Hauptwerk-Alternative? Sweelinq

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    Mal eine dumme Frage, warum nimmt man eigentlich nicht um die Dateigröße und somit den Speicher zu reduzieren komprimierte Formate

    Genau das wird doch schon lange gemacht - sowohl bei HW als auch bei GO. Um welches Komprimierungsverfahren es sich dabei handelt kann ich nicht sagen. Man kann beim Laden des Sets auswählen, ob man unkomprimiert oder komprimiert laden will. Komprimiert kann man größere Sets in den RAM laden. Allerdings benötigt das Dekomprimieren zur Laufzeit dann etwas zusätzliche CPU-Leistung. Dadurch muss man Einbußen bei der Polyphonie in Kauf nehmen.

    • Offizieller Beitrag

    Ein Sample-Set, welches trockene Samples verwendet, benötigt die Sustain-Samples nur einmal. Alle Perspektiven werden zur Laufzeit über Impulsfaltung generiert.

    Das stimmt so nicht. Für jede Perspektive benötigt man wieder andere Impulsantwort-Dateien, die an der jeweiligen Mikrofonposition einer Perspektive aufgenommen werden müssen. Die Faltung kann nicht die Information für jeden Ort des Raums gleichzeitig beinhalten, sondern nur genau für einen Punkt der Aufnahmeposition. Es ist nichts anderes als eine mathematische Beschreibung des akustischen Übertragungswegs von Punkt A (Impulsquelle oder Sweep) nach Punkt B (Mikrofon) unter Einbeziehung der Raumakustik die bei Punkt B ankommt.

  • Komprimiert kann man größere Sets in den RAM laden.

    Ist das wirklich so? Zumindest bei GO interpretiere ich die Komprimierung so, dass sich diese auf den Cache bezieht. Bedeutet nach meinem Wissen dass die vorbereiteten Samples dann komprimiert im Cache landen, aber beim laden dann in den Arbeitsspeicher entpackt werden. Demzufolge hätte diese Komprimierung nur Auswirkungen auf die Größe vom Cache auf der Festplatte. Im Ram wäre dann kein Unterschied.

    Mein Wissen bezieht sich auf das Video von Lars Palo und ist natürlich schon 10 Jahre alt. Hast du vielleicht neuere Quellen?

    GrandOrgue Cache - YouTube

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

  • Bei HW ist es so wie Mikelectric sagt, die Samples werden erst beim Spielen dekomprimiert. Deshalb verringert sich die mögliche Polyphonie (die CPU ist ja mit entpacken beschäftigt). Man kann damit Sets laden, die dekomprimiert nicht in den Speicher passen.

    • Offizieller Beitrag

    Ist das wirklich so? Zumindest bei GO interpretiere ich die Komprimierung so, dass sich diese auf den Cache bezieht. Bedeutet nach meinem Wissen dass die vorbereiteten Samples dann komprimiert im Cache landen, aber beim laden dann in den Arbeitsspeicher entpackt werden. Demzufolge hätte diese Komprimierung nur Auswirkungen auf die Größe vom Cache auf der Festplatte. Im Ram wäre dann kein Unterschied.

    Mein Wissen bezieht sich auf das Video von Lars Palo und ist natürlich schon 10 Jahre alt. Hast du vielleicht neuere Quellen?

    GrandOrgue Cache - YouTube

    Bei Sekunde 25 im Video von Lars Palo. Der Parameter heißt in GO "Lossless compression". Hakt man den an, dann werden die Samples komprimiert ins RAM geladen.
    Das gibt es in HW schon seit mind. 15 Jahren und in GO solange es GO gibt.

  • Ist das bei HW gemessen? Ich selbst sehe bei GO keinen Unterschied wenn ich die Komprimierung aktiviere. Nur der Cache wird kleiner, laut Systemmonitor verbraucht GO aber in beiden Fällen bis auf wenige MB Unterschied das gleiche. Wobei unter Linux sind die Anzeigen meist etwas ungenau da Cache und so meist mit angezeigt wird.

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

  • Nein, das ist nicht mit HW gemessen, sondern eine Herstellerangabe. Nach meiner Erfahrung stimmen die Werte aber immer. Manchmal versuche ich, noch ein paar Register oder eine ganze Division unkomprimiert zu laden, was auch öfters klappt.

