Baubericht - Cantorum Duo - Spieltisch

  • Ja so kann kann man es in etwa zusammenfassen.:thumbup:

    Ganz so schlimm ist das aber nicht für mich, da es sozusagen nur ein Wiedereinstieg werden sollte.

    Auch die investierte Zeit ist zu verschmerzen, da ausschließlich über die Wintermonate gebaut wurde in denen eh viel Zeit übrig bleibt.

    Und das verwendete Material kann gut wiederverwendet werden, sollte ich ein neues Projekt starten, da alles schon gehobelt und glatt ist.

    Von daher gesehen ist alles gut, zumal ich immer noch den großen Spieltisch mit der Synthesizern habe. Selbst die alten Synthies Poly-800, DX21 und DX7II habe ich noch hier liegen und von denen werde ich mich nie trennen.;)

  • Ja, das verstehe ich, Lumarus ...??

    Ich habe auch noch den Roland Super JX10 und einen FM-Expander und habe mich durchgerungen, die "für immer" zu behalten.

    Klänge gehören für mich zu ganz wichtigen Lebensstationen und ihren kostbaren Erinnerungen. ??

    Vielleicht geht's dir ähnlich (?)

  • Stimmt, das sehe ich genau so.

    Über die Jahre baut man eine Beziehung zu den Geräten auf und je länger man die hat, desto schlechter kann man sich von ihnen trennen.

    Diesen Status dieser über 30 Jahre alten Instrumente würde das Cantorum bei mir mit Sicherheit nie erreichen.

  • *update*!

    Die Orgel ist weg!

    ...und ich fühle mich noch nicht einmal schlecht dabei.:)

    Tja, so schnell kanns gehen. Morgen mache ich mit dem Zerlegen weiter, da ich erstmal nur die einzelnen Elemente für den Abtransport getrennt habe.

    Zuerst wollte ich den Spieltisch im Keller aufbauen, habe aber bemerkt das der Aufwand zu groß und unrentabel wäre. Außerdem würde ich mir mit dem Gestell nur wieder den Keller unnötig zumüllen. Von daher behalte ich jetzt nur das Pedal, die Sitzbank und der Rest wird komplett zerlegt und das Material eingelagert.

    DSCF7315.JPG

    • Offizieller Beitrag

    Das wäre ein schöner Titel einen Spielfilms:
    "Cantorum - Aufbau und Niedergang eines Organums." ;)

    Das kommt im Leben nicht selten vor, dass man etwas voller Euphorie aufbaut, um es dann eines Tages etwas enttäuscht wieder zu demontieren. Das betrifft nicht nur Gegenstände, sondern auch Beziehungen. Im Falle der Ehe Deines Cantorum mit dem selbst geschreinerten Spieltisch sah ich immer eine gewisse Ungleichheit der beiden Partner. Das Cantorum ist ein Wesen, das vor allem aufblüht, wenn es unterwegs ist und spontan eingesetzt wird. Der Spieltisch dagegen war mehr häuslich und edel und hat irgendwann angefangen das Cantorum zu klammern. Für den Spieltisch wären Holztasten und Pfeifen m. E. ein besserer Partner gewesen und für das Cantorum ein Klapptischchen und Zusatzlautsprecher.

    Es gibt auch immer wieder Organisten, die sich z. B. im zunehmenden Alter von ihrer mühevoll aufgebauten Hauspfeifenorgel trennen. Oft klappt dann das Spielen nicht mehr so, oder es gibt plötzlich einen Wertewandel im Leben. Wenn nicht der innere Drang da ist, sich immer wieder an eine Orgel zu setzen und etwas zu üben, dann hat es auch wenig Sinn, sich dazu zu zwingen.


    Nichtsdestotrotz kann die Mehrzahl der Orgelliebhaber selbst keine Orgel spielen. Viele hören gerne zu oder beschäftigen sich in anderer Form gerne mit Orgeln, bis hin dazu, dass sie selbst Orgeln bauen und darin ihre Erfüllung finden. Ist doch alles legitim und hier sind alle Freunde der Orgel willkommen!

