Johannus Opus S: Taste defekt

  • ..und hier sieht man noch die Platine in Großaufnahme, die m.E. zur Klaviatur gehört, vielleicht erkennt sie jemand? Oder ist das Johannus-proprietär? Zu erkennen sind zwei 74HC299 (8 Bit Schieberegister)

    Im Grunde wird dort mithilfe des Schieberegistern viele Kabel auf wenige Kabel umgesetzt. Wichtig beim Tausch der Manuale ist eben dass diese eine identische Schaltmatrix haben. Im Grunde kann man das Kabel zwar dann anpassen, aber eigentlich will man so was ja nicht. Die beien Lötstellen am Kabel sehen übrigens sehr grenzwertig aus. In der Lehre hätte mich das meine Ausbildungsstelle gekostet wenn ich so etwas verbaut hätte :)

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  • Ja und langsam stellt sich auch eine gewisse Routine ein, alle Schrauben zu finden und raus- und wieder reinzudrehen

    Lege die Schrauben nur sortiert ab und im Zweifel beschrifte die Stellen wo du welche Schraub entnommen hast. Ich habe bei meiner Harmonium Reparatur auch trotz guter Ordnung mehrere Schrauben übrig die wichtig aussehen aber kein dazugehöriges Loch mehr zu finden ist :/

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  • Lege die Schrauben nur sortiert ab und im Zweifel beschrifte die Stellen wo du welche Schraub entnommen hast. Ich habe bei meiner Harmonium Reparatur auch trotz guter Ordnung mehrere Schrauben übrig die wichtig aussehen aber kein dazugehöriges Loch mehr zu finden ist :/

    LOL, ich hatte mein Harmonium auch schonmal komplett auseinander, hatte aber hinterher glücklicherweise nix über :P;)

    ?️ One chili a day keeps the doctor away!

  • Im Grunde wird dort mithilfe des Schieberegistern viele Kabel auf wenige Kabel umgesetzt. Wichtig beim Tausch der Manuale ist eben dass diese eine identische Schaltmatrix haben. Im Grunde kann man das Kabel zwar dann anpassen, aber eigentlich will man so was ja nicht. Die beien Lötstellen am Kabel sehen übrigens sehr grenzwertig aus. In der Lehre hätte mich das meine Ausbildungsstelle gekostet wenn ich so etwas verbaut hätte :)

    Die dahinterliegende Technik ist mir durchaus vertraut (ich komme aus dem Elektrotechnik-Metier:)) und bezgl. der Lötstelle frage ich mich eh, wieso man hier keine Steckverbinder genutzt hat.

    Mein Wunsch wäre, dass es quasi "plug and play" ist, d.h. die Flachbandstecker 1:1 dann auch auf die neue Tastatur passen, ohne dass ich bastele oder neue Kabel konfektionieren muss... Was mich stutzig macht sind die fehlenden technischen Informationen zu den Tastaturen.

    Und bezgl. der übrigbleibenden Schrauben: ich dachte das wäre normal, wenn man was repariert:) Komisch ist nur, dass die Geräte dann meist trotzdem noch laufen^^

  • Das untere Manual ist irgendwo noch verschraubt. Das obere Manual lässt sich leicht etwas nach oben kippen mit dem Drehpunkt an der seitlich sichtbaren Schraube.

    Johannus Orgelbouw Ede:

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    Ist das bei dir nicht genauso?

    • Offizieller Beitrag

    Mehr technische Daten habe ich auch schon überall vergeblich gesucht. In Deutschland kenne ich nur drei Händler. Pausch, Hauptwerkshop und OSI. Alle drei kennen den Unterschied bei Johannus.

    Bestellt euch am besten auch gleich die Chassy mit, sonst wird es arg fummelig. Einmal Upper und einmal Lower. Ist jeweils ein Paar.

  • Johannus Orgelbouw Ede:

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    Ist das bei dir nicht genauso?

    Könnte sein, ich finde nur nirgendwo eine Schraube, mit der das untere Manual am Chassis festgemacht ist….

  • Guten Morgen,

    meine Anfrage bei einem Händler brachte leider Ernüchterung: ein Austausch der Klaviaturen in einer Johannus-Orgel ist zwar grundsätzlich möglich, aber Johannus verwendet ein anderes Kontaktsystem, so dass die im Shop angebotenen Fatar-Klaviaturen für die Johannus-Elektronik nicht kompatibel sind. Man müsste Klaviaturen nehmen, die Johannus anbietet.

    Und wechselt man von der verbauten TP6LP auf das TP60xx Modell, müsse zudem noch ein Chip am Mainboard gewechselt werden.

