• Jetzt bin ich auch mit HW infiziert. Nach langem Überlegen habe ich mir kurz entschlossen die HW8 aus dem HWschop zugelegt. Die Lizenzierung über iLok ist zwar etwas unübersichtlich aber mit viel try and error hat es dann doch irgendwie geklappt.


    Von GrandOrgue verwöhnt habe ich nach dem Start erst mal gleich die Spracheinstellung der Oberfläche gesucht, aber herbe Enttäuschung, die Oberfläche ist nur einsprachig in Englisch. Finde ich sehr mutig von MILAN eine Software für gut 500€ weltweit zu vertreiben die keine Mehrsprachigkeit unterstützt.


    Um mal gleich den Orgelklang von HW mit GO zu vergleichen habe ich das Sampleset Giubiasco von PG jeweils in HW und GO mit gleichen onboard Soundkarteneinstellungen geladen.


    Ergebnis: Die einzelnen Register klingen mit HW etwas druckvoller und in den Mitten und Höhen klarer und transparenter als mit GO. In GO hört sich die Orgel im direkten Vergleich etwas matt an. Scheinbar werden die Samples mit der HW Soundengine etwas aufwändiger verarbeitet als in GO.


    Die Latenz liegt bei gleichen Einstellung sowohl mit HW auch mit GO bei ca. 5ms.


    Der Versuch mit dem Bückeburg Sampleset war dagegen etwas problematischer. Während die Bückeburg mit GO bei 512 Samples pro Buffer mit 23ms Latenz gerade noch ohne Tonprobleme läuft, geht es in HW selbst mit 1024 Samples pro Buffer und 43ms Latenz überhaupt nicht. Sobald ein Vollakkord gespielt wird kommt nur noch ein lautes Krachen aus den Lautsprechern. Da scheint die aufwändigere Soundverarbeitung doch ziemlich viel zusätzliche Leistung zu fordern.


    Möglicherweise liegt es daran, dass aufgrund des in meinem Fall nur mit 16GB begrenzten RAMs ein großer Teil der Samples in der Auslagerungsdatei auf der m.2 SSD liegen, die zwar schnell aber doch deutlich langsamer als ein RAM Baustein ist.


    Besonders interessant finde ich die „voicing“ Einstellungen in HW. Dort lassen sich für jede Orgelpfeife nicht nur die Lautstärke, sondern u.a. auch Klang und Stereobalance über komfortable Schieberegler individuell einstellen. Damit kann ein Sampleset individuell für die jeweilige Wiedergabesituation intoniert werden.


    Leider gibt es aber noch einen Wermutstropfen mit HW. Sobald die Software gestartet ist auch ohne dass ein Set geladen wurde hört man in beiden Lautsprechern ein leises Zirpen und Surren, wenn die Lautstärke am Verstärker auf mehr als 2/3 aufdreht wird.


    Mit GO herrscht auch bei voll aufgedrehtem Lautstärkeregler absolute Stille in den Lautsprechern.


    Kann also nur an der HW Software liegen die scheinbar eine Störung in der Soundkarte produziert.

  • Ich habe mir vor Kurzem auch HW8 im Hauptwerkshop zugelegt.

    Möglicherweise liegt es daran, dass aufgrund des in meinem Fall nur mit 16GB begrenzten RAMs ein großer Teil der Samples in der Auslagerungsdatei auf der m.2 SSD liegen, die zwar schnell aber doch deutlich langsamer als ein RAM Baustein ist.

    Hauptwerk empfiehlt, die Auslagerungsdatei zu deaktivieren.

    Mit GO herrscht auch bei voll aufgedrehtem Lautstärkeregler absolute Stille in den Lautsprechern.

    Das ist bei mir mit HW auch absolut still. Dein PC ist ggf. noch nicht für HW-Audio optimiert. Im Handbuch sind dem Thema mehrere Seiten gewidmet.

    HW stellt höhere Ansprüche an die Hardware als GO. Das erste, was du machen solltest, ist den Dienst SuperFetch bzw. SysMain (je nach Windows-Version heißt der anders) zu deaktivieren. Das könnte ein wenig helfen (genaueres steht im Handbuch).

  • Während die Bückeburg mit GO bei 512 Samples pro Buffer mit 23ms Latenz gerade noch ohne Tonprobleme läuft, geht es in HW selbst mit 1024 Samples pro Buffer und 43ms Latenz überhaupt nicht.

    Ohne ASIO-Treiber kannst du Hauptwerk vergessen. Falls du nur die Onboard-Soundkarte zur Verfügung hast, installierst du am besten Asio4All.

