Workshop: Optimierung einer ODF am Beispiel ESMUC

    • Offizieller Beitrag

    [hr]

    [red]W O R K S H O P :[/red]

    [H2]Optimierung der ODF der Grenzing-Orgel der Musikhochschule Barcelona ("ESMUC")[/H2]

    Die ODF zu diesem Sampleset wurde bereits von verschiedenen Personen bearbeitet. Da diese Orgel und damit die ODF nicht übermäßig groß ist, bietet sie sich sehr gut als Studienobjekt an. Die ODF darf frei bearbeitet werden und soll von Fehlern bereinigt und für weitere Verwendung optimiert werden.

    Im Zugehörigen Thread des Sampleset ist bisher folgendes zu lesen:

    Zitat

    Original geschrieben von martin

    Ich habe einen kurzen Blick in das ODF geworfen:

    * Es gibt in den GO Settings einen "Strict ODF" Modus. Dann gibt GO mehr Hinweise bezüglich des ODFs.

    * Die Register haben einen leeren Namen. GO präsentiert die Element schon in Listenform (MIDI Objects) - in Zukunft werden sicher noch weitere Verwendungen dazukommen.

    Zitat

    Original geschrieben von martin

    Da fast alle Samples falsche Informationen über die Tonhöhe enthalten und diese nicht im ODF überschrieben werden und auch keine Harmonic-Number angegeben ist, funktionieren die Temperamente nicht.

    PS: Das nächste GO Release wird im "strict" Mode auch fehlende Namen und falsche Temperament-Informationen melden.

    Zitat

    Original geschrieben von casacota

    Tatsächlich habe ich verschiedentlich versucht diese Werte mit den angegebenen Tools aufzufüllen aber vermutlich etwas falsch gemacht (obwohl ich verschiedene Optionen versucht habe): sie lieferten mehrheitlich absurde oder unmögliche Werte.

    Wenn ich nur wüsste wie...

    Zitat

    Original geschrieben von chilissimo

    OK, bin mit mikelektric dran, das zu korrigieren!

    • Offizieller Beitrag

    [H2]1. Schritt[/H2]

    Als erstes sollten wir nun die fehlenden Namen bei den Registern ergänzen.

    Hintergrund:

    Diese ODF verwendet keine beschrifteten Registerknöpfe, sondern es war die Idee, stattdessen wie beim Original Schildchen über den Registerzügen anzubringen. Hierbei wurde übersehen, dass das Register innerhalb von GrandOrgue trotzdem einen Namen haben muss, damit die einzelnen Register in den Menüs z.B. zur Intonation usw. überhaupt gefunden werden können.

    [navy];**************************************************************
    ; Grand Orgue Stops
    ;**************************************************************


    [Stop101][/navy]
    [red]Name=[/red]
    [navy]NumberOfLogicalPipes=56
    NumberOfAccessiblePipes=56
    FirstAccessiblePipeLogicalPipeNumber=001
    FirstAccessiblePipeLogicalKeyNumber=001
    WindchestGroup=002
    .
    .
    .
    [/navy]
    Also [red]dort[/red] bitte die zugehörigen Registernamen eintragen wie auf den Schildchen:


    [navy][Stop101][/navy]
    [red]Name=Flautat 8'[/red]
    [navy]NumberOfLogicalPipes=56
    NumberOfAccessiblePipes=56
    .
    .
    [/navy]

    Dabei verzichten wir auf unnötige Leerzeichen. Also alle Namen so eingeben und auch in den Namen der Pedalregister die vielen Leerzeichen entfernen.

  • Ich suchte nach einer Möglichkeit einer adaptierten Lizenz für die Samples welche dieseArbeit ohne Weiteres ermöglichen ohne in Konflikt mit der Vereinbarung mit dem Intrumentbesitzer zu geraten. Darum lautet jetzt die adaptierte Lizenz http://www.casacota.cat/perl?num=1404990514/0#1

    Zitat

    Separate Agreement

    Beyond the Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivs 3.0 Unported license you are free to:

    Modify, create or adapt and publish or distribute the ODF (Organ Definition Files) and the Attributes in the Sample Files (Pitch, Harmonic Number, etc.) in order to be adapted to present and future GrandOrgue requirements.

    Dies gilt natürlich auch für alle anderen Samplesets auf http://samplesets.casacota.cat

  • 2. Schritt
    Pitch-Informationen in den Samples korrigieren (optional)

    Die Pitch-Informationen kann man mit dem Programm "LoopAuditioneer" korrigieren. http://sourceforge.net/projects/loopauditioneer/

    Die ausführbare Programmdatei befindet sich nach dem Installieren im Ordner "bin".

    Auf dem Hauptbildschirm wählt man die "Batchbearbeitung": (rotes Kreuz)

    Im folgenden Screen wählt man einen Registerordner der Esmuc unter "Source"
    Unter "Target" wählt man entweder den gleichen Ordner wie bei "Source", die neuen Pitch-Infos werden dann über die alten überschrieben oder wählt einen anderen. Ich habe in meinem Beispiel mal die komplette Orgel vorher in einen anderen Ordner kopiert.

    Bei "Process" habe ich das im Screenshot angegebene gewählt. Damit funktionierts.

