Hallo,
am Wochenende habe ich nach 2 Vorstudien (siehe hier und hier ) eine erste Version einer bereits mit GrandOrgue spielbaren ODF des Sample Sets Santanyi von Sonus Paradisi erstellt, wobei das erst mal nur auf meiner Baustelle (mit etwas veränderten Datenstrukturen) funktioniert.
Um den bisherigen Aufwand transparent zu machen, habe ich einmal konsequent die aufgewendeten Zeiten mit der Stoppuhr am Mobilphon erfasst. Die Inspektion der Datenstruktur des Sample Sets vorab (rumsuchen, wavs anhören etc.), habe ich dabei nicht gerechnet. Ich habe auch nicht die Zeiten gerechnet, in denen ich die 11 GB große "Baustelle" ein paarmal vom einen auf das andere Notebook kopiert habe. Da bin ich ja auch nicht daneben sitzen geblieben.
Die Erstellung einer ODF für eine spanische Orgel mit Manualteilung und anderen Eigenheiten ist nun sicher deutlich aufwändiger als die für eine "normale" Orgel, wie sie hierzulande üblich ist. Dazu kommt, dass Santanyi noch so zusätzliche Eigenheiten hat und ich mich sehr eng an das Original bzw. die originale Anordnung der Registerzüge wie bei der Sonus Paradisi Konsole gehalten habe. Ach ja, und das Verfassen dieses Beitrags habe ich auch nicht mitgerechnet.
Folgende Zeiten habe ich bisher benötigt:
Durchsicht der Disposition und Kopieren der Verzeichnisse der geteilten Register sowie löschen der dann jeweils überflüssigen "Pfeifen" bzw. wav-Dateien. Außerdem Ergänzen der fehlenden Töne im Pedal durch wav-Dateien passenden Namens: 19 Minuten.
Definition von Manualen und Pedal (Umfänge; dies war im Pedal etwas komplizierter, weil es keine Halbtöne gibt und wegen des Terratrèmol-Tritts); Einscannen der Register/Pfeifen; Nachbesserung an den Verzeichnissen (es stellte sich nach zeitraubender Recherche heraus, dass im Cadireta/Rückpositiv die beiden Gedackten offensichtlich gar nicht geteilt sind bzw. mit einem Zug beide Tastaturhälften aktiviert werden, obwohl sie auf den Dispostionen jeweils als geteilt dargestellt werden); Zuordnung der Pfeifenreihen zu den Werken und Bezeichung der Registerzüge (auch kompliziert, weil Schildchen und Registerzüge unterschiedliche Bezeichnungen tragen, z.B. ist Bordó = Violón 8 oder Siurell = Chiflete 1); Definition von 6 Registern, die im Original andersfarbige Züge haben als Reeds: 55 Minuten.
Email an Jiri Zurek wegen diverser unklarer Merkmale der originalen Orgel in Santanyi (Funktionsweise des "Terratrèmol", Manualteilung einzelner Register, Zuordnung der Noises zu den Registern...): 10 oder 15 Minuten.
Zuordnung der Register zu den Panelpositionen im OrganBuilder, kleiner Korrekturen (Standard-Koppeln herausnehmen...): 14 Minuten.
Dann erstes Laden der Orgel. Irgendwie war mein System aber völlig überlastet und es war wohl zu wenig Hauptspeicher frei. Zwischendurch versuchte ich aus Langeweile genervt zu anderen Aufgaben zu wechseln und vergrößerte die Belastung wohl noch: geschlagene 12 Minuten!
Midiverbindungen zur Digitalorgel einrichten (Manuale, Pedal definieren) und Ausprobieren der ersten Register (Flautados, Trompetas, Flautads Tapads, Saboiana, Terratrèmol): 5 Minuten.
Befriedigt innehalten: 30 Sekunden.
Festhalten von Nacharbeiten bei den Pseudo-Reeds (ein Teil der Register hat beim Original Züge in anderen Farben, die habe ich als Reeds definiert) und anderes für die To-Do-Liste: 30 Sekunden.
Nochmal einen Blick in die Definitionen bei OrgelBuilder geworfen, neuen GO-ODF erzeugt: 10 Minuten.
Dann gab es wieder Probleme beim Start von GO, die Software hängte sich auf. Zu wenig Hauptspeicher, Festplatte zu voll? Freimachen von einem Dutzend GB mit entsprechenden Kopien auf externe Festplatten nahmen einige Zeit in Anspruch, ohne dass ich etwas an der ODF gemacht hätte. Mehrer versuche, die ODF zu laden, schließlich geht es nach Neuinstallation von GO und des ASIO-Treibers sowie löschen von "GrandOrgueConfig" und Neustart. Es braucht aber wieder unverhältnismäßig viel Zeit, um die Orgel zu laden. Dann konnte ich aber immerhin ein Viertelstündchen mein Werk ausprobieren, bevor andere Aufgaben riefen.
Wenn man das so ansieht, kann man sagen, dass die eigentliche Erstellung der ODF nicht so viel Zeit gekostet hat. Nervig war/ist eher der Kampf mit dem System.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.