möglichst günstige Orgeltastatur

  • Hallo liebe Orgelfreunde,

    kurze Info zu meinem jetzigen Spieltisch. Ich habe ein 25 Keys Pedal von Viscount. Als Software nutze ich Grandorgue. Meine Tastaturen bestehen aus 2 übereinander gestellten Midi Keys (M Audio Keystation 61). Nun sind das ja einfache Synthtastaturen. Orgeltastaturen sind gewichtet und daher anders zu spielen.

    Nun zu meiner Frage: Was ist eine sinnvolle Möglichkeit, an eine (bzw. 2) Tastatur zu kommen, die besser zum Orgeln geeignet ist, aber auch bezahlbar bleibt?

    von Viscount gibt es die Cantorum Duo. Die ist schon mal nicht schlecht. Aber ich brauche keine zusätzliche Klangerzeugung und auch keine Lautsprecher.
    Die zweite Variante wäre, sich einen Spieltisch vom Hauptwerkshop zu kaufen. Aber der ist mir viel zu teuer.

    Die dritte Variante ist, sich 2 Fatar Tastaturen zu kaufen und sich den Spieltisch selbst bauen. Das ist meine Favorisierte Variante. Da habe ich nur etwas Angst davor, das ich das nicht hinbekomme. Da braucht man ja zusätzlich zu den Tastaturen ein Midi Modul entsprechende Kabel und was weiß ich noch. Nur woher weiß ich, was ich da genau brauche?

    Gibt es vielleicht sogar noch eine 4. Variante???

    Wie habt ihr das gemacht, oder wie würdet ihr das machen?

    So einen fertigen kompletten gebrauchten Sakralorgelspieltisch, den es zuhauf für wenig Geld zu kaufen gibt, möchte ich nicht. Der ist mir zu groß, zu schwer und nicht transportabel.

    • Offizieller Beitrag

    Preiswerteste vorgefertigte Lösung sind die Fatar Tastaturen, die es in verschiedenen Preislagen gibt. Dazu eine passende Midielektronik., Diese von einem der geläufigen Hersteller oder im Eigenbau. Es wurde hier gerade ein neues Eigenbaukonzept vorgestellt:

    Midi-Elektronik selbst löten - viel Geld sparen

    Alternativ gebrauchte Tastaturen einer Kirchenorgel vom Orgelbauer. Die bekommt man oft preiswert, hat aber einen enormen Aufwand damit. Es gibt auch hierzu ausführliche Beispiele im Forum.

    Ein transportables Gestell kannst mit etwas Geschick selbst nach individuellen Vorstellungen bauen. Wenn es preiswert sein soll, empfehle ich Leimholzplatten Fichte/Tanne aus dem Baumarkt und eine Dose Spanplattenschrauben. Mit Platten von 120 cm für quer und 80 cm für hoch geht das sogar ohne Sägen.

  • Mir waren auch gebrauchte Spieltische zu groß -

    Außerdem sind die Kontakte oft vergammelt und die Klaviaturen nicht mit den heutigen vergleichbar. Da gab es mit den TP LW60 +x schon deutliche Fortschritte.

    Die Fatars werden großindustriell gefertigt und sind damit vergleichsweise günstig.

    Siehe z.B. https://midiorgelprojekt.com/2016/07/29/die…fatar-tp-63-lw/

    Wenn man sich nicht zutraut, die Midielektronik selbst darunter zu bauen, dann vielleicht von ihm - in diesem oder ähnlichen Sinne:

    https://www.pausch-e.com/shop/Transport…stem-p243357887

    Aber vielleicht ohne den Ständer und MIT einer Standardsetzerleiste unter den Klaviaturen.

    Wenn dir die prima Holzfatars bei den jetzigen (Brenn)holzpreisen zu teuer sind, dann nimm vielleicht etwas Billigeres wie Gold, Silber oder Platin 8);(

  • Die Grundsätzliche Frage ist eben wie wichtig sind dir deine Tasten. Rein von der Funktion spielt es ja keine Rolle ob du ein Midi Keyboard von der Stange nimmst, oder etwas speziell angefertigtes. Es ist eben dann eine Frage der eigenen Ansprüche.