    Auch mechanisch würden die TP60 nicht passen, aber das hatten wir ja schon, da muss dann was an der Befestigung/den seitlichen Blenden und an der Setzerleiste geändert werden (was sicherlich nicht das Problem wäre).

    Man empfiehlt mir den Neukauf einer Orgel, anstatt die Klaviaturen auszutauschen.

    Blieben nun folgende Optionen:

    • Neue Orgel kaufen
    • Druckpunktsimulatormatten der verbauten Tastaturen erneuern (lassen)
    • alle Elektronik raus und auf Hauptwerk/GrandOrgue umsteigen (die Baustelle will ich mir aber derzeit eigentlich nicht antun, so sehr es mich auch reizen würde. Zudem wird die Orgel benötigt, d.h. einen wochen-/monatenlanger Ausfall für einen Umbau ist nicht drin)

    Mal schauen.

    Viele Grüße

    Markus

  • Danke, ich habe ja noch die Anfrage nach einer Reparatur bei meinem Johannus-Händler am Laufen, bisher noch keine Antwort. Meine letzte Anfrage bei einem Defekt direkt an Johannus wurde auch nur an meinen Händler weitergeleitet. Ich warte jetzt erstmal auf eine Preisinfo von dort für die Reparatur.

    • alle Elektronik raus und auf Hauptwerk/GrandOrgue umsteigen (die Baustelle will ich mir aber derzeit eigentlich nicht antun, so sehr es mich auch reizen würde. Zudem wird die Orgel benötigt, d.h. einen wochen-/monatenlanger Ausfall für einen Umbau ist nicht drin)

    Soweit ich recherchiert habe, ist Deine Johannus doch midifiziert. Also kannst Du sie doch sofort für GO oder Hauptwerk nutzen?

    • Offizieller Beitrag

    Man empfiehlt mir den Neukauf einer Orgel

    Für den Händler sicher die lukrativste Lösung.

    Dann würde ich zuerst noch woanders nachfragen. Diese Klaviaturvariante bekommt man eigentlich nicht nur bei Johannus. Auch andere hier hatten schon Klaviaturen bei ihrer Johannus Orgel umgebaut. Ich habe meine letzten Klaviaturen kürzlich hier gekauft und da wurde ich gefragt, welche Anschlussvariante ich denn gerne hätte.

    Das müsst ihr jetzt natürlich selbst entscheiden. Eure Orgel ist ein Modell von 2008. Eigentlich nicht so alt, aber in Sakralorgelkreisen dann doch schon so alt, dass man beim Verkauf wahrscheinlich kaum noch das Geld fürs reine Möbel bekommt, geschweige vom Innenleben. Außerdem müsste jetzt repariert werden. Dann würde sich doch ggf. die Radikalkur anbieten. Meine Eminent war schon alt genug, dass ich nicht lange überlegen musste.

    Bei meinem mehrfachen Umbau hatte ich keine nennenswerten Spielausfälle. Ihr dürft halt erst anfangen umzubauen, wenn alle Teile da sind und getestet sind. Die Montage geht dann relativ schnell und man kann zumindest gleich wieder weiterspielen. Kosmetik kann man dann noch nebenbei betreiben. Mein Spieltisch ist auch gerade noch im Umbau begriffen, aber ich spiele trotzdem mit Vergnügen daran:

    Mikes Wohnzimmerorgel (-baustelle)

  • Soweit ich recherchiert habe, ist Deine Johannus doch midifiziert. Also kannst Du sie doch sofort für GO oder Hauptwerk nutzen?

    Du hast den Thread scheinbar nicht richtig gelesen;). Auslöser des Ganzen ist eine Taste im Manual, bei der der Druckpunkt defekt ist, d.h. es geht um Hardwareerneuerung. Ja, die Opus S hat eine MIDI-Schnittstelle und ich kann sie an einen Rechner für Hauptwerk/GO anschließen. Aber das löst ja nicht das Problem...

  • Für den Händler sicher die lukrativste Lösung.

    Ja, eine solche Vermutung habe ich auch.

    Zitat

    Dann würde ich zuerst noch woanders nachfragen. Diese Klaviaturvariante bekommt man eigentlich nicht nur bei Johannus. Auch andere hier hatten schon Klaviaturen bei ihrer Johannus Orgel umgebaut. Ich habe meine letzten Klaviaturen kürzlich hier gekauft und da wurde ich gefragt, welche Anschlussvariante ich denn gerne hätte.

