Soloinstrumente zum Live spielen + grandorgue

  • Suche eine Software, mit der ich über eine Midimanual [Keybaord] Soloinstrumente am PC live spielen kann. Sollte klanglich sehr gut sein. Z. B. Orgel GrandOrgue + Soloinstrumente, oder auch Orchester…

    Ich habe noch nichts passendes gefunden.

    Das Perfekte wäre eine Bedienung wie Register an einer Orgel, Register 1 Trompete, 2 Streicher, 3......

    Dankeschön für gute Ideen.

  • Wenn man Hauptwerk als VST z.B. in Ableton einbindet, kann man mit einem schnellen PC gleichzeitig andere VSTs von Soloinstrumenten, Streicher, Orchester.....spielen.

    Den Vogel bei Soloinstrumenten schießt aus meiner Sicht die Dexibell L3 classico (fast baugleich mit derJohannus One) ab. Dort ist mit herausragendem Aftertouch und m.E. erstmaliger perfekter Abstimmung mit den Eigenarten und Gestaltungsmöglichkeiten der Soloinstrumente ein wirklich überragend nuanciertes, artikuliertes Spiel möglich.

    State of the Art bei Orchester- und Streicheremulationen ist m.E. der Korg Kronos bzw. Nautilus mit der weltweit gefragten Software von Kurt Ader (Mannheim).

    Viele Grüße

  • Ich verwende das Laden mehrerer Instanzen von Grand Orgue in separaten Arbeitsbereichen. Die Barton 312 Theatre Organ mit ihren Percussions fügt einige sehr schöne kompatible Sounds hinzu. Außerdem lade ich gleichzeitig meine gekaufte Kopie von PIANOTEQ (modartt.com) in einen anderen Arbeitsbereich und habe dann neben Orgel auch Glocken, Vibes, Klaviere usw.

    Vor Jahren gab es in Frankreich eine Website, auf der man Posaunen oder Trompeten im Grand-Orgue-Format herunterladen konnte, aber ich beschwere mich, dass es dort keine Samples ohne Tremolo gibt!

  • Vielleicht über LoopMidi? Kann man in GO auch für Manuale auswählen, dass sie MIDI senden sollen? Wenn ja könnten sie ihren MIDI-Wert an LoopMidi senden, das dann wiederum den Eingang für Ableton darstellt.

  • Hallo Matyoe,

    darf ich ein wenig ausholen, warum ich deinen verständlichen Wunsch in Frage stelle?

    1) Wir haben ja Soloregister in unseren Orgeln. Historisch war das gerade eine Sparmaßnahme, damit man nicht an jedem hohen Feiertag einen auch damals horrend teuren Solisten mieten musste. Beim Bau der Orgel einmal eingerichtet, hatte man eben immer eine "Trompete", ein "Krummhorn" u.v.a.m. zur Verfügung.

    Ich lerne erst langsam die große Kunst, diese Soloregister wirkungsvoll und - was auf einer Orgelklaviatur machbar ist - artikuliert einzusetzen. Also vom einfachen Akkordspiel weg zu singenden Linien und Stimmen.

    Für mich als Laien hilft dabei sehr die MEL-funktion in Hauptwerk, also das automatische Erkennen des obersten gespielten Tones und die Hervorhebung mit einem Soloregister eines anderen Manualwerks.


    2) "Echter" gesampelte "Instrumente" als die Pfeifen"nachbildungen" kommen für mich (!) auf einer Orgeltastatur nicht in Frage. Das klingt für mich wie GEM-Sounds, also wo Oboe oder Violine draufsteht und man außer einen undefinierbaren Schwebungs-Gejaule natürlich kein wirkliches Instrument erkennen kann.

    Wenn ich diesen Luxus möchte, dann geht das für meine Begriffe nur mit einer Tastatur, die in ihrem Dynamikverhalten genau auf das gesampelte Instrument abgestimmt ist und mit wirksamen - auch nicht zu starken oder schwachen Aftertouch - gestaltbar ist. Meine Träume diesbezüglich hatten sich seit den 90ern auch mit Midi-Breathcontrollern u.a. nicht verwirklichen lassen, weil die Programmierung und Wirksamkeit ungeheuer komplex ist - und das Ergebnis meist jämmerlich.

    (Meine Freunde ziehen mich heute noch darüber auf :):):). Wir lachen darüber bei jedem Treffen :) "Weißt du noch mit deinem "Bäsel" :))

    Heute schafft man das teilweise - mit physical modelling Instrumenten bei Pianoteq u.s.w. - und für mich tatsächlich am weitesten fortgeschritten bei der Dexibell bzw der Johannus One.

