Registerzüge selbst herstellen

  • Du hast mit allem Recht. Jedoch darf man nicht außer Acht lassen, dass bei solchen Bastelprojekten häufig auch der Weg das Ziel ist und der Zeiteinsatz untergeordnet ist. Das ist alles Teil des Hobbys

    Dass hier der Weg auch ein wesentliches Ziel ist, ist aber gerade das Besondere. Fertig kaufen ist einfach und pragmatisch aber nicht individuell und persönlich.

  • Das stimmt wohl. Das große Problem bei solchen Dingen ist nur immer dass wohl die wenigsten die Möglichkeiten haben es dann auch selber umzusetzen. Gut eine Spule könnte ich auch noch von Hand wickeln, aber spätestens beim 3D Druck bin ich raus weil mir der Drucker dazu fehlt und selbst mit würde ich den Umgang wohl erst einmal lernen müssen. Ob man jetzt mit Einzelteilen die man nicht selber druckt so etwas dann noch bauen kann bezweifle ich ehrlich gesagt.

    Das Register was sie am Anfang gezeigt hatte mit dem Metallgehäuse fand ich persönlich sehr schön und so was könnte man vermutlich sogar noch ganz gut nachbauen. Zumindest wenn man Zuhause in der Lage ist Metall zu verarbeiten. Aber auch da sieht es mit Ständerbohrmaschine, Drehbank und so weiter eher schlecht bei mir aus. Da die meisten wohl auch keine große Werkstatt haben wird das nicht nur mir so gehen.

    Mit den Vorlagen z.B zu dem Schweller den sie gebaut hat könnte man noch Online einen Druck bestellen, ob das am Ende aber passt und wie die Qualität ist weiß man bei einem Anbieter aus China dann aber auch nicht. Wenn man wirklich nicht die Voraussetzungen hat es selber herzustellen, dann wird es wohl darauf hinauslaufen so etwas fertig zu kaufen.

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  • Dienstleister dafür gibt es auch in Deutschland

    Ich habe mal einige Demo Teile dort angeschaut. Die Preise sind nicht ohne. Ich glaube wenn man sich auf diesen Wege die Einzelteile drucken lässt inkl. der weiteren Teile die man noch braucht, da kommt man mit einem fertigen Bauteil vermutlich günstiger weg und man weiß zumindest das es funktionieren wird :)

    Wenn man das ernsthaft umsetzen möchte, dann sollte man wohl doch lieber 300 Euro in einen kleinen Drucker investieren. Zumal man diesen ja auch danach noch sinnvoll nutzen kann.

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  • Na da widerspreche ich. Ein einfacher PC von Ebay, ein midi Keyboard für 49 Euro und man kann für unter 100 Euro loslegen. Teuer wird es erst dann wenn man wie wir einen optisch ansprechenden und technisch aufwendigen Tisch bauen will. Die Grundtechnik kostet ja nichts und erst die höheren Ansprüche werden teuer.

    Du hast es ja selbst bei deinem Projekt gesehen. Die Basis war quasi kostenlos vorhanden (genau so wie hunderte alte Vintage Orgeln) und ein Microcontroller zum Midifizieren kostet auch ab 5 Euro. So kann man einen alten Tisch schnell aufarbeiten. Teuer werden dann eben die Sonderwünsche die man so hat aber nicht zwingend notwendig wären. Statt Registerschalter/Züge könnte man ja einfach ein altes Tablet nutzen :)

    An meinem Spieltisch war auch das teuerste das Pedal. 50 Euro beim Orgelbauer, 250 Euro das aufarbeiten und midifizieren. Und am Tisch selbst dann Schalter, Holz und Filz... Aber die reine Grundlage war quasi kostenlos.

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  • Sie hat nicht nur das notwendige Equipment, sondern weiß es auch mit ihrem umfassenden Knowhow nützlich einzusetzen. So ein aufwendig gestalteter Spieltisch würde eine stattliche Summe kosten wenn man so etwas von einer Orgelbaufirma herstellen lassen würde.

    Also ist selber machen dann schon eine Alternative, sofern man/frau das kann. Und es gibt ja nicht wenige die ihre Orgeln mehr oder weniger selbst bauen. Von einzelnen Fertigteilen bis zu eigenen Konstruktionen ist da alles dabei und beeindruckt mich immer wieder.

  • Von einzelnen Fertigteilen bis zu eigenen Konstruktionen ist da alles dabei und beeindruckt mich immer wieder.

