Rainer, du erwähnst die "synthetischen Cornett-Dispositionen: "aufdringlich und mitunter fast unerträglich breitem Klang"
Für mich gehört ein gutes reales Cornett zu den eindrücklichsten Registern. Ich vergesse nie, wie ich in einer November-Nacht ins Freiburger Münster kam und die dortige Organistin mit einem Cornett und leiseren Begleitstimmen das lange Münster durchpflügte. Es ließ mich im positiven Sinne erschauern und ich vergesse den Eindruck nie. Er ist für mich bis ins Mark erschütternd und ich ziehe so etwas jeder symphonischen Großorgel vor.
In Samplesets ist dies schwer zu vermitteln: Zu dünn, piepsig und mit wenig Durchschlagskraft wie meist darf das Cornett nicht sein. Habe lange das Richtige gesucht und in 2 guten Samplesets gefunden.
Allerdings kommt erst mit guter Mehrkanalabstrahlung ein Teil des obengenannten Erlebnisses zustande. Das Cornett darf nicht flach aus 2 Lautsprechern vermengt mit anderem einen "synthetischen" Matsch erzeugen, sondern muss solo, getrennt ortbar und in schwingender Luft mit den Begleitregistern interagieren.
Außerdem kommt bei solchen Registern erschwerend hinzu, dass die komplexen Einschwingungsvorgänge (u.a. Transienten) vom schwächstem Glied, den Lautsprechern, auch sauber und eben nicht künstlich verzerrt wiedergegeben werden müssen, möchte man daraus Genuss ziehen.
Solche Lautsprecher bekommt man nicht geschenkt und muss sie für Orgel ganz gezielt auswählen, wenn man auf solche "Gags" Wert legt.