Für wen ist unsere Kirchenmusik gedacht?

  • Zumindest bei uns ist die Situation in der Stadt leider eine andere. Unser Pfarrer, der zum Glück bald geht ist jemand der sich als Mittelpunkt der Welt sieht. Er ist der einzige der etwas zu sagen hat und nur seine Ideen haben eine Daseinsberechtigung.

    Das ist ja ätzend. Da kann ich das natürlich verstehen.

    Wir haben hier gar keinen festen Pfarrer mehr, es gibt ein rotierendes System dreier Pfarrer, die aber für insgesamt zwei Pfarrgemeinden mit sieben (!) Kirchorten zuständig sind. Aufgefüllt werden die Lücken dann immer mal wieder mit Ruheständlern und Fremdpfarrern. Daher ist es einfacher, die eigenen Ideen einzubringen.

    Hierunda male in george liste in evoltat

    • Offizieller Beitrag

    Haralder

    Solche Situationen kenne ich zur Genüge. Jede Veranstaltung wurde zu ellenlangen Predigten umfunktioniert.

    In Musikveranstaltungen hatte man Pausen für die Musiker eingebaut in denen ausgiebig die Jesulehre gepredigt wurde. Eigentlich war es aber ein Chorkonzert.

    Peinlichst hoch fünf.

    Was ich zur Literaturwahl sagen wollte ist, dass unpassende Literatur in den Ohren und Herzen der Zuhörer nicht unbedingt zum Gotteslob führen.

    In unserer Gemeinde sollte die Organistin ein Stück zur Vorbereitung auf das Abendmahl vortragen. Es war ein langes Gedudel. Und selbst mir fiel es schwer die Melodie "Schmücke dich o liebe Seele" herauszuhören. Obwohl sie sehr gut spielte.

    Man hatte im Unterbewusstsein den Gedanken "hoffentlich bald zu Ende"

    Als Vorbereitung zum Abendmahl war es von ihr gut gemeint, im Erfolg aber kontraproduktiv.

    So haben schon manche Musiker und Pfarrer die Gemeinde nicht erreicht und aus der Kirche hinausgespielt und/oder hinausgepredigt.

    In dieser Beziehung haben Pfarrer und Musiker eine hohe Verantwortung

  • Ja, lieber Rainer, das ist die permanente Schwierigkeit: wie spiele ich, dass es die Herzen (oder zumindest die Ohren) der Zuhörer erreicht?

    Das ist etwas, was in keinem Musikunterricht und in keinem Studium vermittelt wird. Leider...

    Hierunda male in george liste in evoltat

    • Offizieller Beitrag

    Das stimmt lieber Burkard

    Ich hab mal wieder bei dir reingehört:

    "Amen, amen, amen, ich glaube"....Genau das hat auch die Gemeinde mitgenommen. Ich hab es sehr gerne gehört und es hat auch mich im Innern erreicht. .

    Mein schönstes Erlebnis vor einem Gottesdienst:

    Ich hab ein paar Choräle, vierstimmig oder mit Cantus Firmus, aus unserem Gesangbuch gespielt. In der Kirche haben einige Gottesdienstbesucher leise mitgesungen. Es war musikalisch kein großes Thema wie etwa eine Toccata und Fuge. Es hat aber die Herzen erreicht. Das hat dann auch mir wohlgetan.

    Anderes Beispiel. Ich leite den Bezirks-Seniorenchor in unserem Kirchenbezirk.

    Alte, aus der Übung gekommene Stimmen. Manchmal im Sopran abfallend. Etwas ungenau in der Stimmführung und kurzatmig. Musikalisch gesehen ist das schon bissl.......Aber, es kommt soviel Begeisterung, Glaubensfreude und Freude am Gesang rüber.

    Plötzlich bin ich davon überwältigt, es macht Freude und man hört die Ungereimtheiten nicht mehr. Man erlebt Musik die aus dem Herzen kommt und zu Herzen geht.

    Nach Hause geht man mit einem schönen Nachklang im Herzen.

  • wie spiele ich, dass es die Herzen (oder zumindest die Ohren) der Zuhörer erreicht?

    Das ist etwas, was in keinem Musikunterricht und in keinem Studium vermittelt wird. Leider...