    Nun noch auf "Run Batch" klicken, und die Samples im Ordner werden überprüft, die Pitch-Infos gesucht und abgespeichert. Das dauert nicht lange.

    Diese Prozedur wendet man nun auf alle Registerordner der Orgel an. Bei den paar Registern der Esmuc hat das bei mir ca. 15 Minuten gedauert.

    Nicht vergessen, die Orgel wieder neu zu laden - mit neuem Erstellen des Caches (bei Bedarf).

    Jetzt braucht man unter "Orgeleinstellungen" NICHT mehr die Funktion "Ignoriere Pitch-Info in Sampledateien" anhaken und kann die Temperamente benutzen.

    Im nächsten Schritt gehts nun wieder mit der Optimierung der ODF weiter (Mikelectric ist dran :-wave: )

    ?️ One chili a day keeps the doctor away!

  • So einfach ist es nicht: Im ODF fehlt noch die HarmonicNumber.
    An einigen Stellen wird man eventuell noch mit PitchCorrection ein paar Töne anpassen müssen.

    Der 8' auf I scheint mir leicht anders gestimmt zu sein - was die Temperamente etwas davon behalten sollen, muss man im ODF mit PitchCorrection nachbessern.

  • Dann ist es noch zu früh für die Aussage:

    Zitat


    Jetzt braucht man unter "Orgeleinstellungen" NICHT mehr die Funktion "Ignoriere Pitch-Info in Sampledateien" anhaken und kann die Temperamente benutzen.

    Bei den 8' wird es einzig passen. Alle 4' + 2' werden zu 8'. Der Rest wird merkwürdig gestimmt.

  • Schritt 3
    Koppelfehler korrigieren

    Um den vorhandenen Koppelfehler in der ODF zu beseitigen (danke an Christoph P. für den Hinweis),
    ändern wir alle CoupleToSubsequent.....-Werte bei der Koppel [Coupler001] auf "N"

    ;COUPLER SECTION****************************************************************************

    [Coupler001]
    ShortcutKey=050
    Name=P-I
    UnisonOff=N
    DestinationManual=001
    DestinationKeyshift=0
    CoupleToSubsequentUnisonIntermanualCouplers=[red]N[/red]
    CoupleToSubsequentUpwardIntermanualCouplers=[red]N[/red]
    CoupleToSubsequentDownwardIntermanualCouplers=[red]N[/red]
    CoupleToSubsequentUpwardIntramanualCouplers=[red]N[/red]
    CoupleToSubsequentDownwardIntramanualCouplers=[red]N[/red]

    ?️ One chili a day keeps the doctor away!

  • Schritt 4
    HarmonicNumber einfügen

    Martin hat recht. Damit GO die Register in der richtigen Fußlage spielt, muss der richtige Wert bei "HarmonicNumber" eingegeben werden.

    Zunächst in jedem Registerabschnitt
    [red]PitchTuning=0
    HarmonicNumber=[/red]
    einfügen. Beispiel Subbaß:

    ;STOP SECTION****************************************************************************

    [Stop001]
    Name=Subbaix 16'
    NumberOfLogicalPipes=30
    NumberOfAccessiblePipes=30
    FirstAccessiblePipeLogicalPipeNumber=001
    FirstAccessiblePipeLogicalKeyNumber=001
    WindchestGroup=001
    Percussive=N
    [red]PitchTuning=0
    HarmonicNumber=4[/red]
    DefaultToEngaged=N
    DisplayInInvertedState=N

    Die richtigen Werte für "HarmonicNumber" erhält man, wenn man rechnet: 64/Fußtonzahl.
    16' -> 4
    8' -> 8
    4' -> 16
    2 2/3' -> 24
    2' -> 32
    1 3/5' -> 40
    1 1/3' -> 48

    ?️ One chili a day keeps the doctor away!

  • Zitat


    Zunächst in jedem Registerabschnitt
    [red]PitchTuning=0
    HarmonicNumber=[/red]
    einfügen. Beispiel Subbaß:

    PitchTuning hat Default = 0 => Angabe von 0 wäre unnötig.
    Weiters ist PitchTuning die Verstimmung in der Orginal-Stimmung. Für die anderen Stimmungen zählt PitchCorrection.

    • Offizieller Beitrag

    Danke chilissimo, bist ja richtig fleißig. :A

    Wie machen wir das nun mit den geänderten Samples? Kann man die schon irgendwo runterladen, oder muss ich die selbst auch nochmal ändern?

    Zitat

    martin hat geschrieben:

    An einigen Stellen wird man eventuell noch mit PitchCorrection ein paar Töne anpassen müssen.

    Der 8' auf I scheint mir leicht anders gestimmt zu sein - was die Temperamente etwas davon behalten sollen, muss man im ODF mit PitchCorrection nachbessern.

    Welche Möglichkeiten gibt es, diese Verstimmung mit überschaubarem Aufwand genau auszumessen, um auch die richtigen Werte bei PitchCorrection eintragen zu können? Ich nehme an es ist für jeden Ton ein anderer Wert?!

  • Die alte Vorgehensweise bei HW1 war, das man die Originalstimmung vernichtet hat, indem man die Samples auf gleichstufig umgestimmt hat.

    Aktuelle Vorgehensweise (bei HW/GO) ist, das man die Samples Original lässt und nur die Annotation hinzufügt, damit die anderen Stimmungen funktionieren.