Neues SP-Sampleset mit interessantem Perspektivenansatz?

  • https://www.sonusparadisi.cz/en/organs/czec…sample-set.html

    "In addition to the usual perspectives, there is a stereo perspective captured near the head of the organist at the Konsole.

    The organist's perspective

    should not be mixed with other perspectives, because it does not give useful result....

    The purpose of the perspective is paedagogical. It can be used to compare the sound perception near the organ console with that of the listener in the church. It is a known phenomenon, that the organist hears the instrument with improper ballance between divisions, stops or their parts.

    Switching perspectives in Hauptwerk gives the possibility to test the phenomenon and hear it clearly....

    "

  • Georgy 22. September 2022 um 17:54

    Hat den Titel des Themas von „Neues SP-Samoleset mit interessantem Perspektivenansatz?“ zu „Neues SP-Sampleset mit interessantem Perspektivenansatz?“ geändert.
  • Das Set hört sich gut an. Aber gibt es etwas Besonderes, was ich bei anderen Sets nicht habe (außer schön viel Kanäle) ?

    Gibt der Klangcharakter etwas her, was einzigartig ist? Ich kann mir nicht alle Sets kaufen, nur weil sie schön klingen. Reserven für Strom und Gas sind angesagt.

  • Zuerst dachte ich: Wenn ich - wie einige hier - Stereofreak wäre, dann würde mich unabhängig vom speziellen Set diese Organisten-Perspektive interessieren, denn ich finde es herrlich, in den Surround-Sound starke Anteile von Direktklang mit deutlichem c/cis-Ladeneffekt, viel präziseren Artikulationsmöglichkeiten und stärkeren Anteil der Pfeifenansprache zuzumischen.

    Aber: Jiri meint es ja hier anders:

    ....bekanntes Phänomen, dass der Organist an seinem Platz sehr oft gerade keine gute Balance zwischen Werken, Registern und deren Stimmen hat.

    Damit bleibt für mich das Mischen verschiedenener Hörpositionen in mehrkanaligen Sets der Königsweg.

    (Außer im für meine Ohren leider nicht allzu häufig vorkommenden Fall, dass ein Stereoset schon ab Hersteller ein sehr glücklich machendes Verhältnis zwischen Direkt-, Diffuse- und eventuell Rearperspektiven hat.)

  • Ich glaube von "Stereofreak" kann hier keine Rede sein. Entweder fehlt die Lust, Zeit oder Können, was Mehrkanaliges einzurichten, oder finanziell oder platzbedingt sind Grenzen vorgegeben. Ich glaube zu einer mehrkanaligen Lösung würde keiner Nein sagen.

    Stereo-Sets mit kleinem Hallanteil (keine Dry-Sets) kann man super mit IR verhallen.

  • Aber: Jiri meint es ja hier anders:

    ....bekanntes Phänomen, dass der Organist an seinem Platz sehr oft gerade keine gute Balance zwischen Werken, Registern und deren Stimmen hat.

    Also das finde ich schon ein interessantes Thema.

    Man hört die Orgel in der Spielposition (abhängig vom Register) ja schon ziemlich anderes als es die Zuhörer hören.

    Ganz verrückt ist es bestimmt bei einer Orgel mit Rückpostiv. ?

    Theoretisch müsste man sein Orgelstück nochmal von einiger Entfernung zur Organistenpostion anhören. Dann weiß man, ob man es sich klanglich so vorgestellt hat. Wenn man an einer Orgel öfters spielt, dann kennt man die klanglich besser und kann damit besser umgehen.

    Von der Seite her, finde ich das Sampleset doch recht interessant, um dieses Phänomen zuhause mal zu „analysieren“. Aber dafür soviel Geld ausgeben. ? Zumal das ja an jeder Orgel anders ausgeprägt ist….

    Wer hat denn schonmal an einer Orgel mit Rückpositiv gespielt. Ist das nicht etwas gewöhnungsbedürftig?

    Bzw. hatte schonmal jemand interessante Erlebnisse mit dem Phänomen der klanglichen Unterschiede von Spielerposition und der Zuhörerposition?

