SP Rotterdam wet/surround mit HW 4.2 vs Rotterdam Dry + IR mit HW VI ?

  • Danke, @vpo-organist, dass du uns deine Erfahrungen 'schonungslos' mitteilst! Das ist der Sinn eines Forums.

    Offen aussprechen und gemeinsam lernen......

    (Ich finde es sehr interessant hier. Nochmals danke allen und Grüße, Michael)

  • Ja .......

    Und; die Wirkung im Raum ist nochmals eine ganz andere als bei Aufnahmen.

    Zitat Dulzian:" ....für meinen Geschmack wirklich zu unnatürlich, die Beibehaltung der akustischen Details und riesige Hallfahne"

    Habe mal probiert, die Frontkanäle der Rotterdam Surround auf 120 ms "semidry" zu kürzen und die Rears unverändert zu lassen. (Ich weiß, dass sie, @Dulzian sich auf die echte Dry-Version beziehen):

    (Auch) dieses Ergebnis wirkt in meinem Raum total unnatürlich. Man hört nun nur manche "kalten" Schwächen der Samples noch deutlicher. Weder Front stimmt, noch der Raum.

    Klar weiß ich, dass mit viel Gesamthall für viele die Unzulänglichkeiten dieser Art von Orgelsimulation etwas überdeckt werden.

    Und doch gilt für die Rotterdam Surround für mich - unabhängig von folgendem Video, das ich erst jetzt gesehen habe - . dass mir die Rotterdam besser gefällt als vieles andere. Ich hatte es weiter oben im Thread versucht auszudrücken. Im Video beschreibt McVeigh es etwas anders, aber es deckt sich genau mit meiner (bisherigen) Hörerfahrung von mir bekannten Samples.

    Siehe ab min 17: Rotterdam

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  • Danke für das Schildern dieser Erfahrung.

    Der Orgelbauer John Boursma hat ein E-Book zur Intonation von Sample-Set und Anpassung großer Pfeifenorgeln auf die akustischen Verhältnisse in unseren Räumen geschrieben.

    Darin nimmt er Altenbruch Dry auf vielen Seiten als Beispiel und beschreibt, wie jeder Ton angepasst werden "sollte/müsste".

    Auf kurzen Emailkontakt verschickt er dieses Ebook "Klänge im Wohnzimmer". (Aber man muss die Anfrage äußerst kurz halten. Er wird sofort ungeduldig ... ;))

    Manche Register dieser Altenbruch Dry kommen so schreiend daher, dass die Notwendigkeit einer aufwändigen Bearbeitung wirklich nahe liegt.

    Aber wenn der Aufwand für den Endanwender so groß wird..........


    U.a. Gernot Wurst, prospectum, hat ja eigene Modelle entwickelt, wie diese Anpassung bei der Sampleseterstellung geschehen sollte. Altenberg Dry scheint somit eher eine (gute, aber ziemlich rohe ?) Studie zu sein?

    Andere wie SP erledigen ja anscheinend auch selbst diese Grundanpassung des Abhörens einer großen Orgel in kleinen Räumen.

  • https://www.prospectum.com/index.php?lang=en&id1=2&id2=12

    ?

    Hier ist es z.B. von Gernot sehr allgemein angedeutet.

    Im kostenlosen eBook von John Boursma sehr detailliert:

    die gehörrichtige Reduktion der Lautstärke, der Dynamik und vor allem des frequenzabhängigen Höreindrucks im Wohnzimmer gegenüber den Verhältnissen in einer Kirche/Kathedrale.

    Wir hören ja mitnichten linear, sondern in erstaunlich komplexen Hörkurven.

    Die Pfeifen also einfach dry, aus geringem Abstand zu samplen und nicht weitmöglichst gehörrichtig an die Verhältnisse im Wohnzimmer anzupassen, ergibt dort noch kein brauchbares Ergebnis.


    • Offizieller Beitrag

    Das wichtigste hab ich nicht erwähnt: Dass wir auch noch toll spielen können wollen! ?(

    Die Haderei mit der Technik darf nicht vom Üben, Freuen und dem wirklichen Musikerlebnis ablenken.

    Darum scheue ich bis zu einer neuen Version noch etwas vor HW VI und Faltungshall zurück. Ich möchte spielen, spielen, spielen und das tu ich jetzt .......!

