Baubericht - Cantorum Duo - Spieltisch

  • Stimmt, es wird dann eben nur etwas anders gebaut; eben den Möglichkeiten entsprechend.

    Genau das ist der Punkt. Wenn man gelernter Zimmermann ist, dann kann man andere Dinge umsetzen als jemand der Hobby Handwerker ist. Aber man muss ja um spielen zu können keine geschnitzte Bank haben die mit Ornamenten verziert ist und am besten noch aus Mahagoni gebaut wurde. Dann geht man eben in den Baumarkt und schaut was man damit bauen kann.

    Ich stand damals ja selbst vor dem Problem mit meiner Bank. Eine echte Orgelbank kostet beim Orgelbauer ja schnell einen hohen vierstelligen Betrag, also kam das nicht infrage. Aber irgendwas mit Schrägen selber bauen war mir auch zu heikel da eine Bank die unter einem zusammenbricht nun wirklich kein Spaß ist, sondern schnell im Krankenhaus enden kann. Also habe ich Fichtenbretter gekauft und eine ganz simple Konstruktion die jeder bauen kann umgesetzt. Ist optisch natürlich nichts besonderes, aber es macht genau das was es soll. Diese Bauart habe ich auch heute noch im Einsatz. Wobei die Seitenbretter jetzt nach unten breiter werden, damit die Bank nicht versehentlich umfällt. Aber solche Details lernt man am besten an Prototypen.

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  • die ganze Bilderserie von Lumarus finde ich sehr beeindruckend, sowohl die techn. Ausführung als auch das tolle Design. Da wird mancher Orgelbauer wohl nur staunen:thumbup:

    Das hat mir ausserordentlich gut gefallen!

  • Genau das ist der Punkt. Wenn man gelernter Zimmermann ist, dann kann man andere Dinge umsetzen als jemand der Hobby Handwerker ist. Aber man muss ja um spielen zu können keine geschnitzte Bank haben die mit Ornamenten verziert ist und am besten noch aus Mahagoni gebaut wurde. Dann geht man eben in den Baumarkt und schaut was man damit bauen kann.

    Ich stand damals ja selbst vor dem Problem mit meiner Bank. Eine echte Orgelbank kostet beim Orgelbauer ja schnell einen hohen vierstelligen Betrag, also kam das nicht infrage. Aber irgendwas mit Schrägen selber bauen war mir auch zu heikel da eine Bank die unter einem zusammenbricht nun wirklich kein Spaß ist, sondern schnell im Krankenhaus enden kann. Also habe ich Fichtenbretter gekauft und eine ganz simple Konstruktion die jeder bauen kann umgesetzt. Ist optisch natürlich nichts besonderes, aber es macht genau das was es soll. Diese Bauart habe ich auch heute noch im Einsatz. Wobei die Seitenbretter jetzt nach unten breiter werden, damit die Bank nicht versehentlich umfällt. Aber solche Details lernt man am besten an Prototypen.

    Mir gefällt das kleine Pedal. Als ich irgendwann anfangs 2000 das alte 1 Oktaven Pedal ohne Midi gegen ein Midipedal austauschte wäre sowas in der Art genau richtig gewesen, da ich nur eine kurze Orgelbank hatte. Das hätte darunter gepasst. Da ich damals aber noch nicht auf die Idee kam selbst zu Midifizieren bezog ich eines aus eBay.

    Ein kleiner Tipp anhand der Fotos: es ist bei Bänken immer besser die Seitenteil von unten gegen die Platte stoßen zu lassen und nicht seitlich. So entstehen nur Druckkräfte und keine Scherkräfte. In diesem Fall könnte einfach zusätzlich noch eine Platte aufgesetzt werden, die über alles geht und die Seiten, um die Stärke der Platte, eingekürzt werden.:)

  • Hier überschlagen sich gerade die ganzen Beiträge,

    Dein Projekt regt zum gegenseitigen Austausch wunderbar ein. Finde ich gut.

    Mir gefällt das kleine Pedal. Als ich irgendwann anfangs 2000 das alte 1 Oktaven Pedal ohne Midi gegen ein Midipedal austauschte wäre sowas in der Art genau richtig gewesen, da ich nur eine kurze Orgelbank hatte. Das hätte darunter gepasst.