  • Hauptwerk empfiehlt, die Auslagerungsdatei zu deaktivieren.

    Danke für die Hinweise!

    das mit der Auslagerungsdatei habe ich mir ja schon gedacht, wobei ich die Auslagerungsdatei mit 48 GB fest definiert habe und mit GO geht das auch ohne Probleme. Ich kann es derzeit nur nicht ändern, da ich mein Board nicht mit weiteren RAM erweitern kann, bedeutet also neuen Rechner.

    den Dienst SuperFetch bzw. SysMain (je nach Windows-Version heißt der anders) zu deaktivieren

    sollte eigentlich deaktiviert sein, habe ich beim ersten Testen nicht kontrolliert, probiere ich aber nochmal aus und berichte. Bin gespannt ob das die Störgeräusche beseitigt.

    Falls du nur die Onboard-Soundkarte zur Verfügung hast, installierst du am besten Asio4All

    Asio4All ist installiert denn nur mit dem komme ich sowohl mit HW als auch mit GO auf sehr niedrige Latenzwerte von 5ms, sofern ich Sets verwenden die mit 16 GB RAM auskommen. Bückeburg war der Härtetest mit ca. 50 GB.

    Die Hardwareanforderungen für HW sind eben doch etwas höher als für GO.

  • Und 32GB RAM kosten nicht wirklich viel.

    das ist auch nicht das Problem.

    Wie ich an anderer Stelle schon mal berichtet habe, habe ich leider ein HP Board mit einem offensichtlichen Designfehler.

    Sobald ich 64 GB RAM einbaue gehen die Lichter aus und das Board ist hin (wurde schon einmal getauscht und ich probiere es nicht nochmal).

    Also kommt zu dem Speicher noch ein Rechner dazu und dann kommt man schnell auf einen Tausender.

    Wird aber sicherlich jetzt fällig werden um die Vorteile von HW auch voll zu nutzen.

  • Und nur das Board tauschen?

    Ich habe leider den Fehler gemacht mir vor zwei Jahren einen fertig konfektionierten HP ProDesk 400 G7 zu kaufen mit i5-10500 und 16GB RAM mit Erweiterungsoption bis 64 GB so die technische Spezifikation.

    Als ich dann 2x32 GB RAM eingebaut habe, war das Board hin zum Glück noch mit Garantie.

    Das Problem sind wohl die onboard Spannungsregler die zu schwach dimensioniert sind. Das Board ist ein ATX 12Vo was nur mit einer 12 V Spannung aus dem Netzteil versorgt wird, während die weiteren Spannungen wie 5V und 3 V über Regler auf dem Board bereitgestellt werden. Mit zusätzlicher SSD HD und den RAM Bausteinen war wohl der Strom etwas zu hoch, sodass danach die 5V Spannung nicht mehr da war.

    Der Formfaktor (Anschlüsse) des Boards ist speziell für das Desktopgehäuse von HP ausgelegt, da wird es so einfach keinen Ersatz geben.

  • Ein Standard Gehäuse kriegt man heutzutage fast hinterher geworfen oder holt es sich für einen Zwanni bei Kleinanzeigen. Dann ziehst du die komplette Hardware außer dem Mainboard um. Oder muss es zwingend das HP Gehäuse sein?

  • das ist natürlich eine Option über die ich auch schon nachgedacht habe. Ich könnte natürlich auch die Orgeln auf einen separaten Rechner ohne Netzanschluss auslagern und habe damit ein stabiles und nicht ständig Update geplagtes Windows.

  • nochmal zurück zu den Störgeräuschen.

    Ich habe wie HMJeske empfohlen hat Sysmain deaktiviert und zusätzlich noch mit Fidelizer weitere Hintergrundprozesse für optimale Audiowiedergabe deaktiviert.

    Die Wiedergabe hat sich etwas verbessert aber bei Vollakkorden gibt es immer noch ein Kratzen, wohlgemerkt nur beim Bückeburg Set.

    Und leider hat sich das HW Störgeräusch in den Lautsprechern nicht verändert. Offensichtlich führt HW eine permanente Programmschleife im Hintergrund aus die die interne Soundkarte stört.

    hier eine Kostprobe.

    HW Störgeräusch.mp3.zip

    die Endung zip einfach löschen da das Hochladen von mp3 nicht geht.

  • Hatte ich auch mit GO mal mit dem Front-Kopfhöreranschluss am PC. Der Heck-Line-Out hatte das nicht. Wohl auch eingestreute Störungen, klang genau wie dein Beispiel. War in dem Moment komplett weg und nie mehr da, als ich mir eine externe Soundkarte angeschafft habe.

