• Offizieller Beitrag

    Die Nancy hat so eine Mischung von allg. Romantik und ACC. Der ACC-Anteil gibt einer romantischen Orgel durch die Zungen mehr Kraft.

    Ich habe das Set St. Etienne in Caen und bin davon begeistert

    Deswegen ist mir genauso wie S8 der Preis der Nancy zu hoch. Wenn das Set dann auch nur für HW erhältlich ist, ist mir auch die Arbeit der eigenen ODF-Erstellung zu hoch. Eine ODF schreib ich lieber für eine Arp Schnittger- oder eine Trostorgel o.ä.

  • Nach dieser Präsentation traut sich doch keiner mehr, über bunte Socken zu sprechen, oder?

    McVeigh hat gezeigt, was er drauf hat.

    Es ist schon unglaublich, dass der Kerl (ein zur IT konvertierter Organist) so viel Zeit zum Üben hat. Nebenberuflich. Echt klasse.

    Interessant, dass er die britische Manualaufteilung (Choir/Great/Swell) beibehält und nicht auf die französiche (GO/Positif/Recit) wechselt. Das führt dann gerade beim Franck schon mal zu interessanten Verrenkungen.

    Hierunda male in george liste in evoltat

  • Das ist wirklich eine interessante Info. Wahrscheinlich kann er sich deshalb teure Designersocken leisten ?.

    Sein Spiel ist hervorragend und absolut routiniert. Diese Manualverteilung ist bei den Briten im Blut. Bei mancher ACC Orgel gibt es auch abenteuerliche Manualverteilungen.

    Ich finde übrigens, dass trotz des starken Halls die Stimmführung , auch in den Mittelstimmen, glasklar ist.

  • Interessant, dass er die britische Manualaufteilung (Choir/Great/Swell) beibehält und nicht auf die französiche (GO/Positif/Recit) wechselt. Das führt dann gerade beim Franck schon mal zu interessanten Verrenkungen.

    Halt!

    Ich muss mich korrigieren.

    Bei der Nancy gibt es tatsächlich die folgende Manualaufteilung:

    I. Positif

    II. Grand-orgue

    III. Bombarde

    IV. Récit

    Er hat auf auf seiner Viscount lediglich 3 Manuale und koppelt dann bei Bedarf die Register aus dem Bombarde dazu.

    Ein Teufelskerl!

    Hierunda male in george liste in evoltat

  • Ich hab mir das Nancy Set zugelegt, da ich noch keine ACC Orgel hatte.

    Im HW Forum sind einige Vorschläge, wie man die Settings am besten anpasst. Es lohnt sich damit rumzuspielen, dann klingt das Set phantastisch. Auch ein "Klangbrei" lässt sich leicht vermeiden. Der Rechner sollte eine Polyphonie von mehr als 8000 unterstützen können.

  • Piotr bietet durch den Mixer/Router unendlich viele Anpassungsmöglichkeiten. Ich finde das sehr gut, auch wenn man sich intensiver damit beschäftigen muss.

    Anders als Prof. Meier von OAM bin ich der Meinung, dass es den einen authentischen Orgelklang nicht gibt. Wo sollte das sein? Mit Sicherheit nicht auf der Orgelbank - dafür gebe ich keine 800 Eur aus.

  • Meinst Du die Mixer/Router-Möglichkeiten von Hauptwerk, oder gibt es von Piotr einen Tab, wo man speziell was einstellen kann (außer die üblichen 0-127 Regler für die vier Stereokanäle) ?

    Es gibt bei der Nancy eine gesonderte Seite "Settings", wo man u.a. für jedes Werk und jede der vier Hörpositionen die Lautstärken zwischen 0 und 100% einstellen kann. Damit kann man wie mundiglo schrieb diese sehr spezifischen Werte einstellen.

    Ich habe heute die Demo ausprobiert, da sind bekanntlich von jedem Werk mind. ein Register drin, da kann man schon mal mit herumspielen (übersichtlicher als auf den Standard-Dialogen in HW).

