Hauptwerk VII(7) ist da

    • Offizieller Beitrag

    Dass Hersteller und Händler nicht darauf scharf sind die Händlereinkaufspreise bekannt zu geben ist ja wohl klar. Trotzdem gibt es kein Gesetz, das es verbieten würde diese Preise zu nennen. Ich war selbst jahrelang Händler und kann versichern, dass Händlerrabatte von bis über 90 % je nach Branche und Artikel völlig normal sind. Vor allem bei Zubehör und Kleinteilen ist der Gewinnfaktor meist enorm. Andere, oftmals die teueren Produkte, schiebt der Händler dann mitunter fast ohne Gewinn oder sogar mit Verlust über die Ladentheke, um überhaupt etwas zu verkaufen.

    Es ist immer eine Mischkalkulation, um unter dem Strich auf schwarze Zahlen zu kommen, die das Überleben sichern. Vor allem Einzelhändler mit Ladengeschäft müssen oft horrende Mieten zahlen, von denen der Kunde meist auch nichts ahnt. Ebenso benötigt der Einzelhändler oft Verkaufspersonal, das jeden Monat pünktlich entlohnt sein will. Der Onlinehandel hat es da meist deutlich leichter, mit viel weniger fixem Kostenapparat. Dort sind dagegen oft unvorstellbare Summen an Google zu entrichten, wenn man in der Suchseite auf den obersten Plätzen zu finden sein will. Ansonsten macht man praktisch gar keinen Umsatz, zumindest in Branchen mit viel Konkurrenz.

    Für mich deutet alles darauf hin, dass bei MDA kurzzeitig Kunden in die Händlerkategorie gerutscht sind. Alleine die angezeigten Händler-Rabattstaffeln "Silber, Gold, Platin" deuten schon darauf hin. Je nach Umsatzvolumen bekommt ein Händler mehr oder weniger Rabatt beim Hersteller bzw. Großhändler. Hinzu kommt bei Software, die noch dazu online ausgeliefert wird, dass es sich um immaterielle, beliebig vervielfachbare Ware handelt. Da sind mir diese Preise absolut plausibel, auch ohne dass es einer weiteren Bestätigung bedarf. Warum sollte der Server hier selbst Preise ausgewürfelt haben?

    Das ganze ist halt eine große Schlappe für MDA und letztlich auch für die Händler. Seid doch froh, wenn euch jemand wie ich euch ab und zu mal die Augen öffnet. :)

  • Bei mir klappt die Installation nicht (Update von 4 Advanced auf VII). Ständig kommen Fehlermeldungen, dass DLL-Dateien fehlen (Vcruntime, icudt62 etc.). Hat jemand eine Idee bzw. Lösungsvorschlag. Ich habe die Vermutung, dass ich falsche Pfade angegeben habe. Habe keinen wirklichen Überblick, auf welcher der zwei Festplatten was liegt.

    VG Matthias

  • Bei mir klappt die Installation nicht (Update von 4 Advanced auf VII). Ständig kommen Fehlermeldungen, dass DLL-Dateien fehlen (Vcruntime, icudt62 etc.). Hat jemand eine Idee bzw. Lösungsvorschlag. Ich habe die Vermutung, dass ich falsche Pfade angegeben habe. Habe keinen wirklichen Überblick, auf welcher der zwei Festplatten was liegt.

    VG Matthias

    Du musst doch gar keine Pfade angeben, wenn du die Standard-Installation auswählst. Wenn HW4 vorher lief, dann findet das Installationsprogramm alles aus den alten Konfig-Dateien.

  • Auf dem niederländischen HW-Forum hat Ewert-Jan sein persönliche Sicht zu den wesentlichen Unterschieden der Vers. 6 zu 7 gepostet, Original siehe https://www.pcorgel.nl/viewtopic.php?f=11&t=4472&start=25, hier mit Hilfe von Deepl.com übersetzt, da ich das für eine recht gelungene Zusammenfassung halte:

    Höhepunkte:

    Die Audio-Engine wurde auf ein noch höheres Niveau gebracht.

    1. Zusätzlich zur HW4-Qualität gibt es in HW 6 jetzt eine neue Einstellung für High Definition Audio mit noch besserem Klang. Das Wind- und Tremulant-Modell für die Noten unterhalb von C 8' (die unterste Oktave eines 16' und die unterste 2 von 32') in Verbindung mit 96 kHz Abtastrate wurde verbessert.

    2. Das HW-eigene Tremulant-Modell und das Windmodell werden jetzt mit einer höheren Auflösung verarbeitet und bieten eine höhere Genauigkeit, Realismus und Reaktion und damit eine bessere Audioqualität. Es gibt 3 Einstellungen: Niedrig, Mittel, Hoch

    [...]

    Anmerkung EJ: Da die Kirchenorgeln mit Tremulant aufgenommen werden, hat der erste Punkt keinen zusätzlichen Wert. Nur für ältere Sets und für Theaterorgeln.

