Mehrkanal-Implementierung des Vantec USB 7.1 Sound Adapters - LINUX mit ALSA

  • Ich verwende LINUX MINT 21.2 und bleibe seit vielen Jahren bei ALSA Sound. Ich vermeide die Verwendung von JACK, da ich meinen Computer nicht neu konfigurieren und die Raketenwissenschaft erlernen möchte, die für die geschickte Konfiguration von JACK erforderlich ist. Außerdem habe ich GrandOrgue bis jetzt nur mit Kopfhörern in Studioqualität verwendet.

    Ich plane jetzt, Lautsprecher zu verwenden und habe einen 7.1-Verstärker mit 100 Watt pro Kanal erworben. Zur Vorbereitung auf den Einsatz habe ich eine VANTEC USB 7.1-Soundkarte (NBA-200U) gekauft. Sie funktioniert gut für analoges Standard-Stereo in GrandOrgue.

    Kennt sich jemand im Forum gut genug mit LINUX ALSA aus, um mir bei den PC-Soundeinstellungen und den GrandOrgue-Audioeinstellungen zu helfen, damit ich in die Orgeleinstellungen gehen und die Ränge auf die sieben (8) Kanäle verteilen kann? Ich kann GrandOrgue nicht einmal dazu bringen, Mehrkanal-PC-Einstellungen zu erkennen.

    Ich werde in einem nachfolgenden Beitrag zu diesem Thread versuchen, einige Screenshots zu machen.

  • Das Entscheidende ist, dass der ALSA Treiber unter LINUX das Soundinterface mit den einzelnen Kanälen erkennt.

    In GO werden die verfügbaren Kanäle des Soundinterfaces nicht angezeigt. Unter Windows waren z.B. die vielen Kanäle des RME Soundinterfaces jedenfalls nicht sichtbar. Ich vermute daher dass sich das mit GO unter LINUX nicht anders verhält.

    In den GO-Programm Settings müssen zunächst Audiogruppen für Front, Surround, Rear usw. definiert und weiter im Mapping Output die zusätzlich nutzbaren Kanäle als channel 3, 4, … usw. unterhalb des Audiodevices erweitert werden. (siehe Screenshot)

    Danach muss in den Organ Settings die Audio Gruppen Zuordnung für die einzelnen Register, Manuale, Pedal usw…. vorgenommen werden.

    Wie im Screenshot abgebildet wurde die ODF von Kassel- Niederzwehren für die Manuale 1, 2 und Pedal jeweils um Front für Kanal 1 und 2 und Rear für Kanal 3 und 4 erweitert. Die Zuordnung der Rear Lautsprecher wurde mit einer Tracker-Einstellung um 60ms verzögert was einen interessanten Raumeffekt erzeugt.

    GO-Mehrkanal.png

  • Vielen Dank. Ihre Lösung hat in meinem Testaufbau funktioniert. Ich werde wahrscheinlich nie alle acht Kanäle verwenden. Der Preis war angemessen – weniger als vierzig US-Dollar für die Vantec 7.1 USB-Soundkarte. (NBA-200U)

  • pneuma Freut mich dass es funktioniert.

    Ich war zu Beginn auch lange Zeit überzeugt dass 2 Kanal Stereo vollkommen ausreicht bis ich das erste mal meine virtuellen Orgeln mit Rückkanal, also 2x 2 Kanal Stereo gehört habe.

    Kurz darauf dann auch in 6 Kanal mit Front, Mid und Rear. Der Raumklang der sich daraus ergibt ist einfach umwerfend und macht Lust auf mehr.

  • sygo Ich habe eigentlich einen PIONEER VSX-816 mit optischem SPDIF-Voll-Surround-Eingang oder alternativ 5.1-Analog-Eingängen. Jeder Ausgangskanal liefert 110 Watt. Er wurde in meine Garage verbannt, aber wenn ich Lautsprecher anhäufe, werde ich versuchen, ihn auf 6-Kanal-GrandOrgue-Sample-Sets zu erweitern.

