Touchscreen-Monitore

Liebe Freunde der virtuellen Orgeln,

ein Thema wird offenbar immer nur am Rande gestreift, obwohl es eigentlich mit der virtuellen Orgel in sehr enger Beziehung steht:

"Der Touchscreen-Monitor".

Es gibt sicher nur wenige Computeranwendungen, wo ein Touchscreen-Monitor so sinnvoll einzusetzen ist wie in einer virtuellen Orgel!? Die immensen Vorteile der flexiblen Interaktion beim Wechsel auf die unterschiedlichsten Orgelspieltisch-Darstellungen sind wohl unbestritten. Die Bedienbarkeit kommt sicher nicht unbedingt an das Spielgefühl mit echten mechanischen Registriereinrichtungen wie Manubrien oder Wippen heran, aber das ist auch immer eine Frage des persönlichen Empfindens und nicht zuletzt auch des verwendeten Monitortyps!

Als Anregung für eine Diskussion vielleicht folgende Fragestellungen:

- Welche Monitore sind besonders für die virtuelle Orgel geeignet, welche weniger?
- Auch die Preise sind im Vergleich zu normalen Monitoren meist deutlich höher, welche Geräte sind besonders preiswert?
- Die Verfügbarkeit ist oftmals schwierig, da die Nachfrage nicht sehr groß ist - welche Bezugsquellen gibt es?
- Welche Modelle gibt es aktuell und welche sind für die Zukunft angekündigt?
- Welches Gerät verwendest du oder hast du schon verwendet - wie sind die Erfahrungen damit?

Ich hoffe auf eine rege Diskussion, die ein wenig Licht ins Dunkel des Touchscreen-Jungles bringt. Viele haben ja einen, doch kaum einer hat bisher etwas über ihn gesagt.

Gruß Michael

Also mache ich gleich mal selbst den Anfang.

Vor ein paar Jahren habe ich meinen ersten Touchscreen für HW gekauft, der bis heute im Prinzip auch immer noch tadellos funktioniert:

Ein Acer T230H

Leider hatte dieses Gerät von Anfang an einen Makel, den ich bis heute nicht losgeworden bin, an den ich mich aber schon irgendwie gewöhnt habe. Und zwar funktioniert nach dem Booten des Rechners (Win7-64 prof.) die Touch-funktion zunächst nicht. Der Cursor springt wild herum. Erst nach lösen des USB-Steckers und neu einstecken wird der Treiber nochmal geladen und ab da läuft alles zur Zufriedenheit. Nach dem Abschalten der Orgel habe ich das Problem regelmäßig vergessen und damit auch die Suche nach einer Problemlösung aus dem Blick Einmal habe ich doch daran gedacht und einen neuen Treiber von Acer heruntergeladen und installiert - Ergebnis: Alles wie vorher
Auch der Umzug auf mindestens 3 neue Mainboards seither hat nichts geändert.

Vielleicht kennt jemand das Problem oder kann sich einen Reim darauf machen?! Einige verwenden wohl den gleichen Typ und ich habe aber noch nicht von Problemen damit gehört.

Was mir besonders an dem Gerät gefällt, ist die zuverlässige, fast drucklose Touch-Bedienung. Allerdings hatte ich hin und wieder Probleme wenn sich eine Fliege draufsetzt, herumläuft und mir nacheinander alle möglichen Register zieht

Auch besonders zu erwähnen ist der unheimlich massive, robuste Standfuß, der noch dazu in weitem Bereich höhenverstellbar ist. So etwas gibt es sonst kaum bezahlbar als Sonderzubehör - aber leider ist das bei neueren Geräten wieder wegrationalisiert worden.

Gruß Michael

Dieses Beispiel verfügt über einen VGA- und einen USB-Anschluss. Es liegt daher nahe, dass dieses Gerät verwendbar ist. Aber es müsste dringend abgeklärt werden, ob es auch die passenden Treiber für das verwendete Betriebssystem gibt.

Weiterhin ist noch zu bedenken:

- In Zukunft wird sicher hauptsächlich noch das Bildschirmformat von 16:9 unterstützt werden und 4:3 Format wird bei neuen Samplesets wohl eher auslaufen. Dann hat man wieder unschöne Ränder links und rechts.

- je kleiner der Bildschirm, desto schlechter sind die Registerbeschriftungen noch zu lesen. Bei großen Sets ist die Lesbarkeit teilweise auf einem 23" Touchscreen schon grenzwertig.

- Es gibt große Unterschiede in der Berührungsempfindlichkeit und damit auch in der Freude bei der Bedienung einer Orgel.

Bei Verwendung mit GrandOrgue und entsprechenden Kenntnissen, kann man natürlich die ODF an Bildschirmgröße und Format anpassen.

Immermal wieder halte ich Ausschau, ob es neue günstige Touchscreens am Markt gibt. Beim letzten Gang durch "Blöd-Markt" stolpere ich doch tatsächlich über eine kleine Sensation:

[H2]Hanns.G HT231[/H2]

ein noch recht neuer 23" Touchscreen "speziell für Windows 8" wie mir der Verkäufer sagt. "Für 10-Finger-System"

[H2]Und für genau 200,- Euro ![/H2]
Ich darf ihn bei Nichtgefallen wieder zurückgeben. Da er mir gefällt nehme ich ihn auch mit und probiere ihn aus.

Windows 8 funktioniert super damit - sieht toll aus und hat ein recht brauchbares Bild - ein Schnäppchen - denn die meisten anderen Touch-Geräte kosten bisher immernoch 300, 400 Euro aufwärts.

