HW Lizenz Frage Version

  • Hallo zusammen,

    ab und zu begegnet mir, dass mal eine HW Lizenz zum Kauf angeboten wird, und zwar quer durch die Versionen (4-7). Obwohl ich mit GO bislang ganz gut zurecht komme, habe ich dennoch die eine oder andere Überlegung in Richtung HW.

    Vielleicht könnt ihr mir ein paar Fragen in dem Zusammenhang beantworten.

    Was bekommt man oder verschließt sich, wenn man HW4 "gebraucht" kauft und z.B. auf ein Upgrade auf 7 verzichtet?

    Was passiert überhaupt, wenn man eine Lifetime-Lizenz hat und Upgrades nicht mitmacht?

    Was kann HW besser, also GO? Bitte nicht als Antwort "alle" ;) Ich stelle mir beides als "Abspielgeräte" von Wav-Dateien vor. Was kann man da falsch oder richtiger machen?

    Danke euch im Voraus!

  • Was kann HW besser, also GO? Bitte nicht als Antwort "alle" ;) Ich stelle mir beides als "Abspielgeräte" von Wav-Dateien vor.

    Du wärst am besten beraten einfach die Demo einmal zu testen, zum Vergleich vielleicht noch die Demo zu Sweelinq und dann schaue selbst ob es etwas für dich besser macht oder du für dich keinen Mehrwert siehst der dir viel Geld wert ist. Der Vorteil bei Sweelinq ist dass du bereits eine gute Auswahl guter Sets hast in der Demo.

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

  • Samplesets für HW 4 können nicht (ohne Konvertierung) in HW ab 5 verwendet werden.

    ok, aber was meint dann Jiri Zurek mit „Minimum Hauptwerk version: 4.2. (Also works in all higher versions.)


    das klang für mich bislang so, als sei HW generell abwärts kompatibel. Oder stellt SP dann verschiedene Download Versionen zur Verfügung?

  • Du wärst am besten beraten einfach die Demo einmal zu testen, zum Vergleich vielleicht noch die Demo zu Sweelinq und dann schaue selbst ob es etwas für dich besser macht oder du für dich keinen Mehrwert siehst der dir viel Geld wert ist. Der Vorteil bei Sweelinq ist dass du bereits eine gute Auswahl guter Sets hast in der Demo.

    Danke für den Hinweis mit der Demo, das probiere ich aus.

    Ich habe auch deshalb in Richtung HW4 gefragt, weil mir momentan ein Angebot vorliegt, das ggf. interessant sein könnte, selbst unter dem Gesichtspunkt "Upgrade auf HW7". Aber auch wenn nicht, wäre die spannende Frage, wie weit ich mit einem nicht mehr supporteten HW 4 Advanced komme. Vielleicht weiß da noch einer eine Antwort :)

  • Bis HW4.x gab es einen Dongle mit Verschlüsselung. Ab HW5 gibt es ein neues Dongle "iLok" und eine neue Verschlüsselung.

    Kauft man sich verschlüsselte HW4-Samplesets, funktionieren die mit HW5 nicht mehr.

    Die Sampleset-Hersteller bieten aber eine HW5-kompatible Version an. Mit HW5 verschlüsselte Sets können nicht mit HW4.x verwendet werden.

    Besitzt man viele Sets, dann muss bei einem Upgrade alles neu installiert werden. Die Caches müssen komplett neu aufgebaut werden, was viel Zeit kosten kann.

    Das Update auf HW5-7 kostet ja was, da würde ich mir den ganzen Upgrade-Zirkus ersparen und gleich mit HW7 einsteigen.

    Es kommt halt darauf an, was dein Ziel ist, bzw. wo die Reise hingehen soll.

    HW lohnt sich, wenn du dir kommerzielle Samplesets kaufen willst bzw. ins Auge gefasst hast. Auf contrebombarde.com gibt es tausende von Klangproben.

    Die meisten Samplesets werden auch für HW4.x angeboten, so dass ein Einstieg auch mit HW4.x möglich ist und lohnend sein kann. Bei Problemen gibt es seitens MDA aber keine Unterstützung. Ab HW5 ist eine IR-Engine integriert. Mit HW4 muss man den Umweg über Drittsoftware gehen.

