Latenzunterschied GO zu HW?

  • Moin in die Runde,

    ich hoffe nicht, dass man allein an der Fragestellung merkt, dass ich keine Ahnung habe ;).

    Ich befinde mich noch ein wenig im Aufbau meiner Orgel. Die ist aber schon komplett spielbereit mit GO und verschiedenen SampleSets u.a. Friesach und HW4.2 Free Version mit der damals "mitgelieferten" Orgel.

    Ich habe auch ein kleines Hobby-"Studio". Von daher kenne ich schon die Latenzproblematik. Ich brauche einfach eine geringe Latenz beim Spielen, da meine Finger das offensichtlich noch schneller merken, als mein Ohr, wenn diese zu groß ist. Kurz: Die Finger verhäddern sich noch mehr, als sie sich ohnehin als Spieler auf niedrigem Niveau tun. Ich hatte mal ein Problem mit Klick-und Knack-Geräuschen, wenn ich die Einstellungen so gewählt habe, das die Latenz möglichst gering ist. Das habe ich aber mit meiner alten Soundkarte und einen neuen (also vor 3 Jahren war der neu) PC komplett in den Griff bekommen. Ich habe jetzt kaum spürbare Latenz + Nix mit "Klick" oder "knack". Das Ganze lässt sich selbstverständlich nicht mit einer Orgel vergleichen, weil hier ja viel größere Samples hin- und her geschoben werden müssen, als bei meiner DAW.

    Das nur zur Einleitung.

    Mir ist die Latenz jetzt schon mit GO zumindest etwas zu hoch. Dennoch habe ich Klickgeräusche. Die nerven mich, möchte aber nicht diese wegbekommen auf Kosten von noch mehr Latenz.

    Da ich sowieso noch schwanke, ob nicht HW die bessere Alternative wäre die Frage: Kann es sein, dass HW ggf. durch geschicktere Verarbeitung der Samples oder was auch immer hier weniger Klick-Geräusche verursacht oder ist das Software-unabhängig?

    Vorher werde ich aber so oder so versuchen, das bei GO in den Griff zu bekommen. Ich werde hierzu auch später (bin auffe Abbeit) meine Einstellungen und meine Konfiguratzion schicken, wenn ich nicht klarkomme und Euch bitten, mir zu sagen, welche Stellschrauben hierfür noch gedreht werden können. (Oder bin ich komplett auf dem falschen Dampfer und die Klick- und Knackgeräusche kommen von wo ganz anders her?)

  • Guten Morgen, Mausgatt ,

    bei uns hat es geholfen die Priorität des HW bzw. GO (Rechtsklick beim .exe Prozess bei Details) auf "Echtzeit" zu stellen...

    ...und dies auch dauerhaft im Startprozess zu verankern.

    (Manche) Prozessoren takten wohl zurück, um Energie zu sparen. Das ist bei unserer Anwendung schädlich und führt zu Knackser.

    Grüße Michael

    PS: Erinnerst du dich, dass ich "bis Ostern" für realistisch hielt? ??

  • ...

    PS: Erinnerst du dich, dass ich "bis Ostern" für realistisch hielt? ??

    Ja. Ich beginne jetzt von 2 auf 6 Boxen umzustellen. Die Boxen habe ich schon. Aber ich befürchte, dass es mit einfachem Routing der Register auf die Boxen nicht getan ist, um ein stimmiges Hörerlebnis zu bekommen und so Ostern sehr schnell kommt :)

    Und danke für die Tipps. Ich hoffe, dass die Grundeinstellung vom PC passt, da der PC fertig eingestellt vom Orgelbau kommt. GO habe ich aber selbst installiert und da habe ich keine Starteinstellungen vorgenommen und da kommt Dein Tipp mit der "Echtzeit" genau richtig. Wie man das im Startprozess dann verankert, weiß ich noch nicht. Aber ich werde das vielleicht so erkenen. Ich werde berichten ...

  • Mir ist die Latenz jetzt schon mit GO zumindest etwas zu hoch. Dennoch habe ich Klickgeräusche. Die nerven mich, möchte aber nicht diese wegbekommen auf Kosten von noch mehr Latenz.

