und kann meine These ggf. bestätigen oder widerlegen. Ich spekuliere also erst mal:

    Bei allen gezogenen Registern entsteht auf der Innenseite des Ventils eine höhere Strömungsgeschwindigkeit des Windes da mehr geöffnete Register weniger Windwiederstand bieten. Damit entsteht dort ein niedrigerer Druck und damit eine zusätzliche Kraft, die das Ventil schließen will.

    Das entspricht auch meinem Gefühl, dass bei einer mechanischen Orgel bei massiven Zuregistrieren der Anschlag etwas stärker wird. Ich empfinde das als schön, es ist ähnlich dem lauteren Spiel auf dem Klavier.

    Bei tiefen Tönen wird mehr Luft benötigt, ggf. sind da die Ventile größer. Gefühlt hätte ich aber immer gedacht, dass ein Orgelbauer das ausgleicht. Wer hat denn die Orgel wann gebaut?

    Viele Grüße

    Michael

  • Zitat


    Ich habe die Fatar-Tastaturen seit einigen Jahren in Gebrauch, im Schnitt ca. 2h pro Tag. Nach 4 Jahren Dauergebrauch müsste ich jetzt die Gummihütchen wechseln, denn sie sind nur noch in den Randbereichen der Tastatur straff.

    Ist das Gummihütchen als so eine Art Feder drinnen?

    dh: Taste ist auf einen Angelpunkt befestigt, so das man sie rauf/runter bewegen kann und kurz vor den Angelpunkt ist das Gummihütchen unter der Taste, damit es die Taste beim Loslassen wieder hinaufdrückt bzw. Widerstand bietet, damit die Taste nicht von Selbst hinunter fällt.

  • Hallo zusammen,

    mein Eindruck ist, dass das Gummihütchen bei den Fatar für den Druckpunkt und damit die maximale Kraft beim Drücken der Tasten sorgt.

    Die Gummidinger kann man auch einzeln nachkaufen, siehe:
    http://www.pausch-e.de/klaviaturen.htm
    (Ganz nach unten scrollen).

    Auch daraus kann man schließen, dass die wohl einen gewissen Verschleiß zeigen.
    Das wird dann vor allem das Druckpunktgefühl stark verringern.

    Ich habe ja noch nicht so viele Fatars gespielt, aber am besten habe ich die bei einer neuen Orgel bei Kisselbach empfunden.

    Viele Grüße


    Michael

  • Zitat

    Original geschrieben von Niederrheiner

    Hallo zusammen,

    zur Zeit beschäftige ich mich mit den Möglichkeiten der Tastatur.


    So geht es mir auch gerade. Eine Frage, die bisher hier wohl noch nicht angesprochen wurde, ist die der Tastenzahl. Sollte man die unbedingt maximieren, also Klaviaturen mit 61 Tasten nehmen, oder werden die höchsten Töne eh nie gebraucht und 56 Tasten tun's genauso? Natürlich dürfte das vom gespielten Repertoire abhängen. Mehr als 56 Tasten braucht man wohl nur für jüngere Stücke.
    Und wie sieht es mit den Samplesets aus? Gibt es da überhaupt eine nennenswerte Anzahl, die 61 Töne pro Register bietet? Oder bleiben die oberen Tasten doch fast überall „tot“?

    • Offizieller Beitrag

    Eine gute Frage, die ich mir in der Vergangenheit auch schon ab und zu gestellt habe. Die meisten meiner Samplesets benutzen weniger als 61 Tasten. Meist genau so viele wie das Original ausfweist und das können eben auch mal nur 4 Oktaven Tonumfang, also 49 Tasten sein. Damit ist dann halt nur die Literatur spielbar wie im Original auch. Viele Orgeln haben 54 oder 56 Tasten pro Manual und nur wenige haben auch 61. Spontan fällt mir im Moment nur das Sampleset Walcker Doesburg ein, wo das Original auch tatsächlich volle 5 Oktaven hat.

    Dann gibt es einige Sets, bei denen der Tonumfang gegenüber dem Original künstlich erweitert wurde, da die meisten Anwender sowieso 61 Tasten in ihren Midi-Spieltischen haben. Somit kann dann auch jegliche Literatur gespielt werden die für das Original untypisch wäre.

    In der Regel erübrigt sich die Frage aber schon dahingehend, dass die preiswerteren Klaviaturen nur mit entweder 4 oder 5 Oktaven erhältlich sind. Dann ist es natürlich ratsam sich für 61 Tasten zu entscheiden, sofern es die Platzverhältnisse zulassen.

    Beim Umbau von Originalklaviaturen mit Midi ist man dann sowieso an die Gegebenheiten gebunden und kann eben höchstens eine entspreechende Klaviaturgröße nach Wunsch nehmen, wenn man denn eine solche auch bekommt.

    Ich persönlich würde mich für 56 Tasten entscheiden, wenn ich die Wahl hätte, weil das vielen Originalen entspricht und für alles reichen würde was ich spielen will. Die 61 Tasten sind mir eigentlich unnötig breit. Das nimmt mir unnötig Platz ein und kostet ggf. auch mehr Speicher im PC wenn man wirklich alle Töne lädt. Aber meine günstigen Klaviaturen gab es eben auch nur mit vollen 5 Oktaven.

    Gruß Michael

  • Wenn du es vielleicht einmal brauchen könntest und die Mehrkosten nur gering sind, nimm lieber mehr Tasten.

    Bei Bedarf sind überzählige Tasten auch als frei belegbarer MIDI Schalter für HW/GO nutzbar, wenn alle anderen Schalter schon in Nutzung sind.