Physical Modeling vs.Sampletechnik

  • Allgemein: Ich verstehe schon die Computerbegeisterung (unser Sohn ist ja auch so, leider 😢)

    Würde jedem darüber hinaus auch wünschen, dass er richtig HÖREN lernt. (Falls es damit im Alter nicht zu spät ist)

    Eine künstlerisch hervorragend gebaute Orgel ist kein Sammelsurium von Registern.

    Die Register mischen, ergänzen, beleben sich in bestimmten, klug gewählten Kombinationen.

    Weniger ist sehr oft V I E L mehr.

    Bei ganz Großen, wie z.B. bei Silbermann, Cavaille Coll, Schnitger gibt es raffinierteste Teilorgeln, die klanglich unfassbar fein abgestimmt aufeinander reagieren.

    Jedes Register ist in allerhöchster Kunst auf den Raum und dessen Hallantwort abgestimmt und intoniert.

    Hier allzu viel zu mischen, ist, wie wenn ich in jedes Essen Maggi, Glutamat und Palmöl in Mengen reinschütte.

    Der "Eigengeschmack"wird überdeckt und im Grunde völlig zunichte gemacht.

    Spielt mal über eine gute Anlage oder super Kopfhörer nur 1 einziges Register:

    Z.B. das weltberühmte Prinzipal 16 der Freiberg (SP)

    Montre bei CC.....

    Das ist in sich ein Gemälde, ein ganzer Kosmos!


    Glaubt ihr, dass das Gemälde besser wird, wenn ich es noch mit 15 weiteren Farben überpinsle??

    Herzliche Grüße

    Michael

  • Der inzwischen verstorbene Tom Hazelton, der sich als Spitzenorganist im Theater, herausragender Kirchenorganist und Intonationsdemonstrator für die Allen Company hervorgetan hat, war ein Meister der Registrierung. Er wurde mit den Worten zitiert, dass die Registrierungen, die dem Ohr am besten gefallen, die besten seien – nicht die, die durch Befolgen der sogenannten Regeln zustande kommen.

    Wenn ich ein Pint Bier bestelle, halte ich mich auch nicht an die Regeln und denke auch nicht daran, dass ich das reine Produkt jeder Brauerei trinken muss. Mein Lieblingsbier aus der Region ist beispielsweise Flagstaff Tower Station IPA, abgerundet mit Kiltlifter Dark Ale aus Phoenix. Das Mischen hat seine Vorteile.

  • External Content youtu.be
    Content embedded from external sources will not be displayed without your consent.
    Through the activation of external content, you agree that personal data may be transferred to third party platforms. We have provided more information on this in our privacy policy.

    • New
    • Official Post

    Ich stelle mir das so vor:

    Ich sitze wie jeden Sonntag an der Orgel und spiele mit verschiedenen Registerkombinationen.

    Dabei geht mir pausenlos nur durch den Kopf wie ich die Orgel vergrößern und oder verbessern könnte..

    Wenn ich dann gedanklich bei einer 4-manusligen Orgel mit 80 Registern gelandet bin und sie tatsächlich zur Verfügung hätte, stellen sich automatisch wieder Verbesserungen einiger Register ein.

    Wer so an eine Orgel herangeht wird eigentlich nie richtig glücklich. Aber so ist der Mensch. Immer nach Neuem streben und probieren und forschen. Jeder wie er es mag

    Ich weiß auch, dass es ein paar nicht gut klingende Orgeln gibt. Dazu zählen die für GO und HW angebotenen Sets nicht unbedingt. Sicherlich sind auch mal einige Einstellungen nicht optimal. Daran hab ich auch gearbeitet. Nur, die C. Coll Orgel in St Etienne mit Registern einer Barockorgel aufzufrischen oder zu ergänzen? Auf die Idee käme ich nicht. Dann kaufe ich mir lieber ein weiteres Set.

  • Lieber organix,

    weil du weiter oben fragst: kann dich nur herzlich ermuntern, dich mit Hauptwerk zu beschäftigen.

    GO hat kein Windmodell, es ist ein statischer Sampleabspieler mit allen dessen Nachteilen.

    Hauptwerk dagegen ist heute längst schon eine höchst beeindruckende Verbindung zwischen Sampletechnik und Elementen von physical modeling!


    GO läuft außerdem nicht als VST.

    Hauptwerk dagegen kannst du in vielen Audio- und Midispuren komplex und ungeheuer raffiniert nutzen.😊


    Was allein diese beiden Features bedeuten, kannst du kaum ermessen. Sie eröffnen dir unzählige, entscheidende Möglichkeiten (auch für deine angedeuteten Zwecke)...

    ... und einen wunderbar fortgeschrittenen Klang, der alle Alternativen weit, SEHR weit, hinter sich lässt.

    Herzliche Grüße

    Michael

  • Lieber Michael,

    herzlichen Dank für Deine aufmunternden Zeilen, jedoch sträubt sich alles in mir nochmals mit HW bei Stunde Null zu beginnen,da nur die "advanced" Version in Frage käme. Wie bereits erwähnt erwog ich bei HW 4 damals ein Update auf HW 5 zu erwerben, scheiterte jedoch bei der obligaten Useranmeldung, da der liebe Herr Brett Milan mich aus seiner Datenbank grundlos eliminiert hatte und nicht einmal der Mühe Wert fand auf meine EMails zu antworten. Daher ist diese Firma für mich "gestorben". Es stimmt schon, wollte man die Orgelsoftwares miteinander vergleichen, würde HW sicher an erster Stelle stehen. Aber wenn keine Unmittelbarkeit vorhanden ist, bescheidet man sich halt mit dem, was man hat. Wie bereits geschildert, reite ich noch einige andere Steckenpferde, bin also nicht permanent und ausschliesslich auf der Orgelschiene unterwegs .

    Liebe Grüsse

    Reinhard

  • Ich werde eine bedeutende Ergänzung zu einer elektronischen Orgel RODGERS TRILLIUM in einer nahegelegenen episkopalischen Kirche installieren.

    Das System besteht aus einem Dell-Laptop mit einem I-9-Prozessor, 64 GB DRAM und einer 1 TB M2 SSD. Das System läuft unter LINUX mit der neuesten Version von GrandOrgue und es wurden 13 sogenannte „Sample Sets“ von GrandOrgue geladen. Es ist mit einem 24-Zoll-Dell-Touchscreen-Monitor und einem großen Kensington Trackball-Eingabegerät ausgestattet.

    Zunächst werden nur 2 Kanäle in das Rodgers-System eingespeist. Ein installierter 8-Kanal-USB-Soundadapter wird jedoch irgendwann eine unabhängige Trennung der Ressourcen ermöglichen, um sie an die Kirche anzupassen.

    Beim Testen sind die Einstellungen für 16 Bit, Polyphase, alle Loops, alle Attacks und alle Releases konfiguriert.

    Dies könnte eine Renaissance der Orgelmusik in einigen Kirchen einläuten – insbesondere in jenen, die von Schlagzeug und Gitarren abgelöst wurden.