Collon Orgel der Erlöserkirche in Münster (Sampleset von Pipeloops)

    • Offizieller Beitrag

    Mein Boot ist winterfest verpackt. Ich mach mich jetzt auch wieder an das angefangene Crescendopanel und an die Obertonregister ran. Im Sommer bin ich eher auf dem Wasser. So hat man Sommer wie Winter eine Beschäftigung

    Der Hintergrund deines Panels ist doch erstmal nebensächlich. Da kannst du immernoch was dran tun. Hauptsache es erfüllt deine Wünsche in Sachen Bedienbarkeit und du kannst schnell jede Orgel implementieren.

  • In der Tat, das sieht durchaus attraktiv aus!

    Im Sampleset integrieren würde ich so etwas allerdings aus einem ganz einfachen Grund nicht: Egal, wie man es gestaltet, es gibt immer Leute, die es toll finden und solche, die es lieber anders hätten. Andere farben, andere Anordnung, etc. Deshalb ist es unmöglich, dem im Sampleset selbst Rechnung zu tragen. Mein Ansatz ist immer, dass ich versuche, eine optisch am Original angelehnte aber dennoch gut bedienbare Registerseite zu bauen, bei größeren Orgeln dann eben auch getrennte links/rechts- Seiten. Das gelingt mir halt mal mehr und mal weniger gut. Ich denke aber, meine single-screen Seite für die Collon-Orgel ist durchaus ebenfalls gut bedienbar, allerdings ist das Layout eben weitgehend von der originalen Orgel übernommen und dadurch gewöhnungsbedürftig.

    Aber gerade in dem Punkt, "wie sollte denn eine standardisierte Registeranordnung aussehen", gibt es mit Sicherheit so viele Antworten, wie man Leute fragt.

    Wie gesagt: Mir gefällt Dein Panel, auch wenn ich die Register z.B. lieber in einer vertikalen Anordnung habe :)

  • Mein Boot ist winterfest verpackt. Ich mach mich jetzt auch wieder an das angefangene Crescendopanel und an die Obertonregister ran. Im Sommer bin ich eher auf dem Wasser. So hat man Sommer wie Winter eine Beschäftigung

    Kapitän Nemo würde mit dir gerne mal ein paar Worte wechseln.

  • Falls es jemanden interessiert:

    Ich hab das Sampleset gestern auf den Markt geworfen! Erste Demos sind auf Contrebombarde auch bereits vorhanden.

    Und gleichzeitig hab ich meinen alljährlichen Wintersale gestartet, 20% auf alle Pipeloops Samplesets!

  • Wer einmal eine relativ kleine Orgel mit bemerkenswertem Klang testen möchte:

    ReinerS schreibt dazu sehr Interessantes:

    http://www.pipeloops.com//product_info.…&products_id=58


    Der Raum ist recht trocken und verschluckt und dämpft anscheinend tiefe Frequenzen stark. So sind die Prinzipale hier ausgesprochen kräftig.

    Mich hat immer gewundert, dass bei niederländischen Orgeln diese so wenig "fest" sind. Hier "hauen sie so rein", dass ich bei meiner Rauminstallation

    trotz äußerst wirksamer antimode-Korrekturen ausnahmsweise ein paar Töne herunterkorrigieren musste. Das kommt aber vielleicht Spielern mit

    schwachbrüstigen Kopfhörern entgegen.

    Die Klarheit der Register ist bemerkenswert. Wer bisher verschwommen-verhallte Sets hat: Hier lassen sich polyphone Strukturen sehr deutlich durchhören.

    Für Spieler mit einmanualigem Spieltisch: Das Hauptwerk ist in der Mitte teilbar und die Register für den unteren und oberen Bereich können getrennt gewählt werden.

    (Abschaltbar)

    (Auch die sog. kurze Oktave ist auf Knopfdruck realisierbar. Wobei ich als Laie hier weder durchblicke, noch Literatur dafür habe. Ich weiß nur, dass man dadurch

    Pfeifenmaterial gespart hat .......)

    Trotz der vielen realisierten regionalen Einflüsse, ist es absolut kein "Universalset" und klingt durchaus speziell.

    Darum sollen diese Zeilen - wie immer - keine Kaufempfehlung darstellen, sondern nur Anregung zum selbst Ausprobieren mit der Testversion sein.

    (Demos auf Youtube oder contrebombarde sind grundsätzlich letztlich sehr wenig aussagekräftig - man muss das Set auf der eigenen Anlage probieren!!)

    Was mir bei den pipeloops-Sets immer wieder auffällt, ist, dass bei mehrkanaliger Abstrahlungsanlage die Raumwirkung akustische "Lücken" aufweist. Es fehlt zwischen Front und Rear ein Zwischenbereich, wie ihn Sonus Paradisi in ihren meist teureren Set realisiert.

    In diesem Set klingt der Raum für mich bei meiner Anlage nicht sehr überzeugend (was aber in Stereo oder per Kopfhörer ganz anders sein kann) , wobei er wie gesagt auch recht trocken ist, und vielleicht auch mal mit fein dosiertem Faltungshall (ab HW 5) ergänzt werden könnte.

    Alles in allem ein probierenswertes Set bei bestimmten Interessenlagen.


    (Kann gerne in einen anderen Thread verschoben werden. Habe hier nur wegen der Überschrift hier und der etwas ähnlichen Bauweise der Orgel diesen Post angefügt)

  • Anzumerken ist noch, wie recht ReinerS mit seinen Bemerkungen über Stimmungen hat:

    "In der Hauptwerk-Einstellung "Original Tuning" erklingt die Orgel annähernd in der ihr eigenen Stimmung, die minimal ungleichstufig ausgelegt ist (Wiegleb, 1790). Es wurde bei der Erstellung des Sets bewusst entschieden, das virtuelle Instrument nachzustimmen, dabei aber eine gewisse Ungenauigkeit (+/- 5ct) zuzulassen. Ein "Temperament-File" für die Wiegleb Stimmung ist im Sampleset enthalten und wird automatisch mit installiert. Damit kann man in Hauptwerk diese Stimmung auch als temperierte Stimmung auswählen. Bei Verwendung der in Hauptwerk vorhandenen temperierten Stimmungen (z.B. gleichstufig oder mitteltönig) wird die Orgel sehr exakt auf diese Stimmung eingestellt. Diese exakte Stimmung klingt oft ein wenig steril, weshalb Hauptwerk eine Funktion zur Zufallsverstimmung beim Laden enthält......."

    Es lohnt sehr, mit diesen Stimmungen zu experimentieren. Die "exakte" Stimmung wirkt wirklich tot.

    Überhaupt sind wir durch unsere digitalen Sets viel zu sehr an "reine" Stimmungen gewöhnt. Eine reale PO klingt auch deshalb ganz anders.

    (Ich war mit diesem Aspekt erst zufrieden, nachdem ich begonnen hatte, 2 HW-Tonerzeugungen (mit Mini-PCs) zu kombinieren. Bei feinfühligen Einstellungen kann so

    eine Lebendigkeit des Klang entstehen, die einem realen Musikinstrument sehr deutlich näher kommt.)