    So richtig Spaß machte mir die Demo aber nicht. Ich habe zweimal das Phänomen gehabt, dass HW die drei Register vom G.O. plötzlich nicht mehr gespielt hat (musste die Orgel entladen undneu laden, dann ging's wieder). Außerdem haben die Rear und Middle-Samples für mich zuviel Hall und klingen fast gleich. Nur mit den Front-Samples in Verbindung einem guten Schuss Close finde ich ein Klangbild, das mir gefällt - auch Close allein mit zusätzlicher Verhallung ist eine gure Option. Schade, dass der Trend nach den vielen Kanälen, die sich dann ja auch im Preis niederschlagen, so Fahrt aufgenommen hat. Für mich aber kein Kaufargument und die (ausgepackt) fast 20GB Klangdateien dieser Demo werde ich wohl bald wieder löschen.

  • Ja das denke ich auch. Es ist leider sehr Schade, dass sich doch viele der großen ACC Orgeln in einem schlechten Zustand befinden und sich zum Samplen wohl derzeit nicht eignen. Beispiel Rouen... Das macht wohl auch ein bisschen den Run aus. Nancy ist jedenfalls eine lohnenswerte Orgel für ein Sampleset.

    Schon bedauerlich, dass die Preislatte so hoch liegt....

  • Ja das denke ich auch. Es ist leider sehr Schade, dass sich doch viele der großen ACC Orgeln in einem schlechten Zustand befinden und sich zum Samplen wohl derzeit nicht eignen. Beispiel Rouen...

    Rouen? Wirklich? Ich dachte immer, das ist eine von den wenigen ziemlich unverändert gelassenen ACC's. Oder ist derzeit der Gesamtzustand so schlecht?

    Hierunda male in george liste in evoltat

  • Der Gesamtzustand der Orgel ist so, dass bei der letzten Aufnahme der Franck Orgelwerke die notdürftige Instandsetzung von einer Fördergruppe bezahlt werden musste. Die Kirche wird ja schon lange nicht mehr für den Gottesdienst genutzt.

    Auch die Orgel von St Denis befindet sich in keinem guten Zustand. In St. Sulpice hatte es ja 2019 kurz gebrannt. Das war auch nicht gut. Viele Fenster sind auch kaputt. Auch dieses Instrument hat es nicht einfach. Frankreich hat auch viele andere Sorgen, sodass die ACC Instrumente unweigerlich mitleiden.

  • Im Vergleich zu Sacré-Coeur ist Rouen in fast beneidenswertem Zustand. Aber Grundproblem der französischen Orgeln ist, dass sie (ebenso wie die Kirchengebäude) im Besitzt des französischen Staates sind, der zur Wiederherstellung und Restaurierung Summen bereitstellen müsste, die jenseits von Gut und Böse liegen. Zudem, wie Viola da Gamba schon anmerkte, immer mehr Kirchen und Kathedralen gar nicht mehr (regelmäßig) genutzt werden. Man muss sich nur die Dichte der Pfarrkirchen und Kathedralen in Paris überlegen, sowie die Anzahl der historischen Orgeln(es sei mal dahingestellt, wie viele dieser Instrumente in den 60ern verschandelt wurden). In Sacré-Coeur gibt es mittlerweile online-Spenden, um das Instrument irgendwie zu retten, aber da das Ziel von Sacré-Coeur eigentlich das ununterbrochene (stille) Beten ist, ist auch fraglich, was man mit einer riesigen Orgel soll, die nie gespielt wird. Und so ist es überall im Land.. Nancy wurde vor 10 Jahren auch mal gereinigt, aber für mehr als leichte Restaurierungen hat es wohl auch nicht gereicht, dabei könnte man sicherlich auch eine Restauration in den historischen Zustand überlegen. Jean-Baptiste Dupont hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Orgel in Bordeaux auszutauschen, aber auch das läuft schleppend und ist m.W. noch keine runde Sache. Es ist natürlich eine traurige Situation, aber irgendwie auch nachvollziehbar, dass man keine Orgeln für Millionen in leeren Kirchen repariert, und man wird nicht jede leere Kirche als Konzertgebäude nutzen können.

    Hier aus der Opéra Garnier in Paris:

    https://www.youtube.com/watch?v=XoMR5VTfYAQ

  • Ja so ist es. Das kann man in so einem kurzen Beitrag gar nicht erfassen.

    Ich vermute einmal, dass Johannus nicht unwesentlich an der Restaurierung von Notre Dame d' Auteuil beteiligt war oder ist. Also wohl vergleichbar mit Nancy, oder?