    Meine neue USB Soundkarte hat sowohl optische SPDIF- als auch Analog-Ausgänge.

  • Kurz darauf dann auch in 6 Kanal mit Front, Mid und Rear. Der Raumklang der sich daraus ergibt ist einfach umwerfend und macht Lust auf mehr.

    Das glaube ich gerne. Boxenmodell? Alles die gleichen Boxen? Mid/Rear auf Boxenständern oder hängend?

  • Ich habe eine bestehende Stereo Musikanlage Stück für Stück erweitert.

    Meine Prämisse war die Orgel mit Lautsprechern zu erweitern die sich möglichst unauffällig im Raum integrieren, da ich aus dem Wohnraum in dem auch die Orgel steht kein Boxenstudio machen wollte.

    Die Stereo Lautsprecher (Mid) der Musikanlage sind zwei Teufel Theater. Als Front Boxen dienen zur Zeit die in der Orgel integrierten Lautsprecher und als Rear Boxen sind jeweils kleine Aktivboxen von Nubert im Einsatz, die erstaunlich durchsetzungsstark im Bass, klar und transparent in den Mitten und Höhen und zudem völlig verfärbungsfrei klingen.

    Als Audiointerface habe ich eine RME fireface UC im Einsatz. An zwei analogen Ausgängen der RME hängt der Yamaha Verstärker mit den Teufel Boxen an zwei weiteren analog Ausgängen der RME der Line Eingang der Orgel und am Toslink Ausgang der RME die Nubert Aktivboxen.

    Die Lautsprecher im Orgelgehäuse sind seitlich und noch oben angeordnet, die Theater Standboxen stehen mit einem Abstand von ca. 4 m zueinander etwa 1m hinter der Orgelbank und zum Orgelspielen um ca. 30° eingedreht und die Nubert als Rearboxen stehen auf Ständer ca. 5m entfernt an der Rückwand des Raumes.

    Das ist sicherlich keine optimale Lösung und ist akustisch auch nicht auf den Raum abgestimmt. Der Raum hat aber eine sehr trockene Akustik und Raummoden habe ich bislang nur bei wenigen Bassregistern, die aber in GO bzw. HW durch Lautstärkekorrektur einigermaßen ausgeglichen werden konnten.

    Die Frontlautsprecher werde ich allerdings in absehbarer Zeit auch noch durch zwei Aktivboxen ersetzen, da zum Einen der Fremdspannungsabstand des Line Eingangs der Orgel mehr schlecht als recht ist und der Klang der Orgellautsprecher auch nicht besonders hervorsticht.

  • Danke für die Info. Das Problem habe ich auch - das Wohnzimmer ist kein Boxenstudio. Ich bilde mir noch ein, dass rundliche Lautsprecher an der Decke evtl. nicht ganz so technisch aussehen :)

  • dass rundliche Lautsprecher an der Decke evtl. nicht ganz so technisch aussehen

    das Problem bei Deckenmontage sind die Kabel. Bei Aktivboxen zusätzlich auch noch die Stromversorgung. Ich dachte auch erst an Wandmontage, habe aber wegen der Verkabelung schnell wieder Abstand davon genommen.

    Die nuBoxx A-125 pro ist wirklich sehr klein aber gewaltig im Klang und lässt sich komplett per Fernbedienung bedienen was von der Orgelbank aus durchaus von Vorteil ist. Das Verbindungskabel und auch die Anschlusskabel für die Masterbox können z.B. im Lautsprecherständer unsichtbar verlegt werden. Ein nicht ganz unwesentlicher Aspekt bei Aktivboxen mit digitaler Signalverarbeitung ist auch die Latenz. Die A-125 hat laut technischen Daten eine Latenz von nur 3,9 ms, also nicht wahrnehmbar.