    Ich glaube so etwas kommt mit der Zeit von ganz alleine, wenn alle Beteiligten mitwirken. Zumindest ist es aber keine Einseitige Sache des Musiker wie ich finde. Ich bin ja nun schon lange in der Gemeinde und wirke bei vielen Dingen mit. Neben dem beruflichen und Ehrenamtlichen sind da ja inzwischen Freundschaften entstanden und Freunde sprechen offen miteinander. Da hört man dann ja raus, ob die Auswahl der Stücke gut war, oder ob sich jemand anderes erhofft hat.

    Ich begrüße die Besucher ja immer an der Tür und dann sehe ich ja wer so da ist und welche Grundstimmung gerade da ist. Natürlich plaudert man dann auch kurz zwischendurch. Da war es schon öfter, dass ich meinen eigentlichen Plan umgeworfen habe, da ich dann einfach das Gefühl hatte, dass es jetzt so nicht mehr passt. Der Musiker der keinen Kontakt zur Gemeinde hat, der steht vermutlich nicht so gut da. Natürlich hat das seine Grenzen, in Gemeinden wo ich nicht so oft bin funktioniert das natürlich nicht so und auch wenn man mal ein Konzert spielt mit festen Rahmen, da kann man ja auch nicht plötzlich das Programm umwerfen. Es ist also auch etwas Glück dabei.

    Naja neben dem Pfarrer ist der Organist eben die am meisten kritisierte Person :) Damit muss man wohl leben. Ich kann es der Gemeinde auch nicht immer recht machen. Wenn zur Passion o Haupt voll Blut und Wunden steht, dann kann ich nicht plötzlich etwas fröhliches und Feierliches spielen.

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  • Persönliche Stimmungen und Glauben in allen Ehren.


    Gesamtgesellschaftlich sieht es völlig anders aus.

    https://www.derstandard.de/story/3000000199876/nur-16-prozent-glauben-an-jesus

    bei katholisch.de ganz ähnlich.....


    Die Antwort auf die Frage des Fadens im Lichte der Umfragen: "Am meisten Zustimmung findet der Glaube an die leibhaftige Auferstehung unter freikirchlichen Christen" wäre somit:

    Toll, wenn sich an manchen Stellen irgendwo 150 Menschen von 85 Millionen (Einwohnerzahl Deutschlands) zusammen finden, die sich gegenseitig in ihrem gemeinsamen Glauben bestärken ......

    und für die ist dann vornehmlich die Kirchenmusik?

    • Offizieller Beitrag

    Die Kirchenmusik wird genau wie die Botschaft in der Predigt ohne Ausnahmne allen Menschen angeboten.

    Bin nicht sicher, ob die 84% der Menschen, die nicht an Jesus glauben, die Angebote von Predigt und Musik haben möchten.

    Auch wenn die 16% teils unterschiedlich glauben, sich aber im Glauben bestärken. lohnt der sonntägliche Einsatz. Somit ist die Kirchenmusik nicht nur für diese Menschen gedacht, aber von ihnen mindestens gemocht und erfüllt ihren Zweck

  • Die Antwort auf die Frage des Fadens im Lichte der Umfragen: "Am meisten Zustimmung findet der Glaube an die leibhaftige Auferstehung unter freikirchlichen Christen" wäre somit:

    Toll, wenn sich an manchen Stellen irgendwo 150 Menschen von 85 Millionen (Einwohnerzahl Deutschlands) zusammen finden, die sich gegenseitig in ihrem gemeinsamen Glauben bestärken ......

    und für die ist dann vornehmlich die Kirchenmusik?