    Ab und zu erscheinen Sets, die erst ab HW5/6/7 laufen. In diesem Fall guckst du mit HW4.x in die Röhre.

    hauptwerk.nl hat z.B. konsequent Alles auf das HW5-Format umgestellt. Bei SonusParadisi sind HW5-Sets (only) eher die Ausnahme.

    Unverschlüsselte Sets laufen auf HW4 und 5+.

    Fährst du eher auf der Kostenlos-Schiene, dann würde ich bei GO bleiben.

    Sweelinq kann man zwar testen, aber wie Einige hier schon sagten, sind dem System Grenzen gesetzt, die dem schnellen Laden geschuldet sind. Sweelinq verwendet wahrscheinlich sehr kurze Samples um Speicher zu sparen. Das geht aber auf Kosten der Natürlichkeit des Klanges.

    Heutzutage werden meistens um die 10 Sekunden oder mehr gesampelt, um viele Loops und lange Sequenzen zur Auswahl zu haben, was den Klang lebendig und abwechslungsreich macht. Das fehlt dem Sweelinq-System und der Klang wirkt dadurch ggf. steriler und langweiliger. Aber hier streiten sich die Geister. Manche sind mit dem Klang zufrieden (genauso wie viele mit einer Digitalorgel zufrieden sind).

    Nachtrag: Viele Samplesets für HW4 sind schon viele Jahre alt. Manche klingen heute noch gut, manche aber auch nicht. Die Sampleset-Hersteller haben mit den Jahren auch dazu gelernt. OAM ist sicher einer derjenigen mit der meisten Erfahrung.

  • Heutzutage werden meistens um die 10 Sekunden oder mehr gesampelt, um viele Loops und lange Sequenzen zur Auswahl zu haben, was den Klang lebendig und abwechslungsreich macht.

    So pauschal würde ich das nicht sagen. Es kommt darauf an, Ein 2" muss nicht so lange aufgezeichnet werden, wohingegen je tiefer ein Ton ist, desto länger. Wobei der Unterschied zwischen kurzen und langen Samples wohl je nach Stück ein Vorteil oder nutzlos ist. Bei schnellen Stücke wie einer Toccata sind die einzelnen Töne ja sehr kurz gespielt. Bei einer langsamen Meditation sieht das anders aus. Wobei viele Sets haben Probleme mit einem sauberen Loop im unteren Bereich da die Tiefen Töne sich eigentlich endlos selbst beeinflussen

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  • HMJeske

    Hab vielen Dank für deine lange Erklärung! Das hat mir viel Erkenntnisgewinn gebracht. Die Quintessenz ist für mich, dass ich wohl erst einmal bei GO bleibe bzw. nur bei einem günstigen Angebot eine HW Lizenz kaufe. Ich schaue zwar nach kommerziellen Sets, aber die sind unverschlüsselt und zu denen gibt es hier ODFs für GO. Von daher ist das grad kein Zwang.


    Weitere Ergänzung: Mit iLok geschützte Samplesets lassen sich verkaufen bzw. auf andere iLoks übertragen. Früher lief das über MDA, was heute vermutlich nicht mehr möglich ist.

    Vermutlich. Der Umweg wäre dann wohl, dass man das Set auf HW5+ upgradet, um es zu verkaufen/zu übertragen. Das müsste doch gehen, wenn man ein iLok Konto hat, auch wenn man keinen solchen Dongle hat, oder?

  • Du solltest bei alten Versionen auch noch einen anderes Thema im Blick haben:

    Wie lange kannst du eine alte Software noch nutzen. Zum einen von der Freischaltung ist dies ja ein Thema, MDA könnte jederzeit den alten Versionen den Stecker ziehen. Aber auch die Frage ob eine sehr alte Version noch zufriedenstellend und sicher mit neuer Software läuft. Ich denke da an Windows 11 oder neue Hardware die vielleicht auf andere Schnittstellen setzt. Die Entwicklung bleibt ja nicht stehen und die Chancen stehen gut dass nach ein paar Windows Updates oder einer neuen Windows Version dann nichts mehr läuft und da MDA kaum Interesse daran hat, dass die Kunden nicht Neukaufen, wird sich der Support für solche Fälle wohl erübrigt haben :)

