Crescendowalzen Limit in GrandOrgue

  • Hallo zusammen,

    gerade treibt mich die Frage um, ob es eine Möglichkeit gibt, das doch etwas dürftige Limit der Crescendowalze von 32 Kombinationen (bzw. 31, da Kombination 1 natürlich leer bleiben muss) erweitern kann.

    GrandOrgue scheint da ja fest limitiert zu sein, obwohl es zumindest immerhin 4 Speicherbanken (A-D) gibt. Gibt es eine einfache Lösung, das zu erweitern, die nicht beinhaltet eine Walze im ODF selbst zu schreiben?

    Die Zahl 32 muss doch sicher einen programmiertechnischen Grund haben, oder? Wäre es willkürlich gewählt, hätte man ja auch 100 oä. nehmen können. Ich spiele öfter an einer "echten" Orgel mit 100 Registern und mit 32 Stufen wäre man da ziemlich aufgeschmissen...

    • Offizieller Beitrag

    Die Funktion der Crescendowalze ist Bestandteil des Programms in GO. Über die Funktion des destruktiven Verhaltens und wie man es abstellt etc ist viel geschrieben worden.

    Will man sie in der ODF programmieren muss man eine gleiche Anzahl wie die Register an switches definieren und diese dann mit "OR" in den Stops verknüpfen ( damit beim Decrescendo zuvor fest eingestellte Register nicht abgeschaltet werden ).

    Ferner die switches als Bedienelemente auf einem Panel im Bildschirm darstellen ( oder ein vorhandenes Panel benutzen) damit man sie via MIDI-Befehl verknüpfen und ansteuern kann. Die Programmierung entweder in der ODF (fest eingestellt) oder in einer Matrix auf der Spielkonsohle vornehmen.

    Benutzt man die switches zum Programmieren der Walzenstufen arbeitet das Crescendo destruktiv.

    Bitte im Faden Crescendowalze intensiv lesen.

    Ich rate ab. Die Destruktivität abzuschalten ist schon mit den 32 Stufen eine umfangreiche ODF-Bearbeitung und Programmierung. Und dann mehr als 32 Stufen vorzusehen noch viel umfangreicher. Besonders in der MIDI-Ansteuerung

    • Offizieller Beitrag

    Mir stellt sich die Frage, wie viele Stufen man mit einem Fuß auf einer Walze überhaupt vernünftig treffen kann? Wenn man bei jeder kleinen Bewegung des Fußes wahrscheinlich gleich mehrere Stufen überspringt, welchen Sinn macht dann eine hohe Auflösung? Oder die Walze muss dann eben mehrere Umdrehungen machen. Dann braucht man aber auch ewig von 0 % auf 100 % und zurück.

  • Das mit den zu vielen Abstufungen auf einem kurzen Weg ist natürlich ein Aspekt den man im Kopf behalten muss, da hast du recht. Dass man Walzen an größeren Orgeln mehrere Umdrehungen lang drehen kann ist meiner Erfahrung nach aber keine Seltenheit. Das führt genau dazu, das man ewig "rumwalzt". Deswegen konnte ich den Dingern auch bisher echt wenig abgewinnen.

    An meinem Spieltisch mach ichs daher "amerikanisch" und bau ein Pedal dafür ein.

    Die Zahl 32 word wahrscheinlich auf 8bit Infos für MIDI basieren, hab ich mir zwischenzeitlich überlegt.

    Rainscho Danke für die Ausführung. Nicht-destruktives Crescendo ist natürlich eine feine Sache, aber den Anspruch hätte ich nicht mal. Ich kenn die ODF zur Sauer Composite Chemnitz von Insulaner(?). Sowas ist natürlich total beeindruckend. Aber mir würde schon reichen, eine Hand voll Kombinationen mehr reichen ;)

  • Ich verwende statt Walze das Crumar Exp-10 mit dem absolut größten und sehr gut steuerbaren Regelweg.