    Da ich sowieso noch schwanke, ob nicht HW die bessere Alternative wäre die Frage: Kann es sein, dass HW ggf. durch geschicktere Verarbeitung der Samples oder was auch immer hier weniger Klick-Geräusche verursacht oder ist das Software-unabhängig?

    Mit Latenz kämpfen wohl alle bis zu dem Zeitpunkt, wo sie einen für sich akzeptablen Wert gefunden haben. Hier sind schon viele Tipps genannt, die alle ein Stück dazu beitragen. Daher beschränke ich mich mal auf meinen Erfahrungswert, dass es zwischen HW und GO keinen wesentlchen Unterschied gibt. Ich habe beides auf der selben Hardware laufen, ungefähr gleiche Konfiguration (Samples per Buffer) und für mich fühlt sich das gleich an, wenn ich das gleiche Sample Set spiele (z.B. Friesach). Die angezeigte Latenz (ist bei mir aber auch höher als bei vielen Foristen hier, die mit besserer Soundkarte oder schnellerem PC ganz andere Werte erreichen (ca. 25 ms versus kleiner 10 ms). Aber diese Zahlen sind ohnehin sehr mit Vorsicht zu genießen, wie hier im Forum schon diskutiert.

    Mit dem Knacken ist das aber anders. Ich habe bspw. nach dem Upgrade von HW4 auf 7 jetzt kein Knacken mehr, das trat vorher sporadisch auf, auch unter GO habe ich das nie ganz wegbekommen. Da ich aber nur für den Hausgebrauch spiele und mit meiner Installation keine Gottesdienste oder Konzerte bespielen muss, kann ich darüber hinwegsehen.

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    Mit dem Knacken ist das aber anders. Ich habe bspw. nach dem Upgrade von HW4 auf 7 jetzt kein Knacken mehr, das trat vorher sporadisch auf, auch unter GO habe ich das nie ganz wegbekommen. Da ich aber nur für den Hausgebrauch spiele und mit meiner Installation keine Gottesdienste oder Konzerte bespielen muss, kann ich darüber hinwegsehen.

    Das wäre wieder ein Argument für HW7. Ich mache aber auf jeden Fall GO mit Friesach und dem Routen und den Tipps mit der Echtzeit einmal fertig und überlege, ob ich damit gut leben kann. Wir haben zwar vor, mit Freunden "Hauskonzerte" zu machen. Aber das ist eher ein Musizieren unter sich und die, die nicht spieen, hören den anderen halt zu. Plus ein paar Leute. Ich denke, dass das aber auch mit einem sporadischen Knacken o.k. wäre.

    Aber sollten sich (kleine) Argumente für HW dann addieren, könnte es ein Grund sein, in die Geld-Tasche zu greifen...

  • (Oder bin ich komplett auf dem falschen Dampfer und die Klick- und Knackgeräusche kommen von wo ganz anders her?)

    Wenn du das GO Demo Set nutzt, dann schalte dort mal das Geräusch vom Motor ab, dieses verursacht bei mir auch immer ein knistern. Keine Ahnung warum... Ist aber scheinbar ein bekanntes Problem.

    Zum Thema Latenz:

    Spielst du auch echte Orgeln? Wenn nein, dann wundert mich dieses Empfinden nicht. Eine Orgel ist allgemein ein doch recht träges Instrument im Vergleich zu z.B einem Klavier. Wenn du eine Saite anschlägst, dann ist der Ton sofort da. Bei einer Orgel ist das technisch bedingt alles sehr viel langsamer. Das Ventil öffnet sich und der Wind strömt in den Windkanal und von dort in die Pfeife. Wenn der Druck stark genug ist, dann baut sich langsam erst der Ton auf. Die Orgel ist also von Natur aus schon eher träge. Eine digitale Orgel ist dort nahe zu ähnlich träge. Zumindest sofern es keine anderen Gründe gibt sind die Latenzen bei normaler Hardware im einstelligen Millisekunden Bereich. Aber auch vom Sampleset und dem Hall wird die gefühlte Latenz und Verzögerung beeinflusst.