    Freikirchen sind in der Tat sehr viel aktiver als die Landeskrichen. Sie sind eben in allen Bereichen moderner und die Gemeinde ist viel mehr im Ablauf einbezogen. Meine Partnerin ist selbst in einer Freikirche und daher habe ich dazu doch auch regelmäßig Kontakt. Dort sind jedes Wochenende zum Gottesdienst alle Plätze belegt und damit meine ich mehr als 150 Personen. Für mich ist es recht klar warum es so ist. In der Landeskirche habe ich als Mitarbeiter ja einen guten Einblick und ich bemängel so einige Dinge schon lange. In der Landeskirche ist der Pfarrer der Mittelpunkt und die Gemeinde selbst kann am normalen Gottesdienst praktisch nicht mitwirken. Das einzige was ein Mitglied einfach mal so machen dürfte, wäre das Evangelium lesen. Für alle anderen Liturgischen Beiträge braucht man spezielle Lehrgänge und Erlaubnisse. Also einfach mal ein Thema das einem wichtig ist einbringen geht nicht. In den Freikirchen ist das alles einfacher. In der Gemeinde meiner Partnerin ist zwar primär der Pfarrer auch für die Gottesdienste zuständig, aber die Predigten werden regelmäßig von den Mitgliedern geführt. Natürlich wird da auch geschaut was die Person macht und es muss natürlich auch sinnvoll sein. Mir persönlich gefallen die Predigten dort auch sehr viel besser als bei uns. Bei uns ist die Predigt immer vom selben Pfarrer, die Predigten sind in der Regel so theoretisch und liturgisch, dass selbst ich als jemand der eigentlich eine gute Kenntnis über diese Sachen hat dem Inhalt nur schwer folgen kann. Außerdem sind Themen von vor 2000 Jahren für unser Leben nicht wirklich Relevant, auch wenn ich die Grundaussage verstehe. In der Freikirche hingegen machen die Mitglieder selbst dann Themen die sie selbst betreffen und interessieren. Da werden dann nicht solche schwer zu verstehende Bibelstellen betrachtet, sondern Situationen im Leben, die jeder kennt und damit wird dann gearbeitet. Simples Beispiel: Probleme im Zusammenleben damals vs. Zusammenleben heute. Keiner von uns kann sich vorstellen wie damals die Gesellschaft war und wie es gewesen sein muss. Die heutigen Strukturen (die komplett anders sind) kenn jedoch jeder.

    Naja, dort gehen die Predigten dann aber auch nicht 15 Minuten, sondern gerne auch mal zwei Stunden. Aber ganz ehrlich, ich denke nicht, dass man komplexe Sachverhalte in 15 Minuten Predigt stecken kann.

    Auch wenn ich selbst in der Landeskirche Arbeite, sehe ich diese Ansicht von Jesus eher skeptisch. Die Christen sind so fixiert auf die Idee, dass Jesus der einzige Sohn Gottes ist. Daran gibt es nichts zu rütteln. Aber es ist durchaus möglich, dass es eher symbolisch/übertragen gemeint ist. Im Grunde sind ja alle Menschen Söhne und Töchter Gottes. Außerdem ist es fraglich ob Jesus tatsächlich eine einzelne Person war. Die Ereignisse die in der Bibel aufgeführt sind lassen sich historisch zwar belegen, zeitlich passen sie aber teilweise nicht zusammen. Verschiedene Persönlichkeiten, die genannt werden haben zwar nachweislich existiert, aber zu unterschiedlichen Epochen. Somit wäre es praktisch nicht möglich, dass die selben Personen diese Kontakte hatten, wenn dazwischen teilweise 100-200 Jahre liegen. Ich hatte dies mal gegenüber einem Bibelforsche angesprochen und kann es leider nicht wirklich korrekt wiedergeben, aber er meinte irgendwas von einem "Geschlecht Jesu" wäre gemeint. Es könnten also durchaus mehrere Personen gewesen sein.

    Allgemein ist aber mal die Zeit die Texte neu zu interpretieren. Es gibt so viel Murks in der Bibel, der überwiegend dadurch entsteht, dass alte Begriffe auf aktuelle angewendet werden. Beispiel das Thema Ehe, da es am leichtesten nachvollziehbar ist. Vor allem bei streng gläubigen ist ein heißes Thema Sex vor der Ehe. In der Bibel steht ja dass "Er sie zur Frau nahm", oder "Sie ihn zum Mann nahm", oder "Zum Mann/Frau nehmen muss". Nun wird gesagt, dass damit die Ehe gemeint ist. Damit habe ich grundsätzlich kein Problem. Mein Problem besteht nun darin, dass die Kirchen nun aber sagen dass die juristische Ehe die Grundlage ist. So was ist objektiv gesehen aber Quatsch.

    Warum ist es Quatsch? Ganz einfach, diese juristische Ehe die heute gemeint ist, die gab es vor 2000 Jahren und früher überhaupt nicht. Je nach Sippe in der man lebte gab es vielleicht Rituale, die so etwas öffentlich gemacht haben, aber es gab keine juristische Ehe wie sie heute in Deutschland existiert und vorausgesetzt wird. Nun könnte man natürlich argumentieren, dass die kirchliche Trauung die Grundlage sein sollte. Damit könnte ich dann tatsächlich leben, dumm nur, dass diese nicht so einfach möglich ist. Die kirchliche Trauung setzt die juristische Eheschließung voraus. Bei uns Protestanten weiß ich, dass die Pfarrer im eigenen Ermessen tatsächlich eine Trauung ohne standesamtliche Eheschließung durchführen dürfen. Praktisch ist mir kein Fall bekannt, in dem das passierte. Bedeutet die Bibel erzählt von einer Partnerschaft (welche nicht die Deutsch-bürokratische Eheschließung meint), aber es gibt heute keinen Weg diese eigentlich erwähnte Partnerschaft einzugehen. Und laut allgemeiner kirchlicher Ansicht reicht die ernsthafte Absicht eine dauerhaften Partnerschaft ja nicht aus um den Maßstäben der Bibel zu entsprechen.

