Hauptwerk-Alternative? Sweelinq

    • Offizieller Beitrag

    Ich möchte noch einmal darauf hinweisen:

    Es gibt objektive Unterschiede der Systeme. Einige sind von der Abbildung näher am Original, andere Systeme weniger.

    Diese Bewertung zielt nicht auf die persönliche Befindlichkeit. Bei der Diskussion soll und darf sich niemand angegriffen oder bewertet fühlen. Jeder spielt was er möchte und hat Freude daran

    Gruß Rainer

    • Offizieller Beitrag

    Ach schau an - dann kann ich mich auf meine Ohren doch noch verlassen und bin nicht den Lobhudeleien von anderen hilflos ausgeliefert. :-wow:

  • Mal eine dumme Frage an alle die Swellinq nutzen. Ich habe mir selbst einmal das ganze geladen inkl. einer kleinen Orgel. Ich erwäge also die Lizenz zu erwerben. Jedoch finde ich keine Informationen dazu wie man das nun macht. Ich sehe nur dass meine Lizenz im kommenden Monat erneuert werden muss und Payment Via Manual Renewal. In der Beschreibung steht das man kurz vor Ablauf eine Mai bekommen soll. Aber ich finde nirgends irgendwas zu verfügbaren Zahlungsoptionen.

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  • Ein spannendes Video (ab 3:48)

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  • Kann es sein das Sweelinq ein Problem mit der Leistung oder Ausgabe hat?

    Ich habe verschiedene Orgeln getestet auf verschiedener Hardware. Im Normalfall läuft alles ohne Probleme, sobald ich aber eine große Registrierung wähle kommt es zu Aussetzer. 10 Register Sechsstimmig gespielt führt dazu dass überhaupt nichts mehr kommt. Also es kommt schon der Anfang des Tons und dann ist nur noch Stille bis ich die Tasten loslasse. Die CPU Last ist nicht einmal bei 50% was komisch ist. Es wirkt schon eher so, als ob entweder Sweelinq oder ein anderer Teil der Hardware an seine Grenzen kommt mit der Anzahl der Stimmen. Wenn ich die Ausgabelautstärke reduziere, dann geht es gefühlt etwas besser, aber dann höre ich ja nichts mehr.

    Hat da jemand Erfahrung wo ich nachschauen könnte? System ist Linux.

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    • Offizieller Beitrag

    Es gibt übrigens eine neue Orgel, kostenfrei für alle mit Abo:

    https://sweelinq.com/product/veenendaal-nl-oude-kerk-vierdag-organ/#

    Benötigt 3GB Ram.


    Bei Sweelinq klingt doch aber sowieso jedes Sampleset gleich und vor allem gleich grottig.

    Wir wissen doch inzwischen auch warum das so ist:

  • Zitat

    Ich bekomme oft Fragen zu den Klängen des von Noorlander geförderten Sweelinq-Systems.

    Wie klingt es? Sind es echte Klänge von Orgelpfeifen?

    Nein, das ist mit dem einfachen Sweelinq unmöglich. Hier wird nur ein extrem kurzer Teil eines Tones wiederholt gespielt, solange eine Taste gedrückt wird. Aufgrund dieser schnellen Wiederholung desselben kurzen Stücks klingt der Ton starr, wie ein elektronischer Ton. Es wurde versucht, dies durch einen technischen Trick zu verschleiern, den sie als Windmodell bezeichnet haben. Es ist eine alte Technik, die seit 20 Jahren in den elektronischen Orgeln von Johannus verwendet wird.

    Das ist nicht ganz richtig. Die Samples, die bei Sweelinq verwendet werden, sind genauso lang wie die Samples, die für Hauptwerk (oder GO) Sample Sets verwendet werden. Die meisten Sample Set-Hersteller samplen zwischen 6 und 10 Sekunden. Was bei Sweelinq wegfällt, sind ALLE Release Samples (bei Hauptwerk i.d.R. 3 bis 4) sowie die Sustain-Samples für verschiedene Perspektiven. Stattdessen werden nur die Impulsantworten für die Perspektiven geladen. Das macht einen riesigen Unterschied!

    Bei Sweelinq werden alle Release Samples für alle Perspektiven zur Laufzeit berechnet. Nun kann man trefflich darüber streiten, ob die aufgenommenen (und durch Denoising unweigerlich veränderten) Release Samples oder die über Impulsfaltung generierte Samples näher am Original sind. In der Hauptwerk-Welt kann man dies mit den Maihingen Sample Sets von Pipeloops (aufgenommene Release Samples) und PROSPECTUM (über Impulsfaltung berechnete Release Samples) selber überprüfen. PROSPECTUM geht allerdings einen riesigen Schritt weiter als Sweelinq. Es unendlich zeit- und arbeitsaufwendig, Impulsantworten für jede einzelne Pfeifenposition (d.h. für C, D, E, F# usw. und C#, D#, F, G usw) aufzunehmen. Das ist erheblich aufwändiger als die Aufnahme von 3 Releases. Mit diesen (hunderten) Impulsantworten werden dann die Releases generiert und so ein "Fake-Wet" Sample Set erstellt.