  • So, heute habe ich mal weiter gemacht. Die Orgelteile sind zum größten Teil wieder zulegt und dann habe ich auch den Hängeschrank, der schon immer an dieser Stelle hing, wieder angebracht.

    Den frei gewordenen Platz des Spieltisches hat auch gleich der nächste "Freudenspender" eingenommen.:)

    DSCF7316.JPG

    Im nachhinein betrachtet war es im Endeffekt tatsächlich ein Fehler das Cantorum zuzulegen und die Viele Arbeit zu investieren.

    Auf der anderen Seite hat es aber auch mal Spaß gemacht sowas nie dagewesenes zu erschaffen und zu sehen was im Alleingang alles so möglich ist. Zum Glück hatte ich ja auch die Zeit im Überfluss. Hätte ich Zeitmangel gehabt, würde ich mich jetzt ärgern, aber auf der anderen Seite hätte ich die Orgel bei Zeitmangel auch nie gebaut.

    Im direktem Zeitvergleich zur Orgel (nur 4 Monate), hat der obige kleine "Freudenspender" fast 2 Jahre und 2500 Stunden verschlungen. Uii...jetzt kommt langsam raus warum ich fast nicht übe.:whistling:

    Ich sehe das mit dem Orgelbau als eine kleine Lehrzeit.;)

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, alles was auf dieser Welt mit Liebe passiert, ist auch für irgend etwas gut. Auch wenn einem der Sinn dafür manchmal nicht gleich einleuchtet. Das Cantorum hattest Du jedenfalls mit sehr viel Liebe gebaut. Liebe zum Material, Liebe zum Detail und sicher auch Liebe zu Dir selbst. Jetzt warst Du so lieb, uns auf diese Reise des Baues einzuladen und wir haben alle gestaunt, was ein Mensch imstande ist zu machen. Ohne viel Können und viel Fleiß wäre das nicht möglich gewesen.

    Wir haben jetzt einiges über Holzverarbeitung lernen dürfen und darüber, dass man im Leben nicht gleichzeitig in allem gut sein kann. Die einen sind gute Orgelbauer und die anderen können vielleicht kaum einen Nagel gerade in die Wand schlagen, aber spielen dafür super Orgel. Jeder sollte eben auch die Gelegenheit haben, sich selbst auf verschiedenen Gebieten erproben zu können. Jeder Mensch hat eben andere Fähigkeiten und es ist oft nicht einfach, selbst die eigenen zu erkennen. Die Lebensumstände geben vielen Menschen gar nicht die Gelegenheit das herauszufinden.

    Ich selbst bin in nichts so wirklich gut. Kein besonders guter Ingenieur, kein besonders guter Handwerker und auch kein besonders guter Organist. Aber ich habe mich inzwischen soweit ausprobiert, dass ich weiß, dafür überall ein wenig mitreden zu können und mir fast auf jedem Gebiet irgendwie selbst helfen zu können wenn es klemmt. Vielleicht ist das unterm Strich auch viel nützlicher im Leben. Ich denke es geht vielen so ähnlich wie mir. Ich beneide auch nicht mehr unbedingt die Koryphäen auf ihren Fachgebieten, kann aber trotzdem ihre Leistung bewundern.

    Also wenden wir uns jetzt einem weiteren gemeinsamen Interessensgebiet zu. Dem Modellbau, der Automation und der Robotik.
    Stell' uns den Kleinen doch mal vor! Wie heißt er und wie ist er entstanden? 8)

  • Vielen lieben Dank für die einfühlsamen Worte und Gedanken!:thumbup:

    Ja, man kann eben nicht in allem perfekt sein. Wichtig ist nur das es einem auch selbst klar ist wo die Grenzen sind. Bei mir ist es in etwa wie bei Dir. Ich habe auch sehr viele Interessen, bin aber gleichzeitig bei einigem nur Durchschnitt. Zum Glück bin ich mir das auch bewusst.