    (Alle früheren Schweller habe ich durch dieses äußerst stabile Teil ersetzt)

    Siehe Rezensionen bei https://www.thomann.de/de/crumar_exp_…5xoCtLsQAvD_BwE

    Walze war mir immer unsympathisch und furchtbar zu bedienen.

    Mit diesem Pedal kann ich auch das 61-stufige Crescendo der PAB recht feinfühlig steuern.

    Was immer an Schwierigkeit bleibt, ist die Treffgenauigkeit, wenn man bestimmte Stufen sucht. Dies ist bei einer Walze jedoch nicht anders.

    Dafür gibt es nun mal Combinations. ?

  • Die Zahl 32 word wahrscheinlich auf 8bit Infos für MIDI basieren, hab ich mir zwischenzeitlich überlegt.

    Dein Manual hat auch mehr als 32 Tasten, oder?

    Ein CC/BX Usw.-Midi-Signal geht auch von 0 bis 127.

    Maximum bei CC/BX etc ist dann wirklich 127 (128: 0-127)

  • Dein Manual hat auch mehr als 32 Tasten, oder?

    Ein CC/BX Usw.-Midi-Signal geht auch von 0 bis 127.

    Maximum bei CC/BX etc ist dann wirklich 127 (128: 0-127)

    Ja stimmt :/;) Das kanns also nicht sein.

    Dann doch nur eine willkürliche Festlegung?

    • Offizieller Beitrag

    Ich spiele öfter an einer "echten" Orgel mit 100 Registern und mit 32 Stufen wäre man da ziemlich aufgeschmissen...

    Eine Orgel mit 100 Registern hat schon mindestens 4 Manuale plus Pedal, also insgesamt 5 Klaviaturen für 5 Werke. Kommt pro Schritt nur je ein Register pro Werk hinzu, dann sind das rechnerisch 100 : 5 = 20 Schritte. Mit 20 Schritten sind schon 100 Register aufgebraucht, wenn man keinen besonderen Wert auf Leerschritte zwischendrin legt. Um etwas Reserve für evtl. noch größere Orgeln zu lassen, würde ich den Wertebereich auf 5 Bit festlegen und das entspricht im Dezimalsystem 32.

    32 Stufen (0 bis 31) wären bei einer 6-manualigen Orgel immerhin 7 x 31 = 217 Register. Das sollte für die meisten Dorfkirchen reichen. ;) Wenn nicht, dann ist man in vielen Fällen sowieso besser beraten, pro Schritt mehr als nur ein Register pro Werk hinzu zu nehmen.

    Was macht Dich überhaupt so sicher, dass GrandOrgue nicht evtl. mehr Stufen kann als 32? Und bei welcher Orgel sollte denn die Walze wirklich mehr als eine Umdrehung machen? Mir ist noch keine begegnet. Allerdings bin ich auch kein Walzenliebhaber.

  • Da haben wir vielleicht einfach unterschiedliche Vorstellungen von nem idealen Registercrescendo ?

    Habs halt an größeren deutsch-romantischen Orgeln so erlebt, dass sich die Lautstärke sehr homogen aufbaut. Also sehr früh fast alle Koppeln drin und dann sinnvoll in allen Teilwerken Lautstärke aufbauen, die auf dem Hauptwerk zusammenläuft.

    Dann hättest du bei 100 Registern auf 20 Stufen 5 Register pro Schritt mehr auf dem Hauptwerk, was ein deutlich gröberes Crescendo ergibt.

    Lässt man sich die einzelnen Teilwerke separat aufbauen muss irgendwann zur Steigerung eine Koppel reinkommen und dann erhöht sich die Registerzahl ja schlagartig, was ich noch unpassender finde.

    Zitat

    Was macht Dich überhaupt so sicher, dass GrandOrgue nicht evtl. mehr Stufen kann als 32?

    Darauf wollte ich in dem Thread hier ursprünglich mal raus ? Ich habe nämlich nichts dazu gefunden, OB es nicht auch mehr sein könnten. In GO hab ich 4 Bänke à 32 Stufen, die aber nicht verbunden sind (Also kein fließender Übungen zwischen Bank A zu B, was ja auch erstmal logisch und sinnvoll ist). Die GO Hilfe lässt auch nichts dazu erkennen, ob das erweiterbar ist.