    Praktisch ist das durchaus bedeutend, wenn man diese Interpretation der Texte ernst nimmt. Wenn nun ein Christ mit einer anderen Person gemeinsam irgendwo überspitzt gezeichnet auf eine einsame Insel zieht und sich beide dort verlieben. Dann hätte diese Beziehung ja existenzberechtigung, da dort niemand ist der eine juristische Ehe schließen kann und auch kein Pfarrer der sich trauen kann. Somit würde dann ja jede partnerschaftliche Interaktion zwangsläufig zur ewigen Verdammnis führen... Ihr seht das Problem?

    und für die ist dann vornehmlich die Kirchenmusik?

    Noch einmal zurück zur Freikirche, dort funktioniert die Kirchenmusik ja meist anders als in den Landeskirchen. Zum einen haben die Gemeinden in der Regel keine Orgel und zum anderen nutzen die auch eher musikalische Lektüre wie "Feiert Jesus" wo die neuen Lieder enthalten sind. Das wird dann meist von einer Band begleitet, da die Musik ja auch eher modern ist passt das auch ganz gut. Wer neue Lieder mal and er Orgel versucht hat, der kennt die Probleme :) Die Lieder sind teilweise ja auch gut und vor allem zugänglicher. Auf der anderen Seite sehe ich da natürlich auch die Probleme. Für die jungen Mitglieder die es so kennen ist es ganz normal, aber die älteren Mitglieder würden auch gerne mal die alten bekannten Lieder singen. Das wider rum funktioniert dann mit Band nicht so gut :)

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    • Offizieller Beitrag

    Haralder

    Wenn tatsächlich über Jesus als Sohn Gottes, als einer der Söhne Gottes oder nur als Geschlecht Jesu etc diskutiert wird kann man gleich die Kirchen schließen. Sie beziehen sich auf die Bibel und deren Aussagen. Dann macht es auch keinen Sinn in diesen Kirchen Kirchenmusik zu machen oder überhaupt hinzugehen.

    Das geht aber weit am eigentlichen Thema vorbei. Mit solchen Thesen über Jesus, und damit über Gott, versprüht man bei den restlichen Menschen, die noch glauben, evtl viel Zweifel. Damit stellt man sich selbst evtl auf eine gegen Christus gerichtete Position.

    Peter Hahne hat einen Spruch zitiert:

    Sei ganz Sein (also Christus) oder lass es ganz sein

  • Mit solchen Thesen über Jesus, und damit über Gott, versprüht man bei den restlichen Menschen, die noch glauben, evtl viel Zweifel. Damit stellt man sich selbst evtl auf eine gegen Christus gerichtete Position.

    Das sehe ich nicht so. Ich sage ja nicht, dass es so sein muss, sondern das es eben möglich wäre, nach meinem Verständnis. Diese Argumentation, dass man sich gegen die Kirche oder Jesus stellt ist dann tatsächlich sehr üblich. Man macht sich Gedanken dazu was man sieht und betrachtet es dann. Man sieht Probleme bei der Interpretation und äußert dies. Naja anstatt dann einmal darüber zu sprechen und mir vielleicht mein Missverständnis aufzuzeigen wird man überspitzt gesagt zum Ketzer abgestempelt. Weil Menschen die so was gedeutet haben sich ja nicht irren können...

    Die Bibel ist ja erst einmal nur Text, der von Menschen geschrieben wurde und einfach alles ungeprüft zu übernehmen halte ich für falsch. Nehmen wir ein simples Beispiel zum Thema Beziehungen: Der Mann hat das Recht sich von seiner Frau loszusagen, wenn diese Untreu ist. Die Frau hingegen hat die Pflicht ihren Mann bei dem selben Verhalten zurück auf den richtigen Weg zu bringen. Wenn man nun einmal schaut, dass vermutlich 100% der Texte in der Bibel ausschließlich von Männern geschrieben wurde, dann liegt die Vermutung nahe, dass dies dort steht weil der Mann keine Frau will die ihn betrügt, aber der Mann nicht verlassen werden will, wenn er mal einen Ausrutscher hat... Solche Dinge sind übrigens an vielen Stellen zu finden, dass der Frau mehr Pflichten auferlegt werden als den Männern. Die Begründung ist dann meist, dass die Frau dazu befähigt wäre. Objektiv betrachtet habe ich da aber doch aus den genannten Gründen meine Zweifel. Allgemein ist das Bild der Frau dort tatsächlich das gleich wie vor 2000 Jahren. Das nun Weib durch Frau ersetzt wurde macht es nicht besser. Und wir müssen nun bestimmt nicht darüber streiten, dass Frauen durchaus gleichberechtigt sind und nicht die Erlaubnis eines Mannes brauchen oder diese ihm unterstehen.