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  • Ist HW keine Software, die man einmal installiert und die dann (unter sonst gleichen Umständen) ewig läuft? Kann MDA da den "Stecker" ziehen? Ich dachte, die stellen nur irgendwann halt den Support ein, aber hätte man (alte) kompatible Hardware, Software und Sample Sets geht das bis zum Sankt Nimmerleinstag. Ungeachtet dessen ist für mich hier klar geworden, dass wenn, dann eher nach HW5+, wenn nicht sogar 7 zu schauen ist.

  • Der Umweg wäre dann wohl, dass man das Set auf HW5+ upgradet, um es zu verkaufen/zu übertragen. Das müsste doch gehen, wenn man ein iLok Konto hat, auch wenn man keinen solchen Dongle hat, oder?

    Ja klar, aber das willst du nicht wirklich ;) Der Transfer ist übrigens nicht kostenlos. iLok verlangt eine Transfer-Gebühr.

    Ist HW keine Software, die man einmal installiert und die dann (unter sonst gleichen Umständen) ewig läuft? Kann MDA da den "Stecker" ziehen?

    Den "Stecker" muss Haralder erklären.

    Die Samplesets kannst Du spielen, bis der Dongle kaputt ist oder verloren geht. Das Risiko, das ein Windows-Update die HW-Installation unspielbar macht, halte ich für gering, ist aber vorhanden. Man muss den Dongle-Hersteller im Auge behalten, denn von seinen Treibern zu einer Windows-Version ist man abhängig. Kommt ein Windows-Update, das die Treiber als veraltet oder für die Systemstabilität als "unsicher" einstuft, dann kann das ein vorzeitiges Ende bedeuten.

  • Mit einem Dongle sollte es keine Probleme geben, so lange die Software nicht noch extern die Lizenz validiert. Bei neueren Versionen gibt es ja nur noch das iLok und damit läuft die Software nur so lange wie ein Server deine Lizenz als gültig betrachtet und die Server dieser Software auch existieren.

    Sollte fiktiv MDA morgen die Türen schließen, dann könnte im worst Case am nächsten Tag jede Installation unbrauchbar sein.

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  • Mein PC mit iLok hat kein Internet und wenn MDA die Türen schließt, dann bekommt dieser PC das nicht mit. Meine Lizenzen befinden sich auf dem Dongle und sind somit völlig unabhängig von MDA.

    • Offizieller Beitrag

    Eigentlich bin ich froh darum, dass ich nicht mehr auf einen Dongle angewiesen bin und habe mir den von iLok gar nicht erst zugelegt. Da ich nicht immer am selben Spieltisch spiele, sondern an verschiedenen Orten, muss ich keinen Dongle mehr mitschleppen, den ich verlieren, oder versehentlich am anderen Ort vergessen könnte, wie es mir früher schon passiert ist. Wenn der Dongle weg ist, dann sind auch die Lizenzen von HW und sämtlichen teuren Samplesets verloren. Das wäre mir zu riskant. So wird das online von iLok verwaltet und die sind für meine Lizenzen verantwortlich.

    Sollte iLok vom Markt verschwinden, dann müssen sich eben die Sampleset Hersteller oder MDA überlegen, wie sie die Lizenzen wieder für die Nutzer zugänglich machen. Abgesehen davon kaufe ich seit Jahren fast ausschließlich nur noch unverschlüsselte Samplesets. Diese kann ich dann notfalls auch noch mit GrandOrgue benutzen.

    Hätte ich nicht einige verschlüsselte Samplesets, würde ich heutzutage kein Hauptwerk mehr kaufen. Mir reichen die Möglichkeiten von GrandOrgue und die Qualität völlig aus. Mit dem Kauf von Hauptwerk begibt man sich in eine Abhängigkeit, die seit Jahren zunehmend Verdruss mitbringt.

  • Die Lizenzen liegen unter "Available L". im persönlichen ilok-Konto und können damit jederzeit auf andere (neue) Dongles oder in die Cloud geschoben werden.