    An meinem Hauptspieltisch habe ich ein Vollpedal aus einer alten Orgel (30 Tasten) das ist wunderbar aber auch sehr groß. Bei meinem zweiten Spieltisch habe ich ganz stupide zwei Stummelpedale nebeneinander gesetzt. Bei einem musste ich zwar das obere C abflexen da die Pedale immer von C-C gehen, aber das war kein großes Ding. So habe ich ein 25 Tasten Pedal und kann alles spielen. Ein Virtuoses Pedalspiel ist da zwar eher schwer aber so was übt man ohnehin an einem echten Pedal.

    Im Grunde kann man auch einfach Rahmenhölzer auf die Stummel befestigen und hat so ohne viel Handwerk und Aufwand ein Vollpedal, nur das die Tasten dann eben in die andere Richtung nach unten gehen. So was macht aber beim Spielgefühl nach einigen Minuten keinen Unterschied mehr. Ich tüftle auch an einen Aufsatz der sich leicht an die Stummelpedale befestigen lässt und bei Bedarf ein echtes Pedal bietet.

    BTW Wenn es um den Platz geht wären Klötzchen oder Messerrücken Pedale eine Alternative Zuhause. Die sollten sich mit einer Oberfräse oder zur Not Laubsäge selber ohne viel Aufwand herstellen lassen. Noch eine Feder und Drucktaste drunter und fertig. Wäre auch mal ein nettes Projekt zum testen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Pedal_(Or…Orgel_Pedal.jpg

    https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Mes…Ccken_Pedal.jpg

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  • Bei meinem zweiten Spieltisch habe ich ganz stupide zwei Stummelpedale nebeneinander gesetzt. Bei einem musste ich zwar das obere C abflexen da die Pedale immer von C-C gehen, aber das war kein großes Ding. So habe ich ein 25 Tasten Pedal und kann alles spielen.

    Mit diesem Gedanken habe ich damals auch gespielt, da zwei baugleiche Pedale zum Verkauf standen. Aber wegen des Sustain-Pedals habe ich das dann gelassen.

    Das ist übrigens eine interessante Seite, die ich noch nicht kannte. Ich wusste gar nicht das es so viele unterschiedlichen Pedaltypen gab.

    Leider finde ich derzeit kein Foto vom ersten Pedal aus den 80ern. Dies ist aber das ausgebaute Midipedal nachdem ich das Vollpedal in den Spieltisch baute.

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    Hier hatte ich dann 5 Töne mehr, was eigentlich für mich sogar ausreichend sein sollte! Das wird jetzt einige überraschen, aber das viele Bauen und was ich sonst so treibe hat seinen Preis: ich kann nicht richtig gut Orgel Spielen. In der Regel leidet bei einen Können immer das Andere. Ich habe mich aber damit abgefunden und habe trotzdem viel Freude die ganzen Instrumente zu besitzen um hier und da etwas damit zu klimpern.

    Aus dieser Sicht bin ich also eher der Erbauer als der Spieler.

  • Ich wusste gar nicht das es so viele unterschiedlichen Pedaltypen gab.

    Man trifft sie in freier Wildbahn auch wirklich sehr selten. Ich kenne keine einzige Orgel mit einem solchen Pedal und ich kenne sehr viele Orgeln.

    Das wird jetzt einige überraschen, aber das viele Bauen und was ich sonst so treibe hat seinen Preis: ich kann nicht richtig gut Orgel Spielen.

    Ich denke mir im Vergleich zu einem Konzertorganisten können die meisten von uns hier nicht sonderlich gut spielen. Orgelspiel ist heute in weiten Teilen auch sehr professionalisiert, aber ein Konzert zu spielen ist eben etwas anderes als die meisten von uns machen mit liturgischen Musizieren. Ich sage immer ein gutes Orgelspiel muss kein Marathon sein indem es darum geht in 5 Minuten so viele Töne wie möglich zu spielen. Eine einfache dreistimmige Meditation kann viel einprägsamer und aussagekräftiger sein als die kompliziertesten Kunststücke. Einfache Musik die simpel zu spielen ist, sich aber nicht simpel anhört ist eine viel größere Kunst als einen Raum zu fluten mit so vielen Tönen, dass man eigentlich überhaupt nichts mehr nachvollziehen kann. Natürlich hat auch schnelles und virtuoses Spiel seinen Reiz, aber für den Alltag ist es mir zu mühsam.

