Organnery als Download verfügbar

  • Hallo zusammen,

    für alle an denen es vorbei gegangen ist, die letzten Wochen wurde Organnery zum Download freigegeben. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der freien Orgelsimulation Aeolus, welche damit wirbt von Orgelspieler für Orgelspieler gemacht zu sein. Organnery ist aktuell verfügbar für den Raspberry Pi 3B und 3B+. Weitere Modelle sollen zukünftig unterstützt werden. Der Unterschied zu anderer Software ist das es sich hier um eine Orgelsimulation handelt. Wer keinen Raspberry Pi besitzt kann auch auf einem gewöhnlichen System die überarbeitete Aeolus Version nutzen (https://git.audiotronic.fr/Organnery/aeolus ), muss diese aber selber bauen. Im Abbild vom Download ist auch eine andere Orgeldefinition enthalten welche wesentlich besser klingt als die gewöhnliche von Aeolus. In Zukunft soll der Klang weiter optimiert werden.

    Wer wissen will wie es klingen kann schaut hier:

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    Link: https://organnery.com/index.html

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

    • Offizieller Beitrag

    Das ist ein interessantes Thema. Ich bin grundsätzlich für offene Systeme. Im Gegensatz dazu stehen m.E. Johannus live etc.

    Bin gespannt wie Organnery / Aeolus sich weiter entwickelt.

    Zur Improvisation

    "par Vijay Ratine..."

    Ich persönlich hätte solch ein Video von mir nicht ins Netz gestellt. Nur bisschen mit Registern rumprobiert und offensichtlich beim Halten von Akkorden nach weiteren langweiligen Harmonien gesucht (Ich will hier keine erneute Diskussion zum Thema Improvisation lostreten). Selbst unterschiedliche und interessante Klangvariationen werden kaum dargestellt.

    Im Gegensatz dazu kann man den Klang sehr gut im zweiten Video

    "Pipe Organ Improvisation"

    bewerten. Hier werden auch spieltechnisch viel schöner mehrere Klangkombinationen dargestellt, dass man sich damit durchaus ernsthaft beschäftigen sollte

  • Bin gespannt wie Organnery / Aeolus sich weiter entwickelt.

    Ich auch. Aeolus war schon immer ein gutes Projekt, zumal es nichts vergleichbares gibt was mit so wenig Hardware zurecht kommt. GrandOrgue geht zwar theoretisch auch auf einem Raspberry Pi mit 8GB Ram, aber eine so große Orgel mit drei Manualen wird nicht gut gehen bei einem brauchbaren Klang. Was mir persönlich gefällt ist das es quasi keine Latenz gibt. Ich drücke die Taste und der Ton ist sofort da.

    Knackpunkt bei Aeolus war bisher eben der Klang. Es hörte sich nicht wirklich nach eine Pfeifenorgel an. Organnery schafft das wie man in den Beispielen hört ja sehr viel besser. Ich habe mal eine alte Aufnahme gefunden mit Aeolus wo ihr mal den Vergleich zum Original hören könnt. In der Zip Datei befindet sich die mp3. Aeolus war dort Tutti gespielt. Es hört sich nicht unbedingt schlecht an, aber nicht wie eine Orgel :)

  • Vielleicht liegen die Verbesserungen weniger in Aeolus selbst, sondern im Hall.

    Das denke ich eher weniger. Der Hall wurde zwar scheinbar verändert, aber die originale Definition von Aeolus klingt in Organnery nahezu identisch. Ich denke einfach die vom Organnery Team haben in ihren eigenen Definitionen mehr rausgeholt. Die Klangerzeugung und die Intonation einer Orgel sind zwei verschiedene Dinge. Bedeutet dann natürlich auch das man mit einem normalen Aeolus den selben Klang erzeugen kann.

    Wobei es durchaus Veränderungen gab. Ein echtes Cornet geht mit Aeolus z.B nicht. Es gab ja mal zu dem Thema der Klangerzeugung bei Aeolus hier einen guten Thread Die Klangparameter bei Aeolus das ist aber scheinbar aufgrund der Komplexität versandet.