    Sweelinq verwendet derzeit nur eine einzige Impulsantwort pro Perspektive. Hier kann man in Zukunft sicherlich noch ein wenig nachlegen...

    Ich möchte keinen Glaubenskrieg anfachen. Dies passiert leider sehr häufig bei diesem Thema. Ich hoffe, dass es bald für das PROSPECTUM Sample Set auch eine Testmöglichkeit gibt. Dann sollte sich jeder, der sich für dieses Thema interessiert, die Zeit nehmen, die zwei Verfahren selber zu vergleichen.

    • Offizieller Beitrag

    Das ist nicht ganz richtig. Die Samples, die bei Sweelinq verwendet werden, sind genauso lang wie die Samples, die für Hauptwerk (oder GO) Sample Sets verwendet werden. Die meisten Sample Set-Hersteller samplen zwischen 6 und 10 Sekunden. Was bei Sweelinq wegfällt, sind ALLE Release Samples (bei Hauptwerk i.d.R. 3 bis 4) sowie die Sustain-Samples für verschiedene Perspektiven. Stattdessen werden nur die Impulsantworten für die Perspektiven geladen. Das macht einen riesigen Unterschied!

    Doch - es ist im Prinzip genau das, was John Boersma sagt. Es werden nur die vergleichsweise kurzen Loop-Samples in einer Schleife abgespielt, solange die Taste gedrückt wird. Auf die langen Release-Samples wird komplett verzichtet, aber gerade die sind es, die bei einem Multi-Release-Sampleset viel Speicher brauchen und dafür den Klang lebendiger werden lassen.

    Würde man bei Sweelinq wenigstens den konsequenten Weg gehen und wirklich trockene Samples mit IR-Hall abspielen, dann müsste sich das ja genauso gut anhören wie ein trockenes Sampleset in Hauptwerk mit IR-Hall gespielt. Es ist aber leider meilenweit von so einem guten Klang entfernt. Die Samples von Sweelinq sind mit Hall und nicht wirklich trocken aufgenommen - das hört man doch. Anschließend werden die Hallfahnen einfach abgeschnitten und das Ergebnis mit IR verhallt. Somit ist doppelt Hall im Klang vorhanden, was sich einfach schlecht anhört.

    Außerdem stimmt mit den Attacks etwas grob nicht, also den Einschwing-Vorgängen jedes Samples. Was genau da abgeschnitten oder verbogen wird kann ich nicht sagen. Aber jeder Ton klingt im Einschwingvorgang identisch unrealistisch. Entweder um die Samples dadurch noch kleiner zu machen, oder aus einem Zwang heraus die einzelnen Töne gegeneinander anzugleichen, damit es klingt wie eine Digitalorgel, weil das Zielpublikum es halt so gewohnt ist. Möglicherweise wird auch nicht wirklich jede Pfeife gesampelt, sondern nur eine pro Oktave. Diese Fragen könnte nur Sweelinq selbst definitiv beantworten, falls sie das wollten.

    Sicher kann auch so ein Klang Liebhaber finden - aber ich gehöre definitiv nicht dazu. Und andere offensichtlich auch nicht. Ich denke, das ist wirklich etwas für Leute, die auch mit Klängen von Digitalorgeln schon zufrieden sind. Das System startet schnell und ist einfach zu bedienen, weil es vergleichsweise wenig Möglichkeiten hat. Und man bekommt die Suggestion, man würde mit unterschiedlichen Orgeln spielen, wenn man ein anderes Sampleset lädt.

    PROSPECTUM geht allerdings einen riesigen Schritt weiter als Sweelinq. Es unendlich zeit- und arbeitsaufwendig, Impulsantworten für jede einzelne Pfeifenposition (d.h. für C, D, E, F# usw. und C#, D#, F, G usw) aufzunehmen. Das ist erheblich aufwändiger als die Aufnahme von 3 Releases. Mit diesen (hunderten) Impulsantworten werden dann die Releases generiert und so ein "Fake-Wet" Sample Set erstellt.

    Woher hast Du denn diese Information? Von Seiten Herrn Wurst war davon nie die Rede! Seinen Berichten nach hat er auch nur ein IR (oder allenfalls ein paar wenige) aufgenommen und keinesfalls für jede Pfeifenposition - und damit jede Pfeife - ein IR. Dass dies optimalerweise gemacht werden müsste war eine Aussage meinerseits im Faden von Maihingen. Dazu müsste aber jede Pfeife an der Orgel ausgebaut werden. Dafür hat er mit Sicherheit keine Genehmigung erhalten.

