Abenteuer Midifizierung und Orgelbau

  • Da ist Schutzgas drin, das in etwa dem Atmosphärendruck entspricht. (außer vlt. bei Reedkontakten für Hochspannung)
    Zwischen funktioniert und sichtbar kaputt gibt es wenig Spielraum.

    "Klackern" ist gut ^^ Mich stört eher das "heftige" Rauschen der Elektronen in Hallsensoren 8o

    Ja, allein wenn das Schaltrelais für die Ventilmagneten die Luftdruckbremse löst, hebt es mich jedesmal vom Orgelbock!!

    • Offizieller Beitrag

    Du willst jetzt aber nicht ein Schaltrelais mit einem Reedkontakt vergleichen? Relais klackern.

    50 Reedkontakte auf eBay für 6,77 € inkl. Versand: https://www.ebay.de/itm/3525443496…XQAAOSwMnZcdlFJ
    Das ist schon deutlich billiger als mit Hallsensoren.
    Ich würde auch für den Hausgebrauch nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen und die Kontakte lassen wie sie sind. Was hängt denn davon ab, falls im Wohnzimmer in 10 Jahren mal ein einzelner Ton nicht kommen sollte? In der Kirche ist das natürlich was anderes.

  • Nee nee, das war ja ironisch gemeint.

    Und, logo, für den Hausgebrauch und gelegentlich ist das mit Reeds und/ oder Wersikontakten alles passend.

    Und wenn man Spaß am Arduino hat, sowieso.

    Mein Projekt zielt halt Richtung professionell, aber ich muss sagen, es macht riesen Spaß und man lernt ne Menge.

  • Also die Reedschalter die ich hatte waren auch günstige von Amazon. Um das Glas war noch Kunststoff, daher weiß ich nicht wie sie wirklich von Innen ausgesehen haben. Sie waren aber Murks. Selbst mit einem starken Magneten gingen sie nur sporadisch mal.

    Ob sich jetzt wie gesagt Hallsensoren in meinem Fall lohnen würden bezweifle ich trotzdem. Gute Midi Manuale kosten ja fertig auch nicht die Welt wenn man nicht gerade ein echtes Manual simuliert haben möchte, dazu noch die Arbeit das alles umzubauen. Beim ersten Versuch mit Technik die man nicht kennt würde ich ein solches Vorhaben auch nicht umsetzen wollen. Ich werde aber trotzdem mal einen Satz Sensoren kaufen und damit experimentieren. Ich habe hier dutzende Registerzüge aus einer alten Orgel. Ich wollte diese ursprünglich verbauen, aber diese zu midifizieren ist ja eher schwer. Mit einem Sensor und Magnet am Zug könnte man es aber Kontaktlos umsetzen. Bei dem Versuch kann ich ja erste Erfahrungen sammeln.

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  • Midifizierung und Spieltischbau der Appetit beim Essen kommt... Will sagen, ich hatte auch zuerst angefangen mit einer alten ausgeschlachteten Wersiorgel und Drahtkontakten und das midifiziert, und ein einfaches nicht richtig normgerechtes Pedal.

    Ja das kenne ich. Ein Vollpedal habe ich ja hier mit fertiger Elektronik, direkt vom Orgelbauer für 50 Euro aus einer abgebauten Orgel. Aber es ist mir einfach mit 30 Tasten zu groß. In meiner kleinen Wohnung wo noch Harfe und Harmonium stehen muss man eben Kompromisse machen, oder etwas abschaffen :) Aber es ist richtig, man entwickelt sich immer weiter und das anfängliche Flickwerk wird immer besser. Es wäre wohl auch unrealistisch im erstem Anlauf Perfektion zu erwarten.

    Achtung, sehr speziell für Nerds:

