• Es gibt in Katalonien mehrere Psalterium-Orgel, es sind kleine Pfeiffenorgel welche über eine Tastatur verfügen welche die Anordnung eines Psalteriums nachmacht. Es wird vermutet dass sie für Nonnenkloster gebaut wurden, da neuantretende junge Frauen keine Tasteninstrumente spielen konnten, doch das Modeinstrument doch behersschten.

    Ich habe eine virtuelle version dieses Instrumentes https://cataleg.museumusica.bcn.cat/detall/fons_instruments/H310262/ gemacht:

    Orgue Saltiri, Josep Pujol, Manresa, ca. 1765

    Nach einige Sekunden Wartezeit kann es per Mausklick gespielt werden. Ziemlich schwierig etwas sinnvolles darauf zu Spielen.

  • Solche Instrumente wird man heute digital wohl kaum noch spielen können. Die meisten dieser Instrumente (auch die meisten Psalter) nutzen ja ganz andere Tonsysteme, die sich mit heutiger Technik nicht mehr spielen lassen.


    Versuche so ein Instrument einmal digital zu spielen:

    image.png


    Es gibt da weder ein Eingabegerät für, noch würde der Midi Standard so etwas erlauben. Da gibt es einfach keinen Tastencode 😅 und ohne geht es auch nicht, da die Literatur dort zum Beispiel explizit ein Eis oder Ces voraussetzt. Und ein Cis ist eben kein Des, auch wenn die Unterschiede minimal sind. Und moderne Literatur kann man auch nicht spielen, da sich diese mit den alten Stimmungen nicht gut anhören.

    Solche Instrumente kann man sinnvoll nur in Natura spielen. Naja und wenn man es Umstimmt, dann könnte man auch gleich einen modernen Psalter kaufen.

    BTW solche Instrumente findet man in den Kleinanzeigen auch oft für kleines Geld. Habe auch einen großen Psalter für umsonst vor einigen Monaten bekommen.

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  • In Hauptwerk lassen sich äußerst einfach für alles Denkbare Befehle und Empfänge definieren. Über Midi.

    Man ist in keiner Weise an den üblichen Standard gebunden.

  • Im Prinzip kannst du alles was mit einem Mikrofon aufgenommen werden kann auch in GrandOrgue oder Hauptwerk zu einem Set zusammenbauen. Nur tut so etwas in der Regel keiner, wenn es kein echtes Interesse dafür gibt.

    Du kannst also grundsätzlich auch ein Carillon digitalisieren. Jedoch stehst du da vor einigen Problemen. Von wo willst du es aufnehmen, wie klingt es und ist der Landkreis dazu bereit deine vier oder fünf Tage Aufnahme zu ertragen?

    Und dann stellt sich die Frage ob überhaupt jemand Interesse an so etwas hat.

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  • Das neue Sampleset Hildesheim, Beckerath von Sonus Paradisi hat das erste wunderschöne (!) Glockenspiel, das ich in Sets je gehört habe.

    Zusammen mit z.B. mit einem Prinzipal 16 im Hauptwerk und/oder im Pedal mit der Oktave 16 ist es melodisch sehr ansprechend und in erstaunlicher Qualität spielbar.😊

    (Die sonstigen bisherigen Versuche in Sets waren für meine Ohren eher ein peinlicher Witz 😉)

  • Bei dem Set muss man aufpassen, ich kenne das Set selbst nicht, aber die Orgel habe ich schon gespielt. Man kann nicht alle Register kombinieren, da die Orgel aus dem alten barocken Werk und den neuen romantischen Werk besteht. Beides zusammen ist nicht gut 😅 aber in der Tat eine der schönsten und stärksten Orgeln die ich jemals gespielt habe.

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  • Die Beckerath St. Andreas Hildesheim wurde 1965/66 aus einem Guss gebaut und ist seither unverändert.

    Sie ist wohl DAS norddeutsch-neobarocke Vorzeigeinstrument der Nachkriegszeit.

    Sie hat weitgehend Universalorgelqualitäten........ mit ungewöhnlichen, charakteristischen Aliquoten aber auch interessanten Schwebungen......

    Gegenüber anderen Universalorgeln wie die Billerbeck oder die Sonnenorgel Görlitz hat sie deutlich weniger Koppeln und ein anderes Konzept..

    Die Aufnahmequalität des Samplesets von SP ist mehrkanalig unglaublich.

  • Bei dem Set muss man aufpassen, ich kenne das Set selbst nicht, aber die Orgel habe ich schon gespielt. Man kann nicht alle Register kombinieren, da die Orgel aus dem alten barocken Werk und den neuen romantischen Werk besteht. Beides zusammen ist nicht gut 😅 aber in der Tat eine der schönsten und stärksten Orgeln die ich jemals gespielt habe.

    Das verstehe ich nicht. Was soll an dieser Disposition "romantisch" sein?

