Die Drehrichtung der Crescendowalze, wie Du sie beschreibst, ist meines Wissens immer so. Zu sich, resp. nach Unten zum Crescendo, von sich weg oder hoch zu drehen – für Decrescendo. Crescendoschweller an den PO's habe ich noch nicht gesehen, obwohl ich davon gehört habe...
In den digitalen Orgeln wird der Crescendoschweller auf jeden Fall so, wie die übrigen Schweller betätigt. Wenn ich ehrlich sein darf, ich hätte auch an den DO's lieber eine Walze, da man durch das Drehen mit dem Fuß genauer und besser die Crescendostufen einstellen kann.
Auf die Einrichtung des Crescendos an der Demo Orgel bin ich sehr gespannt. Die neuen Switches wurden erstmals im dänischen Orgelforum am 28. April 2013 vorgestellt und die vorgestellten Schaltungen in einem Muster präsentiert. Wenn man das Muster anschaut und die Umsetzung im ODF von GO, hat die Integration der Nebengeräusche per Switches, wie Registerschaltung, Traktur- und Pedalgeräusche, die frühere Anbindung durch einen Kuppler ersetzt. Es ist sicherlich ein Schritt nach vorn, in die richtige Richtung, obwohl ich es in meinen ODF's noch nicht geschafft habe, Nebengeräusche von Koppeln auf die Switches umzustellen. Problem ist dabei nicht, das Verständnis der Funktionsweise der Switches, sondern der Aufwand.
Abgesehen davon, ist die volle Funktionalität der Switches von Lars hinterher erwähnt, unter anderem auch für die festen Kombinationen oder für die französischen Oberklangschater und die deutschen Wechselregister. Wie? – kann man nirgendwo nachlesen! Ich habe noch eine Leidenschaft. Gerne modelliere ich dreidimensionale Objekte, um sie mit bestimmten Funktionen per Script auszustatten. In diesem Hobby bin ich jedoch keinen Mutmaßungen überlassen. Für die Anwendungen, in welchen die Modelle funktionieren sollen, werden Handreichungen (Manuals) erstellt, welche die Funktionen und Verscriptung exakt beschreiben. Auch die entsprechenden Scripts bleiben überschaubarer, auch beim längeren Umfang, da man in die Scripte Subroutinen einbauen kann. Obwohl ich bloß ein kleiner Theologe bin und kein Programmierer, kriege ich solche Scripten nach gewisser Zeit in Studium und Übung hin.
Die ODF's für GO werden nun für die neue Funktionen wesentlich länger, als die früheren. Immerhin sind auch die logischen Operatoren hinzugekommen! Das bedeutet, dass die Switches einer viel größeren Funktionalität, aber auch einer umfangreicheren Flexibilität, Raum schaffen. Ohne einer präziseren Beschreibung, oder Sammlung der Beispiele, da die Handreichungen (Manuals) nicht zu erwarten sind, sind die Switches kaum richtig anwendbar. Ich persönlich halte die Entwicklung eines ODF-Generators für unumgänglich. Ich denke nicht an einen einfachen ODF-Ersteller, welcher nur Manuale und Pedal mit Registratur verbindet. So erzeugte ODF's an die volle Funktionalität von GO anzupassen, bedeutet mehr Arbeit, als für eine sehr kleine Orgel in GO 5000 Zeilen zu tippen. Zwar freut mich sehr, die Entwicklung und Flexibilität vom Programm GrandOrgue. Aber zugleich entmutigt mich der Aufwand. ODF ist ja kein Script, sondern eine lange funktionale Liste, ohne Subroutinen, die man nach und nach einbinden und an bestimmten Stellen verankern kann. Wenn die unabhängigen Setzer, Kombinationen und Crescendos nicht im laufenden Programm erstellbar werden, wird ihre Anwendung durch die ODF's so selten werden, vielleicht auch überflüssig, wie für Dich, Michael, die Crescendowalze an einer Orgel...
Mit herzlichem Gruß
Felix