Orgelmusik aufnehmen (Pfeifenorgel)

  • Hallo zusammen!

    Ich möchte in Zukunft mehr Orgelaufnahmen von meinem Spiel an echten Pfeifenorgeln machen.
    Zurzeit habe ich dafür ein Zoom H2N.
    Mit den Resultaten bin ich allerdings nicht so ganz zufrieden.
    Ich hänge das Zoom meistens an einen Kronleuchter und nehme nur in Stereo 96khz/24bit WAV auf (mehr geht nicht).
    In kleinen Kirchen mit wenig Akustik geht das super, aber in größeren Kirchen (wo ich meistens bin) habe ich das Gefühl, das die Aufnahme total verwaschen und kratzig klingt.
    Ich habe mal hier eine Aufnahme hochgeladen: F.Mendelssohn, Sonate Nr. 1 f-Moll - Erster Satz
    Die leisen Stellen klingen ja nicht schlecht, aber die lauten sind - anders als in der Kirche live gehört - ziemlich schrill.

    Meine Frage: Das Zoom H2n hat einen Stereo-Miniklinken-Input für ein externes Mikrofon.
    Mein Wunsch wäre zwei gute Kondensatormikrofone zu beschaffen und die irgendwie an das Zoom anzuschließen. Geht das? Habt ihr bessere Möglichkeiten/Ideen parat? (Die Aufnahmen sollten am Ende wirklich CD-reif sein).

    Liebe Grüße
    Benedikt

  • Man muss wissen, was man erreichen will. Aufnahmen nur zur Eigenkontrolle kann man mit solchen Geräten sicher gut machen, aber Profi-Aufnahmequalität geht damit nicht. Ich habe selber ein Tascam Gerät, und außerdem habe ich ein externes gutes Stereo-Mic (Beyerdynamic). Das bringt schon nochmal einen Qualitätsfortschritt gegenüber den eingebauten Mics, aber bei Pfeifenorgelaufnhamen in der Kirche ist die Mikrophonie wahrscheinlich eine Wissenschaft für sich.
    Die Aussteuerung würde ich auch erstmal kontrollieren, wenn es nicht gut klingt.

    lg Gerd

  • Pardon, ich hab den Link vergessen - Danke für die Erinnerung!!
    Auf meiner Spielwiese ist sie zu finden:
    http://bwoll.bplaced.net/index.php?site=Aufnahmen
    Die Aufnahme mit dem Suffix (Praktische Abiturprüfung) hab ich mit meinem Zoom gemacht.

    Hier (selbe Orgel, selbes Stück) eine Aufnahme meines Lehrers (mit Veröffentlichungserlaubnis) aufgenommen durch einen professionellen Tontechniker.. http://bwoll.bplaced.net/01_Titel.mp3

  • Vielen Dank für das Lob. Am Ende des Mendelssohns hab ich durch das überzeugene Stringendo Mist gebaut.
    Ja, die Akustik ist Bombe!! Das Zoom hing relativ weit vorne (auf dem Foto sieht man den Raum + Orgel).

    Das Zoom hing am zweiten Kronleuchter von vorne gesehen.

  • Mal bei Thomann geschaut.
    Das günstigste Matched-Pair-Kondensatormikrofonpaar ist das Behringer C2 http://www.thomann.de/de/behringer_c2_stereoset.htm
    Zum Preis von 59€ für zwei Mikrofone kann ich glaub ich keine Quantensprünge im Vergleich zum Zoom H2n erwarten. Ich habe bezgl. Phantomspeisung eine Idee: Für die Aufnahmen kann ich ja Laptop + Steinberg UR 44 nutzen (welches ich als Soundinterface in HW nutze), das 2 XLR/Klinkeninputs (symmetrisch) und Phantomspeisung a 48 V hat.

    • Offizieller Beitrag

    Da musst Du schon sehr aufpassen, dass Du mit anderen Mikros die Qualität nicht am Ende drastisch schlechter bekommst. So schlecht sind die ZOOMs nämlich nicht. Die eingebauten Mikros sind abgestimmt und der interne Vorverstärker schon recht rauscharm.

    Billigmischpulte haben da normalerweise viel schlechtere Qualität und viel Rauschen. Die sind eher für eine kleine Liveband gedacht, eben um mehrere Instrumente zu mischen usw.. da stört die mindere Qualität auch nicht so. Also externe Mikros und Mikrofonvorverstärker, wenn es wirklich besser sein soll, liegen schnell bei größer 500,- Euro. Für Orgel nimmt man in der Regel aber eher Kleinmembranmikrofone. Die guten sind eigentlich sowieso alles Kondensatormikros die Phantomspeisung benötigen.

    Das A und O ist die Mikrofonaufstellung - der Ort und die Befestigung machen sehr viel aus. Natürlich muss die Aussteuerung auch stimmen.

  • Hallo,

    hier noch einen kurzen Tipp zum Aufnahmeformat. Falls es am Ende eine CD werden soll, dann auch gleich mit 44,1kHz aufnehmen. 24bit, falls noch nachbearbeitet werden soll, sonst gleich 16bit.von 96 oder 48kHz nachher auf 44,1kHz umsamplen bringt dramatische Qualitätsverluste!!

    LG, Ulrich

  • 44,1kHz ist CD-Standard. Jegliche Runterrechnerei von höheren Sampleraten bringt Artefakte, egal welches mathematische Verfahren. Die sauberste Lösung wäre noch 48kHz DA - AD 44,1kHz. Am besten fährst du aber echt, indem Du gleich in 44,1kHz aufnimmst, wenn denn eine CD das Zielmedium ist. Hab ich probiert, klingt am Ende besser. Mit den 24bit hast Du natürlich recht, das man da flexibler ist bei späterer Lautstärkeanpassung (Nachbearbeitung.. ;) )
    Andersrum gefragt: was erhoft sich jemand, der die Aufnahme später auf einer CD anhören möchte von einer Primäraufnahme in 48kHz???

    LG, Ulrich

  • Ich höre immer wieder von erfahrenen Tontechnikern, es sei von Vorteil gleich in der Ziel-Samplefrequenz aufzunehmen.
    Hier mal noch ein Link:

    Mastering Tutorial

    Wenn schon oversampling, dann schon ganzzahlig meint der Experte im Link.
    Also 88,2kHz für CD und 96kHz für Video... Besser nicht 96kHz oder 48kHz auf 44,1kHz bringen wollen.

    Aber ich will mich da nicht streiten :)
    Persönlich nehme ich nur noch in 44,1kHz auf für CD-Produktionen und bin sehr zufrieden damit.
    Ich denke auch: Mikrofon- und Vorverstärkerqualität, Aussteuerung und Mikro-Positionierung spielen am Ende eine größere Rolle als die Sampleratenfrage...

    LG, Ulrich

  • Zitat

    [i]
    ich kenne nicht das Zoom H2N, ich habe das Zoom H4N.
    Damit ist meine Erfahrung, dass 96kHz nix bringt gegenüber 48kHz, frisst nur Speicherplatz. Ich nehme also auf mit 48kHz/24bit Wave.

    Auch 24bit kann man sich schenken, da die Technik (SNR) "nur" 16 Bit darstellen kann (was eine riesige Dynamik ist und auch völlig ausreicht!). Groß nachbearbeitet wird ja eh nicht.