  • Bzw. hatte schonmal jemand interessante Erlebnisse mit dem Phänomen der klanglichen Unterschiede von Spielerposition und der Zuhörerposition?

    Eigentlich bei den meisten Orgeln. Erst ab einer gewissen Entfernung, ggf. auch auf einer gegenüberliegenden Empore, ist die Klangfülle so richtig zu genießen.

  • Seit einigen Tagen habe ich die Polna (zur Zeit im Hauptwerkshop 20% auf alle Sets von SP bis Ende Mai)

    Da ich gerade auf Renaissance Trip bin, passt diese sehr alte Orgel gut zu meiner gerade bevorzugten Literatur.

    Ein äußerst klarer, transparenten Klang. Als Kontrast zu den Prinzipalen Flötenstimmen mit einer gedämpften, wunderschönen Intonation. Dazu zwei weiche Saiten mit eigenem Charakter- Klang. Typische Elemente der tschechischen Barockorgel.

    Die Gambe und das Salicional hervorragend. Das Pedal soll die Schlussakkorde der Musik unterstützen. Obwohl Zungen auf tschechischen Barockinstrumenten wohl äußerst selten waren, bietet das Pedal des Polna-Instruments zwei Zungenregister: ein Schnarrbass 16' mit Holzresonatoren und ein Trompetbass 8'.

    Da hauts mich fast weg :-).:-)

    Habe bisher noch nie so viel in einer Orgel mit 32 Registern gefunden. Ein enormer Klangreichtum und ganz eigener Klangkosmos.

    Ich weiß nicht, ob es ein Set gibt, das so viele einzigartige Farben neu zu unseren Hauptwerk-Orgeln hinzufügt.

    Alle für meine Ohren mit einem bemerkenswert besonderen klanglichen und musikalischen Wert.

    Habe nun in der Freizeit halbe Tage und Nächte damit mit großer Faszination gespielt........

  • Seit einigen Tagen habe ich die Polna (zur Zeit im Hauptwerkshop 20% auf alle Sets von SP bis Ende Mai)

    Danke für den Tipp Georgy!

    Hast mich ganz neugierig gemacht und ich hab mir mal die Demo gesaugt -immerhin 13 von 20 Register .

    So eine üppige Auswahl ist bei einer Demo auch keine Selbstverständlichkeit.

    Leider ist aber im Pedal nur der Subbass verfügbar .Da die Orgel keine Pedalkoppeln hat ist deshalb und mit diesem einzigen Register kein vernünftiges Pedalspiel möglich.

    Der Klang der einzelnen Manualregister ist wirklich Top !!

    Leider fehlen aber auch hier sowie im Pedal die Töne C und D in der unteren Oktave.

    Ist das nur in der Demoversion so oder auch in der Vollversion –wenn ja dann wäre es ein No-GO und das Set für mich nicht mehr interessant.

    Da ich keine Surround Wiedergabe besitze habe ich auch nur den Frontkanal A geladen.

    Mehr wollte ich dann auch erstmal nicht testen…..

  • In der Vollversion kann man das Pedal ganz normal chromatisch nach unten ergänzt erweiternd einstellen. ?

    Die vollständigen Pedalregister finde ich einfach super-toll. Ein Erlebnis!

    Lohnt sich. ?

  • Schöne Frage, HMJeske.

    Habe für mich bei jedem Set, das nach der Bückeburg rauskam, nein gesagt und würde auch andere zu keinem ermuntern.

    Aber bei diesem Set: Ja.

    Wie oben beschrieben: Verblüffend andere, "neue", bisher nicht (bzw. mir nicht bekannte) Farben. Unglaublich "charakterstark" (wenn man den Stil mag).

    Also wie immer: Selbst (!) das Demo testen.

    (Spiele das Demo schon monatelang und mir wurde nicht langweilig....)

    Die Vollversion bringt nochmals ganz entscheidende Klangwelten an Registern.

    Dieses Orgelset gehört für mich - völlig überraschend - in die erste Reihe.?

  • Leider fehlen aber auch hier sowie im Pedal die Töne C und D in der unteren Oktave.