  • Hört sich wie ein Virus an, der versucht, analog nach hause zu telefonieren ;)

    Das sollte erst mal mit der mitgelieferten Orgel St. Anne fehlerfrei laufen.

    Wenn das läuft, dann versuche mal, nur zwei Kanäle der Bückeburg zu laden. Eine externe Soundkarte ist im nächsten Schritt eine gute Idee (die auch einen ASIO-Treiber anbietet).

  • HW läuft ohne Probleme mit der St. Anne und auch mit der Giubiasco, also Sets die in meinem Fall weniger als 16GB RAM benötigen.

    Das Thema HW-Tonstörung wurde auch schon im HW-Forum besprochen, daraus habe ich die wichtige Info dass HW ohne geladene Orgel auch noch keine Soundtreiber geladen hat.

    Und da die Störung schon auftritt ohne dass eine Orgel geladen wurde, kann es nur eine Störung auf dem Board sein die je nach Prozessoraktivität in den Audioteil einstreut.

    Da hilft dann nur ein externes Audiointerface. Die Störung ist zum Glück nur sehr leise und geht im Orgelsound unter. Also erst mal nicht so dramatisch bis ich eine externe Lösung habe.

    Mit GO tritt die Störung nicht auf weil der Prozessor offensichtlich nicht so gefordert ist als mit HW.

    Das Bückeburg Set kann man zwar auch sehr reduziert laden, aber dann fehlt auch einiges von dem gewaltigen und klaren Orgelsound. Große Sample-Sets brauchen eben auch ausreichend schnellen Speicher.

    Meine Auslagerungsdatei auf einer schnellen m.2 SSD war/ist ohnehin nur als Behelfslösung gedacht, zumal die SSDs nicht allzu viel ab können. Bei meinem Notebook war bei der ssd schon nach ca. 5000 Einschaltvorgängen eine Speicherzelle defekt und zwar genau der Bereich in dem sich die Windows-Anmeldung befand.

  • jeder Einschaltvorgang bedeutet eine Windowsanmeldung und genau der Speicherbereich war defekt sodass keine Anmeldung mehr möglich war. Die Passworteingabe wechselte dauerhaft im Rhythmus von 1 Sekunden mit dem Startfenster.

    Laut CrystalDiskinfo haben 21354 GB Lesevorgänge, 12345 GB Schreibvorgänge und 4123 Einschaltvorgänge stattgefunden. Die PCIe SSD war eine Western Digital 256 GB mit gerade mal 1959 Betriebsstunden über 4 Jahre.

    Daher PCIe SSDs immer im Auge behalten zumal die schnellen auch sehr hohe Temperaturen entwickeln was für die Lebensdauer nicht besonders förderlich ist.

  • Oh, das ist eine wichtige Info bezgl. WD. Meine erste Festplatte vor Jahrzehnten war WD, die mit einem Headcrash nach 6 Jahren ihr Leben abrupt beendete. Das hieß damals, nie wieder eine Platte von WD. Irgendwann habe ich mir doch noch eine externe SSD von WD für den Fernseher gekauft (es gab beim örtlichen Media-Markt keine andere). Die ging auch nach ein paar Jahren nicht mehr. WD scheint bis heute Komponenten zu verbauen, die relativ schnell kaputt gehen. Für mich heißt das: Finger weg von dieser Firma!

    Mit der Hitze hast du natürlich absolut recht. Deshalb finde ich es sehr schwierig, für einen neuen leistungsfähigen PC die richtige Kühlung zu finden. Wenn die Komponenten wie SSD oder NVMe nämlich heiß werden, dann drosseln die ihre Geschwindigkeit und das war's dann mit der theoretisch max. Performance.

  • lieber etwas weniger Performance als plötzlichen Datenverlust wegen Überhitzung.

    Das Temperaturmanagement der SSDs lässt immerhin Temperaturen von mehr als 50 °C zu.

    Ich mache zwar regelmäßige Backups und habe auch von jeder HD meiner Notebooks und PCs immer komplette Kopien, aber eben nicht täglich.

  • Mit der Hitze hast du natürlich absolut recht. Deshalb finde ich es sehr schwierig, für einen neuen leistungsfähigen PC die richtige Kühlung zu finden. Wenn die Komponenten wie SSD oder NVMe nämlich heiß werden, dann drosseln die ihre Geschwindigkeit und das war's dann mit der theoretisch max. Performance.

    Was aber auch nur das Laden einer Orgel betrifft. Was sind ein paar Sekunden mehr oder weniger...