Installation von Aeolus

  • Wie geht das?

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    Original geschrieben von Mikelectric

    Als erstes würde ich nun gern mal Aeolus selbst ausprobieren um mir ein Bild vom derzeitigen Stand zu machen. Ein Linux-System läuft bei mir schon mit GrandOrgue. Aber ich bin Linux-Laie und weiß nicht wie ich Aeolus installieren soll. Das wird anderen ähnlich gehen.


    Folgende Quellen habe ich gefunden:

    - Wikipedia über Aeolus

    - Aeolus Webseite mit Download

    Der Link auf der Wikipedia-Seite zu einer "ausführlichen Installationsbeschreibung" endet auf einer Japanischen Seite mit der ich Null anfangen kann.

    Die nützlichsten Hinweise enthält offensichtlich die folgende Seite:

    - Muse wiki Aeolus

    Es gibt auf YouTube ein kleines Video-Tutorial, wie man in Aeolus die Midi-Einstellungen vornimmt:

    - Aeolus & MIDI - Musix - Markus W. Kropp

    Ich verwende openSUSE-Linux 12.3 muss ich da Jack installieren? Oder ist der schon bei der Standardinstallation dabei?

    Auf dieser Downloadseite befinden sich zahlreiche Dateien. Müssen diese etwa alle installiert werden? Oder reicht da schon die erste Datei: "aeolus-0.9.0.tar.bz2 (65k)" ?

  • Danke für den Tipp mit Kubuntu !

    [hr]
    So - ich hatte jetzt erst mal auf einem anderen Rechner Kubuntu 13.10 installiert. Dort kann man tatsächlich recht einfach über das Software Repository Aeolus nachinstallieren. Es wird auch gleich vorgeschlagen die benötigte Audiosoftware Jack, sowie ZitaRev1 (das ist ein Hallprogramm) mit zu installieren.

    ZitaRev1 habe ich zunächst nicht installiert, sondern nur Aeolus und Jack. Vor dem Starten von Aeolus muss immer zuerst Jack aufgerufen werden. Ist beides geladen, dann müssen in Jack zunächst "virtuelle Kabel" gezogen werden, um die Midi-Ausgänge der eigenen Klaviaturen mit den Midi-Eingängen von Aeolus zu verbinden und dann die Audioausgänge von Aeolus wieder mit den Audio-Eingängen der Soundkarte zu verbinden.

    Es ist mir in Jack bisher nicht gelungen diese Einstellungen abzuspeichern - offenbar muss das bei jedem Neustart gemacht werden oder ich habs nur noch nicht gefunden :/

    Danach gab Aeolus tatsächlich schon Töne von sich. Allerdings unterbrochen von einem zyklischen lauten Störgeräusch (ein Knacksen) ungefähr im Sekundentakt. Vermutlich setzt mein System hier noch andere Prioritäten, welche Prozesse ihm alle wichtiger sind als mein schnödes Orgelspiel. :-|

    Ok - man könnte sicher diese Probleme eliminieren wenn man in Linux einigermaßen fit wäre. Allerdings hatte mich dann mittlerweile die Meldung ereilt, dass es wohl eine spezielle Linux-Variante gibt, die für Audio- und Video-Anwendungen bereits optimiert ist: "Ubuntu Studio".

    Diese Installation läuft im Moment und ich werde in Kürze weiter berichten.

  • Was auch immer da der Störenfried war - er ist mitsamt Kubuntu geplättet :D

    Ubuntu Studio (V. 13.10) ließ sich problemlos installieren und macht schon dabei einen optisch edlen Eindruck. Nach dem ersten Start erscheint eine etwas ungewohnte grafische Benutzeroberfläche - wie sich rausstellt ist das Xfce. Mit ein wenig Herumprobieren finde ich aber schnell, wo überall Buttonleisten aufgehen und welche Funktionen dahinterstecken - ich fühle mich schon in kürzester Zeit zu Hause. Kein Bedarf KDE nachzuinstallieren.

    Die Auswahl an vorinstallierten Programmen ist gut zugeschnitten auf solche Sachen die mich am meisten interessieren. Aeolus und Jack sind bereits fertig installiert !! GrandOrgue muss noch zusätzlich installiert werden.

    Jack läuft jetzt auch ín deutscher Sprache, was vorher mit Kubuntu nicht so war. Irgendwie wirkt alles von der Zusammenstellung der Software und der Funktionalität viel runder als es vorher in Kubuntu war. Man merkt deutlich, dass hier bereits Experten für diese Art Anwendungen zu Gange waren. Das macht mir als Anwender den Einstieg in der Tat deutlich leichter !

