- Offizieller Beitrag
Die Pfeifenkopplung in einer Pfeifenorgel geschieht auf zweierlei Weise.
1) gegenseitige Beeinflussung durch ihre Umgebung
2) Beeinflussung durch Schwingungen in der Lade
1) da Pfeifen einen schwingungsabhängigen Längsdruck erzeugen muss dieser den der Pfeife umgebenen Luftwiderstand überwinden. Dadurch entsteht raumabhängig ein kleiner Über- und Unterdruck in der Umgebung. Eine zweite Pfeife mit gleicher Tonhöhe muss einen schwingenden Über- und Unterdruck überwinden. Das kostet Energie. Sie zieht also ein und schwingt mit der ersten Pfeife mit. Das geschieht umso leichter wenn sie fast genau gestimmt sind. Weicht die Stimmung der zweiten Pfeife etwas mehr ab kann es passieren, dass sie dem schwingenden Umgebungsdruck ausweicht und noch mehr verstimmt. Der Effekt der Kopplung tritt stärker bei gleichen Pfeifen im engen Abstand auf.
( kann man in kleinen Gehäusen mit Tür davor beobachten. Tür offen, Pfeifen gestimmt. Alles prima Tür zu, einige Pfeifen stehen daneben. Siehe Rainschos Hausorgelprojekt)
2) ähnliche Verhältnisse finden in der Lade statt. Die Pfeifenkopplung tritt stärker in Tonkanzellenladen (ähnliche Schwingungen) auf als in Registerkanzellen (viele unterschiedliche Schwingungen).
Außerdem ist die Kopplung eher bei schwachem Winddruck in der Lade möglich.
Ein starker Winddruck vermindert die Entstehung von Schwingungen in der Lade.
Um solche Kopplungen möglichst gering zu halten stimmt man grundsätzlich im Abstand von zwei Oktaven. Die Kopplung ist so gering dass sie nicht maßgeblich wirkt.
Die gegenseitige Beeinflussung ist im Oktavabstand größer. Beim Stimmen ist dann der Ton ohne Schwebung. Aber nur, weil er durch die Kopplung eingezogen wird. In Wahrheit steht er aber daneben. Darum wird jeder Ton ohne die Oktave mit Akkorden geprüft