Und das Beste:

Funktioniert bisher auch tadellos unter Kubuntu 13.10 und ebenso mit Ubuntu Studio 13.10

Also behalte ich ihn.

Es tut sich wohl endlich was am Touchscreen-Markt !

Hallo Christoph,

zu bedenken ist vielleicht noch, dass das Bildschirmformat von 4:3 schon lange nicht mehr gängig ist. Heute hat man fast ausschließlich das Format 16:9 oder neuerdings sogar auch UltraWide mit 21:9. Es besteht die Gefahr, dass die Samplesets der Zukunft mit ihren Bildschirmmasken nur noch die neuen Formate unterstützen werden und Du dann oben und unten im Bild dicke schwarze Balken hast, bei einem Monitor der sowieso schon nicht sehr viel Fläche hat.

Die Preise von Faytech finde ich persönlich auch immer sehr stolz.

Gruß Michael

Quote

Original geschrieben von chp

Aber im Bereich kleinerer Bildschirme scheint es nicht so viele Alternativen zu geben.
...
Für den Einsatz von GrandOrgue mit Keyboard möchte ich versuchen, ...

Das stimmt, man findet nicht gerade viel und noch dazu bezahlbar. Nach so einem kleinen bis sehr kleinen Touchscreen halte ich auch schon länger Ausschau. Mir schwebt immer ein kompaktes Sakralkeyboard vor mit guter Klaviatur, GO, einem Mini-Computer ala Raspberrry Pi nur schneller und einem Touchscreen von vielleicht max. 10 Zoll. Evtl. auch ein Paar Autolautsprecher. Das alles in ein schickes flaches Holzkistchen eingebaut für unterwegs. Es würden ja schon wenige gute Register ausreichen.

Hier könnte vielleicht so etwas zu bekommen sein, aber bisher konnte ich mich noch nicht dazu durchringen:

http://www.pollin.de/shop/dt/MTQ5OD…I_VGA_CVBS.html

Quote

Original geschrieben von martin

Die Touchsoftware ist die selbe wie beim oben genannten Faytech Monitor, also ein binary-only Treiber für Linux.

Wenn die Linux-Version für die gewisse Architektur vom Hersteller unterstützt wird (bzw zu etwas anderen hinreichend kompatibel ist), läuft es - sonst nicht.

PS: Als Mini-Recher sieht der Ondroid U3 auf jeden GO geeigneter wie der Raspberry PI aus.

Schade, so was in der Art würde ich mir wünschen mit guter Linux-Tauglichkeit. Der Preis wäre ja in Ordnung. Es gibt so viele billige Android Tablets mit so einem Touchscreen - aber einzeln bekommt man doch wenig angeboten. Hauptsächlich nur so große "Schwarten".

Erst müsste ich den Bildschirm haben. Bis dahin gibt es vielleicht auch schon wieder bessere Mini-Rechner als den Odroid - wer weiß

Der weiter oben von mir schon angesprochene Hanns.G HT231 ist vom Preis-/Leistungs-Verhältnis wohl nach wie vor ungeschlagen. Mittlerweile habe ich davon zwei Stück zu beiden Seiten der Orgel hängen. Ich wüsste absolut nichts daran auszusetzen. Sowohl die Bildqualität als auch die Touchfunktion sind einwandfrei. Einzig die eingebauten Lautsprecher sind (wie bei vielen) vielleicht nicht die besten - aber juckt uns das ?
Ein teurerer Screen muss das alles erst mal so schaffen.

Wie gesagt Win 7 oder 8 oder auch Linux, alles problemlos.
Eiinen Displayport hat er zwar nicht, aber da habe ich im Web Adapter auf HDMI für unter 10 € gesehen. Aber mit VGA, DVI und HDMI Anschlüssen müsste man doch auch so auskommen?!

Gruß Michael

5:4 ? war das nicht 4:3 ? Aber in dem Format bekommt man ja kaum noch Touchscreens außer die teuren. Ich denke das Format wird allmählich eher aussterben.

Leider können sich die Sethersteller wohl nicht so recht entscheiden, ob sie nun 16:9 horizontal oder vertikal unterstützen wollen. Beides hat sicher je nach Originalorgel gewisse Berechtigung. Am besten die Sets die beides machen. Man könnte auch die Touchscreens schwenkbar anbringen.

Allerdings sehe ich bei 16:9 hochkant den eklatanten Nachteil, dass dieser dann die optimale Position für die Lautsprecherabstrahlung behindert und das kommt bei mir für eine virtuelle Orgel einem NoGo gleich. Wäre wie Beichtstühle vor ein Pfeifenprospekt zu stellen ;D

Die Zukunft und schon die Gegenwart sehe ich aber am ehesten bei 16:9. Das Breitbildformat von 21:9 glaube ich, wird sich nur für einzelne Anwendungen durchsetzen können aber kaum für die Masse. So einen habe ich am Arbeitsplatz da scheint das durchaus praktisch z.B. für die Sampleset-Tabelle. Aber leider weiß man halt nie so genau wo die Reise wirklich hin geht

Der Lautsprecherteil ist beim HannsG unten im Gehäuse integriert. Man könnte vielleicht das ganze Gehäuse entfernen. hab ich aber nicht probiert. Bei mir hängen sie waagerecht links und rechts und das geht so ganz gut. Leider sind eben (noch?) nicht alle Sets auf dieses Format hin optimiert. So gibt es halt auch mal schwarze Ränder, was aber auch nicht weiter tragisch ist.