Musikalischer Gruß im Advent

  • Ich frage mich ob man sich auch selber taufen kann. Die Taufe wäre ja sonst eine Sache bei der man immer auf das Wohlwollen einer anderen Person angewiesen wäre.

    Wobei es Gott vermutlich egal ist, so lange man Weg versucht so gut wie möglich zu gehen. Nur der Mensch braucht Rituale an denen er festhalten kann...

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    • Offizieller Beitrag

    In der röm.-kath. Kirche gibt es ebenfalls die sog. Nottaufe.

    Vielen Dank für die Information. Das war mir so nicht bewusst.
    Gibt es ggf. noch andere Sakramente, die unter bestimmten Voraussetzungen von einem Nicht-Priester ausgeübt werden dürfen?

    • Offizieller Beitrag

    Aus meiner Sicht kann man sich eigentlich nicht selbst taufen.

    Jesus hat explizit die Apostel beauftragt bereitwillige Menschen mit Wasser und dem hlg. Geist zu taufen sowie ihnen in seinem Namen die Sünden zu vergeben (Matth. 24)

    Demnach bedarf es wohl einer Beauftragung durch ihn.

    Wie es die Kirchen theologisch als Beauftragung herleiten kann man zwar diskutieren. Da gehen Ansichten und Meinungen bissl auseinander.

    Glaubensauffassungen zu diskutieren ginge im Faden "Weltanschauung".

    Hat aber auch Potenzial zu ähnlich formulierten Beiträgen wie die hier kürzlich eingestellten zum Thema Politik.

    Schön ist es dass wir Christen hier sehr lieb miteinander umgehen

  • Genau. Sonst hätte Jesus sich ja auch selbst taufen können.

    Bedeutet also auf jeden normalen Menschen übertragen könnte jemand eine Person darum bitte ihn zu taufen und dann wäre das theoretisch so gültig? Dann müsste ja im Grunde die andere Person nicht einmal den gleichen Glaube haben. Andernfalls hätte Jesus ja auch nicht getauft werden können weil es zu dem Zeitpunkt ja noch keine Christen gab...

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    • Offizieller Beitrag

    Kein x-beliebiger Mensch kann jemand anders taufen.

    Es ist ein Bund den man mit Jesus eingeht.

    Anders als über diesen Bund mit Jesus kann man nicht zu Gott kommen.

    Diesen Bund hat Gott durch seinen Sohn eingerichtet. Aus dem Grund bestimmt Jesus die Art und Weise wie man den Bund mit ihm eingehen kann.

    Er selbst hat es wie schon beschrieben den Aposteln aufgetragen.

    Die christlichen Kirchen berufen sich darauf.

    Die logische Folge ist:

    Wer sich taufen lassen will muss dazu einen von Jesus beauftragten aufsuchen.

    Bedeutet logischerweise dass eine Nottaufe auch von einem Beauftragten bestätigt werden muss.

    Wir Menschen allg. sind geneigt uns einen bequemen Bypassweg zu legen. Auch im jüngsten Gericht gelten nicht unsere Auslegungen etc. Da gibt es keine Alternative zu Gottes Urteil und dessen Folgen

  • Die logische Folge ist:

    Wer sich taufen lassen will muss dazu einen von Jesus beauftragten aufsuchen.

    Bedeutet logischerweise dass eine Nottaufe auch von einem Beauftragten bestätigt werden muss.

    Ich habe ehrlich gesagt ein Problem mit der Fixierung auf Jesus bei den Christen. Er wird als der einzige wichtige immer gesehen, dabei ist doch laut Trinität der Vater, der Sohn und der Heilige Geist ein und dasselbe. Vielleicht ist der Mittelpunkt Jesus auch der Tatsache geschuldet, dass er als Person greifbarer ist als ein Gott, den man sich nicht wirklich vorstellen kann. Die Kirchen sind auch unheimlich schlecht darin etwas zu erklären, in einer Form die ein Laie versteht. Genau so ist man wenig flexibel, wenn sich jemand Gedanken macht und vielleicht etwas anders sieht. Die Theologen glauben eben an diese eine Für alle gültige Wahrheit. Die Wirklichkeit wird aber wohl nicht so einfach sein und für jeden einzelnen wird es wohl eine ganz eigene Wahrheit geben. Wobei die Kirchen da auch etwas komisch sind. Sie sagen selbst das Gott zu jedem spricht, so dass er oder sie es verstehen kann. Wenn dann jemand etwas versteht was nicht dem entspricht was einige Theologen als Maßstab gesetzt haben, dann ist das ganz schlecht... Da scheint also von Seiten der Kirche schnell die Fähigkeit Gottes angezweifelt zu werden mit dem Menschen in Kontakt zu treten. Und nur weil etwas aus theologischer Sicht falsch ist, so kann genau das für diese Person in diesem Moment, in dieser Situation das richtige sein... Aber wie klammern und immer an Regeln und Maßstäbe die fix sind.