    Wenn es dir auf ein sofortiges Reagieren ankommt, dann wären synthetische Simulationen wie OrganTeq oder Organnery/Aeolus die bessere Wahl. Dort wird nicht mit Samples gearbeitet die eben diesen Anlauf auch enthalten müssen, sondern der Ton wird unmittelbar bei drücken der Taste erzeugt.

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

  • Das hast Du absolut richtig erkannt. Ich spiele keine "echte" Orgel. Bei uns in der Gemeinde (da ist meine Frau nebenberuflich Organistin und Chorleiterin) darf ich mal ran, wenn wir z.B. für den Chor und Band die Technik aufbauen. Aber immer ohne Zuhörer., wenn ich spiele. Bis auf die armen Kollegen, die mithelfen. Es ist schon einte tolle Orgel und selbstverständlich mit Latenzen. Dass diese systembedingt sind, ist mir bewusst. Ist halt "Mechanik" und Physik lässt sich selten überlisten ...

    Da ich ja kein Orgnist bin, kommt es bei mir nicht auf das echte Spielgefühl an. Auch mache ich die Nebengeräusche, die ja eigentlich auch zu einer richtigen Orgel gehören, immer ziemlich leise. Ganz weg, fände ich aber auch nicht gut, dann fehlt nämlich doch was.

    Ich kann daher schon mit Latenzen leben. So wie sie jetzt sind, würde es ja auch noch gehen, auch wenn ich nichts gegen kürzere Latenzen habe;). Der wichtige Punkt für mich war, dass mich das Knacksen schon sehr stört. Ich hatte das ja auch in meiner DAW und habe dort schon gekäpft. Auch dort arbeite ich durchaus mit großen Sample-basierten Instrumenten und mehereren Spuren. Da hätte ich auch das Knacksen mit Einstellungen weg bekommen, die jedoch die Latenzen erhöht haben. Das wäre dann für mich zu viel Latenz gewesen. Dann habe ich einen besseren PC gekauft und habe das dann doch noch in den Griff bekommen.

    Und hier ist das nun so, dass ich das Knaksen nicht zu Lasten der Latenz wegbekommen möchte. Daher ist mein Titel des Treads vielleicht irreführend, weil dort Latenz drin steht ... Ich hatte gedacht: Ggf. hätte HW aufgrund besserer Verarbeitung der Samples eine geringere Latenz und dann könnte ich die Latenz hochschrauben und das Knacksen wegbekommen ...

    Ich würde auch eine Software anwenden, die den Orgelklang künstlich generieren. Doch das was ich da gehört habe, hat mich in keinster Weise überzeugt. Da liegen in Sachen Bedienung, Klang, Vielfalt noch Welten zu GO und wohl bestimmt erst recht zu HW. Und man spürt eben doch noch das "künstlich" ...

    Ich werde die Woche mal ein wenig rumschrauben. Zudem kam aus diesem Forum auch der Hinweis, dass ich GO in "Echtzeit" ausführen lassen soll, da ein anderer hier ein Knacksen wegbekommen hat. Aber hier muss ich noch dreimal lesen, um zu verstehen, wie ich das hinbekomme.

  • Ich habe sowohl GO als auch HW installiert. Für beide Versionen gilt: Stellschrauben sind die Puffergrößen und die eingestellten Polyphoniewerte.

    Da ich unter Windows mit dem Original ASIO Treiber meiner Soundkarte arbeite, sind Latenzen für mich kein Problem. Unter Linux habe ich mit dem ALSA Treiber (der ist bei Ubuntu automatisch installiert) ebenfalls Null Probleme mit GO.

    Für eine Onboard Karte hilft unter Windows der ASIO4All Treiber .

    Voraussetzung: Eine GO Version, die ASIO unterstützt, also möglichst eine aktuelle!

  • zumindest bei GO kann man gut behaupten, dass die Linux Version in allen Belangen besser und schneller arbeitet als unter Windows. Die meisten Probleme bei GO treten unter Windows auf. Gut, ob das nun daran liegt dass diese Version mehr genutzt wird weiß ich nicht, aber auch meine Erfahrung ist, GO läuft unter Windows nicht so gut. Die Gründe weiß ich nicht, vielleicht weil Bibliotheken überwiegend genutzt werden aus der Linux Welt die dort besser funktionieren, oder andere Gründe...

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