    • Offizieller Beitrag

    Mal eine dumme Frage, warum nimmt man eigentlich nicht um die Dateigröße und somit den Speicher zu reduzieren komprimierte Formate wie OGG/MP3. Die entfernen bei guten Einstellungen ja nur Frequenzen die man ohnehin nicht hören kann, sind aber nur ein paar MB groß für Stunden lange Laufzeiten. Beispiel Wav 60 Minuten etwa 600 mb, dass ganze als mp3 wenige Mb.

    ganz einfach. Die hohen Töne kann manch ein Mensch nicht mehr hören. Sie bestimmen aber den Obertongehalt besonders der charakteristischen Zungen. Begrenzt man ein Set auf z.B. 15 KHz klingt die Oboe deutlich runder und verliert an Charakter und Strahlkraft.

    Dazu muss man die Töne nicht hören. Sie verändern die Schwingungsform und damit den Klang

    Das wäre die nächste Diskussion darüber ab welchen Oberton man begrenzen will um Speicherplatz zu sparen.

    Dann gibt es auch wieder viele Ansichten. Leider auch welche ohne ausreichend Hintergrundwissen.

    Ist nicht schlimm, zieht sich nur in die Länge

  • Mal ein paar Anmerkungen zu verschiedenen hier angesprochen Aspekten rund um Komprimierung:

    mp3/ogg etc. sind verlustbehaftet, heißt, auch mit noch so viel Aufwand lässt sich das Ursprungssignal nicht wieder herstellen, es ist grundsätzlich verändert. Neben der durchaus wahrnehmbaren Veränderung des Signals ist die Dekompression bei z.B. mp3 aber auch zu rechenintensiv um mehrere 1000 Streams gleichzeitig ohne Latenz zu dekodieren, was aber in HW bzw. GO notwendig ist.

    MP3 entfernt übrigens "nicht hörbare" Frequenzen nicht in dem Sinne, dass es bestimmte Frequenzen ab einer vermuteten Hörgrenze absolut ausblendet, sondern es teilt das Signal in viele kleine Stückchen auf und nimmt in jedem dieser Stückchen die Frequenzen heraus, die auf Grund einer sehr kleinen Amplitude vom Rest des Signals übertönt werden. Das funktioniert ziemlich gut, aber die Hin- und Hertransformation mittels STFT (Short Time Fourier Transform) produziert leider zwangsläufig auch Artefakte im Zeit- und Impulsverhalten, die sich durchaus störend auswirken können.

    Eine gewisse Frequenzbegrenzung muss im Signal dennoch sein, denn bei einer Sampling-Frequenz von 48kHz wird jedes noch vorhandene Restsignal >24kHz unweigerlich zu Verzerrungen führen, weshalb das Signal mit sehr steilflankingen Filtern auf ca. 20kHz begrenzt wird (entweder vor der AD-Wandlung, wenn man mit 48kHz samplet, oder vor der Umwandlung, wenn man ein mit 96kHz gesampletes Signal auf 48kHz herunterrechnet).

    Die Komprimierung in HW und GO ist verlustfrei, heißt, bei der Dekomprimierung wird das ursprüngliche Signal 1:1 wiederhergestellt, es gibt keinen Unterschied zwischen Ursprungs- und Ausgangssignal. Die Rechenzeit für die Dekomprimierung wird in HW mit ca. 15% angegeben, also jedes Sample benötigt komprimiert etwa 15% mehr CPU-Leistung als unkomprimiert. Die Einsparung an Speicherplatz ist zumindest in HW umso größer, je mehr leise Hallfahnen das Klangbild prägen, leise Signale lassen sich offenbar mit dem von Martin entwickelten Algorithmus besser komprimieren als laute (ist ja auch irgendwie plausibel). Der sehr große Unterschied zwischen z.B. 20 Bit compressed und 20 Bit uncompressed in HW erklärt sich aber nicht nur durch die tatsächliche Komprimierung, sondern auch dadurch, dass bei der uncompressed Option in Hauptwerk grundsätzlich 32 Bit für ein Sample verwendet werden (mit Ausnahme von Laden in 16 Bit, dann werden auch nur 16 Bit verwendet). Das alleine macht dann schonmal einen Faktor von 1,6 aus.

  • Ja, das wäre zu viel. Schon bei einem Einmalpreis von 300€ für Sweelinq würde ich mich nicht engagieren. Ich gebe ja schon mal Geld für ein Sample Set aus, wenn ich es haben möchte, aber für einen Sampler sehe ich das nicht recht ein. Aber die Zielgruppe von Noorlander scheint ähnlich wie bei der Johannus Live diejenige zu sein, die einschalten und losspielen möchte und für den Komfort dann auch den Geldbeutel aufmacht. Hat ja auch was, will ich jetzt überhaupt nicht schlecht reden.

    https://sweelinq.com/product/sweelinq/

  • Der Vorteil ist hier eben, dass Sweelinq einen günstigen Einstieg bietet. Hauptwerk kostet in der kleinsten Version schon das doppelte und kommt im Grunde nackt zu einem. Bei Sweeelinq bezahlt man für ein Jahr, hat aber auch gleich eine Auswahl an Sets dabei. Natürlich ist die Auswahl dort geringer (momentan), aber jemand der erst einmal anfängt oder einfach ein Abo mit Sets will, der macht ja nicht viel falsch. Netflix kostet mehr im Monat. Und für Linux Nutzer gibt es Hauptwerk ohnehin nicht. Wenn ich unter Linux entscheiden muss Sweelinq oder OrganTEQ, dann ganz klar Sweeling.