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  • Für mich z.B. ist Jesus seelisch völlig nichtssagend und wirkungslos.

    Ich bete aber bei jedem Bildchen seit meiner Kindheit mit der Mutter.....bei allen mir bedeutsamen Fragen und Anlässen.

    Ohne "rational" "gläubig" zu sein! Gar nicht.

    Aber es ist seelisch für mich höchst wirksam‼️

    Könnte es auch Zentrierung, Fokussierung... nennen. Aber beten klingt viel schöner und menschlicher.

    Ich 'bete' immer zu einer Frauengestalt. Kann die Kulturen, in denen dies viel stärker verbreitet ist, sooo gut verstehen. DAS liegt mir nahe.

    Bete also immer zu einer Art "göttlichen, schönen, geheimnisvollen, mütterlichen 'Fee'".

    Diese innerseelische 'Gestalt' hilft mir echt und nachweislich.

    Es ist - für mich - eine höchst wirksame, seit früher Kindheit und mystischen Kirchenbesuchen im "Marienmonat" ....und in Feld, Wald und Flur.....ein inneres Bild und Stabilitäts- , Inspirations- und Kraftquell.

    Wenn andere dies mit "Jesus", "Allah", oder reiche Kultuen wie Hindus mit vielen Naturgottheiten (Klasse!!??) haben, soll mir das recht sein. Dann bewundere ich ihren Reichtum!!

    Von Theo'Logie' halte ich persönlich gar nichts.

    Alle diese innerkirchlichen Diskussionen sind für mich so witzig wie die im Mittelalter jahrhundertelang erbittert diskutierte Frage: "Wie viele Engel passen auf eine Messerspitze".??

    • Offizieller Beitrag

    Ich erhebe nicht den Anspruch eines Supertheologen. Bin ich auch nicht, sondern nur ein normaler Christ.

    Mach mir nur selber Gedanken über Christentum, Religionen und deren Zukunft. Und darüber:

    Was hab ich persönlich in meinem Leben samt meiner Zukunft davon?

    Die Trinität besteht aus meiner Sicht im völligen geistigen Einssein der Dreieinigkeit Gottes des Vaters, Jesus und des Heiligen Geistes

    Aber die Elemente der Dreieinigkeit können einzeln aber stets im völligen Einssein mit den jeweils anderen wirksam werden.

    Nach dem Sündenfall hat Gott gesagt dass er den "Schlangenkopfzertreter" senden wird.

    Der Böse, die Schlange

    Mit dem Zertreter (er wird den Bösen vernichten) ist Jesus gemeint. Gott hat nicht gesagt dass er es in Person selbst tut und am Kreuz stirbt. Er sandte Jesus.

    Für uns unfassbar.

    Wenn es einen logischen und von Gott allgültigen anderen Weg gäbe die Sünde aus der Welt zu schaffen als durch den Tod Jesus........ER hätte es bestimmt anders getan.

    Ob man nun Jesus braucht und ihn in sein Leben mit einbezieht entscheidet jeder selbst.

    Christ sein ohne Jesus und ohne Gemeinde ist ein Widerspruch in sich selbst.

    Und nach den Worten Jesus

    Niemand kommt zum Vater denn durch mich

    Ist er allein das Tor zu Gott

    Zu Gott oder wie man ihn nennt beten kann selbstverständlich jeder. An einem ernsthaften Gebet wird ER nicht vorbeigehen.

    Viele beten nur in Notsituationen.

    Aber Gott als

    Versicherungsvertreter

    rettenden Arzt

    Schutzengel im täglichen Leben

    Hilfe bei Arbeitslosigkeit

    Feuerwehr bei Wohnungsbrand etc

    anzurufen und ihn nicht als Freund und Begleiter zu sehen ist mindestens ungerecht.

    Niemand von uns würde sich solche Ansprache von "Freunden" gefallen lassen.

    Die Christenheit leidet m.E. unter anderen Aspekten.

    Einige wollen Gott nicht anerkennen und betrachten ihn als Mensch gleichwertig mit uns

    Es wird meist auf das jüngste Gericht und der dort allumfassenden Gnade gehofft

    Das ist keine frohe Botschaft.