    Einstellungen/Verbindungen nur für die geladene Orgel oder für alle Orgeln in der HW-Konfigurationsumgebung

    - MIDI-Learn kann jetzt austauschbar nur für die geladene Orgel oder für alle Orgeln verwendet werden

    - Dasselbe gilt für die Druckknopf-Symbolleiste (in HW 4-5 war diese nur orgelbasiert). Sie können den Tasten nun auch eigene Funktionen zuweisen und die Tasten mit eigenen Texten versehen.

    Minimierung der Mausnutzung.

    Viele große Bedienfelder verfügen über zusätzliche Tasten/Funktionen, die die Verwendung der Maus auf einem Touchscreen fast überflüssig machen.

    Wenn ein Feld geöffnet wird, wird ein anderes offenes Feld automatisch geschlossen (= einstellbar). Positionen auf dem Bildschirm werden ebenfalls gespeichert (pro Orgel oder für alle Orgeln zusammen)

    2 neue Schalttafeln mit Tasten zum Öffnen und Schließen großer Schalttafeln, wenn sie gedrückt werden.

    Audio-Konfiguration

    Per Hauptwerk-Config-Umgebung stehen nun 128 so genannte 'Mixer-Presets' zur Verfügung, vorher waren es 8.

    Außerdem ist die linke Spalte im Audiomixer-Bildschirm auf die Voreinstellung beschränkt, die gerade konfiguriert wird. Viel weniger Scrollen und übersichtlicher.

    Wenn eine Voreinstellung festgelegt wird, öffnet sich automatisch der Audiomixer-Bildschirm mit dieser Voreinstellung.

    Im Gegensatz zu Hauptwerk 5 und 6 ist die neue Preset-Einstellung mit der dazugehörigen Audio-Konfiguration in Echtzeit, d.h. sie wird sofort nach der Einstellung während der Wiedergabe aktiv.

    Auf der linken Seite des Bildschirms sind jetzt 3 LEDs zu sehen. Ein Extra im Vergleich zu HW5 und 6 ist die blaue LED. Sie leuchtet auf, wenn der betreffende Bus Teil der Konfiguration ist; so wird es deutlicher.

    Dies ist nicht vollständig. Siehe die vollständigen (übersetzten) Versionshinweise oben.

    Pro/Kontras

    - Die Audioverbesserungen stellen viel höhere Anforderungen an den Prozessor, so dass die Polyphonie reduziert werden muss. Dies ist der größte Nachteil der HW-Version.

    - Die Audiokonfiguration ist übersichtlicher geworden und Fehler können durch die blaue LED schneller entdeckt werden.

    - Die Verknüpfung auf der Grundlage aller Orgeln in der aktiven HW-Konfigurationsumgebung ist ein zusätzlicher Vorteil bei der Installation neuer Samplesets (geht schneller).

    • Offizieller Beitrag

    Au weia. Das ist jetzt alles maximal anwender-unfreundlich realisiert.

    Parameter die da heißen: “Tremulant/wind supply/swell box/relay model quality” - was für ein Unding.

    Da muss ich mir schon als Ingenieur erst mal die Beschreibung des Entwicklers im Herstellerforum drei mal durchlesen um zu verstehen von was er da redet. Wie soll ein Berufsmusiker oder Theologe damit klar kommen?
    Bei mir taucht die Frage auf, warum macht man aus diesem Parameter dann nicht gleich 4 einzelne Parameter? Dann wäre man wenigstens maximal flexibel. Und warum verbannt man solche Einstellungen nicht ganz weit nach hinten in irgend ein Experten-Menü? Stattdessen werden nach dem Update einige Parameter als Vorgabe gesetzt, mit denen einige der großen Samplesets nicht mehr vernünftig spielbar sind. Jeder, der so ein Set hat, ist damit genötigt, sich in diese Gehirnblähungen des Entwicklers reinzudenken. Gibt es eigentlich noch jemanden im Hause MDA, der mal aus Anwendersicht drauf schaut, was der Entwickler da so treibt? Scheinbar sonnt man sich lieber an den Keys auf seiner Yacht.

    • Offizieller Beitrag

    Das hätte man z. B. auch einfach "Wind Simulation Rate" nennen können. Da hätten wenigstens einige Anwender ahnen können, um was es genau geht und was der Parameter vermutlich anrichtet.

    Das Lustige ist ja, dass von diesen ganzen "Verbesserungen" keiner was wahrnimmt, solange er nicht unter 40 Jahre alt ist und die Stimmung der Orgel auf sagenhafte 600 Hz anhebt und nur mit einem 1 oder 2 Fuß Register spielt. <X

  • Wie wird eigentlich ein Tremulant realisiert? Man kann ihn ja nicht aufnehmen weil dann jeder Ton wirr anders wäre, bedeutet also man muss die normalen Aufnahmen irgendwie manipulieren. Simpel könnte man ja einfach sagen dass die Töne ständig nur nach oben und unten gestimmt werden, aber das wäre wohl wenig plausibel, da sich eine Zungenpfeife ja anders verhält bei schwankenden Luftdruck als eine Labialpfeife...

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