    Daher dachte ich ja, dass mir vielleicht hier jemand helfen kann.

    Zitat

    Und bei welcher Orgel sollte denn die Walze wirklich mehr als eine Umdrehung machen?

    Hatte ich bei einer romantischen Orgeln mit ~80 Registern und bei der mit 100 Registern aus den 60er Jahren. Da hat es richtig weite Walzenwege.

    Ansonsten bin ich auch nur an kleiner dimensionierten Instrumenten unterwegs. Wenn ich schon mal ne katholische Dorforgel (Protestanten scheinen die Dinger nicht zu mögen ?) mit ner Walze hatte, dann war da auch nicht mehr als eine Umdrehung drin...

    • Offizieller Beitrag

    GO kann 4 Bä ke mit je 32 Stufen im Crescendo. Mit einer Logik in der Ansteuerung kann man damit 128 Stufen schalten. Das hab ich schon beschrieben. Nur die Logik ist kompliziert weil GO bei Umschalten von einer Bank auf eine andere m.W. immer wieder bei Stufe 1 beginnt.

    Im Crescendo ist das leicht umzusetzen. Im Decrescendo muss man bei Umschalten einer höheren Bank (z.B. D) auf eine niedrige Bank (E) anschließend mit einem Impuls auf Stufe 32 schalten und dann weiter abwärts.

    Aber überleg mal, das Crescendo mit Generals zu programmieren. Das geht bis 999. Nur die Ansteuerung ist schwierig. Lies mal bitte im entsprechenden Faden nach.

  • Ja das war auch mein Gefühl. Wüsste mal gerne wie weit man pro Stufe drehen muss.

    Bei einer großen romantischen Orgel wie der Sauer im Berliner Dom, sollte das Crescendo natürlich schon symphonisch sein und man die Unterschiede nicht so krass hören. Der Walzenapparat ist ja auch ziemlicher eindrucksvoll: Der füllt in der Breite einen großen Teil des Podests, auf dem der Spieltisch steht.

    • Offizieller Beitrag

    Das Registercrescendo der Berliner Domorgel wird auch nicht endlos viele Stufen haben. Bei einer Drehung der Walze um ca 270°, oder anders gesagt 3/4 tel, werden vielleicht bis 25 Stufen disponiert sein.

    Ich frag mal bei Sauer Orgelbau nach.

    Bei einer pneumatische Orgel bedeutet das schon einen immensen Aufwand und Platz. Möglich wäre es, dass die Walze elektrisch betrieben wird und Elektromagnete die Luftsteuerung bedienen. Das glaub ich eher im Dom nicht.

    Der Crescendoapparat von Heuss, den ich in der Analogorgel eingesetzt habe, hatte 20 Stufen.

    Bei größerer Stufenanzahl muss man entweder ganz feinfühlig bedienen (mit dem Fuß !!!!!) oder man müsste viele Walzenumdrehungen mit Untersetzung bedienen wenn man ein feinstufiges Crescendo/Decrescendo wünscht.

    Die Idee, ein weiches Crescendo mit vielen Stufen ist zwar nachvollziehbar aber nicht sonderlich praktikabel.

    Beispiel: Während des Spiels (Manual und Pedal) ein Crescendo ohne Unterbrechung zu bedienen geht mit einem Fuss nur bei den gängigen Durchmessern der Walze und bei ca 3/4 Drehung der Walze.

    Müsste man bei weiteren Drehungen mit dem Fuß nachsetzen ist die Kontinuität des Crescendos unterbrochen. Das ist nicht gewollt.

    Somit ist bzgl Durchmesser, 3/4 Drehung und mittlerer Fußgröße ein Optimum erreicht. Dieses wird meist mit wenigen Stufen sinnvoll erreicht.

    Möglich ist grundsätzlich fast Alles.

    Ob es dann noch sinnvoll ist bleibt offen