    Die Errettung der Menschen bei der Wiederkunft Jesu wird kaum noch gepredigt obwohl es z.B. im Buch

    "Lexikon zur Bibel" ( haben Pfarrer, Superintendenten etc zusammengestellt) klare theologische Erkenntnis ist.

    Ein Ziel, eine Vision und Zielformuluerung darauf ist aber wenig zu erkennen.

    Viele Christen leben in der Vergangenheit und hoffen auf Gnade im jüngsten Gericht.

    Da muss man nur ein guter Mensch sein.

    Eine enge Beziehung zu Gott aufbauen und pflegen ist schon bissl mehr mit Anstrengen und Wollen verbunden.

    Gibt noch sicherlich viele Gedanken darüber. Und wie schon ist von mir gesagt. Auch in diesem Thema bin ich nicht der Nabel der Welt und freu mich über jeden der sich zu Christus bekennt. Egal welche Auffassung er zu einzelnen Themen im Zusammenhang hat

    Nur Christ als Name und bissl fromme Kirche spielen (entschuldigt bitte die Formulierung) ist mir für mich zu wenig

    Mike, ich denke du bist so lieb und verschiebt einige Beiträge in einen anderen Thread.

  • Ein Ziel, eine Vision und Zielformuluerung darauf ist aber wenig zu erkennen.

    Viele Christen leben in der Vergangenheit und hoffen auf Gnade im jüngsten Gericht.

    Da muss man nur ein guter Mensch sein.

    Sofern das alles so sein wird, dann wird einem das wohl nicht so wirklich helfen. In die Kirche gehen, zu Gott beten mit der Motivation errettet zu werden ist ja eher eine noch größere Sünde als Zuhause zu bleiben und sein Leben zu leben. Ich weiß nicht ob ein Amen was aus Angst vor dem ewigen Tod gesprochen wird irgendwas positives bewirkt. Gleichzeitig vermitteln die Kirchen dieses Bild doch zu gerne, es ist doch schön zu sagen, dass ein Amen am Sonntag reicht und alle Schuld ist vergeben... Das wird so wohl nicht funktionieren.

    Ich kenne die Wahrheit nicht und zugegeben sehe ich wenige Gründe warum ich am Ende auf irgendwas hoffen sollte/könnte. Da hätten es andere beiweiten mehr verdient als ich. Aber der Blick in die mögliche Zukunft ist ja quatsch. Ich lebe jetzt und jetzt kann ich zumindest versuchen mich zu verbessern und anderen eine Hilfe im Alltag sein. Ob das richtig ist oder nicht, dass spielt eigentlich keine Rolle. Die Zeit wird es zeigen, aber aus Angst jetzt den ganzen Tag auf dem Boden kriechen und alles machen was ein paar Pfarrer sagen wird wohl wenig sinnvolles für mich bringen.

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    • Offizieller Beitrag

    Für mich ist das Entscheidende, dass ich heute mit Gott lebe, wie mit einem guten Freund, der gleichzeitig so etwas wie Vater, Mutter, Bruder und Schwester ist.

    Nur ist er noch wichtiger für mich als Familie und alle Freunde zusammen, weil ich weiß, dass er mich gemacht hat und ich ihm uneingeschränkt vertrauen kann. Er weiß auf alles was mich bedrückt einen Rat. Ich brauche ihn nur fragen und erhalte Antwort. Wie er mir antwortet kann immer wieder anders aussehen. Deshalb versuche ich Augen und Ohren stets offen zu halten um seine Antwort nicht zu überhören oder zu übersehen. Seine Antwort erhalte ich durch seinen Heiligen Geist, der Bestandteil von Gott selbst ist. Jesus Christus ist auch Bestandteil von Gott selbst. Er ist das, was von Gott als Mensch zu uns gekommen ist, um uns zu zeigen, wie wir leben sollen und wo wir eines Tages hin kommen, wenn wir an ihn glauben und vor allem mit ihm leben. Das können wir alles in der Bibel nachlesen. Ich empfehle jedem, zuerst das neue Testament zu lesen und nicht das alte.