    Tja - und nun zeigt sich die innere Qualität: Aeolus läuft vollkommen ohne Störungen. Auch die Latenzen fühlen sich schon auf Anhieb insgesamt recht gering an.

    Damit ist für mich die Installation von Aeolus zunächst mal abgeschlossen. Ich widme mich nun den Geräuschen die Aeolus so produziert - aber das ist wieder ein anderes Thema :-pop:

  • Hallo Michael,

    Schön, daß das geklappt hat und dir gefällt. Und wie installierst du GO nach? Ich meine, wie funktioniert das in Ubuntu Studio? Gibt es dort auch sowas wie Yast?

    Gruß...Martin

  • Debian, Ubunutu + deren Derviate verwenden apt-get/aptidue, das eine ähnliche Funktion wie zypper von openSuSE anbietet. Es gibt auch genue graphische Frontends dafür.

    Die Download-Seiten enthalten auch eine Anleitung zur Einbindung von den GO Repositories für Ubuntu - sie verschweigen nur, das man es als root machen muss und wie man dort root wird (dazu gab es einmal einen Thread im Forum).

  • Genau so hatte ich das bei Kubuntu und auch dann wieder bei Ubuntu Studio gemacht:

    Die Textzeile(n) die dort im GrandOrgue Link (siehe oben) unter Ubuntu 13.10 steht einfach kopiert und dann in einem Terminalfenster wieder eingefügt.
    Dann mit Enter bestätigt. Dann fragt er zunächst nach dem root-Passwort. dieses eingeben und dann tauchen noch zwei Abfragen "j/n" auf, die jeweils mit "j" zu bestätigen sind. Dann dauert es ein Weilchen und eine Menge Textzeilen huschen übers Terminalfenster.
    Damit ist die Installation erledigt. Um ein Icon am Desktop zu bekommen einfach nach GrandOrgue auf dem System suchen (bei Ubuntu Studio die Lupe am unteren Bildschirmrand) und den Eintrag GrandOrgue per Maus auf den Desktop ziehen - fertig.

    Für Freunde des Windows-Dateimanagers TotalCommander (früher z.B. Norton Commander) kann ich das Linux Programm "Krusader" wärmstens empfehlen. Dies ist in Ubuntu auch einfach über das Repository zu installieren.

    Gruß Michael

  • Hier mal ein paar Fotos, damit man sich das alles besser vorstellen kann:

    (zum vergrößern der Fotos einfach diese anklicken)

    Zuerst muss QjackCtl gestartet werden. Dazu nach dem Aufruf des Programms den grünen "Start"-Button drücken. Wenn im Display gelb "läuft" angezeigt wird, dann ist Jack bereit.

    Dann kann als nächstes Aeolus aufgerufen werden:

    Außerdem sollte man sich auch gleich den Lautstärkeregler (Mixer) bereit legen, da es sehr gut möglich ist, dass ohne die richtigen Einstellungen dort kein Ton zu hören sein wird.

    Danach muss wie folgt der Midi-Ausgang des Spieltischs mit dem Midi-Eingang von Aeolus verbunden werden. Im Beispiel verwende ich dafür ein Minikeyboard Akai LPK25. Dabei stellt Jack eine "virtuelle Leitung" dar:

    Also jeweils das linke Element markieren, dass es blau hinterlegt ist und dann auf der rechten Seite ebenso auswählen. Zuletzt dann auf den Button "Verbinden" gehen. Dann erscheint die Leitung. Sollte man sich vertan haben, dann kann man die Leitungen auch wieder mit dem Button "Trennen" nach gleichem Schema entfernen.

    Als nächstes müssen noch die beiden Audioleitungen gezogen werden:

    In Aeolus müssen noch die Midi-Kanäle des Spieltisches zugeordnet werden. Dazu geht man ganz rechts unten auf den Button "Midi" und klickt einfach die entsprechenden Midi-Kanäle für jede Klaviatur an:

    In diesem Beispiel bedeutet die Zuordnung folgendes:

    Pedal - Midi-Kanal 1
    Manual I - Midi-Kanal 2
    Manual II - Midi-Kanal 3
    Manual III - Midi-Kanal 4

    Wenn die Lautstärken und Zuordnungen im Mixer richtig eingestellt wurden, dann sollte man nun Register in jedem Manual betätigen und müsste auch Töne hören wenn man spielt.

