An einem freien virtuelle Orgel Projekt teilnehmen ?

  • Hallo aus Frankreich,

    Zuerst, bitte entschuldigen Sie mir alle die Fehler, die ich wahrscheinlich mache (und bitte verbesseren Sie mich :) ). Ich versuche, mein Deutsch zu verbessern aber ich habe noch viel zu lernen (und meiner Meinung nach ist es ein guter Weg dafür, im einem deutschsprächigen Forum zu reden).

    Seit Jahren nutze ich die Schätze der freien/open-source virtuelle Orgel Softwares (GO und jOrgan) und Samplesets. Seit mehrere Monaten möchte ich an diese tolle Bewegung teilzunehmen, deshalb informiere ich über die laufende Projekte, besonders durch dieses Forum und die GO und jOrgan Sourceforge seiten.

    Ich bin augenblicklich PhD Student im Bereich Akustik und Signal Processing und möchte ich gern etwas in Bezug drauf machen. Das ist aber schwer, etwas nützliches zu tun zu finden oder zu wissen, wo ich nützlich sein kann. Ich habe die Eindruck, dass heutzutage neue Samplesets herstellen die einzige nötige Sache ist. Leiderweise kann ich dafür nichts zu tun, weil ich kein Aufzeichnungsmittel habe. Ich dachte also dass es besser wäre, Ihnen zu fragen, wie kann ich mit meinen fähigkeiten nützlich sein kann ? Vielleicht kennen Sie ein Projekt, das Akustik oder Signal Processing fähigkeiten braucht und, das ich nicht gefunden habe ?

    Ich bin motiviert über GO sowie jOrgan zu arbeiten. Was Computersachen betrifft, beginne ich das Funktionieren der GO Software und die Struktur der Dateien zu untersuchen aber ich brauche noch Zeit, um das zu beherrschen. Aus diesem Grund begleite ich lieber erfahrene Leute als mein eigenes Projekt zu starten (aber dannach vielleicht...).

    Danke Ihnen allen für Ihre Ideen.

    Einen schönen Tag noch, waschen Sie Ihre Hände und viel Spaß zu Hause !

    Tristan

  • Willkommen im Forum, Tristan, schön dass du uns gefunden hast!

    Neue Teilnehmer bringen immer neue Ideen und Anregungen in die Runde ?

    Ob die GO-Entwickler Hilfe brauchen, kann wohl am ehesten unser Forumsmitglied Martin sagen, der einer der genialen Programmierer ist, die uns das virtuelle Orgelspiel erst ermöglicht. Ein Wunsch an Funktionalität in GO wäre, die Halllänge der Samples schon beim Laden zu kürzen, analog HW, und nicht erst beim Abspielen, das würde viel Hauptspeicher sparen.

    Falls du aber an ein eigenes Projekt in den von dir genannten Themen denkst, ich wünschte mir eine Software, die aus den wav-Dateien der Sample Sets die Tonhöhe und die Harmonic Number rauskriegt, das macht nämlich Mühe, wenn man aus verschiedenen Sets neue GO-ODFs bauen will. Auch eine Optimierung der etwas angegrauten OrganBuilder und Co wäre nicht schlecht, da die wichtige Features der derzeitigen GO-ODF nicht beherrschen, wie Tremulanten und eine saubere Trennung von GUI-Attributen und den Ranks, nutze ich die derzeit gar nicht.

    Würde mich freuen, wenn du von meinen Ideen irgendwas umsetzen könntest :)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Tristan,

    herzlich willkommen im MPS Forum.

    Ich hätte auch Ideen, was man für die virtuelle Orgel mit GrandOrgue noch gebrauchen könnte:

    1. Ein Windmodell wie bei der Hauptwerk Software.

    Der Klang muss in Abhängigkeit des Winddrucks in den einzelnen Bereichen der Orgel variiert werden. Je nachdem, wie viele und welche Register gezogen sind und wie viele Tasten gedrückt sind, ändert sich das Klangverhalten einer Orgel während dem Spielen ständig in geringem Maße. Das zu simulieren, würde den Klang bei GrandOrgue noch lebendiger und natürlicher machen.
    Es ist sicher keine einfache Aufgabe. Die theoretischen Grundlagen könnten wir zum Beispiel hier im Forum diskutieren. Du könntest die Signalverarbeitung programmieren und martin müsste dann schauen, wie das in GrandOrgue integriert werden kann.