    Aber das ist wieder ein zusätzliches Keyboard, Schlepperei, Anschließerei und ein teurer Spaß.


    Also: jeder mache das, wozu er lustig ist, aber ich selbst bin zu großer Liebhaber von echten Instrumenten, als dass ich das ernst nehmen kann. Soll aber niemand abhalten, anders zu handeln. ;)

  • Sorry: Bläsel. (Blascontroller).

    (Wollte Bläserriffs gestalten, bekam aber nur einen hochroten Kopf beim Blasen, die Adern schwollen und ich hatte (fast ?) einen Hirnschaden davon getragen, ohne dass sich der Klang wirksam im Sampler entscheidend veränderte). :)


    Ebenso die sch....... Tastaturdynamikabstimmung zwischen Midikeyboard und vielen E-pianosounds, die trotz aller Einstellungen einfach nie stimmte .......und auch heute noch ein extrem schwieriges Kapitel ist.

  • "Hallo Matyoe,

    darf ich ein wenig ausholen, warum ich deinen verständlichen Wunsch in Frage stelle?"

    Danke für Deine Antwort. Da ich seit Jahren auch elektronische Musik aus dem meditativen Bereich machen (Tangerine Dream, usw.) finde ich die Kombination von Klängen und Orgel sehr beeindruckend. Einfach Klänge (Livespielen) miteinander Verbinden und beim zuhören Staunen.

    • Offizieller Beitrag

    Seit einiger Zeit experimentiere ich auch ab und zu mit Kombination von Orgel und gesampelten Orchesterstimmen. Die üblichen spielbaren Midi-Sounds von Orchesterinstrumenten sind für mich jedoch ziemlich unbefriedigend.

    Deshalb habe ich mir ein (kleines) Paket der Vienna Symphonic Library zugelegt, das je nach Umfang und Ausbaustufe allerdings ganz immens ins Geld gehen kann. Dafür sind hier die Instrumente unvergleichbar differenziert und hochwertig gesampelt mit unterschiedlichen Spielweisen und Artikulationen. Dazu wird extra eine eigene Abspielsoftware mitgeliefert, um diese differenzierte Spielweise überhaupt zu ermöglichen. Eine Hand spielt die Melodie, die andere Hand steuert die Artikulation des jeweiligen Instruments. Die Instrumente hören sich dadurch viel realistischer an, als bei einem einfachen Midi abgespielten Sample.

    Diesen speziellen Player habe ich auf einem Manual der Orgel einem bestimmten Midi-Kanal zugeordnet. Die übrigen Manuale bedienen HW/GO. Allerdings fehlt jetzt immer irgendwo mind. eine Hand um alles gleichzeitig spielen zu können. ^^ Daher werde ich wohl eher versuchen, die Dinge mit einem Sequenzer aufzunehmen und als Aufnahme abzumischen. Für Live-Darbietungen könnte man die Artikulation dann vielleicht nur an den richtigen Stellen mit einem Finger umschalten. Allerdings bin ich darin kein so geübter Tastenakrobat wie Du.

  • Das habe ich auch versucht, mit Midilooper in Ableton 11 aufzuzeichnen, wieder abzuspielen und dann dabei die Solostimme mit der rechten Hand zu spielen und mit der linken vielfältige Artikulationsspielhilfen zu bedienen.

    Bin aber völlig davon abgekommen. Selbst mit solch genialen, sehr einfach zu bedienenden Midispuren wie in Ableton (viel einfacher als ein externer Looper) ist das Ganze für mich nicht intuitiv .....und letztlich nicht musikalisch.

    Für mich muss das Spiel direkt aus dem Bauch, aus dem Gefühl, aus dem Körper und Geist kommen......und das geht für mich nur beim direkten Spiel über die Tastatur eines Flügels oder einer Orgel oder eines anderen Samplers. Alles Dazwischengeschaltete ist für mein Empfinden letztlich ein Krampf, eine Störung des Spielflusses, der im besten Fall unendlich schneller, unbewusst gesteuerter, "künstlerischer" ist.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, über völlig gleichmäßig getaktete Midi-Spuren wäre mir das auch zu steril. Ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich heutzutage kaum noch Radio höre, da die meisten Musikproduktionen in dieser Art über einen Sequenzer getaktet werden. Komischerweise fand ich diese moderne Musik in jüngeren Jahren noch völlig ok. Da habe ich auch noch nicht selbst mit natürlichen Instrumenten musiziert.