    Ist das nur in der Demoversion so oder auch in der Vollversion –wenn ja dann wäre es ein No-GO und das Set für mich nicht mehr interessant.

    Das kann man auch in der Demo ändern.

    Gehe mal auf die „Mixer und Noise“ Seite. Dort dann bei „Compass selector“ „extended“ anklicken.

  • Jetzt habe ich noch mal die Demo ausgepackt.

    Kann Georgy, was den Klang betrifft, voll zustimmen. Dieses Instrument wird nicht langweilig.

    - keine Pedalkoppel (kann man aber in HW durch „Master couplers“ gut lösen)

    - sehr praktisch, besonders zum Einstudieren, finde ich den Kanal „Organist‘s position“

    - toll, dass das Probeset viele Stimmen preisgibt

    - weniger toll finde ich, dass man kein Soloregister probieren kann. BWV 639 verwende ich immer zum Testen und Vergleichen.

    - vermissen würde ich auch einen Tremulanten (gibt es hierzu seitens von HW eine Lösung?)

    - noch nicht herausgefunden habe ich Funktion von „Calcant“

    - bei Stücken in g-Moll musste ich dann von der Originalstimmung auf gleichschwebend umstellen (alles kein Problem)

    LG Roglu

  • Gerade nachgeschaut....BWV 639: ?‍♂️

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  • Gerade nachgeschaut....BWV 639: ?‍♂️

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    Danke für den Hinweis.
    Mich würde aber gerade Polna interessieren wie der Bach auf der Polna klingt.

    Vielleicht könnte jemand, der dieses Set besitzt eine Einspielung liefern?

  • Wenn ich meinem besonderen Höreindruck bei manchen Sets nachgehe, dann vermute ich, dass es mit folgendem zusammenhängt wenn ich ein Set als ausnehmend ansprechend und stimmig erlebe:

    Alle Sample Sets enthalten Klänge mit der lauten Lautstärke für eine Kirche und müssen an das Wohnzimmer auf der Hauptwerkorgel angepasst werden.

    Ist jedoch an bestimmten Original-Orgeln der Winddruck geringer, so entspricht er eher dem Eindruck, den man von einer Hausorgel haben würde.

    Bin kein Fachmann: Aber bei manchen Akustiken in bestimmten Kirchen reicht wohl ein geringer Winddruck noch aus, um alle Töne mit ausreichender Lautstärke erklingen zu lassen. In Italien sei das die Norm für alle Kirchen, habe ich mir sagen lassen. Jede Kirche ist so gebaut, dass die Akustik hervorragend ist. Dadurch kann der Winddruck der Orgeln gering bleiben, wodurch obertonreiche und vor allem entspannte Klänge entstehen.

    Das geht mir z.B. auch mit der https://www.sonusparadisi.cz/en/organs/ital…ioni-organ.html so.


    Es scheint somit Samplesets zu geben, die in den originalen "Register-Lautstärken" ("Drücken"?) schon viel näher am Wohnzimmerniveau sind. Andere Sets brauchen wohl eine viel stärkere Anpassung, eine enorme Um-Intonation für uns im Wohnzimmer als sie in der Kirche/Kathedrale erklingen. Diese komplett nötige Umintonation, Lautstärkeanpassung scheint vielleicht den Klangcharakter der Orgel stark zu verändern - und keineswegs wohl immer zum Guten.

    Habe bei Gernot , prospectum, gelesen, dass er in dieser Weise mit ganz besonderen Modellen arbeitet. Die Hörkurven sind bei verschiedenen Lautstärken ja völlig anders und sehr kompliziert. Gehörrichtige Isotone sind komplex Würde gerne auch von ihm dazu mehr erfahren und gleichzeitig nach der Wiegleb/Ansbach fragen.

    Wahrnehmung: Kurven gleicher Lautstärkepegel nach geltender Norm ISO 226:2003


    Lautstärkeunterschiede und verschiedene Schalldrücke von Orgelregistern ändern also "alles".


    Weiß dazu jemand mehr? Könnt ihr das eventuell bestätigen? Liegt es noch ein weiteren Gründen?