    Das ist ja das wirklich schöne an einer Orgel. Man kann sie fertig kaufen oder auch in allen Größen und Formen selber bauen. So etwas geht bei anderen Instrumenten so ja nicht. Ein Klavier kann ich nicht einfach mal so mit Pedal und zwei Manualen bauen und selbst wenn doch, dann wäre das wohl falsch. Bei einer Orgel gibt es dieses richtig oder falsch nicht. Es ist alles erlaubt was funktioniert. Von einem Manual mit zwei Oktaven bis hin zu unendlich vielen Manualen.

    Man kann sogar sehr leicht eine einfache mechanische Orgel bauen mit echten Pfeifen in allen Größen und Formen. Vielleicht ist das auch der Grund warum es bei Orgel Spieltischen so viele Selbstbauer gibt. Man kann es perfekt auf seine eigenen Wünsche anpassen und keiner kann irgendwie sagen dass es falsch wäre. Nebenbei wird das Projekt auch immer größer. Ich kenne zumindest keinen der einen Tisch mit 5 Manualen und allen Extras hat und bereits am Anfang damit geplant hat. Es fängt ja meist mit einem Keyboard auf einem Ständer an :)

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    • Offizieller Beitrag

    Das sieht bei Sabine ganz einfach aus. Sie sagt nicht wieviel Versuche sie gemacht hat um die richtige Spule zu wickeln. Ich möchte auch nicht den vollen Eimer mit Plastik sehen. Sicher hat sie einige Drucke erstellt bis zur endgültigen Lösung.

    Eine enorme Leistung ist es und das entsprechende Fachwissen in Konstruktion und Umsetzung in ein Programm muss sie haben.

    Sicherlich sieht ihr Spieltisch sehr schön aus. Sie kann auch stolz auf ihre Leistung sein.

    Ich habe auch Freude an meinen Leistungen.

    So sind wir halt unterschiedlich.

    Einer spielt auf Keyboards und hat Spass an der Musik. Ein anderer bastelt gern und fertigt sich ein schönes Möbelstück mit Tasten und Manubrien usw.

  • Das ist doch überall so. Wenn ich mich an die Orgel setzte und Ein Konzert sowie, dann sieht der Zuhörer ja auch nicht die ganzen Jahre Übung und den Frust den man hatte um zu dem Ergebnis zu kommen.

    Ich denke sie ist über den schwierigen Punkt auch noch nicht hinweg. Einen funktionierenden Mechanismus zu finden ist ja nur ein Teil. Wenn etwas funktioniert, dann weiß man ja noch nicht ob es zuverlässig auf Dauer ist und ob es lange halten wird. Da wird man im einen längeren Test nicht rumkommen.

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  • Welchen Frust?

    Na diesen Frust welchen man beim Üben hat wenn einige Stellen immer wieder nicht klappen und man kurz davor ist das Handtuch zu werfen. Oder wenn eine Stelle immer klappt und dann im Konzert das erste mal total schief geht. Oder dieser Frust wenn man ein Amen spielt und nicht an das b denkt und nicht B-Dur->F-Dur spielt sondern H-vermindert->F-Dur

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  • Ich habe vor Jahren einige Testexemplare gebaut mit Schrittmotoren, Gewindespindel mit sehr hoher Steigung und selbstgebaute Elektronik. Mit einem Außenmaß von 40 x 40 mm, und 30 mm Hub. Sie wären auch bei Herstellung in kleinen bis mittleren Serien so teuer, dass so etwas niemand kaufen würde. Es ist technisch viel einfacher zwei große Elektromagnete zu verwenden und für eine fette Stromversorgung zu sorgen. Ein 100 A Netzteil für 12 oder 14 V kostet nur wenige Hundert Euro. Das war auch der Weg was damals Laukhuf gewählt hat. Leider haben sie zugemacht und deren Registerzüge kann man nirgendwo mehr kaufen. Heuss macht ähnliche Magnete, diese sind aber relativ teuer.

  • Ein 100 A Netzteil für 12 oder 14 V kostet nur wenige Hundert Euro.

    Das ist aber nicht notwendig. Man muss ja die Register nicht gleichzeitig bewegen. Das machen selbst professionelle Spieltische nicht. Du hast z.b eine Stromversorgung die es schafft zwei Register gleichzeitig zu bewegen. Dann musst du die Steuerung nur so schreiben, das immer nur zwei zur gleichen Zeit bewegt werden. Ist einer an Ziel, dann wird der nächste bewegt. Die Midi Signale kann man ja sofort schicken. Wenn die Züge dann zwei oder drei Sekunden brauchen, dann ist das ja unerheblich.

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