    Ich bin gerade etwas genervt. Seid längeren ist mir bei den Manualen aufgefallen das hin und wieder ein Ton drücken/loslassen nicht übermittelt wird per Midi über USB. Ich bin meine Software dutzende Male durchgegangen, keinen offensichtlichen Fehler gefunden. Dann habe ich jetzt Stunden damit verbraucht zu Debuggen. Ich dachte erst an einen verborgenen Logikfehler, aber dann konnte ich sehen, dass die Funktion die ein Signal sendet korrekt ausgeführt wurde, am Rechner jedoch nicht angekommen ist. Also die Bibliothek MIDIUSB genau betrachtet, auch keine Ursache, diese läuft einwandfrei durch. Nach einigen weiteren Stunden Google Suche habe ich dann die Ursache gefunden. Zuerst nutze ich sendMIDI() um die Daten zu übermitteln. Dann wird das Signal irgendwann wenn Zeit ist gesendet. Mit dem .flush() erzwingt man ein senden damit das Timing stimmt. Nur mit sendMIDI() kann es sofort gesendet werden, oder einige Zyklen später. Nun ist beim Arduino DUE das Problem das der USB Controller blockiert/verwirft wenn zu viele Anfragen gleichzeitig kommen, aber nur bei dem .flush() passiert das weil dieser eben ein Senden erzwingt und über die interne Steuerung hinweg geht. Also zwischen sendMIDI() und .flush() ein Delay gesetzt. Kein Unterschied. Dann aus Spaß eine Unterbrechung von 1 Sekunde. Kein Unterschied, Daten verschwinden. flush() weggelassen und es geht ohne Verlust.

    Nun gut, sehen wir es als reale Nachbildung wo immer ein paar Microsekunden Abweichungen sein können :)

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  • So, heute ging es zumindest dokumentiert ein paar Schritte weiter an meinem zweiten Spieltisch. Ich habe heute einige Stunden gesägt, geklebt und gestrichen. Morgen werde ich mich um die Schaltmatrix für die Register kümmern, auch wenn ich überhaupt keine Lust habe Stunden zu löten...

    Mein Gerüst, welches die Verkleidung hält. Nicht besonders schön und aus Dachlatten gebaut, aber es sieht ja später keiner.

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    Die andere Seite

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    Was für eine Freude diese Zuschnitte...

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    Was etwas Lack doch ausmacht. Nach dem ersten Streichdurchgang. Das Linke hat bereits beide hinter sich gebracht.

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    Mein Alptraum, 150 Dioden für meine Schaltung.... Will sich jemand 2 Euro verdienen und löten? :)

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  • So, ich habe es geschafft meine 40 Schalter anzulöten. Wie ich es liebe, wenn man nach 5 Schalter schon keine Lust mehr hat und weiß es kommen noch 35 :)

    Ich habe eine kleine Planänderung beschlossen. Eigentlich wollte ich auf einer neuen Platine die Matrix aufbauen, ich habe mich aber dazu entschlossen die 8x8 Matrix von einem alten Manual zu benutzen. Die Platine verschwindet später ohnehin im Gehäuse aber da ist ja nun schon alles richtig verschaltet. Ich habe also einfach meine Stecker nur aufgelötet und mir so viel Arbeit erspart. Nebenbei habe ich noch Luft für weitere Schalter (64 maximal).

    Morgen müssen noch die Löscher in das Holz und danach die letzten Lötstellen gesetzt werden. Immer vier Schalter nebeneinander teilen sich ja einen Anschluss an der Platine. Danach kommt die Programmierung, aber im Grunde kann ich mein bestehendes Programm 1zu1 übernehmen nur aus einem NoteOn/NoteOff wird ein Controll change.

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  • So, nachdem ich Gestern und Heute fleißig gelötet, gebohrt und geschraubt habe, ist an diesem Spieltisch die simplen Registerknöpfe angebracht...

    Jetzt fehlen nur noch das Schwellerpedal und dutzende Taster für diverse Funktionen... Wie ich es liebe. Wenn der Baumarkt mal wieder Holz hat, dann muss noch die Frontblende zugesägt werden. Im Moment kann man noch reinschauen :)

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    • Offizieller Beitrag

    Morgen müssen noch die Löscher in das Holz und danach die letzten Lötstellen gesetzt werden. Immer vier Schalter nebeneinander teilen sich ja einen Anschluss an der Platine. Danach kommt die Programmierung, aber im Grunde kann ich mein bestehendes Programm 1zu1 übernehmen nur aus einem NoteOn/NoteOff wird ein Controll change.

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    Wenn ich das richtig verstehe benutzt du für die Register jeweils einen Schalter. Der erzeugt keine NoteOn/NoteOff-Befehle. Darum die Änderung in einen Kontrollchange.

    Wie funktioniert dann ein programmierten Setzer?

    Beispiel:

    Ein Handregister ist abgeschaltet. Im Setzer eingeschaltet. Ich will es mit dem Handregister ausschalten. Dann muss ich es ein- und anschließend ausschalten?

