- Offizieller Beitrag
Alles anzeigenDas Kalvträsk-Set von Lars Palo gibt es ab der Beta 2-Version bekanntlich mit 24 Bit Auflösung. Ich bin seinerzeit trotzdem bei 16 Bit geblieben, aus Rücksicht auf das iPad 1 und auch, weil ich nicht geglaubt habe, daß mehr als 16 Bit einen Nutzen haben, der 50% zusätzlichen Speicherbedarf rechtfertigen könnte.
Rechen- und I/O-Leistung sind inzwischen kein Thema mehr, und das iPad 1 (iOS 5) kann ich sowieso nicht mehr unterstützen.
Natürlich hat die Frage, ob die 24 Bit sich doch lohnen würden, mich nicht in Ruhe gelassen.
Beim Abspielen eines einzelnen Samples ist die Sache ziemlich klar. Die unteren 8 von 24 Bit hört man nicht. Das gibt das menschliche Gehör einfach nicht her.
Was aber, wenn viele Pfeifen spielen? Entstehen beim Summieren Effekte, die irgendwie auf magische Weise doch zum Klang beitragen? Oder gehen (naheliegend) die Feinheiten in der Summe erst recht unter?
Ich habe Napo inzwischen um 24-Bit-Unterstützung erweitert und die Sache einfach ausprobiert. Eines der eingebauten Demo-Stücke einmal mit der bisherigen 16-Bit-Fassung der Samples gespielt (die ich durch einfaches Wegstreichen der untersten 8 Bit gewonnen habe) und einmal mit den original 24-Bit-Samples von Lars. Die interne Verarbeitung der Audio-Daten läuft mit 32 Bit Fließkommazahlen, und in dem Format habe ich das Ergebnis als WAVs gespeichert, um auch ganz sicher nichts zu verlieren:
http://polaron.de/StrandOrgan/Ha…anden_16bit.wav
http://polaron.de/StrandOrgan/Ha…anden_24bit.wav
Ich höre nicht den geringsten Unterschied.
Dann habe ich die beiden Dateien als Spuren in Audacity geladen, eine Spur invertiert und die Summe gebildet, also die Differenz der beiden Aufnahmen. Das Ergebnis ist Stille unterbrochen durch hörbare Musikfetzen.
Die hörbaren Bereiche entstehen dadurch, daß durch Zufälligkeiten im Timing der Beginn einer Note in der einen Aufnahme in einen anderen Audio-Puffer fällt als in der anderen Aufnahme. Die Noteneinsätze werden in Napo leider bisher nicht sample-genau platziert, sondern stets zu Beginn eines Puffers. Das muß ich irgendwann ändern, aber für das Experiment nun ist es ganz nützlich, daß die Einsätze zu Beginn der Puffer erfolgen, denn für einen Qualitätsvergleich sind die Bereiche (scheinbarer) Stille wesentlich, wo sich die Signale (scheinbar) auslöschen (Dr. Murkes gesammeltes Schweigen ...). Das ist zum Beispiel zu Beginn der Aufnahmen der Fall. Dies ist die erste Sekunde der Differenz der Aufnahmen:
http://polaron.de/StrandOrgan/Ha…tanden_diff.wav
Man hört – wieder nichts. Auch in Audacity sieht das Signal wie Null aus. Fast dachte ich, ich hätte etwas falschgemacht. Die Differenz ist aber nicht ganz Null, wie man sieht, wenn man das Signal in Audacity verstärkt. Und zwar ziemlich verstärkt. Erst um 50dB (mehr läßt Audacity nicht zu), dann nochmal um mindestens 25dB, um eine gute Aussteuerung zu erreichen. Mithin liegt es nicht an meinem bescheidenen Gehör, daß ich keinen Unterschied wahrnehme.
Also bleibt es für mich dabei: 24 Bit? Beim Erstellen eines Sets vielleicht nützlich, aber in der Anwendung nichts als Voodoo und Ressourcenverschwendung.
Ich lasse mich aber gern durch gute Argumente vom Gegenteil überzeugen!
Gruß,
Markus
Ist sehr interessant. Ich habe einmal eine Schaltung im Audiosystem mit OP741 erstellt und das Argument bzgl. des Rauschens mit dem Hinweis , besser einen rauschärmeren OP zu verwenden, erhalten
Der Hang geht immer zur Perfektionierung.
Das OP Rauschen liegt weit unter dem minimalen Pegel (ohne Windgeräusche der Orgelwiedergabe). Schaltet man den Motor dazu ist vom IC erst Recht nichts zu vernehmen. Das Rauschen liegt jenseits von gut und böse.
Ähnliches kann man nach deiner Beschreibung wohl auch feststellen.
16 versus 24 Bit
Digitale Signale müssen in analoge Wiedergabe umgewandelt werden.
Dabei werden Werte einzelner digitaler Informationen interpoliert und ausgeglichen.
Offensichtlich gibt es einen unteren Grenzwert an Bits wo Unterschiede hörbar werden .
Darüber wird es ab bestimmter Werte nur theoretisch besser.
Es nützt nicht viel, die Auflösung in immer höhere Bereiche zu treiben, wenn der DA-Wandler nicht schnell genug oder zu ungenau ist oder die Auflösung unseres Gehörs nicht mehr mitspielt.
Hat man genügend Speicherplatz kann man ja locker 24 Bits nutzen.
Übrigens, Der Unterschied von CD zu MP3 wurde auch viel diskutiert.
MP3 ist für viele Wiedergaben durchaus akzeptabel.
Deine Idee, eine Wiedergabe zu invertieren und mit der anderen zu summieren um Differenzen zu erhalten ist clever.
Was machst du beruflich?