Registerzüge selbst herstellen

  • Das ist aus meiner Sicht die Gratwanderung zwischen exaktem Mitnehmen des Registerzuges und der Handbetätigung. Da sind mir Stromlose Spulen mit Eisen- oder Magnetkern lieber. Registerzüge lassen sich leicht von Hand betätigen. Keine zufällige Stellung muss sich die Elektronik merken. Die Ansteuerung ist einfach.

    Meine Grundidee mit Hubmagnete stelle ich am Nachmittag ein.

    Eine weitere Version mit Spulen ( gibt es fertig zu kaufen ) etwas später.

    Aus handwerklicher Sicht erscheint mir dies auch als die beste Lösung für eine automatische Manubrienansteuerung.

    Leider erweist sich immer wieder das eine Registerautomatik, wenn sie stimmig und funktionell gebaut wird, immer ziemlich teuer wird. Und wenn schon die Register automatisch laufen dann keimt vielleicht auch parallel noch der Wunsch nach einer automatischen Beschriftung für die geladenen Orgel usw..

    Alles Dinge die den Preis treiben.

    Die günstigere Variante, die ich vorziehen würde, falls ich nochmal einen Spieltisch bauen sollte, wäre in etwa wie in deiner Zeichnung mit der LED im Zug. Einfach und unkompliziert zu Bauen und im späteren Betrieb recht funktionssicher, da letztendlich bei Pistons und Registern die gleiche Technik zu Einsatz käme.

    Da könnten die Registerzüge eigentlich sogar nur als einfache Taster ausgeführt werden, genauso wie die Pistons und auch Fußpistons. Dies wäre so herrlich einfach zu verwirklichen und es könnten; sagen wir mal 120 Register montiert werden, ohne das es zu teuer und für den einfachen Hausgebrauch wird.

    • Offizieller Beitrag

    20220110_212510.jpg

    Am unteren Setzermagneten muss es natürlich heißen: Register ab

    Bei den vielen Kopien von Texten usw geht immer etwas schief, jedenfalls bei mir.

    Registersteuerung mit zwei Hubmagneten

    ( Sie werden aktiviert und bewegen den Kern. Nachdem der Strom abgestellt ist gehen sie in die Ausgangsstellung zurück).

    Begriffserklärung der Skizzen s.o.

    Die Stifte im Registerzug können sich frei bewegen und werden nur bei Aktivität eines der Setzermagneten von diesem mitgenommen.


    20220110_212452.jpg

    Oben: Register ab

    Unten: Register an

    Deutlich sichtbar, dass die Mitnehmerstifte die entsprechenden Freiheitsgrade haben. Sie können in der Drahtschlaufe hin und her gleiten.


    20220110_212433.jpg

    Oben: Register ist abgestellt

    Mitte: der Setzer wird aktiviert, bewegt den Zug in die "Register an" Stellung

    Unten: der Setzer geht kurz danach in seine Ruhestellung zurück

    Die Stifte haben alle Freiheitsgrade und der Registerzug kann von Hand bewegt werden


    20220110_212403.jpg

    Oben: Register ist an

    Mitte: der Setzer wird aktiviert, bewegt den Zug in "Register ab" Stellung

    Unten: der Setzer geht kurz danach in seine Ruhestellung zurück

    Die Stifte haben alle Freiheitsgrade und der Registerzug kann von Hand bewegt werden


    Das ist eine Anregung, wenn man Spulen wickeln und probieren vermeiden will. Aber teurer.

    Diese Version geht auch mit einem Doppelspulenmagnet, der Impulse sowohl in einer sowie in die andere Richtung verarbeiten kann.

    Solche Elektromagnete gibt es mit integrierter Endabschaltung.

    Bin noch beim Recherchieren. Momentan hab ich sehr schwere Exemplare (ca 1kg le Stück) mit zu kleinem Hub gefunden. Die brauchen auch viel Strom

    Morgen oder Mittwoch folgt ein Beitrag mit Spulen und Eisenkern

    • Offizieller Beitrag

    Meine Recherchen über Registerzüge mit LED-Rückmeldung und solche, die elektromagnetisch bewegt werden ergaben:

    Rückmeldesystem:

    * Ahlborn und andere Firmen verkaufen keine Einzelteile

    Elektromagnetische Registerzüge:

    * eine Firma aus Amerika ruft für einen Zug

    € 160,- für das einfachste System auf. Verkauf nicht an Privatpersonen

    * Doppelspulenmagnete mit einem Hub von 20 mm ( m.E. zu wenig) kosten um die € 50,-

    und haben im Mittel einen Anschlusswert von 24 V 0,25 A, oder 12 V 0,5 A. Dafür benötigt man bei 50 Register bereits ein Kraftwerk

    * Pausch hat Zugmagnete für € 48,- im Angebot und bietet eine Steuerlogik für 32 Register (kaskadirbar) an.

    Ich telefoniere mit ihm und frag nach der Steuerung der NoteOn und Off-Befehle, sowie dem Preis der Steuereinheit.

    * der Zugmagnet kann natürlich auch nach meinem Vorschlag verwendet und eine eigene Steuerlogik gebaut werden.

    Eine letzte Variante ist die mit Spulen und Eisenkern versehene. Davon mehr im nächsten Beitrag

  • und haben im Mittel einen Anschlusswert von 24 V 0,25 A, oder 12 V 0,5 A. Dafür benötigt man bei 50 Register bereits ein Kraftwerk

    Könnte man diesen kurzzeitigen hohen Verbrauch nicht über Kondensatoren abfedern? Eigentlich hat man ja nur eine kurze Spitze wenn die Magnete eingeschaltet werden und danach schalten die ja gleich wieder ab.