    Genau so sehe ich es auch. Wenn wir an einer Pfeifenorgel sitzen und spielen haben wir es mit verstimmten Zungen, manchmal hängenden Ventilen und den Gegebenheiten der Intonation im Raum zu tun. Wir sind in die Kirche gegangen um zu spielen und nicht aus ihr und der Orgel den perfektesten Klang nach unseren Vorstellungen zu machen. Und zu Hause haben wir evtl. den inneren Drang alles zu perfektionieren.

    Wie weit da jeder geht und welche Erfahrungen man macht kann hier sehr gerne berichtet werden.

    Ich bin mit meinem Orgelsystem und Klang zufrieden. Jeder aus dem Forum der den Klang erleben würde kann auch eine andere Klangvorstellung haben. Das findet man auch bei den unterschiedlichen Intonationen in den Kirchen.

    Es gibt halt nicht "die Orgel"

    Ich schließ mich dir an und spiele und spiele und spiele..........

  • Zum heutigen Totensonntag:

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  • Ich war schon immer ein extremer Klangliebhaber, Klänge sind meine ersten Kindheitserinnerungen, die mein ganzes Wesen durchfuhren und zu erstem Bewusstsein führten.

    Klänge sind für mich immer mit lebensentscheidend gewesen und Quell tiefster Freuden.

    Möchte kurz andeuten, wie ich die Entscheidung des Threads gelöst habe und warum:

    Als ca. in den Neunzigern die ersten bezahlbaren Sampler herauskamen, baute ich lange an der Möglichkeit, Bläserriffs als Livebegleitung mit Breath Controller zu

    gestalten. Der Klang war aber viel zu dünn. Also einen fetten analogen Synthesizer darunter und die mit dem Atem mitgestalteten Bläsersamples als Krone darüber.

    Da kam und kommt bis heute Freude auf :)!

    Als Klangfanatiker habe ich immer E-Pianos gehasst und möglichst immer vermieden. Unübertrieben: Ab und setze ich mich in einem großen Musikgeschäft an einen 15 000 Euro teuren Digitalflügel mit drölf Kanälen und Rundumabstrahlung und schlage nur einen Akkord an und lasse ihn verklingen. Danach will ich nie wieder auf diesem Ding spielen. Zu tot.

    Für Gartenfestchen habe ich die Epianoangelegenheit für mich zum ersten Mal in diesem Sommer relativ befriedigend gelöst: 2 Samples von hochwertigen, verschiedenen (!) Grand Pianos, einer auf Monitor 1/2, einer auf 3/4. Die 4 Monitore um mich herum etwa im Abstand wie ein Konzertflügel angeordnet.

    Auf einer Seite scheinen dann die Basssaiten zwischen 2 Monitoren aufgespannt. auf der anderen die Diskantsaiten.

    Jetzt wird die Luft viel lebendiger angeregt. Die beiden verschiedenen Grand Piano - Samples haben auch leicht verschiedene Spreizungen. Der sonst auch bei vielen Dynamikstufen für mich tot klingende Klavierklang bekommt vielfältigere innere Feinstruktur (auch längst nicht wie ein Naturinstrument, dessen 3-Saiten Chöre pro Ton vom Hammer ja immer ein wenig anders getroffen werden und die Chöre innerhalb und außerhalb durch die vielen Resonanzsaiten bei gedrücktem Sustainpedal unglaublich lebendig miteinander interagieren).

    Ich habe das einer größeren Gruppe von Musikerfreunden gezeigt und beurteilen lassen. Sie waren erstaunt. Zwischen den 4 Monitoren war wirklich klanglich etwas los. Vielfältige Mikroschwebungen mit viel höherer Zahl von Variationen. Wenn ich 1 Piano und damit 2 Monitore abschaltete, war es so tottraurig und dünn wie immer. Die Möglichkeit ließ sich für mich mit relativ wenig Geld verwirklichen und hat enorm belebende Wirkung.

    Wird damit deutlich, wie ich bezüglich des Threadthemas entschieden habe? :)

    • Offizieller Beitrag

    Es hat mit mir zu tun.

    Unsere Mutter liegt mit Corona allein im Altenheim.....

    (Niemand darf.....)

    Hallo Georgy

    Hab ich zu spät gelesen. Es tut mir sehr leid für euch.