    Im Maihingen Set wurden lediglich die zur Verfügung stehenden IRs - die aber nicht an Pfeifenpositionen direkt aufgenommen wurden - zu Pseudo-Release-Samples mit unterschiedlicher Release-Dauer verrechnet. Wenn ich mich recht entsinne war von 5 Releases pro Ton die Rede, oder mögen es maximal 7 gewesen sein. Damit sind es dann zwar mehr als die üblichen 3 Releases, aber dafür hat ein herkömmliches Wet-Set auch pro Pfeife 3 echte gesampelte Releases, die einfach einen wesentlich größeren und originaleren Variantenreichtum im Gesamtklang darstellen. Und das ganz Entscheidende: Diese gesampelten Release Klänge stammen wirklich von der original Pfeifenposition! Damit haben sie das identische Laufzeitverhalten wie die zugehörigen Loop-Samples. Das ist bei aus IR berechneten Release-Samples nicht möglich und führt unweigerlich zu einem Bruch im Klangübergang zwischen Loop und Release. Die gehörte Rauminformation ist dadurch prinzipiell unnatürlich.

  • Gernot Wurst, prospectum:

    "several innovations:

    • No denoising applied - sound details preserved A special processing toolchain eliminates the need for denoising and therefore avoids denoising related quality losses
    • High quality reverb using hundreds of carefully recorded and optimized IRs of the Klosterkirche, all rendered into the samples using a specially developed rendering engine. The HW convolution engine is not used/required.
    • Up to 7 release samples per pipe The number of releases and their corresponding tone lengths were determined individually for each pipe depending on its speech to minimize playing artifacts."

    Bin sehr gespannt auf die Wiegleb/Ansbach. (Die Maihingen ist mir zu speziell und darum für mich nur selten verwendbar)

    Ich vertraue nur dem, was ich höre und direkt mit der Qualität anderer Sets vergleichen kann. :)

    Bin ganz offen.

    • Offizieller Beitrag

    Auch ein paar Hundert IRs sind noch viel zu wenige und vor allem entstehen sie halt nicht genau an den Pfeifenpositionen im Gegensatz zur bisherigen Technik mit den gesampelten Releases. Der einzige Vorteil bei der echten Dry + IR Technik wäre ja die quasi unendliche Anzahl der "Releases" im Gegensatz zur Wet Technik "nur" mit 3 bis 4 Releases. Auswirken tut sich das aber im Klang auch nur sehr marginal, wenn Tonlängen gespielt werden, die eben kürzer sind und nicht genau mit den gesampelten Release-Längen übereinstimmen. Für alle Töne, die nicht gerade Stakkato gespielt werden und länger als ca. 16-tel oder 8-tel Noten betreffen (je nach Grundtempo), kann man eher davon ausgehen, dass man gar keine kürzeren Releases braucht, da der Ton sowieso mit der vollen Hallfahne ausklingt. Und diese Töne sind alle optimal mit der Wet Technik abzubilden.

    Es ist inzwischen eigentlich völlig klar, dass die Technik mit Dry + IR für hochwertige virtuelle Orgeln mehr Nachteile als Vorteile für die Klangqualität bringt und damit auf dem Holzweg ist. Auslöser für diese ganze Diskussion war hauptsächlich unser ehemaliger User VPO-Organist, der zuvor schon lange unter anderem Namen hier war und immer Dry + IR propagiert hat. Damit hat er bei einigen Lesern im Nachhinein betrachtet einen ganz schönen Schaden angerichtet. Es war auch offensichtlich, dass er einen persönlichen Draht zu Herrn Wurst (Prospectum) haben muss. Dieser ist irgendwann auf den Zug aufgesprungen.

    Ich gehe davon aus, dass es sich inzwischen auch bis MDA herumgesprochen hat, dass dieser Dry Ansatz zu nicht viel führt und deswegen wird HW niemals IRs in dieser Fülle und Art verarbeiten können, wie Herr Wurst es meint.

    Nach all meinen Ausführungen ist es aber so, dass das Maihingen Set von Prospectum ja gar kein echtes Dry + IR verwendet und damit die theoretischen Vorteile so gut wie gar nicht zum Tragen kommen, abgesehen eben von 7 Releases statt 3 oder 4. Es bleiben überwiegend die Nachteile der akustisch betrachtet völlig unzulänglichen IRs, die man bei einer Pfeifenorgel eben nicht so aufnehmen kann wie bei Soloinstrumenten in einem Orchester.

    Mir fällt dazu eigentlich kein passender Vergleich ein, der die Zusammenhänge einem Laien leichter beschreiben könnte. Vielleicht könnte man sagen, dass man einen BMW tiefer legen kann, damit er eine bessere Straßenlage hat. Bezogen auf den Dry-Ansatz würde man den BMW tiefer legen, indem man eine Tonne Backsteine einfüllt. Das funktioniert auf jeden Fall - er liegt dann optimal tief - allerdings ist der Nebeneffekt, dass der BMW dann eine Beschleunigung wie ein Traktor haben wird.
    Bei genauer Betrachtung bringt das mit den Backsteinen also mehr Nachteile als Vorteile.