    Ich hatte aber spaßeshalber vor etlichen Jahren mal eine eigene CD produziert, auf der ich mit allen erdenklichen, selbst gespielten Instrumenten wie Orgel, Harmonium, Keyboard Flöten, Schlagwerk, Gesang usw. Stücke in Audiospuren von Cubase eingespielt hatte. Dies überwiegend ohne starren Takt eines Metronoms. Immer die bereits eingespielten Spuren ablaufen lassen und ein weiteres Instrument auf einer weiteren Audiospur intuitiv dazu eingespielt. Auf diese Art dann teilweise sogar alleine mehrstimmig dazu gesungen. Das Ergebnis war doch für mich, als völligen Laien, recht verblüffend und, wenn auch nicht perfekt, dann doch ziemlich lebendig in einem Live-Charakter.

    Sowas wollte ich nochmal in besserer Form versuchen, denn es hatte ziemlich Spaß gemacht und meine Mutter hatte diese CD, die ich ihr zum runden Geburtstag gewidmet hatte, stets in Ehren gehalten und sogar regelmäßig abgespielt. Das ist aber natürlich gerade das Gegenteil von dem, was Matthias vor hat.

    Ich denke, mit Orchesterstimmen wird das live eher schwierig. Ich experimentiere aber auch gerade mit diversen Synthesizern als VST-Plugins in Kombination mit der VPO und diversen Samplesets. Hier allerdings mit Hauptwerk als VST-Plugin und das ganze wieder in Cubase, da es wieder Aufnahmen werden sollen. (Als Hintergrundmusik für meine Astrofotografien entfernter Galaxien und kosmischer Nebel). Das geht aber auch live ziemlich gut zu spielen und gibt jede Menge interessanter Klangkombinationen. Geht in dem Fall natürlich auch ohne Sequenzer und mit GrandOrgue einfach parallel gespielt.

  • Ja, ich finde, Solostimmen von z.B. analogen Synthesizern lebendiger, wärmer, fetter, ja irgendwie ausdrucksstärker als die versuchte Nachbildung eines Naturinstrumentes mit seinen millionenfachen, oft wunderbaren,, tiefgreifendsten Artikulationsmöglichkeiten.


    Einzige weitgehende Ausnahme ist für mich die Dexibell L3 classico. Die Trompetensolostimme, die Oboe, teilweise auch die Violine, ist direkt über die phantastisch darauf abgestimmte Tastatur - mir bisher unbekannt - relativ realistisch nachgebildet.

    Allerdings schicke ich das Instrument gerade zurück. Es ist eine Entwicklung von ca. 2015/16. Habe die Info bekommen, dass im Sommer 24 das ähnliche Nachfolgemodell herauskommt, aber mit entscheidend schnellerem Prozessor und doppeltem Speicher......

    Außerdem hat das Instrument doch auch gewaltige Nachteile: die Orgelstimmen sind total sch,,,,,,,, das Cembalo nur ein ausdrucksloses Klimpern, Orchester und Bass: zu dumpf, zu ausdruckslos und nichtssagend.

    Außerdem habe alle diese Konstruktionen für mich (!) die dauerhafte Enttäuschung in sich. Zunächst klingt es verblüffend, unfassbar, dass so was heute machbar ist.

    Nach einigen Wochen Spiel stellt man immer wieder fest, wie UNGLAUBLICH BESCHRÄNKT das doch ist gegenüber einem Naturinstrument.

    Also: geglückte Effekthascherei. ;)

    Grüße, Michael

  • Für eigene Produktionen mag die Idee ja ganz gut sein, aber für Livemusik halte ich dieses Konzept eher für fragwürdig. Wir hatten hier auch schon Bands mit Synthesizer oder einen Organisten der seinen eigenen elektrischen Spieltisch mitgebracht hatte (frage mich nicht warum das jemand tut). Bei Zuhörer kommt so was allgemein nicht sonderlich gut an, vor allem nicht bei denen die Orgelmusik live und unverfälscht hören wollen.

    Dann mache lieber weniger mit einem echten Instrument.

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

  • Hallo Matyoe,

    Es gibt einen neuen Sample-Expander:

    MB Music PRO.MAX MIDI Soundmodul

    Vielleicht ist der was für dich (?)


    Allerdings bleibt das oben dargestellte Problem, dass die Orgeltastaturen mehr oder weniger nicht für Soloinstrumente geeignet sind.

    Weder ein Piano, noch ein "Lead"-Instrument sind auch nur im Ansatz adäquat gestaltbar.

    Es bleibt nur ein zunächst vielleicht für absolute Laien verblüffender Attack.

    (Samples und Speicher sind kein Problem mehr. Das Programm Omnesphere kann z.B. vordergründig auch "alles". Aber es wird aus meiner Sicht keine Musik daraus)