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

  • Muss mich erst Mal schlau machen wie das mit welchen Sets geht

    Im Youtube Kanal findest du ein paar Erklärungen

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    Sofern du es auf einem normalen Linux System nutzt ist es ganz einfach:

    Code
    ./aeolus -A -d hw:0 -n 2 -p 512 -r 44100 -S /home/benuter/stops -I Kerry201118

    In dem Beispiel startet Aeolus mit Alsa (Jack geht auch) nach -S kommt der Pfad in dem sich die Stops befinden und nach dem -I das spezifische welches du nutzen willst. Da gibt es Aeolus (Default), Aeolus1, Aeolus2 und das neue Kerry201118. In dem Download für den Raspberry Pi gibt es entsprechende Menüs.

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab nochmal in einem älteren Faden gelesen.

    Synthetische Klangerzeugung wird, nachdem Ahlborn davon weg gegangen ist, offensichtlich von einigen Firmen wieder verwendet.

    Vorteil: man kann Parameter des Klanges leicht verstellen, wofür man bei Verwendung von Samples ggfs. mehrere wave-dateien für ein Register bräuchte. Spart also Platz.

    Nachteil: die Rechenkapazität steigt. Bei einem Tutti mit vielen Registern tritt plötzlich eine merkliche Verzögerung ein.

    Eine Pfeife, von der der Klang abgenommen wurde, steht nicht dahinter. Durch Verstellung von Parametern erzeugt man nicht die gleiche Pfeife mit anderer Mensur etc. sondern biegt sich notfalls einen noch mehr synthetischen Klang hin (bissl übertrieben gesagt)

    Meine Tendenz trotz der Einfachheit von Hardware bei Aeolus / Organnery geht eher zu gespeicherten Samples

    Trotzdem bin ich an den Erfolgen des Systems interessiert und hoffe, mehr davon zu hören

  • Rainscho ja ich bin da kein Experte, jedes System hat eben seine Vorteile und Nachteile. Am Ende wird es vermutlich primär darauf ankommen ob dem Nutzer der Klang gefällt oder nicht.

    Einen großen Unterschied zwischen Samples und synthetischer Klangerzeugung merkt man am besten beim spielen mit Kopfhörer. Bei einer aufgenommenen Orgel hört es sich gut an, im besten Fall hört man die Orgel und den Raum. Bei Aeolus ist der Klang mit Kopfhörer sehr steril und wirkt daher künstlich. Mit Lautsprecher hingegen wenn der Klang noch vom Raum geformt wird ist es wieder etwas anderes. Bei Samples hingegen hat man das Problem da anders herum. In der Aufnahme ist natürlich der Raum enthalten und wenn dieser Raumklang wieder in einen Raum (z.B einer Kirche mit Gewölbedecke) kommt, dann kann es sich auch mies anhören.

    Samples haben aber einen unschlagbaren Vorteil und ich habe mich auch dafür eingesetzt wenn unsere zweite Orgel saniert wurde diese zu sampeln. Da habe ich jemanden der Erfahrung damit hat. Der Grund ist nicht weil ich sie dann digital spielen will, sondern weil so der Klang archiviert ist. Sollte irgendwann einmal etwas mit der Orgel passieren, dann kann man hören wie sie klingen sollte.

    Nachtrag:

    Ich denke mir in den Anfangszeiten als Hauptwerk begonnen hat, da war das Sampeln technisch wohl einfacher, zumal die Rechenleistung damals geringer war. Heute ist es vermutlich umgekehrt, etwas zu berechnen wird wohl weniger Ressourcen verbrauchen als dutzende Gigabyte Samples im Speicher zu halten. Zugegeben kann man die Berechnungen wohl so komplex gestalten das die schnellsten Rechner an die Grenzen kommen. OrganTeq scheint da ja ein komplexeres Modell zu haben. Während Aeolus keine Leistung wirklich benötigt, so wird es selbst bei schnellen CPUs und Organteq schnell eng.

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

  • Ich habe jetzt zusammen mit jemanden der seit einem halben Jahrhundert Orgeln intoniert mich zusammengesetzt und wir haben einige Parameter bei den Registern verändert. Also Dinge wie Ansprache, Charakteristik und sind zu einem ganz brauchbaren Ergebnis gekommen finde ich. Zumindest zeigt es das man aus Aeolus eine Menge rausholen kann. Wir hatten nur einige Stunden Zeit und haben ein paar Register einmal bearbeitet, aber ein Profi der Zeit investiert kann da bestimmt noch sehr viel mehr machen.

