Liebe Forianer,
vielen Dank für die erfreulichen Rückmeldungen! Hier also geht es weiter.
Nun kam Manual II an die Reihe mit dem Anspruch, inspiriert durch den fruchtbaren Kontakt mit Dulzian und Mike, die Tastenkräfte im Spielbetrieb verändern zu können.
Der Aufbau sollte von der Schwierigkeit überschaubar bleiben und auch keinen hohen Stromverbrauch erzeugen.
Der Königsweg hierzu wurde bereits von Ulrich Herrmann (UHT) beschritten, der für jede einzelne Taste ein System aus Lageerkennung und Elektromagnet konstruierte und so jede erdenkbare reale Orgelklaviatur (auch alle Nichtorgelklaviaturen...) simulieren kann. Also sollte es einfacher werden:
hier wieder ein Tastenlängsschnitt für Manual II
Basierend auf der Idee der Mikrotraktur,
nur dass jetzt zwei sich anziehende Magnete pro Taste zum Einsatz kommen. Der erste nun direkt mit der Niete verbunden. Der zweite auf einem beweglich angeordneten Stahlvierkantrohr, geführt von einem Aluminiumprofil.
Zur Lageveränderung habe ich zwei starke, handelsübliche Modellbauservos mit Metallgetriebe verwendet (Getriebe mit Vaseline gefüllt, damit die stromlose Haltekraft groß genug ist). An jedem Ende einen. So kann die Druckpunktkomponente im Spielbetrieb verändert werden. Zur Simulation von Koppelkräften oder auch Veränderung des Druckpunktkraft, je nach aktiven Registern.
Wo ich schon dabei war, habe ich auch die Federschiene beweglich und mit zwei weiteren Servos ausgestattet. Beide Schienen können sich auch schräg stellen, um Kraftänderung von den hohen zu den tiefen Tönen zu ermöglichen.
Dabei ist der Druckpunkt auch ganz abstellbar, die Federkraft aber braucht eine Minimalkraft, damit die Federn nicht raushüpfen.
Das habe ich bei Manual I anders gelöst. Hier können die Federn auch die Niete verlassen, so dass auch die Federkomponente abschaltbar ist. Die Federn werden dazu an der Federschiene mit Magneten fixiert und die Nieten bekamen eine Führungshülse (aus Strohhalmen... ) um jederzeit den Weg zurück zu finden.
Eine weitere Idee war nun, diesen Aufbau direkt mit Hauptwerk (oder GO) zu verknüpfen. Und so für jede Orgel eine möglichst autentisches Spielgefühl zu generieren.. Dazu habe ich mal mit vvvv, einer grafischen Programiersprache und einer Servosteuerplatine experimentiert und für das Sampleset von Zwolle individuelle (fiktive) Kraftwert für einzelne Register und Koppeln vorgegeben.
Beim Spiel ändern sich so automatisch die Kräfte, je nach gewählten Registern und Koppeln.
Um das auf die Spitze zu treiben, müsste natürlich jemand die Tastenkräfte an den entsprechenden Orgeln vermessen... Ich hoffe da weiter auf Niederrheiner! Du bist da noch dran?
So sieht dann schematisch der Aubau für meinen ganzen Spieltisch aus (das Manual IV hat nur Federn... ):
Beim nächsten Bastelprojekt habe ich mal versucht eine echte mechanische Stecherkoppel, inspiriert von Mike, umzusetzen. In Kombination mit der Mikrotraktur
ist das Ergebnis nun spielbereit und eine wahre Freude. Bekommt aber einen eigenen Faden. Hier ist er!
Bin gespannt auf Eure Rückmeldungen. Der 4-Manualige Tisch steht in Berlin und freut sich über Interessenten zum Ausprobieren (Nach Corona...). Zwischendurch wollte ich den ja auch mal verkaufen
Soweit von hier. Liebe Grüße aus Sevilla
Ulrich