    Hier mal ein Beispiel was ich meine, ein ganz simpler Zweistimmiger Satz der vom Schwierigkeitsgrad absolut simpel ist, aber nicht so klingt. Es ist ausschließlich Manualspiel mit zwei Stimmen http://christian-hofmann.eu/images/Musik/haupt.mp3

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  • Da hast du recht! Vielleicht sollte ich einfach mehr üben, deshalb habe ich auch das Cantorum angeschafft. Der Plan war einschalten und loslegen. Mein großer Spieltisch lenkt durch die vielen Möglichkeiten zu sehr ab und verleidet dazu immer neu Sounds zu entdecken. Besser wird man dadurch aber nicht. Damals in den 80ern war ich eigentlich spielerisch noch um einiges besser drauf. Dann fing ich an ständig nur an der Anlage rumzubauen.

    Jetzt steht aber das Cantorum auch schon seit 3 Jahren hier und ist mehr Zierde als Musikinstrument, da mir einfach der Kick fehlt da endlich mehr ran zu gehen, was aber auch einschließt wieder Noten zu lernen, da ich alles entziffern muss. Das ist es was mich ausbremst.

  • Orgelspielvon Anfang an kenne ich. Ein paar interessante Stücke sind dort schon enthalten. Bedingt durch die Tatsache das es sich an absolute Anfänger richtet ist es schwer zu bewerten. Ernsthaftes Orgelspiel ist es nicht, eher eine grobe Einführung. Aber je nach Vorwissen kann es funktionieren. Ich würde zumindest niemanden die ausgezeichnete Schule "Orgelschule: Die Kunst des Orgelspiels" von Keller empfehlen wenn er nicht schon Klaviererfahrung hat und die ganzen Übungen selbstständig in allen Tonarten ausführen kann. Dafür lernt man dort eben ernsthaftes Orgelspiel anhand echter Alltagsstücke. Wobei die Keller Stücke haben es wirklich in sich, die sind mit Fettnäpfchen ausgestattet in die man treten muss. Ich kämpfe da heute noch hin und wieder mit.

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  • Wobei die Keller Stücke haben es wirklich in sich, die sind mit Fettnäpfchen ausgestattet in die man treten muss. Ich kämpfe da heute noch hin und wieder mit.

    Tja, für mich ist derzeit alles was mit Noten zu tun hat ein rissiger Fettnapf. aber letztendlich bin ich selbst daran schuld da ich, nachdem ich mit dem Orgeluntericht (elektronische Heimorgel). aufhörte nach Noten zu spielen und machte einfach mein Ding ohne Noten.

    Naja, dafür geht's jetzt wieder mit dem weiter was ich kann: Wat bauen!:)

    Hier habe ich schon mal die Lampen für die Beleuchtung des Pedals. Später sind da aber LED drinnen.

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    Die obere Platte des Spieltischs ist montiert und die Löcher der Beleuchtung gesetzt.

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    Das gibt die vordere Platte.

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    Ein erstes Anpassen.

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    Der Bereich für die Pedale ist ausgeschnitten.

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  • Diese Platten haben jede Menge Nerven gekostet, da die vor dem Beziehen mit Antikkunstleder so genau eingepasste werden mussten, das die später von alleine im jeweiligen Feld hielten.

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    Ich hatte vor Jahren mit den Möbel schon etwas Ersatzstoff mitbestellt. Das dies dann mal eine Orgel wird konnte nicht geahnt werden.

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    So sieht das dann aus. Zur Sicherheit habe ich in jedes Feld ein Loch gebohrt damit sich, bei Bedarf, die Platten wieder entfernen lassen.

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  • Vielen Dank!

    Als nächstes ging es darum die Einhausung für das Cantorum zu bauen. Hier konnte ich mich an dem Muster des Seitenteils der Orgel orientieren.

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    Die eingebauten Lautsprecher bekamen ein Öffnung spendiert.

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    Jetzt konnte das gesamte "U" einfach nur auf die obere Platte des Tisches geschraubt werden.

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    Noch etwas leer aber man erkennt schon wohin die Reise geht.

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