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  • Ja, gerade das ist sehr anspruchvoll sicher zu gestalten. Wenn durch einen Fehler oder Unwissenheit hohe Ströme an die falsche Stelle kommen, dann ist im besten falle die gesamte Steuerung und alles dahinter im Eimer. Wenn es ganz dumm läuft, dann kann einem das ganze auch in Flammen aufgehen. Niedervolt bedeutet ja nicht ungefährlich. Du kannst auch mit 3V einen Draht zum schmelzen bringen :)

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  • Um die Ströme gering, oder eben kleiner zu halten, könnte man alle Register in z.B. 4 Bereiche unterteilen und die nacheinander ansteuern. Dann schalten halt nicht 100 Register gleichzeitig, sondern jeweils 25 hintereinander.

    Ist aber wahrsceinlich auch nicht zufriedenstellend :/

  • Macht Spaß

    Na da widerspreche ich. Der Bau macht keinen Spaß, ich kann nach dem zehnten Meter mit der Handsäge oder dem Lötpunkt Nummer 800 keine wirkliche Freude mehr empfinden. Mal ganz davon abgesehen wenn man Tage damit beschäftigt ist etwas zu bauen nur um zu sehen, dass es schlecht ist...

    Aber das spielen macht dann wieder alles weg und etwas stolz ist man dann auch zu sehen wie es vor zwei Jahren angefangen hat und wie es Stück für Stück besser wurde. Aber der Bau selbst ist immer Arbeit :)

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    • Offizieller Beitrag

    Um die Ströme gering, oder eben kleiner zu halten, könnte man alle Register in z.B. 4 Bereiche unterteilen und die nacheinander ansteuern. Dann schalten halt nicht 100 Register gleichzeitig, sondern jeweils 25 hintereinander.

    Ist aber wahrsceinlich auch nicht zufriedenstellend :/

    Deine Idee ist gut, bedingt aber eine zusätzliche logische Abfrage in der Elektronik.

    Jeder Registerzug muss wenn er die jeweilige Endstellung erreicht hat seinen Elektromagneten abschalten.

    Das Ganze in einer Gruppe zusätzlich mit der Abfrage ob alle Elektromagnete abgeschaltet haben und der Start der nächsten Gruppe beginnen kann.

    Solche Elektronik zu entwickeln ist nicht jeder in der Lage.

  • im Grunde würde ich hier zwei Controller einsetzen. Der Controller der Midi und so macht und einer der die Mechanik und ähnliches macht. Also Controller 1 sagt zu Controller 2 dass er bitte Register 4,7,9,10 ausfahren soll. Dann ist seine Aufgabe erledigt. Controller 2 kümmert sich dann.

    Controller 1 würde nur noch die aktuelle Stellung über die Sensoren auslesen. Und somit nichts anderes tun als jeder Controller der eine Tastenmatrix ausliest. Der Controler 2 hätte bis auf eine Kommunikations Verbindung keinen Kontakt zum Rest. Somit sind auch beide Teile elektronisch getrennt und die Entwicklung modular.

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    • Offizieller Beitrag

    Bei Pausch gehen wie ich es verstanden habe wohl beide Befehle mit einem Controller. Darüber schreib ich in Kürze.

    Wahrscheinlich wird die größere Induktivität der Spule ausgelesen in der sich der Eisenkern des Registerzuges befindet. Momentan bin ich mit dem Einsatz von Linearmotoren beschäftigt. Diese benötigen weniger Strom und sind selbstabschaltend. Es gibt sie ab € 27,- mit verschiedenen Weglegen.

    Mit denen wird die Ansteuerungslogik viel einfacher.

  • Was würde ein fertiger elektrischer Zug beim Orgelbauer kosten? Ich fürchte nämlich als Selbstbau wird es unheimlich teuer. Rechnen wir mal optimistisch 50€ (vermutlich eher mehr) pro Registerzug bei den angestrebten 70 Register, da befindet man sich in Preisklassen nur für die Züge die einem kompletten digitalen Spieltisch der Einsteigerklasse ink. Pedal, Manuale und Bank entspricht.

    Da kann man schon gast überlegen so etwas zum ausschlachten als Grundlage zu nehmen.

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    • Offizieller Beitrag

    Eine amerikanische Firma, die nicht an Privatpersonen liefert, bietet den preiswertesten Registerzug für ca

    € 160,- an

    Bei Pausch kostet der bipolare Elektromagnet € 48,-

    Den Preis für eine Platine mit

    32 Registersteuerungen bring ich noch in Erfahrung.

    Der Linearmotor kostet ab

    € 27,-

    Für den Linearmotor und bipolare Elektromagnete braucht man Elektronik für die Ansteuerung.

    Für all diese Register dann auch noch viel Arbeit.

    Bei Pausch entfällt ein großer Teil an Arbeit. Loch bohren, Elektromagnet einschrauben, Registerknopf

    € 17,-

    bei Pausch aufsetzen, an die Elektronik anschließen, fertig. Und ohne viel probieren da die Komponenten aufeinander abgestimmt sind.

    Die preiswerteste Ausführung ist die von mir beschriebene mit Mittelstellung und Tastfunktion. Elektronik ist nicht nötig, da die Reedkontakte direkt an Scanner und die LEDs an den Treiber angeschlossen werden können.

    Kosten:

    * Holz

    * Reedkontakte

    * Filz

    * Stabmagnet

    * LED

    * Federn

    * Registerknopf

    Alles relativ einfach zu besorgen.