  • Klickt man auf den Button "Audio" unten rechts, dann öffnet sich das Fenster für die Audio-Einstellungen:

    Hier kann man für jedes Manual getrennt einige Parameter des Halls stufenlos eintstellen. Damit kann man sehr komfortabel die Akustik an die eigenen Bedürfnisse bzw. an den Hörraum anpassen. Zu Hause im kleinen Wohnraum mit mehr Hall und in einem großen Kirchenraum z.B. gar kein, oder nur ganz wenig Hall.

    Sowohl der Hall der einzelnen Manuale, als auch die Gesamtabmischung kann hier über spezielle Regler auf ein Surroundpanorama für 4 Lautsprecher angepasst werden ("L"eft, "R"ight, "B"ack, "C"enter, "F"ront). Außerdem wird hier auch die Gesamtlautstärke eingestellt.

    Beim Klick auf den Button "Instrum" unten rechts öffnet sich folgendes Fenster der Instrumenten-Einstellungen:

    Hier kann auf der linken Seite die Stimmtonhöhe und die Stimmtemperatur (Temperierung) eingestellt werden. Mit den Schiebereglern kann Einfluss auf das Verhalten der Tremulanten und Schweller genommen werden.

  • Hallo Freunde (wenn ich so vermessen sein darf)!

    Bin leider heute erst auf die Orgelseite gestoßen und habe mich sofort entschlossen mit zu machen.
    Zunächst was für mich spricht:
    Habe seit einem Jahr ein Aeolus in einer Kirche im Einsatz auf einer umgebauten "Elektronikorgel" von ca 1960, mit 2 Manualen und Pedal. Bin Physiker und Elektroniker(im Ruhestand). Bin begeistert von den Möglichkeiten die digitale Klangsynthese auf modernen Computern bieten kann. Habe Aeolus V9.0.1 auch schon aus der Quelle übersetzt und dabei kleine Änderungen eingebaut. (z.B. Da man die Einstellungen unter Audio nicht dauerhaft abspeichern kann, habe ich die Voreinstellung für den Hall in der Quelle reduziert, um den Klang an die Hall in einem Kirchenraum anzupassen).
    Was gegen mich spricht:
    Bin leider absolut unmusikalisch (liebe aber Orgelmusik) und kann c und cis nicht unterscheiden. Und Orgelspielen kann ich auch nicht.

    Noch ein Hinweis: Es ist für den Sommer (10 Jahre nach Erstveröffentlichung) eine neue Version geplant (so habe ich es irgendwo auf irgendeiner Aeolusseite gesehen, weiß aber nicht mehr wo). Es ist also doch noch Leben in den Ruinen.

    Das wars zur Begrüßung

    Hanko

  • Hallo Hanko,

    das ist ja eine Überraschung - herzlich willkommen auf der MPS-Orgelseite !

    Du bist übrigens bei weitem nicht der Einzige, der hier nicht selbst Orgel spielt. Ich weiß auch z. B. von jemandem der sein Leben lang absolut fasziniert von Orgeln ist, aber selbst eben nie Gelegenheit bekommen hat das zu erlernen. Nun im Alter, wo es zumindest mit einer virtuellen Orgel machbar ist, leider nicht mehr richtig dazu in der Lage ist, jedoch trotzdem die Klänge mit einem einfachen Keyboard für sich genießt. Andere haben auch zum Teil erst im Rentenalter angefangen - es muss also dafür nicht zu spät sein ;)

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    Habe seit einem Jahr ein Aeolus in einer Kirche im Einsatz auf einer umgebauten "Elektronikorgel" von ca 1960, mit 2 Manualen und Pedal.

    Wie sind die Erfahrungen damit in diesem Jahr? Bekommt man das auch so hin, dass die Orgel nach dem Einschalten alles automatisch hochfährt und dann spielbereit ist?

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    Habe Aeolus V9.0.1 auch schon aus der Quelle übersetzt und dabei kleine Änderungen eingebaut. (z.B. Da man die Einstellungen unter Audio nicht dauerhaft abspeichern kann, habe ich die Voreinstellung für den Hall in der Quelle reduziert, um den Klang an die Hall in einem Kirchenraum anzupassen).

    Wie muss man das genau machen? Und wie sieht das ganze eigentlich rechtlich aus? Darf man das? Was sagt die Lizenz von Aeolus dazu? Das wäre genau der Punkt, der es evtl. interessant machen könnte das Projekt weiterzuentwickeln.

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    Noch ein Hinweis: Es ist für den Sommer (10 Jahre nach Erstveröffentlichung) eine neue Version geplant (so habe ich es irgendwo auf irgendeiner Aeolusseite gesehen, weiß aber nicht mehr wo). Es ist also doch noch Leben in den Ruinen.

    Ich fasse es kaum - die Software sah mir irgendwie statisch tot aus :D

    Gruß Michael