    So hört es sich jetzt an (nur die Register die wir verändert haben)

    https://christian-hofmann.eu/images/Musik/testaufnahme.mp3

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

  • Ich habe jetzt vor kurzem mal einen Raspberry Pi gekauft und Organnery im Einsatz. Ein Vorteil gleich am Anfang, mein gesamter Spieltisch inkl. Touch Monitor (versorgt über USB) verbrauchen nur rund 4 Watt bei Volllast. Irgendwie wirkt es falsch dort nur einen USB Stecker zu haben für alles :)

    pasted-from-clipboard.png

    Die Installation ist einfach, Abbild runterladen, auf eine Speicherkarte schreiben und in den Raspberry stecken und starten. Bei meinem Raspberry Pi 3B dauert es etwa 10 Sekunden vom einschalten bis ich losspielen kann. Ein Punkt wo mein Computer mit GrandOrgue nicht mithalten kann, in der Zeit ist der Bootloader gerade mal am Ende angekommen.

    Alle Midigeräte werden gleich mit Aeolus verbunden und die Soundausgabe erfolgt über das Standard Audiogerät. Eine USB Soundkarte ist zwingend notwendig, da der verbaute Soundchip bei größeren Registrierungen aussteigt. Aeolus was bei Organnery dabei ist, entspricht scheinbar nicht der Fassung deren Quelltext man bekommt. Der Klang ist sehr viel anders, wirklich so wie in den Beispielen auf der Webseite und nicht wie bei meinen vorherigen Aufnahmen. Ich habe einmal eine Midi Datei genommen und spielen lassen, einmal auf meinem Laptop und auf dem Raspberry Pi. Das ganze habe ich aufgezeichnet und es sind tatsächlich andere Klänge.

    Das System ist ein Read Only System in den Standardeinstellungen. Bedeutet Einstellungen werden nicht gespeichert, dass Dateisystem ist nicht beschreibbar und alles findet in einer Ramdisk statt. Vorteil ist das dabei auch keine Schreibzugriffe auf die Karte stattfindet. Über das Systemmenü kann man es aber mit einigen Menüs umstellen in ein beschreibbares System. Die vorgesehene Methode zur Speicherung der Einstellungen, Daten und Aufnahmen ist ein USB Speicher (Stick, Festplatte, SSD) welche eine Mindestgröße von 2 GB haben muss. Dieser wird eingesteckt und im Menü formatiert. Dann muss er beim starten angeschlossen sein und wird als Overlay Datensystem genutzt. Bedeutet der Inhalt auf dem Stick ist über dem nicht beschreibbaren Speicher des Systems. Vorteil hier ist das man mehrere Speicher nutzen kann, also in einem Szenario wo mehrere Nutzer verschiedene Einstellungen haben wollen, kann jeder beim Einschalten einfach seinen Stick anstecken und hat sein System. Wenn kein Speicher angeschlossen ist, dann ist es eben das voreingestellte System.

    Alle Funktionen sind über Shellscripte und Python realisiert, hier kann man also problemlos eigene Funktionen implementieren. Ich habe zum Beispiel einen Shutdown/Start Knopf ergänzt und programmiere gerade eine Audioaufnahme. Von Haus aus kann man nur als Midi aufnehmen und diese wiedergeben. :) Bei einem Tutti mit allen Koppeln ist ein einziger CPU Kern bei einer Last von rund 13% also es ist noch genug Spielraum da. Vom Arbeitsspeicher sind etwa 350MB der 1GB belegt. Mit aktiver Kühlung arbeitet die CPU bei angenehmen 33°C. Das Netzwerk oder Audio über HDMI habe ich nicht zum laufen gebracht.

    Ich werde des ganze noch einige Tage testen und ernsthaft darüber nachdenken diese Lösung beizubehalten.

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

  • Super, das interessiert mich auch. Könntest Du vielleicht auch mal Deine Scripts teilen? Das mit dem Shutdown/Start-Knpf würde mich auch interessieren.

    Wie bekommts DU denn eine USB Soundkarte dort zum Laufen? Im Menü kann man doch nur zwischen eingebautem Audio und HAT-Audio wählen.

    Hierunda male in george liste in evoltat

  • Das mit dem Shutdown/Start-Knpf würde mich auch interessieren.