    Einem Großteil wird die Technik oder Details in der Tonerzeugung ohnehin recht egal sein. Die Nerds versammeln sich ja meist nur in den Foren, der normale Nutzer, der kauft es und spielt damit. So lange es funktioniert und einigermaßen nach Orgel klingt, ist der Rest für diese Gruppe doch absolut ohne Relevanz. Wobei worüber reden wir eigentlich? Um Zuhause im Wohnzimmer Orgel zu spielen/üben (und darum geht es ja primär) sind Hauptwerk, GrandOrgue, Sweelinq und OrganTEQ mehr als geeignet.

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

  • Will niemand von Sweelinq abhalten:

    Aber in einem (automatisch für Neulinge beratend wirkenden) Forum sei erwähnt:

    Wer Klang liebt: Die kostenlosen und gut ohne weitere Kosten spielbaren Demosets von Sonus Paradisi wie z.B.

    https://www.sonusparadisi.cz/en/organs/ital…ioni-organ.html

    oder:

    https://www.sonusparadisi.cz/en/organs/fran…sample-set.html

    halte ich für unvergleichlich!

    Erstere eine doppelseitige Orgel mit ausnehmend herrlich eingefangenem natürlichen (!) Raum.

    Letztere bei kleiner Registrierung eine Anmutung wie ein echtes Orgelpositiv im Zimmer - aber mit enormen weitern Möglichkeiten.

    (Diese und jede Menge weiterer kostenloser Demosets z.B. ca 10 ganz ansprechende von https://piotrgrabowski.pl/instruments/ kann man im Gegensatz

    zu Sweelinq immer behalten - und enden nicht mit der Abbestellung eines Software-Abos.

    • Offizieller Beitrag

    Hat sich denn an der Klangqualität bei Sweelinq inzwischen etwas grundlegend verbessert?
    Da müssten schon große Sprünge passieren, um es klanglich mit Hauptwerk oder GrandOrgue überhaupt vergleichen zu können. Wem der Klang egal ist und es vor allem auf einfachste Bedienung und schnelles Laden ankommt, der ist m. E. mit der eingebauten Tonerzeugung (s)einer Digitalorgel mindestens genauso gut bedient, ohne weitere Kosten zu haben.


    Ich persönlich bin auch überhaupt kein Freund von Mietmodellen. Man begibt sich damit immer in die maximale Abhängigkeit eines Vermieters und ist dessen Allüren ggf. hilflos ausgeliefert. Ein Vermieter kann einem alle persönlichen Zukunftsplanungen mit einem Schlag zunichte machen. Mietzinszahlungen betrachte ich als verbranntes Geld. Das trifft auf alle Mietverhältnisse zu - nicht nur bei Software. Leider geht es in manchen Bereichen kaum anders, als eine Sache zu mieten, wenn man nicht ausreichend Geld für einen Kauf hat. Das ist das Gesetz des Kapitals.

  • Michael, liest du denn gar keine unabhängigen, überkonfessionellen, queertheologischen Tests?

    Aussagekräftigstes Zitat des Experten:  "Konkretionen im Spannungsfeld eines elektronischen, digitalen, sakralen und virtuellen Simulacrums"


    Nimm das! ;):saint:

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  • Michael, liest du denn gar keine unabhängigen, überkonfessionellen, queertheologischen Tests?

    Aussagekräftigstes Zitat des Experten:  "Konkretionen im Spannungsfeld eines elektronischen, digitalen, sakralen und virtuellen Simulacrums"


    Nimm das! ;):saint:

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    :DDa fällt mir nur einer ein, der solche Satzgebilde baut :D

  • Also auf das Gurgeljournal lasse ich nichts kommen!

    ReinerS z.B. wurde -abgehört mit billigen, kleinen 08/15 Boxen - angemahnt, dass er "Hinter den Erwartungen" zurückbleibt.

    Das sind doch wichtige, unabhängig-objektive Informationen!

    Leute!

    ;)