    Genau dort hatte ich angefragt:)

    Zitat

    Bei meinem mehrfachen Umbau hatte ich keine nennenswerten Spielausfälle. Ihr dürft halt erst anfangen umzubauen, wenn alle Teile da sind und getestet sind. Die Montage geht dann relativ schnell und man kann zumindest gleich wieder weiterspielen. Kosmetik kann man dann noch nebenbei betreiben.

    Ich mache mir da eher Gedanken bei der "Mechanik": Registerwippen ordentlich und schön einbauen (oder die von Johannus verwenden?), Pedal: ist die Johannus-Abnehmer-Elektronik verwendbar oder muss ich auch das neu bauen? Da kommt schon das ein oder andere zusammen. Und das Ganze steht im Wohnzimmer. Die Regierung wird mir war anderes erzählen, wenn ich da jetzt eine wochenlange Baustelle raus mache8|

  • Ich hatte auch mal bei Fatar nach einer technischen Schnittstellenbeschreibung / Datenblatt einer Fatar TP60 LW angefragt. Man hat mir geantwortet, dass man technische Details zu ihren Manualen nur an ihre Kunden rausgibt, welches Herstellerfirmen von Orgeln sind.

    Furchtbar eine derartige Geheimniskrämerei, obwohl man die Manuale auch als Einzelteile für den Selbstbau kaufen kann. Aber auch auf den o.g. Händlerseiten findet man null technische Informationen. Was ist denn, wenn ich mir ein MIDI-Interface-Board selber bauen will: wie soll ich das denn entwickeln, wenn solche Grundinformationen nicht bekannt sind?! :cursing:

    • Offizieller Beitrag

    Genau dort hatte ich angefragt :)

    Oh - dann hätte ich wahrscheinlich die selbe Antwort zu hören bekommen, wenn ich gesagt hätte "Johannus". Aber gerade die müssten eigentlich passende Klaviaturen vorrätig haben, da sie sicherlich auch ihre angebotenen Orgeln auf Wunsch mit anderen Klaviaturen ausliefern.

    Wenn die richtige Variante nicht zu bekommen ist, dann bleibt wohl nur entweder die Reparatur der Druckpunkt-Matten oder der Radikalumbau.

    Die Regierung lässt sich oftmals mit der Aussicht auf ein paar neue "funkelnde Kleinigkeiten" oder so besänftigen. Die vorübergehenden Löcher in der Orgel kann sie bestimmt auch kreativ dekorieren, z. B. mit Grünpflanzen in bunten Blumentöpfen. Nur aufpassen und nicht übergießen! 8o

    Die Elektronik vom Pedal einfach abkneifen. Am Pedal müssten Reedkontakte dran sein, die alle über ein Kabel bis zu einem Stecker unter dem Spieltisch geführt sind. Die Buchse auch eingebaut lassen und dort die neue Midielektronik anlöten. Ich gehe mal davon aus, dass Löten für jemand aus der Elektrobranche kein Problem darstellt. Das Anlöten der 31 Drähte des Pedals ist dann auch so ziemlich die aufwändigste Arbeit die anfällt. Evtl. kann man da mal für ein bis zwei Tage nur noch manualiter spielen.

    Bezüglich Register usw. hängt es halt davon ab, wie viele Manuale der Junior beansprucht. Bei zwei kann ja alles so bleiben wie bisher. Ab drei muss sich dann was ändern. Dann gönnt euch vielleicht auch lieber gleich vier und ihr seid fertig. Eine viermanualige Sakralorgel kostet irgendwo ab 20 bis 30.000 Euro aufwärts. Da sind dann erstmal nur die einfachen Fatar TP 60LF drin. Alles andere kostet nochmal Aufpreis. Der Spareffekt ist also beim Selbstumbau am größten bei 3 bis 6 Manualen. :)

    • Offizieller Beitrag

    Man hat mir geantwortet, dass man technische Details zu ihren Manualen nur an ihre Kunden rausgibt, welches Herstellerfirmen von Orgeln sind.

    Der zunehmende Selbstbau wird gar nicht gerne gesehen. Weder von Fatar, noch von den Sakralorgelherstellern. Es sind m. W. Bestrebungen im Gange, das möglichst zu unterbinden. Bis hin, dass Händlern verboten wird Klaviaturen für Selbstbauzwecke herauszugeben. Bei genauer Betrachtung ist auch meist nur von "Ersatzteilen" die Rede. Könnte sein, dass man irgendwann gar nicht mehr an die Klaviaturen ran kommt ohne Orgelhersteller zu sein. Fatar liefert auch immer nur ganze Paletten aus und keine einzelnen Klaviaturen.