    Nun, der gute R2-D2 hat bei mir schon eine sehr lange Geschichte und begann damals gleich nach dem ersten Film. Damals habe ich ein Modell auch einer Waschmitteltrommel gebaut. Diesem habe ich sogar noch heute. Den jetzigen hatte ich vor genau 5 Jahren im Januar 2017 angefangen zu bauen. Mittlerweile gibt es auch Pläne der original Droiden, sodass ein Bau auch Sinn macht. Denn dadurch sind diese Roboter auch wirklich Filmkonform. Das betrifft aber nur die Hülle. Das Innenleben und die Bauart ist Sache des Erbauers. Gebaut wird aus allem Möglichen und da gibt es fast keine Grenzen. Holz, GFK, Alu, Styrene, 3D-Druck usw.. Deshalb können die Droiden auch unterschiedlich schwer ausfallen. In meinem Fall bringt er 53Kg auf die Waage, da der komplett vollgepackt ist.

    Hier gibt es eine Breite Masse an Erbauer, die zusätzlich zu den eigenen Teilen gleichzeitig auch Teile für Kollegen mit fertigen, wenn diese nicht die Möglichkeiten der Herstellung haben. Ich habe z.B. wegen der Programmierung Hilfe benötigt, da ich dies als Neuling auf dem Gebiet nicht hin bekommen habe. Ich hatte zwar eine Vorstellung was ich da möchte, aber die ganzen Arduinos wollten nicht wie ich. Bei einigen Teilen habe auch ich auf den 3D-Drucker zurückgegriffen, sonst hätte der Bau noch länger gedauert. Aber einige Dinge, die man eigentlich nicht so einfach selbst baut, habe ich dann doch gemacht, da mir bewusst war das es so gehen könnte. Aber für Mansches brauchte ich doch einen Plan B.

    Dies war damals das erste Foto meines R2-Builds im Forum. Ich sag mal so: Bis zu dem Zeitpunkt hatte noch niemand so mit einem R2D2 angefangen und danach auch keiner mehr.

    Eine Handvoll Leisten; was das wohl geben soll? Nicht mal die Eingefleischten kamen darauf, da der Gedanke wirklich zu absurd erschien.

    DSCF3888.JPG

  • Genau so sahen früher alle Modellbaukästen aus: Ein Bündel Holzleisten. :-B

    Spanten, Rippen, Gurte, etwas Beplankung, Bespannung und Farbe.
    Aber Du wirst doch so etwa nicht...
    ...einen Roboter?

    Oh doch, ich werde und ich habe.^^

    Kannst Du dich noch an die guten alten Schnellbaukästen von Graupner erinnern?

    Wenn Du heute einem 13 Jährigen Spielekonsolenjunkie so einen Kasten in die Hand drückst, denk der doch das wird ein Lebenswerk.8o

    • Offizieller Beitrag

    Oh doch, ich werde und ich habe.^^

    Kannst Du dich noch an die guten alten Schnellbaukästen von Graupner erinnern?

    Wenn Du heute einem 13 Jährigen Spielekonsolenjunkie so einen Kasten in die Hand drückst, denk der doch das wird ein Lebenswerk.8o

    Deswegen sind Graupner und die anderen Traditionsfirmen längst pleite. Die Kiddies schaffen es heute maximal noch einen Karton von Kyosho aufzureißen, wo ein fertiges Modell mit eingebauter Fernsteuerung drin ist. Beim geringsten Schaden ist dann Ende Gelände und Papi kauft eine neue Schachtel.

  • Das Thema ist zwar schon etwas älter, aber ich möchte hier auch nochmal meine Hochachtung ausdrücken. Wirklich ein Meisterwerk. Es hat beim Lesen schon etwas geschmerzt, als ich an die Stelle kam, wo die Demontage einsetzte.

    Der R2-D2 ist jedenfalls cool. Auch hier großen Respekt für dieses Kunstwerk!