    Ich kenne jetzt deine Fähigkeiten nicht, aber sofern du geschickt bist und dir zutraust auch ein echtes Manual selber zu midifizieren, dann würde ich persönlich dir den Ratschlag geben einmal die Orgelbauer vor Ort abzufragen. Die haben aller Erfahrung nach im Lager immer einige alte Pedale un Manuale rumstehen. Realistischer geht es nicht mehr. Ich habe mein Vollpedal auch beim Orgelbauer für 50 Euro bekommen.

    Wenn Geld keine Rolle spielt, dann wäre der Orgelbauer auch derjenige der dir entsprechend den Vorgaben Manuale oder ganze Tische bauen kann. Im Grunde haben die Orgelbauer ja auch mit so was Erfahrung, da elektrische Spieltische ja viele Jahre eingesetzt werden. Müsstest du dann natürlich auch Midifizieren.

    Aber egal wie du es drehst und wendest, der Orgelbauer wird dir wohl die beste und oft auch günstigste Lösung anbieten.

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

  • Zu Orgel-Klaviaturen allgemein;

    "Artikulation und Fluss des Spiels hängen ganz enorm von den Eigenschaften der Orgeltasten ab. Ein zu leichter Widerstand der Tasten verführt zum Vorwärtstreiben und Stolpern, während ein zu schwerer die Muskeln und Sehnen überanstrengt."

    Zu leichte und orgeluntypische Tastatur bewirkt meist "falsche" und fehlartikulierte Spielweise.

    (Ich hatte mit einem Block-Modell von Hoffrichter vor vielen Jahren zunächst einen Fehlkauf getätigt. "Druckpunkt" allein bringts nicht.

    Wenn ich ehrlich bin, habe ich das, was in diesem Bereich recht häufig angepriesen wird/wurde, als Täuschung empfunden.)

  • Zu Orgel-Klaviaturen allgemein;

    Was du schreibst ist ja absolut richtig, aber auch gleichzeitig ein meist nicht realistisches Idealbild.

    Ich habe bestimmt schon hunderte Orgeln im ganzen Lang gespielt und nur eine Einzige war wirklich nahezu perfekt im Manual. Ich glaube es war eine Konzertorgel in Hildesheim. Alle anderen haben meist eine Qualität im Manual die von jedem 49€ Midi Keyboard aus Fernost übertroffen wird. Damit meine ich nicht, dass es grundsätzlich schlecht ist, aber der Zustand und die Wartung der Orgeln ist oft mies und unfachmännisch.

    Du kannst quasi davon ausgehen, dass auf einer Dorforgel der Druckpunkt auf jeder Taste einige Millimeter von den nachbartasten abweichen. Man kann sich auch schon glücklich schätzen, wenn die Tasten in etwa die gleiche Höhe haben. Ein Versatz in der Höhe von 2-3 mm sind da ja gerne mal anzutreffen. Einige Tasten lösen aus wenn nur der Blick auf diesen lastet, andere muss man mit einem Hammer einschlagen damit überhaupt etwas passiert.

    Aber genau auf solchen Orgeln muss man auch spielen können, da einem primär diese Orgeln im Alltag begegnen, zumindest dann wenn man kein Konzertorganist ist der sich die Kathedralen aussuchen kann. Ich habe tatsächlich schon einige Konzertorganisten live erlebt die auf einer gewöhnlichen Orgel nicht spielen konnten, weil sie mit den Ungenauigkeiten und Unzulänglichkeiten nicht zurecht kommen. Wenn das also das eigene Ziel ist, dann sollte man es vermeiden auf gewöhnlicher Technik zu spielen :)