    Das ist mit das einfachste. Du brauchst einen Taste, diesen schließt du an einen Pin (z.B 3) und an Ground. Dann trägst du in die config.txt (auf der FAT Partition) einfach mit einem beliebigen Editor diese Zeile ein:

    Code
    dtoverlay=gpio-shutdown,gpio_pin=3, active_low=1,gpio_pull=up

    Schon kannst du auf Knopfdruck den Raspberry Pi einschalten und ausschalten. Wobei die USB Versorgung dabei aktiv bleibt, er ist also nicht ganz aus. Es gibt auch fertige Platinen zum aufstecken die sogar den Strom komplett abstellen. Schau dazu auch mal hier': https://bitreporter.de/raspberrypi/ri…n-raspberry-pi/

    Wie bekommts DU denn eine USB Soundkarte dort zum Laufen?

    Sofern die Soundkarte sofort erkannt wird (was bei den meisten wohl der Fall ist unter Linux), ist diese ja automatisch das erste Audiogerät. Und Aeolus bezeichnet das Alsa Gerät mit der ID 0 als Intern. Wenn nun deine USB Karte diese ID als erstes Gerät zugewiesen bekommt passt das. Im Zweifel kannst du den snd_bcmXXXX auch blacklisten. Oder Alsa so konfigurieren das dein USB Gerät die ID 0 bekommt. Ich persönlich stehe mit Alsa bei so etwas eher auf den Kriegsfuß weil es manchmal eher Willkürlich etwas macht, oder auch nicht :)

    Du kannst auch ganz primitiv den Startscript bearbeiten. Alle Scripte befinden sich unter /usr/share/organnery. Aeolus wird in dem Script organnery.sh mit dieser Zeile gestartet. Dort könntest du die Variable $ALSA_DEVICE einfach von Hand ändern.

    Code
    HOME=$HOME/stops aeolus -S stops -A -d $ALSA_DEVICE -r $SAMPLE_RATE -p $PERIOD_SIZE -n $NUMBER_OF_FRAGMENTS -I $INSTRUMENT_NAME -a $ASPECT_RATIO &

    Noch besser wäre aber die /etc/organnery/organnery.conf

    In diesem Fall z.B ALSA_DEVICE="hw:1"

    mit

    Code
    aplay -l

    kannst du einfach schauen welche Karten mit welcher ID bekannt sind im System.

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

  • Oh je...

    Als kompletter Linux-Idiot komme ich da nicht weiter. Leider ist ja das image, das bei Organnery erhältlich ist, so in sich geschlossen, dass ich als Laie überhaupt nicht an das System herankomme. Klar, da gibt es die Möglichkeit das Terminal zu öffnen, aber dann versagen meine Kenntnisse.

    Hierunda male in george liste in evoltat

  • so in sich geschlossen, dass ich als Laie überhaupt nicht an das System herankomme. Klar, da gibt es die Möglichkeit das Terminal zu öffnen, aber dann versagen meine Kenntnisse.

    Na geschlossen ist es nicht, du kommst nur mit einem Windows von außen nicht ganz so einfach ran. Schreibe das Image auf eine Karte, starte ein Linux Livesystem wie Ubuntu oder ähnliches, stecke die Karte ein und im Dateimanager erscheint alles und du kannst dort navigieren und bearbeiten. Windows kennt EXT4 als Dateisystem nicht, daher kannst du nicht zugreifen. EXT4 Treiber für Windows gibt es zwar, davon habe ich als Linux Only Nutzer aber keinen Plan.

    Funktioniert deine USB Soundkarte nicht? Wenn nicht, dann gehe mal ins Terminal und gib mal "aplay -l" ein. Mache ein Foto und poste es mal. Dann kann ich dir vielleicht sofort einfach sagen was zutun ist.

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

  • Besten Dank.

    Das bedeutet aber, dass ich innerhalb des Raspberry (also mit gestartetem Organnery) nicht irgendetwas ändern kann, sondern "nur" wenn ich das image aus dem PI mit einem Linux live-System bearbeite, oder?

    Vielen Dank für die Geduld, einem Linux-Neuling etwas wahrscheinlich komplett banales zu erklären!

    Hierunda male in george liste in evoltat

  • Das bedeutet aber, dass ich innerhalb des Raspberry (also mit gestartetem Organnery) nicht irgendetwas ändern kann, sondern "nur" wenn ich das image aus dem PI mit einem Linux live-System bearbeite, oder?

    Nein ich würde dir versuchen die schritte zu erklären direkt am Raspberry Pi mit laufenden Organnery.

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