    Hoffentlich erholt sie sich wieder einigermaßen.

    Wir haben einen ähnlichen Fall erlebt. Ein Vater, schon an der Lunge vorerkrankt, sollte ins Koma gelegt werden. Er hat es abgelehnt weil er schon vorher regelmäßig zur Dialyse musste. Niemand konnte sich verabschieden. Er ist ganz allein verstorben. Was das in der Familie ausgelöst hat ist unbeschreiblich.

    Ich wünsche dir und deiner Mutter das Allerbeste. Man hat sie nur einmal

    Gruß Rainer

  • Sie ist auch noch in diesem sehr hohen Alter eine beeindruckende Persönlichkeit: Sie ist - innerlich - nicht allein. Sie betet - dement - viele Stunden am Tag laut vor sich hin:

    "........gegrüßet seist du Maria ........jetzt und in der Stunde unseres Todes....."


    Wir haben ihr einen wunderschönen Kalender mit großen Bildern aus ihrem Leben und unserer Familie gemacht.

    Den erhält sie heute .......

  • Schönen 2. Advent.

    Mit mehreren IRs würde man nur das Hallproblem algorithmisch angehen. Mein Problem mit Sampleplayern ist jedoch viel umfassender (siehe oben):

    In #65 habe ich das Prinzip beschrieben das ja auch beim Klavier/Flügel angewandt wird: Eine Saite pro Ton wäre in den meisten Lagen zu dünn, zu wenig ausdrucksstark (siehe auch Vorläuferinstrumente).

    Also werden bei vielen Tönen 3 Saiten als "Chor" aufgespannt. Diese 3 Saiten sind fast nie zu 100% identisch gestimmt. Sie schwingen nicht im Gleichtakt, sondern werden den von Filzen des Hammers unregelmäßig getroffen und angeregt.

    Mit dem Sustainpedal befreit man alle nichtangeschlagenen Saiten und lässt sie in natürlichen Resonanzen mit allen Obertönen mitschwingen, was einen vollen, unglaublich komplexen und reichen Klang ergibt.

    Die Zahl der entstehenden subtilen Klangvariationen geht in die Aberbilliarden. Es klingt nicht statisch und plastikhaft, sondern unfassbar lebendig.


    Bei Pfeifen ist dieses Prinzip ja nochmals vervieltausendfacht: Durch Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsunterschiede ist auch bei einer perfekt gestimmten Pfeifenorgel jede Pfeife ein Unikat und reagiert unfassbar vielfältig im Raum mit anderen. Töne, die zunächst etwas "auseinander" waren, nähern sich physikalisch an (Pfeifenkopplungseffekt) und trennen sich wieder beim Ausklingen.

    Was bei einer Pfeifenorgel an Luftdruckschwankungen und an sich ausbreitenden, addierenden oder sich auch mal leicht auslöschenden Wellen im Raum erzeugt wird, übersteigt jede Beschreibung und Vorstellungsmaß.

    Von diesem unfassbar komplexen Vorgang macht der Sampleplayer nur ein Bild. (Ja, 3 Releases....X/.)


    Für mein Hören und den Spielspaß muss ich dieses Problem angehen, ähnlich wie ich es in #65 mit verhassten Epianoklängen beschrieben habe.


    Wird nun deutlich, was ich seit 2 Tagen in meiner Arbeitszimmerkapelle 12 Stunden pro Tag spiele? :)

  • Setze dich mal an meinen über 2 m langen Konzertflügel, der neu 70 000 Euro kostet und den ich von einer steinreichen Kunsterbinwitwe nach einem dreiviertel Jahr Bangen und fast ununterbrochenen Beten (und 10 000 km und...und und....) für mich gerade noch stemmbaren 20 000 Euro auf geradezu mystische Weise überlassen bekam.

    (Er ist nur 12 Jahre alt und ein Instrument, bei dem mir beim ersten Akkord eines Bachchorals im Gegensatz zu 200 gespielten Flügeln in ganz Deutschland die Tränen hochschossen.....und ich wusste: Der und kein anderer!!

    Niemals!)

    (Sorry für die scheinbare Abschweifung, aber mir gehts um die prinzipiellen unfassbaren Schwächen von Samplern im Vergleich zu Naturinstrumenten....)

  • Danke, lieber @vpo-organist , und, nein: Die VPO ist eine tolle Sache.