    Es gibt vom Setzer keine Rückmeldung auf die Registerschalter

  • Es gibt vom Setzer keine Rückmeldung auf die Registerschalter

    Mein Aufbau ist ohnehin nicht Ideal, sondern ein Kompromiss. Mit Registrierhilfen kann ich z.B nicht arbeiten weil die Schalter fest in ihrer Stellung sind. Auch ein durcheinander von GrandOrgue und Schalter sollte man lassen. Ich habe das ganze doch mit NoteON/OFF realisiert, da es sauberer ist. SchalterAN/NoteON, SchalterAUS/NoteOFF. Das ist eben die simpelste und günstigste Variante ohne Monitor zu arbeiten. Jetzt stellt sich natürlich die Frage was passiert wenn ich die Orgel einschalte und z.B einige Schalter einen Wert haben der nicht wie GO voreingestellt OFF ist? Dafür habe ich GrandOrgue angewiesen nach dem Start ein Midi Kommando zu senden, daraufhin sendet mein Controller die Registerstellungen einmal durch und beides ist Synchron. Wobei Synchron in diesem Fall bedeutet "Der Schalter hat immer Recht!". Das passiert auch wenn man in GO mittels Eingabe ein Register verändert. Grundsatz: Nur der Schalter hat die Macht was zu verändern.

    Ideal wären natürlich entweder wie an meinem großen Tisch Züge die sich steuern lassen. Dort habe ich 25 Züge direkt vom Orgelbauer bekommen mit aller Elektronik. Nur verbrauchen die einiges an Strom und sind nicht gerade günstig. Die Ansteuerung mit einem Arduino geht auch nicht ganz so einfach. Bei 40 Register wäre das also keine sinnvolle Alternative. Ideal wären natürlich Leuchttaster. Somit wäre eine flexible Nutzung auf verschiedene Arten möglich weil beide Teile miteinander kommunizieren können. Ich werde das vielleicht später mal versuchen umzusetzen. Im Moment bekommt man aber die Bauteile extrem schwer.

    Dann muss aber immer im Hinterkopf das 15,3 Watt Problem bleiben. Das ist der maximale Stromverbrauch der über den USB3 Netzstecker möglich ist. Das ist ja die Herausforderung, zu schauen wie viel Orgel man nur damit bauen kann. Das einzige was von diesen 15,3 Watt ausgenommen ist, ist das Soundsystem. Momentan bin ich bei einem Verbrauch von rund 7 Watt wenn das System unter Volllast arbeitet. Da ist alles enthalten, Manuale, Microcontroller, Raspberry und so weiter.

    Kleiner Funfakt, der größte Stromverbraucher ist meine kleine Osram Glühbirne. Diese befindet sich im Schwellerpedal hinter einer Folie, da die Stellung des Pedals mittels Fotowiderstand sehr genau und Verschleißfrei ermittelt wird. Ein Überbleibsel aus der ursprünglichen Wersi Orgel. Nur diese Pedale sind selbst nach 20 Jahren noch besser und zuverlässiger als jedes digitale Pedal. Vor allem arbeitet es auch Jahrzehnte lang ohne Wartung, so lange die Lampe leuchtet. Leider funktioniert es mit einer LED noch nicht.

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  • Da hilft nur eins. Nach dem Orgelspiel alle Schalter in "Ausstellung".

    Wie gesagt GO kann ja benutzerdefinierte Signale senden, beim Start wird ein Midiout gesendet welches vom Controller angenommen wird und dann sendet er die aktuellen Stellungen der Register. Das ist also kein Problem und in einer kurzen if Abfrage mit Schleife danach erledigt.

    Für Registerspeicher könnte man ja auch eine Lösung programmieren. Wenn ein Speicher aufgerufen wurde, dann ignoriert der Controller alle Änderungen an den Schaltern und eine LED leuchtet bei dem Schalter, wenn der Knopf erneut gedrück wird, dann geht die Kontrolle wieder an die Schalter zurück. Die Frage ist nur, ob man es wirklich Zuhause braucht. Sehr viele Orgeln die ich kenne haben weder Registrierhilfe noch Bistons. Trotzdem kann man damit gut spielen. Man muss eben schnell sein oder mal eine kurze Atempause zum umregistrieren machen. Wenn man nicht den Anspruch hat komplexe Literatur zu spielen, die ohne zwei Personen die registrieren unspielbar wäre, dann braucht man es eigentlich auch nicht.

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