Die Kunst eine digitale Orgel zu bauen

    • Offizieller Beitrag

    Die Orgeln sind doch nicht aus Sperrholz, sondern aus Spanplatten. Das macht einen enormen Unterschied im Preis. Die Diskussion ist jetzt auch in einen Bereich abgedriftet, der den Anschein erweckt, alle Orgeln von Kisselbach seinen zu teuer. So ist es ja gar nicht. Andere Händler haben ja ein ähnliches Preisgefüge. Außerdem kann ich nicht sagen, wie die Einkaufspreise bei Viscount und damit die Marge bei Kisselbach ist.

    Ist ja durchaus noch plausibel, dass 5000,- € für ein 2-manualiges Einstiegsmodell ein gut kalkulierter Preis ist. Meine Unverständnis bezieht sich ja auf die Aufpreise für bessere Klaviaturen und vor allem den für mich in keiner Weise nachvollziehbaren Preisunterschied von der 2-Manualigen für 5000 € zur 4-Manualigen für 30000€. Oben habe ich ja schon klar aufgezeigt, dass weder der zusätzliche Materialaufwand, noch die geringfügige Mehrarbeit einen Mehrpreis von 25000 € erklären lassen. Da müssten dann schon alle Teile 18-Karat Gold sein.

    Orgeln aus Spanplatten sind für den Hausgebrauch auch nicht unbedingt schlecht. Ich selbst habe im Wohnzimmer eine ältere analoge Eminent, die noch fast neuwertig aussieht. Zum Glück natürlich mit Echtholzfurnier. Laminat hätte sich damals bestimmt kein Hersteller getraut. Diese Orgel hat mich vor 15 Jahren mal 500 € gebraucht gekostet, wurde dann irgendwann entkernt und midifiziert. Später dann die beiden Plastik-Manuale gegen Holzkern getauscht. Kürzlich nochmal um zwei weitere Holzkern auf 4-manualig erweitert.

    Was ich halt sagen will, für die 35000 die eine Gloria mit Holzkerklaviaturen kostet, bekommt man mitunter schon fast eine neue Truhenorgel vom Orgelbauer in Massivholz handwerklich gefertigt. Das steht einfach in keiner Relation. Die echten Orgelbauer können sich nicht leisten, preislich so in die Vollen zu hauen. Einem Sakralorgelhändler gesteht man das hingegen zu. :/

  • Mir wurde mal gesagt (ich glaube von Noorlander), dass der Einbau von anderen Tastaturen als Fatar (z.B. UHT) auch einen anderen Bauraum benötigt. Für die wenigen Aufpreisorgeln muss also etwas extra gefertigt, bestellt, Ersatzteile bevorratet etc. werden. Das könnte ein Grund für die Mehrpreise sein.

    Auch wird man egal bei welchem Orgelbauer, sicher auf die meistverkauften Standardtastaturen im Einkauf der Hersteller einen sehr viel höheren Rabatt bekommen als auf die seltenen hochwertigen Tastaturen.

    Ich meine dass mir Noorlander damals sagte, dass er trotz den Aufpreisen für bessere Tastaturen an den Standardorgeln mehr Marge macht als an den Spezialitäten. Ob das stimmt, weiß ich nicht, er hat UHT aber nicht aggressiv vermarktet, obwohl er da ja einen entsprechenden Mehrpreis bekommen hätte.

    Am Ende definiert der Markt den Preis. Wenn man etwas sehr spezielles möchte, ist irgendwann der Eigenbau attraktiv.

    Von der Stange bekommt man das günstig, was die Mehrheit kauft.

  • Ich habe noch einmal ein Video zur Gloria Concerto gefunden. Klanglich ist es hier eigentlich sehr spannend finde ich und im Wohnzimmer wäre es durchaus als Übungsinstrument eine nette Sache, aber der Preis macht es eben eher unmöglich.

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  • Ich habe noch einmal ein Video zur Gloria Concerto gefunden.

    @ #89: Ja, ich finde, das hört sich zu einem größeren Teil recht gut an. Und mit 13 Kanälen und entsprechenden Lautsprechern ist die Orgel klanglich-räumlich bestimmt ganz interessant installiert.

    Ich denke, dass so etwas tatsächlich für viele Gemeinden die Zukunft sein kann. In meinem Heimatort muss jetzt gerade der Kirchturm über der Orgel für 800 000 Euro stabilisiert werden. Für eine auch nur notdürftigste Wartung der Orgel, die dann wieder eingebaut werden muss, ist 0 Euro da.