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  • Die Menschen im säkularen Deutschland sind in der absoluten Mehrheit kaum noch liturgisch interessiert, aber deshalb nicht unbedingt weniger

    SPIRITUELL

    begabt.


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    Neue Formate mit Orgel- bzw. Kirchenmusik im überwältigenden Kulturraum Kirche/Kathedrale boomen.

    Für welche seid ihr engagiert?

    Welche würdet ihr ins Leben rufen?

    Wofür lohnt es sich, in dieser Hinsicht zu arbeiten?

  • Die Menschen im säkularen Deutschland sind in der absoluten Mehrheit kaum noch liturgisch interessiert, aber deshalb nicht unbedingt weniger

    SPIRITUELL

    begabt.

    Was ist Spiritualität? Ist ein Wissenschaftler weniger spirituell als ein Christ, Buddhist, Moslem oder anderer? Im Prinzip trifft das Wort Weltanschauung das ganze viel besser als Glaube oder Spiritualität. Ein Christ, Buddhist und Wissenschaftler schauen in die Welt. Sie sehen alle dass gleiche, nutzen nur andere Worte oder Ideen dazu. Am vom Prinzip beschreiben alle auf ähnliche Art und Weise das gleiche. Der Wissenschaftler sieht Chemie, Biologie und Evolution wirken. Der Gläubige sieht seinen Gott wirken. Und bis auf die unterschiedlichen Worte glauben alle an ihre eigene Liturgie.

    Ich persönlich glaube nicht an diese eine universelle Wahrheit die für alle gilt. Jeder von uns lebt in seiner eigenen Wahrnehmung und dementsprechend werden die Wahrheiten genau so individuell sein wie die Leben die dahinter stecken. Nur ist es eben leichter und zugänglicher eine einzige Wahrheit zu predigen. Ich kann mich natürlich genau so wie jeder andere täuschen.

    Mit mir hat sich noch kein Gott unterhalten oder mir eindeutig seine Existenz bewiesen. Daher bleibt nur die eigene Idee wie es sein könnte. Wenn jemand von euch einen oder den wahren Gott Einlagen kann, dann würde ich gerne vorbei kommen um ihn Mal persönlich zu sehen 😉

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    • Offizieller Beitrag

    Man muss schon aufpassen dass Begriffe nicht unkorrekt oder missverständlich verwendet werden.

    Wahrheit ist absolut, feststehend und nicht diskutabel.

    Wahrnehmung ist eine persönliche Sichtweise der Dinge, die durch eigene Erlebnisse und gemachten Erfahrungen beeinflusst ist.

    Jeder hat seine eigene Wahrheit......das ist unlogisch und unrichtig. Seine eigene Idee und Wahrnehmung ist besser ausgedrückt.

    Wahrnehmungen können z.B. bei näherer Betrachtung korrigiert werden.

    Wahrheit dagegen nicht. Würde man sie korrigieren können währe sie keine Wahrheit sondern nur eine augenblickliche Betrachtung oder Erkenntnis der Dinge. Also nur ein zeitlich gültiger Maßstab.

    .....Der Wissenschaftler sieht die Evolution wirken, der gläubige sieht Gott wirken.....

    Die Evolutionstheorie beschreibt nach eingehender Forschung die Entwicklung / Fortsetzung von Dingen / Leben etc.

    Grundlage dieser Theorie ist: sie basiert auf Leben oder Lebewesen das / die schon vorhanden ist / sind. Sie ersetzt somit nicht die Schöpfung.

    Wenn es einen Schöpfer gibt, nennen wir ihn mal Gott, wirkt dieser Schöpfer auch in der Evolution. Die Gesetzmäßigkeiten der Entwicklung von Leben sind bereits in dem geschaffenen Wesen selbst vorhanden und werden in der Evolutionstheorie nur erforscht und beschrieben.