    Aus meiner Hörsicht muss man ihr nur deutlich mehr Leben einhauchen.

    Und das ist mit etwas Detuning bei weitem nicht getan.....

    • Offizieller Beitrag

    Oh ein Flügel - sind das nicht diese Geräte, die nur ein Register haben und bei denen einem die Töne unter den Fingern so jämmerlich wegsterben? :evil: Das ist jetzt nicht so meins. Nur die Töne einer Orgel haben diese unendliche Dauer und den Glanz von göttlicher Ewigkeit. :saint:
    Ich wünsche Dir aber trotzdem viel Freude mit dem neuen Instrument!

    Was hier in der Diskussion zum Thema Rotterdam wet und dry gesagt wurde, kann ich so als Besitzer beider Vollversionen absolut bestätigen. Es verhält sich wie zwei völlig unterschiedliche Orgeln, die "zufällig" die gleiche Disposition haben. Beide haben ihren ganz eigenen Reiz. Es ist mir bisher nicht ansatzweise gelungen, mit irgendeinem Hall und Intonation das Dry-Set so klingen zu lassen wie das Wet-Set. Das Wet-Set klingt aus der Schachtel heraus sehr geschmeidig und gravitätisch. Das Dry-Set ist eher ein "Bausatz" aus unheimlich charaktervollen Einzelpfeifen. Das klingt in der Tat sehr interessant und man kann es sogar so verwenden wie es geliefert wird und einfach nur mit einem Hall versehen.

    Es ist aber vor allem für jene ideal, die sich aus den Registern eine eigene Orgel zusammenbauen wollen und den Klang nach eigenem Gusto formen wollen. Ich habe es früher öfter benutzt, als ich noch auf dem Trip war, meine Abstrahlung über möglichst viele Lautsprecher laufen zu lassen. Richtig glücklich war ich mit dem Klangergebnis aber letztlich nie. Ich war bei genauer Betrachtung mehr am Optimieren des Klanggeschehens als am Üben. Seit ich mich fast ausschließlich auf ein Paar Nahfeldmonitore und Stereo beschränkt habe, bin ich eigentlich alle Probleme los, finde den Klang sehr schön und dem Original bestmöglich entsprechend und habe alle Zeit zum Orgelspielen zur Verfügung.

    Ich denke, jeder kann seinen persönlichen Weg finden um mit einer VPO glücklich zu werden. Jeder hat andere Vorstellungen und Ziele und einen ganz individuellen Raum. Aber seit Hauptwerk klingt eine VPO doch bei weiten nicht mehr so steril wie frühere Sakralorgeln! Es wurde ja gerade so viel unternommen um einen lebendigen Klang zu erhalten. Für die Mischung der Schallwellen macht es physikalisch übrigens keinen grundsätzlichen Unterschied, ob das in der Luft, innerhalb eines elektrischen Leiters oder im digitalen Raum erfolgt. Nur treten die Klangerzeuger selbst eben (noch) nicht unmittelbar in Resonanz.

    In der Regel muss man sich aber erst mal einige Samplesets zulegen und längerfristig benutzen, um herauszufinden, welche Sets einen besonders inspirieren.

    • Offizieller Beitrag

    Was hier in der Diskussion zum Thema Rotterdam wet und dry gesagt wurde, kann ich so als Besitzer beider Vollversionen absolut bestätigen. Es verhält sich wie zwei völlig unterschiedliche Orgeln, die "zufällig" die gleiche Disposition haben. Beide haben ihren ganz eigenen Reiz. Es ist mir bisher nicht ansatzweise gelungen, mit irgendeinem Hall und Intonation das Dry-Set so klingen zu lassen wie das Wet-Set. Das Wet-Set klingt aus der Schachtel heraus sehr geschmeidig und gravitätisch. Das Dry-Set ist eher ein "Bausatz" aus unheimlich charaktervollen Einzelpfeifen. Das klingt in der Tat sehr interessant und man kann es sogar so verwenden wie es geliefert wird und einfach nur mit einem Hall versehen.

    Das läßt fast die Vermutung zu, dass für beide Sets unterschiedliche Mikrofonpositionen verwendet werden.

    Wenn man dann einen zusätzlichen Hall darüber legt wird es tatsächlich anders klingen als das Set mit Hall.

    Muss jeder so machen wie es ihm gefällt