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

  • Ob Holz das beste Material für die Taste ist kann man zumindest hinterfragen. Mit vielleicht von der Aufregung geschwitzten Fingern kann es schon sehr rutschig werden auf schönen glatten und lackierten Holz. Es wird vermutlich auch einen Grund haben, warum auf den meisten Manualen ein anderes Material aufgebracht wurde wie Knochen oder Elfenbein. Zumindest macht eine Beschichtung ja auch Sinn dahingehend dass es bei Abnutzung oder Beschädigung schnell ersetzt werden kann. Gut Elfenbein ersetzt man heute nicht so einfach, aber grundsätzlich kann man es :)

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

  • Ehrlich gesagt habe ich noch nie das perfekte Material gefunden. Also ich meine vom Spielgefühl her. Mal ist das eine besser mit schwitzigen Hände, mit trockenen das andere und bei Wärme wieder etwas anderes als bei Kälte.

    Spielt das Gewicht eigentlich bei einer mechanischen Orgel eine so große Rolle? Der meiste Widerstand kommt ja durch die Mechanik und nicht durch das Eigengewicht. Ich persönlich mag z.B im Gegensatz zu vielen anderen mechanische Orgeln wo mit mehr Registern der Widerstand steigt. Ich empfinde es als sehr viel realer bei großer Registrierung mehr arbeiten zu müssen. Wohingegen bei Elektrischen oder Bakerhebel empfinde ich es als falsch, dass es immer gleichschwer/leicht geht.

    Andere hingegen verstehen mich da eher nicht :)

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

  • Wenn man sich nicht zutraut, die Midielektronik selbst darunter zu bauen, dann vielleicht von ihm - in diesem oder ähnlichen Sinne:

    https://www.pausch-e.com/shop/Transport…stem-p243357887

    Aber vielleicht ohne den Ständer und MIT einer Standardsetzerleiste unter den Klaviaturen.

    genau sowas habe ich gesucht

    Ich habe mich für ein gebrauchtes Instrument entschieden und bin damit seit 10 Jahren glücklich.

    Guckst Du mal hier:

    https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/ahlb…5984009-74-1843

    oder hier:

    https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/sakr…1548967-74-1532

    das sind schon tolle Teile und vor allem Preislich unschlagbar, mir sind die nur leider zu groß und zu sperrig, da ich nur ein sehr kleines Musikzimmer habe

  • Diese Klaviaturen lassen sich ggf. auch später einfach mit weiteren Manualen erweitern.

    Die Kontakte sind gekapselt und damit staub- und wartungsfrei.

    Aus meiner Sicht: Nimm, wenn für dich preislich machbar, zumindest Klaviatur(en) mit Holzauflage.....

    • Offizieller Beitrag

    Erst unlängst habe ich einen meiner Spieltische von 2 auf 4 Stück Fatar TP-64LW (invers) erweitert. Mir hat von Anfang an das Gefühl der Holztasten enorm zugesagt, sodass ich dieses zusätzliche Geld nochmal gern investiert habe um hier meine großen Sets adäquat nutzen zu können. Wahrscheinlich ist es eine Kopfsache, aber wenn ich besondere Freude an der Orgel habe, spiele ich auch besser, obwohl sich der Anschlag eigentlich nicht von den preiswerteren Fatars unterscheiden sollte.
    Ich denke, Klaviaturen kauft man nicht alle Tage und wenn es finanziell irgendwie zu stemmen ist, dann lieber darauf sparen und das anschaffen, wonach man sich sehnt.

  • Das Teil sieht wirklich nicht schön aus, aber man kann bei pausch-e auch die Klaviaturen mit der midielektronik kaufen und sich dann ein Holzgehäuse drum herum bauen. Da ist man dann schon mit unter 700€ dabei und hat 2 Fatar tp60 LF.

  • Er baut auf Wunsch auch eine günstige Standardsetzerleiste darunter.

    Im Zusammenspiel mit der Cue-Funktion kannst du damit ohne weitere Hilfsmittel schon sehr gut registrieren....