    Es ist ausschließlich Jesus Christus, der meinen Gott von anderen Göttern unterscheidet. Deshalb nenne ich mich Christ. Christ ist der Gekreuzigte. der den Menschen alle Schlechtigkeit vergeben wird, bzw. schon im Voraus vergeben hat, wenn wir an ihn und somit an diesen Gott glauben. Ob jemand der anders glaubt an den selben Gott glaubt weiß ich nicht, kann mir aber auch egal sein. Der Weg zu meinem Gott geht ausschließlich über Jesus Christus. Da ich mit meinem Gott jeden Tag meines Lebens gut gefahren bin, käme ich nicht auf die Idee einen anderen Gott zu suchen.

    Kirche als Institution ist weltlich. Ermöglicht mir, mit gleichgesinnten Menschen zusammenzutreffen und mich über unseren gemeinsamen Gott auszutauschen. Kirche ist deswegen auch weltlich organisiert mit Hierarchien und allen Vor- und Nachteilen die sich daraus ergeben. Man kann auf das hören, was Bischöfe und Priester sagen, muss es aber nicht. Oft sind sie aber eine gute Hilfe im eigenen Glaubensleben, zeigen Wege auf und nehmen einen in schwierigen Situationen an der Hand. Deshalb gebührt ihnen Ehre. Manchmal können sie aber leider auch eher hinderlich bis peinlich sein. Es sind eben auch nur Menschen.

    Damit mein Gott niemals in Vergessenheit geraten kann, bedanke ich mich vor jedem Essen bei ihm.

    Leider wird der Christliche Glaube oft viel zu kompliziert dargestellt und bleibt dann für viele ein Buch mit sieben Siegeln.
    Dabei ist das einzig Wichtige, einfach mit Gott zu leben und ihm zu vertrauen.
    Es ist schon für jeden Menschen eine Aufgabe dran zu bleiben. Auch für mich. Aber es lohnt sich!
    Der Weg ist das Ziel und man darf sich nicht abbringen lassen, auch wenn nicht immer alles gerade verläuft.

    Ich bin überzeugt, dass das bei jedem Menschen so funktioniert, wenn er sich ehrlich auf die tägliche Beziehung mit diesem Gott einlässt.

    • Offizieller Beitrag

    ich teile die Ansicht von Haralder dass ein "Amen" in der Kirche nicht pauschal die Sünden erlässt.

    Wenn man an keine Zukunft mit Gott glauben und zu Lebzeiten nur ein halbwegs gutes Leben führen möchte muss man nicht unbedingt getauft werden oder sich taufen lassen.

    Als Kind kann man sich ja nicht dagegen wehren wenn die Eltern die Taufe durchführen lassen.

    Aber später notfalls als Erwachsener aus der Kirche austreten.

    Ist jedenfalls konsequenter als sich Christ zu nennen und die Worte Jesu nicht anzunehmen. Christsein bedeutet ja ihn mit ins Leben zu nehmen. Was das bedeutet kann man ja auch diskutieren

  • Als Kind kann man sich ja nicht dagegen wehren wenn die Eltern die Taufe durchführen lassen.

    Zumindest in den Landeskirchen ist das so. Freikirchen sind da sehr viel moderner. Meine Partnerin ist in einer und da werden grundsätzlich nur Personen ab 18 Jahre getauft, die sich aus freien Stücken dazu entscheiden. Da funktioniert es auch sehr gut, da es für Kinder/Jugendliche viele Angebote gibt. Die Landeskirchen bemühen sich ja eher wenig für die Jungen Leute. Getauft sind sie, dann wird die Konfirmation abgearbeitet und dazwischen gibt es eben primär Aktivitäten die nicht Jugendliche und Kinder als Zielgruppe haben.

    Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass von 100% in christlichen Familien geborene Kinder ohne die Zwangstaufe nach der Geburt sich vermutlich weit über 90% niemals in der Kirche sehen lassen würden. Warum auch? Das versprechen auf Erlösung ist ja nett, aber für ein Kind nicht irgendwie bedeutend.

    Allgemein sehe ich es bei uns sehr gut. Unser Pfarrer macht den Gottesdienst und Veranstaltungen um seine 30 Leute jeden Sonntag zu halten. Die 5000 anderen aus der Gemeinde die nie kommen, die spielen keine Rolle. Ihr sehr das Problem. Genau die 5000 wären wichtig anzusprechen und in das Gemeindeleben zurückholen.

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    • Offizieller Beitrag

    Ich würde es gerne verstehen wollen.

    Wozu soll ich in den Gottesdienst gehen wenn die Kirche sich christliche Zusammenhänge "erdacht" hat die im Prinzip kaum noch jemand glaubt oder für wahr hält?

    Was bedeutet dann der Beruf des Pfarrers? Ein lieber Psychologe?