    Somit sehen auch die Wissenschaftler den Schöpfer in der Evolution wirken. Ob sie an ihn glauben oder nicht.

  • "Für wen ist unsere Kirchenmusik gedacht?"

    Hallo und ein schönes Neues Jahr noch. Für mich stellt sich die Frage auch sehr oft, wenn ich sehe was und wie, in Kirchen, so an Musik aufgeführt wird.

    Da werden Konzertveranstaltungen angeboten, wo extra Sinfonieorchester, bekannte Sänger und Interpreten eingekauft werden, um in einer Kirche Musik, mit durchzuführen.

    Oft sieht es nach einem Wettbewerb aus, wer denn der bessere "hochnäsige,- stolze Musiker" ist.

    Es werden Eintrittsgelder verlangt, die sich manche nicht leisten können und sie somit aus der Kirche ausgeschlossen werden.

    Da werden ältere Gemeindemitglieder nicht mehr mit in den Chor genommen, weil sie keine Leistung mehr bringen.

    Der größte Teil der Zuhörer, hat ansonst nix mit einer Gemeinde zu tun.

    Es sind Veranstaltung im Veranstaltungskalender der Städte und Orte, ohne Bezug auf den Glauben.

    Meine Frage dazu:

    Warum treibt Jesus die Händler aus dem Tempel?

    Jesus nimmt alles weg, was Menschen hindert auf ihrem Zugang zu Gott. Er möchte, dass die Menschen zu Gott finden.

    • Offizieller Beitrag

    Warum treibt Jesus die Händler aus dem Tempel?

    Unsere Tempel (Kirchen) werden häufig als weltliche Vergnügungshallen missbraucht. Im Mittelpunkt steht dann nicht mehr Gott, sondern die "Stars" der Veranstaltung und das finanzielle Geschäft. Oft wird sogar der Altar einfach beiseite geräumt, weil er für so eine Veranstaltung "stört".

    Ich wünsche mir so manches mal, Jesus würde kommen und aufräumen.

    • Offizieller Beitrag

    Schade, dass in einigen Kirchen mehr oder weniger nur noch Eventveranstaltungen stattfinden.

    Bezahlte Geistliche versuchen irgendwie die Menschen in die Kirche zu bekommen und an die Kirche zu binden. Von dem Auftrag, den sie für sich in Anspruch nehmen, die Menschen zu Gott zu führen und ihnen die frohe Botschaft des Heils zu predigen sind viele von ihnen weit entfernt.

    • Offizieller Beitrag

    Vieles wird extra auf junge Leute ausgerichtet, um sie in die Kirche zu locken. Gruppenräume mit Kuschelecken, Jugendfreizeiten, "moderne" Musik in Gottesdiensten und Liturgien, die eigentlich keine mehr sind. Aber wenn sie dann mal volljährig sind, interessiert die das meist nicht mehr und kehren der Kirche den Rücken. Derweilen vergrault man sich die Älteren, die in den "angestaubten" Jahrhunderte alten Kontinuitäten und Ritualen der Kirche ihre Heimat und inneren Frieden hatten. Man muss bald froh um jede Orgel sein, die noch mehr oder weniger regelmäßig klingen darf.

  • Für mich sieht es so aus, als ob die Verantwortlichen der Kirchenleitung nicht mehr wissen wo es lang gehen soll. Sie Experimentieren in alle Richtungen, führen dies und das ein und haben kein Ziel vor den Augen. Ob nun das Gendern, alles Farbenfrohe als Gottes Willen zu verkünden, oder Kirchen als Konzerthallen anbieten.

    Auch dass selber mal bewusste Lesen der alten Kirchenlieder, wurde bis Heute nicht gemacht. Da sind Texte drin, die ein heutiger Mensch nicht verstehen kann und wie eine Geheimsprache formuliert sind. Und wenn dann noch scheinheilige, nach eigenem Bedarf lächelnde Christen, in der Kirchenmusik oder als Gemeindemitglieder rum laufen, dann vergeht es dem letzten, der evtl. einen Sinn in einer Gemeinde sucht.

    Wenn es so weiter geht, wird die christliche Glaubensart in den nächsten 100 Jahren verschwunden sein. Da hilft auch kaum noch ein Kirchentag, oder Grundsatzpapier, mit Festlegung, neuer Ziele und Strömungen.

    Ob ich darüber traurig bin ? Nein, unsere Verantwortlichen der Landeskirchen habe es verdient, dass sich so viele abwenden.