    I Rückpositiv C–g3


    Prinzipal8′
    Rohrflöte8′
    Quintadena8′
    Oktave4′
    Blockflöte4′
    Quintflöte2 23
    Oktave2′
    Gemshorn2′
    Quinte1 13
    Sesquialtera II2 23
    Scharfmixtur V1 13
    Dulzian16′
    Bärpfeife8′
    Tremulant

    II Hauptwerk C–g3


    Prinzipal16′
    Oktave8′
    Koppelgedackt8′
    Oktave4′
    Quinte2 23
    Oktave2′
    Mixtur VI2′
    Scharf IV23
    Trompete16′
    Trompete8′
    Trompete4′

    III Oberwerk C–g3


    Quintadena16′
    Violprinzipal8′
    Holzflöte8′
    Oktave4′
    Rohrflöte4′
    Nasat2 23
    Hohlflöte2′
    Terz1 35
    Septime1 17
    Sifflöte1′
    None89
    Scharf IV-VI1′
    Klingend Zimbel III16
    Englisch Horn16′
    Oboe8′
    Tremulant

    IV Brustwerk
    (schwellbar) C–g3


    Holzgedackt8′
    Holzprinzipal4′
    Waldflöte2′
    Gemsquinte1 13
    Schwiegel1′
    Schlagtöne III25
    Scharfzimbel IV12
    Regal8′
    Schalmei4′
    Tremulant

    Pedal C–f1


    Prinzipal32′
    Oktave16′
    Subbass16′
    Oktave8′
    Holzflöte8′
    Hornaliquot II
    Oktave4′
    Nachthorn2′
    Rauschpfeife III4′
    Mixtur VI2 23
    Posaune32′
    Posaune16′
    Trompete8′
    Trompete4′
    Zink2′


    Die Disposition ist klar von der Orgelbewegung geprägt und steht damit in der Neobarocken Tradition.

    Hierunda male in george liste in evoltat

  • Es sind außerdem gar nicht so viele außer den Mixturen ist eine In jedem Manual (außer Pedal)

    Zum thema Quinten meinermeinung nach klingt eine 1 1/3 quinte mit 8` 4' und ewentuell 2' Flöten mit einem Tremulant sehr schön ( wie bei der Nitra Orgel von Piotr grabowski)

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe nichts gegen Quinten. Aber gegen eine extreme Quintigkeit, die gerade im Bereich 2 2/3' auftritt wenn Orgeln mit diesen Quinten fast überladen sind.

    Dann gibt es in der Disposition einen Sesquialter

    2 2/3.

    Ein Sesquialter oder genauer gesagt ein sechs-qialter wird allg. nicht mit 2 2/3' bezeichnet sondern mit 2 2/3' plus 1 3/5'

    Die Obertöne oder auch Aliquoten genannt färben den Klang und sollten den Orgelklang synthetisch auf Zungenklang vorbereiten.

    Im Crescendo von den Grundtönen auf die Zungen zu disponieren gibt einen "Bruch" in der Anreicherung von Obertönen.

    Kommen also zu den Grundtönen Obertöne hinzu entsteht schon ein wenig synthetischer Zungenklang. Beim Hinzutreten der Zungen wird er durch die Obertönigkeit der Zungen zu einem herrlichen Plenum anwachsen.

    Die Quinten 2 2/3' muss man vorsichtig disponieren. Sie nehmen an diesem Obertonaufbau wenig teil und neigen zum Quärren

    • Offizieller Beitrag

    Das beschreibt den besonders deutlich in synthetischen Cornett-Disponitionen aufdringlich und mitunter fast unerträglich breiten Klang. Verantwortlich dafür sind Quinten 5 1/3' und 2 2/3' Ähnlich einem tiefen Geschrei eines Babys

    Sie sind in Ihrer Mensur oft noch sehr dick. Gegenüber den Mensuren hochliegender Aliquoten und fallen daher deutlicher auf.

    Das ist bei einigen Orgeln deutlich zu hören. Z B. Wenn aus einer romantischen Orgel bei Verwendung des alten Pfeifenmaterials und hinzufügen neuer Register eine Neobarockorgel entstanden ist. Einige Orgelbauer haben dann einfach eine alte Flöte 4' abgesägt und eine Quinte 2 2/3' daraus gemacht. Die Quinte klingt satt und dick wie eine Flöte. Den gleichen Klang erhält man wenn die Orgel mit 5 1/3' oder 2 2/3' Quinten überladen ist. Sie sind dann zwar richtig mensuriert, fallen aber durch die Vielzahl auf.

    Obertonreihen sind in sich obertonarm intoniert. Sie sollten keine oder nur geringe eigenen Obertöne erzeugen. Sondern nur durch ihre Lage zum Grundton den Klang färben.

  • Danke lieber Rainer für die Erläuterungen, die ja zum bewussten Hören und sorgfältigen Registrieren und Beurteilen erziehen können.


    Gerade wieder ausführlich getestet: Bei dieser Orgel/diesem Sampleset gehört die Quintflöte 2 2/3' zusammen mit der Rohrflöte 8 im RP zu den absolut schönsten Kombinationen!

    Auch im HW erklingt das Oktave 8 zusammen mit der Quinte 2 2/3' genau im richtigen Maß für das Hauptwerk - und ganz anders als im schlankeren RP.


    Die in #12 von Organist 117 erfragte Bärpfeife gefällt mir als einziges Register dieser Orgel nicht. Für mich ist sie zusammen mit den Dulzian 16 als zusaätzliche Färbung erträglich...