    2. Anpassung der virtuellen Orgel an die Raumakustik.

    Wünschen würde ich mir ein paar Tools in Verbindung mit einer Bedienungsanleitung, womit jeder Benutzer seine virtuelle Orgel einfach an seine eigene Raumakustik und die verwendeten Lautsprecher anpassen kann. Vor allem bei den tiefen Tönen gibt es immer wieder die Notwendigkeit zu laute und zu leise Töne anzupassen (stehende Wellen usw.). Dies geschieht meistens dadurch, dass jedes einzelne Sampleset neu intoniert werden muss. Besser wäre, die Raumakustik einmal grundsätzlich zu vermessen und die Orgel im Übertragungsfrequenzgang darauf einzustellen. Dafür gibt es sicher verschiedene Wege. Was machbar und sinnvoll ist, müsste zunächst untersucht werden.
    Hilfreich wäre z. B. ein spezielles Sampleset, dass auf jeder Taste einen Sinus-Ton in entsprechender Tonhöhe ausgibt. Die Pegel der einzelnen Töne müssten der bewerteten menschlichen Hörkurve angepasst werden ( dB(A)? ). Die Ausgabe von weißem Rauschen bzw. rosa Rauschen wäre eine weitere Funktion. Der ermittelte Übertragungsfrequenzgang sollte dann idealerweise in GrandOrgue als Grundeinstellung übernommen werden können. Evtl. auch über eine Mixerfunktion bzw. Equalizer-Funktion oder ähnlichem.

    Viele Grüße und bleib gesund

    Michael

  • Hallo zusammen und danke für eure netten und interessanten Antworten !

    Es scheint, dass es ein paar nützliche Sache mit den Sourcen und der User Interface gibt. Leider ist es das bereich, dass ich nicht gut beherrsche.

    Im Gegenteil sind die Ideen über das Windmodell und die WAV-dateien verarbeitung genau meine Interessen ! Es wäre tatsächlich toll, wenn ich über den akustichen oder Signalverarbeitungsteil arbeiten kann und Hilfe von Martin oder andere computererfahrene Leute für die in GO Integration kriege.

    Über das Windmodell hatte ich schon ein bisschen bibliografische Suche gemacht. Das kann ziemlich kompliziert sein, aber ja interessant !

    Die WAV verarbeitung scheint theoretisch nicht so kompliziert sein. Es hängt aber davon ab, mit welcher Plattform wir die Funktionalität nutzen wollen. Wollen wir es direkt in GO nutzen ? Oder in Organ Builder ? Mit einer dritt Software ?

    Die 2. Idee von Mikelectric ist auch Interessant. Dennoch braucht man sehr gute und spezifische Messgeräte um eine Raumakustik richtig zu vermessen und eine Übertragungsferquenzgang zu erstellen. Dann befürchte ich, dass wenige Leute die Funktionalität nutzen können. Aber das spezielle Sampleset mit Sinus-Ton und rosa Rauschen kann ich wahrscheinlich einfach machen.

    Bis bald,

    Tristan

    P.S. "Übertragungsfrequenzgang" bedeutet "transfer function" (in frequency domain), stimmt es ?

  • Ich habe das Wort Übertragungsfrequenzgang noch nie gehört, aber DeepL übersetzt es mit Transmission frequency Response, was wiederum über Google in Fachartikeln gefunden wird. Jetzt müsste ich diese nur noch durchlesen ...

  • Hallo !
    Ich habe begonnen, über das Windmodell zu arbeiten.

    Bisher habe ich besonders Artikel gelesen und ein paar Ideen erfasst.

    Gleichzeitig habe ich es versucht, mich in das "intern Funktionieren" von GO einzuarbeiten. Dafür habe ich versucht, ein einfaches Sampleset um Raumakustik zu testen zu tun, wie Mikelectric vorschlägt. Obwohl es einfach ist (ein einfaches Sampleset mit nur einen Register von Sinus-Tone), habe ich Schwierigkeiten. Ist Organbuilder das richtige Tool dafür ? Ich habe schon mit einem anderen Software die Sinus-Tone in .wav hergestellt aber habe Klangprobleme, als ich sie zu einer ODF mit Organbuilder einfüge.

    Naja wahrscheinlich werde ich mit der Software Seite für das WIndmodell große Hilfe brauchen. Ich werde dafür ein neuses Thema öffnen.

    Bis bald !

  • Was auch intressant sein könnte wäre ein Modell des Schwellkasten. Bisher gibt es in GO nur eine Amplitudvariation, also ganz ohne irgendeine Frekvenzgang. In HW gibt es aber Parameter für jede Pfeife... Wieviele Samplehersteller tatsächlich relevante Parameter eingeben weiss ich nicht, aber in Billerbeck scheint SP daran gearbeitet zu haben.

    Auch Software-generation von Tremulanten wäre intressant - oder auch eine Synchronization von gesamplete Tremulanten.

    Für mich wären diese zwei Sachen mehr intressant als ein Windmodell.