    Gottesdienste interessant machen um seine Schäfchen zu halten sichert dann allenfalls die Existenz. Welche frohe Botschaft bringt man den Menschen?

    Was will man den Gottesdienstbeduchern predigen wenn Menschen an eine Schuld Gott gegenüber auf sich genommen, aber keine Schuldgefühle haben wollen? Situationsbezogene Ansprache mit politischen Inhalten?

    Was bedeutet dann Christsein überhaupt?

    Weihnachten geht man in die Kirche und feiert Christi Geburt, lehnt aber alles ab was er der Menschheit sagt.

    Ist das nur noch schöne Tradition und Freude für den Pfarrer für eine volle Kirche?

    Ich will niemanden angreifen. Es erschließt sich mir nur nicht

    • Offizieller Beitrag

    Nach meiner Erfahrung gibt es auch Leute die regelmäßig in die Kirche gehen, weil es ihnen sonst langweilig wäre und sie ansonsten vereinsamen würden und weniger, weil sie gläubig sind. Jeder hat seinen eigenen Grund und es ist auch ok so. Es muss sich niemand dafür rechtfertigen, denn die großen Kirchen sind für jeden offen. Es gibt keine Glaubensprüfung vor dem Einlass. Die kleinen freikirchlichen Gemeinden schauen da mitunter schon genauer hin, wenn ein neues Gesicht mehr als einmal kommt. Dem einen ist es wichtig in ein intensives Gemeindeleben umfassend integriert zu werden, der andere würde das als Vereinnahmung betrachten und will nur möglichst unbehelligt am Gottesdienst teilnehmen. Die Menschen sind eben ganz unterschiedlich und so ist es gut, dass es verschiedene Gemeinden mit ganz verschiedenen Schwerpunkten gibt.

    Wichtig ist nur, dass niemand in die Kirche gezwungen wird, sondern aus freien Stücken kommt. Primär sollte der Grund des Kommens im Glauben liegen und nicht wegen einem toll organisierten Freizeitangebot der jeweiligen kirchlichen Organisation. Aber wer weiß - bestimmt hat der eine oder andere auch gerade durch die Freizeitangebote der Kirchen zum Glauben gefunden - und dann soll es ja auch recht sein.

    Auch bezüglich der Kindertaufe gibt es eben verschiedene Ansichten und dafür passend auch unterschiedliche kirchliche Angebote. Wer als Kind gegen seinen willen getauft worden ist, kann später austreten. Nicht umsonst gibt es auch Firmung bzw. Konfirmation, wo ein junger bereits getaufter Mensch sich dann nochmal explizit für oder gegen seine Kindestaufe aussprechen kann.

    Es gibt schon einen großen Unterschied zwischen einem Pfarrer und einem Psychologen. Der Pfarrer bietet seine Dienste kostenlos unter dem Hintergrund christlicher Werte an, für die er umfangreich ausgebildet ist. Der Psychologe bietet seine Dienste an um damit Geld zu verdienen und ist im Idealfall nach weltlichen Erkenntnissen dafür ausgebildet worden.

    Das grauenhafte Schuldkonzept im Christentum, das es in anderen Kulturen Gott sei Dank nicht gibt, hat zu unfassbarem Machtmissbrauch über viele Jahrhunderte eingeladen.

    Es mag ja in anderen Kulturen Menschen ohne Schuldbewusstsein geben, aber ist dieses Schuldbewusstsein u. a. nicht gerade das, was den Menschen vom Tier unterscheidet? Die Frage ist dann, wie in einer Kultur mit der Schuldfrage umgegangen wird. Unsere westliche Zivilisation wäre ohne christliche Werte nicht das, was sie heute ist! Das Christentum hat u. a. zu allgemeiner Schulbildung, Rechtsprechung mit ordentlichen Gerichten usw. geführt. Es gibt auch heute noch Kulturen, wo das Recht des Stärkeren gilt oder sich Menschen gar gegenseitig auffressen.

    Wir haben uns eben schon so an die christlichen Werte gewöhnt, dass kaum noch einer darüber nachdenkt wo sie herkommen und das alles als selbstverständlich empfindet. Selbst Ungläubige und Andersgläubige leben heute in unserer Gesellschaft gut mit diesen Werten. Trotz allem geschehenen Machtmissbrauch in der Geschichte kann man die guten Seiten der Verbreitung des Christentums nicht einfach außer Acht lassen! In weiten Teilen dieser Erde hat sich die Lebenssituation für die Menschen dadurch wesentlich verbessert.