    Verschlüsselte, lizenzierte Sets haben einen großen Vorteil. Sie können/dürfen verkauft werden. Die Übertragung auf ein Käuferkonto kostet rd. 23 Euro und die Lizenz ist dann innerhalb von wenigen Minuten dort - eben unter Available.

    Ich habe von 2008 bis 2014 (das wichtige HW 4.2) und von 2014 - 2022 (HW 7) nichts für HW bezahlt.

    Das Programm ist in Anbetracht seiner unglaublichen Möglichkeiten und der heute erreichten Klangqualität und LEBENDIGKEIT der Samples äußerst günstig,

    • Offizieller Beitrag

    Die Lizenzen liegen unter "Available L". im persönlichen ilok-Konto und können damit jederzeit auf andere (neue) Dongles oder in die Cloud geschoben werden.

    Eine Lizenz kann nur auf maximal einen Dongle geschoben werden. Sonst könnte man ja beliebig viele Dongles machen und diese an Freunde verteilen. Wenn der Dongle mit dieser Lizenz abhanden kommt, hat man erst mal ein dickes Problem. Bleibt die Lizenz in der Cloud, hat man das Problem nicht.

    Verschlüsselte, lizenzierte Sets haben einen großen Vorteil. Sie können/dürfen verkauft werden. Die Übertragung auf ein Käuferkonto kostet rd. 23 Euro und die Lizenz ist dann innerhalb von wenigen Minuten dort - eben unter Available.

    Das ist eher ein Nachteil, wenn es 23 Euro kostet.
    Auch ein unverschlüsseltes Set darf laut Gesetz in Deutschland verkauft werden, egal was der Hersteller im Kleingedruckten schreibt. Dieser Verkauf kostet dann gar keine Gebühr. Wenn es in Deutschland erworben wurde, darf es in Deutschland auch gebraucht weiterverkauft werden. Der Verkäufer ist allerdings verpflichtet, alle Bestandteile des Produktes dem Käufer zu übergeben und darf auf keinen Fall Kopien machen und diese weiterverwenden. Das wär dann strafbar.

    Ich habe von 2008 bis 2014 (das wichtige HW 4.2) und von 2014 - 2022 (HW 7) nichts für HW bezahlt.

    Wie geht das? Ich habe Hauptwerk mit Geld kaufen müssen und im Laufe der Jahre mehrmals für Updates bezahlen müssen. In den vergangenen 3 Jahren jährlich ein Update für mind. je rund 100 Euro von HW5 bis HW7. Zugewinn an Funktionalität innerhalb dieser 3 Versionen für mich marginal und somit das Geld nicht wert. Wer ein Update nicht mitmacht, der läuft bei MDA immer Gefahr abgehängt zu werden, bzw. durch erhöhte Update-Gebühr abgestraft zu werden. Da gab es die letzten Jahre aufgrund der Firmenpolitik bei einem großen Teil der langjährigen Kunden Schnappatmung.

  • Das gilt dann aber nur für die Advance Version, da die anderen dich von der Individualisierung sehr beschränkt sind. Da muss man sich eben überlegen ob man rund 1000 Euro zum Start investieren will.

    Wenn ich jetzt von Null anfange, dann würde mich die rudimentäre Technik für den Spieltisch, Computer und Software vermutlich um die 5000 Euro kosten. Ein Set habe ich dann aber auch noch nicht, also eher 6000 Euro. Da stellt sich dann die Frage ob man nicht mit einem kompletten Tisch von z.B Viscount einsteigt oder einen gebraucht kauft.

    Später könnte man ja immer noch aufrüsten. Aber der Einstieg in HW ist extrem teuer. Dem gegenüber steht ja dann z.B Sweelinq wo man für rund 100 Euro einsteigt statt 999 Euro und sogar noch eine Auswahl an Set bekommt. Oder OrganTEQ. Wobei alle Lösungen ja eine teure PC Hardware benötigen.

    Wenn mich jemand fragt ob und was er neu kaufen soll, dann würde ich ganz klar zum fertigen Tisch raten der einen MIDI Ausgang hat, so dass man später noch flexibel wäre.

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